[12.05.2008]Feste Feiern mit den neuen Bossen

Es dauerte etwas, bis Antonia registrierte, dass Moishe tanzen wollte, aber war ja auch kein Wunder, wenn man sich die ganzen Dinge verdeutlichte, die hier daneben gegangen waren. War Galante wirklich so unfähig oder war diese Feier dem Gehirn der Ventrue entsprungen?

Dann drehte sie sich zu dem Juden um.

"Gerne auch wenn die Musik nicht unbedingt das ist, was ich von einem Toreadorprinzen erwarten würde", sagte sie. "Was ist das eigentlich für eine Vogelscheuche bei Finnlay?"
 
Moishe musste wieder einmal schmunzeln, Antonia teilte wieder mal kräftig aus.

"Nun, für mein Empfinden ist es eben eine routinierte und nicht wirklich exquisite Tanzkapelle, ansonsten wirkt alles sehr unscheinbar und klassisch im Sinne von uninspiriert und eher konservativ abgewickelt. Ein rauschendes Fest sieht anders aus, aber vielleicht heitert Sie ja das Tanzen auf?"

Nachdem Antonia sich von ihm auf die Tanzfläsche führen lies führte Moishe sie durch mehrere klassische Tanzschritte wobei er zur Sicherheit seine Leichtfüssikeit durch ein wenig Blut gewährleistete, wobei Antonia natürlich merken würde das der Ventrue eher ein enthusiastischer als professioneller Tänzer war. Für den gesellschaftlichen Rahmen der Feier war es aber mehr als auseichend und Antonias Zehen blieben unversehrt.

"Iains Begleitung ist sein Kind, Miss Amanda Peel, eine Neugeborene die wohl auf Iains bitte von London hierher übersiedelt ist um ihn bei seinen geschäftlichen Unternehmungen zu unterstützen."
 
Malik ging nicht auf die Sache mit den Kindern ein und nickte nur. Er wüsste nicht, was er in harten Zeiten tun würde und ob er vor Kindern zurückschrecken würde. Sein Überleben stand für ihn immer an höchster Stelle und ob ein Mensch nun noch 70 oder nur 10 Jahre von seinem Leben übrig hatte, was machte das für einen Unterschied? Schließlich schlachteten die Menschen auch Lämmer oder Ferkel um sie zu essen. Warum sollte es für ihn dann etwas bedeuten, ob er ein Kind oder einen Erwachsenen vor sich hatte, wenn er Blut brauchte. Doch die Geißel war klug genug, dies nicht anzusprechen und dem Brujah einfach zuzustimmen.

"Ja." Malik erspähte nun Adrian in der Menge und fixierte ihn kurz. Ich dachte er wäre verschwunden...mh...
An sich war Malik etwas überrascht, wie viele Kainiten hier waren und wie wenige doch bei dem Kampf um die Akademie anwesend waren. Doch irgendwie erschien es ihm alles nicht mehr so wichtig und vieles seiner Wut, die er hatte war verraucht und hinter einem tiefen Nebel verborgen.

"Woher kommen sie eigentlich? So ein Kerl wie sie hat sicher einige interessante Geschichten zu erzählen." Die Geißel kannte zwar die Akte des Dukes, doch war es ihm schon immer lieber gewesen eine Person selber kennen zu lernen und nicht nur von einem Stück Papier alles zu lernen.
 
"Ich meine, wenn ich keine Lust habe, dann rufe ich eine Versammlung ein." Natürlich merkte Antonia, dass er kein Profitänzer war, aber er gab sich Mühe, das mußte man ihm zugestehen.

"Soso, dann muß es dem Empire ziemlich schlecht gehen, wenn man jemandem wie ihm zugesteht, ein Kind zu zeugen, immerhin ist er selber auch nur Neugeborener." Dann sah sie Moishe in die Augen. "Und für wen spionieren sie?"
 
Moishe lachte wieder einmal wegen der Direktheit der Harpyie auf.

"Also in London ist Iain ain anerkannter Ancilla und zählt zu den Beratern von Queen Anne. Alberner Titel mit dem die sich da von den Royals abzuheben versucht finde ich, auch wenn sie von unserem Blut ist.
Soweit ich weiss hat Iain sich in mehreren Bereichen dort verdient gemacht um die Domäne und dafür die Erlaubnis erhalten ein Kind zu zeugen - vielleicht sollte man auch einmal anerkennen das es wirklich absolut unüblich ist in europäischen Camarillastädten derlei Privilegien zu gewähren und wer ein solches Geschenk erhält in Iains Alter dieses Vertrauen sich redlich erworben hat. Ich weiss Sie beiden hatten einen schlechten Start, aber ich bin wirklich froh hier jemanden wie Iain Finnlay kennengelernt zu haben, er ist loyal, er hat Weitblick und ist auch ein guter Teamplayer und auf dem besten Weg mein Freund zu werden.
Ich verstehe das es Vorbehalte gegen uns Ventrue gibt, der Clan hat sich in den letzten Jahren nicht gut in Finstertal präsentiert, aber das versuchen wir alle und dabei nehme ich auch Mme. d´Auvergne ein, mit vereinten Kräften zu ändern. Wir sind nicht der Feind in Finstertal - und ich spioniere nicht, ich berate einen Mann der in unserem Clan für diesen Teil Europas zuständig ist. Eigentlich wollte ich in seinem Auftrag für und mit Alexander Stahl arbeiten, aber da der sich zunächst wohl zurückgezogen hat werde ich dafür sorgen das dessen Platz frei bleibt bis er wieder ganz genesen ist. Schließlich werden die Archonten nicht für immer hier bleiben."

Moishe hatte mit fester Stimme gesprochen, den Augenkontakt zu Antonia gesucht. Seltsamerweise lag ihm etwas an deren Meinung und das nicht nur weil er bei ihr gesellschaftlich eine gute Figur machen wollte. Es ging ihm um seinen Ruf bei den langjährigen Einwohnern im Speziellen und bei der Toreador im Besonderen. Moishe sah sich nicht als Glücksritter oder Kriegsgewinnler, er glaubte wirklich seinem Clan und der Domäne helfen zu können. Das ging aber nr wenn man ihn und seine Motive akzeptierte.

"Es mag ihnen nicht bekannt sein, aber wir Ventrue legen großen Wert darauf denen von unserem Blut beizustehen die unserer Hilfe bedürfen, es ist keine Verpflichtung aber wer nicht hilft wenn er kann wird als ehrlos angesehen und Ehre und Pflicht sind für unseren Clan sehr wichtig. Ich weiss dass uns ein anderer Ruf anhängt aber in unseren Reihen ist das wichtig und zumindest ich versuche danach zu leben."
 
Iain führte Amanda nach der Unterredung mit den Tremere weiter am Arm durch den Saal auf der Suche nach einem neuen Gesprächspartner. Und wie es so schön hieß, warum in die Ferne schweifen, denn da sprach ihn ein ihm noch unbekannter Kainit von der Seite an.

So, so... er kennt meinen Namen, sein Name und Gesicht sagen mir nichts... wollen wir mal sehen, woher er diese Info hat und was er bezweckt...

Iain wandte sich zu dem Brