[18.05.08] Unter den Berg oder die Geister, die man rief

Der Italiener hatte ruhig neben der Gruppe gestanden, die Unterhaltung verfolgt.
Wenn er geneigt war die Frage des Nosferatu zu beantworten so hatten Michael und Marta seine Meinung geändert. Angesichts der stoischen-leichenhaften Regungslosigkeit mit der er im Regen aushaarte war es schwer abzulesen. Die Präsenz drängte sich in den Hintergrund,.. oder war es die Präsenz welche die Gruppe am verlassenen Bahnsteig zu einem anderen Ort zog?

Der Blick senkt sich, die rechte Hand hob sich, er schob den triefend durchnässten Anzugstoff hoch und lass die Uhr ab.
"Verzeihen Sie Herr Dr. Thürmer, Marta. Allerdings habe ich noch einen wichtigen Termin.
Ich führe das Gespräch gerne fort, jedoch würde ich eine andere Nacht als diese avisieren."

Der Stoff sank zurück und wer sich den Caitiff näher besah musste wohl feststellen das er neben der Durchnässung wohl auch den Anzug wechseln musste. Zeigte der doch deutliche Spuren des Steinregen sowie des Pflock.
Eine Jagd? Sein Blick glitt an den Häusern entlang. Das Gebiet wirkte verlassen, nicht nach einem Ort an dem man Leute vermissen würde. Jedoch stand die Gefahr das man ihn folgen würde. Bedauerlich.
 
"Aufgrund der Umstände wurde ich vorschlagen, dass wir uns entweder am 19.5 oder 20.5 treffen. Die Wahl der Platzes überlassen ich gerne den Ortskundigen."

Michael schaute in die Runde, ob er Zustimmung erhalten würde.

"Kann ich jemanden ein Stück mitnehmen." Fragte Michael zuvorkommend.
 
Marta nickte zustimmend. Bei ihr stand noch ein Termin auf der Tagesplanung. Ein Griff in ihre Tasche und wie durch ein Wunder erschien eine halbe Sekunde später ein Telefon in ihrer Hand. Das Licht des Displays erleuchtete kurz ihr hübsches Gesicht, dass nur minimal verdreckt erschien. Dann sah sie wieder zu den Herren auf.

"Es ist nicht unbedingt notwendig, aber wenn sie wollen können sie mich in Richtung Bahnhof mitnehmen. Ich schlage vor, wir treffen uns morgen um Mitternacht im Hovel?"

Der letzte Teil war insbesondere an Thürmer gerichtet, würde sie ihm bas dahin ein Kleidungsstück schuldig bleiben.
 
Scheinbar haben hier alle Kainiten keine Verpflichtungen, um dies Zeit würde Michael im Krankenhaus beschäftigt sein.

"Marta kann ich gerne machen. Mit den Treffen morgen, geht dies bei mir erst viel später so zwei drei und Stunden vor Sonnenaufgang. Ich hoffe dies stellt kein Problem dar."
 
Auf den Blick in die Runde hin konnte Michael bemerken das Vicente nicht reagierte, sah man von einer mehr als unterkühlten Erwiderung ab. Er hatte wohl noch nicht vergessen.

"Wenn ich bereits eines lernte so ist es das diese Stadt immer für eine Überraschung gut ist." Vicente griff in die Überreste des Sakko, suchte nach dem kleinen metallenem Kartenbehältnis und fand es schließlich.
Solche verregneten Nächte waren wohl ein Moment in dem das Schmuckstück einen gewissen nutzen bewies. Er schirmte es vor weiteren Regen ab, griff eine Karte und reichte sie zu Thürmer. Schließlich hatten die anderen seine Nummer bereits.
"Sie erreichen mich unter der Nummer. Ich möchte Ihnen ungern jetzt einen Termin zusagen den ich dann aufgrund äußerer Umstände nicht einhalten kann."
 
Thürmer nahm die Karte entgegen und studierte sie kurz, bevor er sie in seinem Portemonnaie verschwinden ließ. Er förderte nun selbst einige Karten zutage, die er an die anderen Anwesenden ausgab. Sein Kartenbehältnis war ja immer noch in der Akademie. Es wurde witrklich Zeit, daß er es abholte ! Oder sich zumindest entschied, ob das überhaupt wünschenswert wäre...

"Vielen Dank, Herr Rosselini ! Sollten sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Situation finden, die eine Kontaktaufnahme opportun erscheinen läßt, so zögern sie bitte nicht, dem nachzukommen. Das gilt selbstverständlich auch für Sie, Herr Köning, und für Sie, Frl. Hagen !"

Es handelte sich um schlichte Pappkarten, die ihren Verteiler als einen 'Dr. jur. utr. Alfons E. Thürmer' auswiesen und sein Arbeitsfeld als 'Strafrecht und Kanonisches Recht' auswiesen. Eine Telefonnummer und etwas, das wie eine Emailadresse aussahen, waren handschriftlich hinzugefügt worden.

"Ich bin da flexibel, Frl. Hagen, wie es ihnen am besten paßt !"

Was Michaels Angebot anging, überlegte er kurz und sah auf die Uhr. Wenn er sich beeilte, würde er seine Mitfahrgelegenheit noch erwischen können.

"Ich danke ihnen für das Angebot, Herr Köning, aber ich muß in die andere Richtung. Trottzdem sehr zuvorkommend !"
 
Auch würde seine Karte verteilen, jeder der will kann gerne ein haben. Die Karte wies ihn als Doktor der Medizin aus.

"Dann wünsche ich noch einen schönen Morgen" und Michael verabschiedete sich.
 
Vicente nahm ebenfalls die Karte entgegen, studierte die Aufschrift und fügte sie letztlich in sein Karten-Etui. Der Titel half durchaus den Doktor seines gegenüber einzuordnen

"Gerne werde ich auf Ihr Angebot des Austauschs zurück kommen Herr Doktor Thürmer. Wenn Sie gestatten,.."
Der Italiener offerierte ein Lächeln, unterstrich es mit einer freundlichen Geste um ihm das Haifischhafte zu nehmen.
Er neigte den Kopf leicht vor dem Juristen und wandte sich schließlich Marta zu. Einer alten Etikette folgend.

"Ich habe noch einen Termin und bitte darum mich entschuldigen zu dürfen. Fräulein Hagen, Herr Dr. Thürmer, ich wünsche Ihnen eine im weiteren angenehme Nacht. Herr Doktor Köning."
Sein Blick wanderte von den Anwesenden in der Reihenfolge der Ansprache, wahrte gegenüber beiden erst genannten die Form. Dennoch mochte auffallen das der Michael zuletzt nannte, der Blick verharrte etwas länger auf dem Caitiff und bot nicht mehr die zuvor konstruierte Freundlichkeit auf. Der Bestatter setzte sich in Bewegung, würde an Michael vorbei schreiten. Ein letzter Augenkontakt. Würde keine Reaktion folgen, würde Vicente weiter gehen. Er war hinreichend deutlich, hatte gesagt was er tun würde und keine Antwort war wohl auch eine Form der Erwiderung.
 
Michael erwiderte den Blick. Was sollte noch dazu gesagt werden? Vicente sieht seinen Standpunkt als den einzig richtigen an und kommt überhaupt nicht auf die Idee, dass auch das Verhalten des Spectres dazu beigetragen hat, bzw. der Auslöser war.
 
Es war schwer vorstellbar für den Nekromanten das eine nicht aggressive Handlung des Spectre einen direkten Angriffen rechtfertigte, die Bedrohung der Vernichtung durch den Angreifer und die Bekräftigung der Drohungen durch Michael. Durch das Schweigen, dadurch auf seinem Standpunkt zu beharren hatte Michael deutlich gemacht das er seinerseits nicht die geringste Verfehlung darin sah. Weder darin den Spectre des Gegenübers angreifen zu lassen, noch darin den Diener mit dem Tod zu bedrohen und auch nicht in der Drohung gegenüber dem Herrn des Dieners. Mit dem 'Auslöser' das der Spectre nichts tat, eine Frage stellte.
Der Nekromant schritt vorbei. Er hatte es angekündigt, er würde davon berichten. Hinreichend detailliert, andere entscheiden lassen.
 
"Gut... dann sgaen wir um drei Uhr. Damit haben die Herren auch eine Chance."

Marta würde auch ohne die Anwesenheit ihrer 'Clansbrüder' auskommen. Und im Sinne des Informationsaustausches kam es dem Nosferatu vielleicht sogar gelegen, wenn die Runde übersichtlicher war. Auf der anderen Seite hatte Marta auch die Hoffnung die am Freitag besprochenen Themen noch einmal aufzugreifen, wobei die Anwesenheit der beiden Herren von Vorteil wäre. Aber auch nicht unbedingt erforderlich... Vier Leute kamen schnell zu einem Ergebnis - doch zwei Leute kamen eher zu einer Einigung.

"Sollte etwas dazwischen kommen, erreichen sie mich..."

Die Clanlose griff in ihre Tasche, beteiligte sich jedoch nicht an der Karten-Verteilerei. Stattdessen kam ein Notizblock zum Vorschein, der kurz darauf eine Seite verlor. Mit einer kurzen Drehung des Handgelenks vergewisserte sich Marta auch ein unbeschriebenes Blatt in der Hand zu haben. Das leicht gewellte Blatt Papier war mittels Faltung und Fingernagel in kürzester Zeit in kleinere Stücke zerlegt. Ebenso plötzlich wie die Klinge im Tunnel erschien nun ein Kugelschreiber in ihrer Hand malte - zügig und sauber - Ziffern auf die kleinen Rechtecke die dann an die Herren verteilt wurde. Mit einem Blick der unzweifelhaft für die unprofessionelle Methode entschuldigte. Sorry, ich habe nichts besseres - ist aber in Arbeit!

"...unter dieser Nummer."

Damit war eigentlich alles gesagt, Karten wie Block wanderten zurück in die Tasche. Zum Abschied lag ein warmes Lächeln auf ihren Zügen. Entsprechend der Umstände kam zunächst der Bestatter an die Reihe. Danach sah sie zu Thürmer - der Blick auf die Uhr war ihr wohl nicht entgangen. Michael auf der anderen Seite bekam ein dankbares Nicken. Die junge Frau würde sein Angebot also annehmen.

"Aber natürlich - ihnen noch eine angenehme Nacht! Und ihnen natürlich ebenfalls Herr Doktor!"
 
"Vielen Dank, Frl. Hagen !"

Das Notizpapier wnaderte den Weg seiner elaborateren Cousins und fand seinen Weg ebenfalls in die Geldbörse des Nosferatu. Er verneigte sich leicht, bevor er sich auf den Heimweg machte. Bezieheungsweise den Weg, den es als nächsten zu wählen galt.

"Einen guten Heimweg Ihnen allen, dann !"

Damit entschwand er.
 
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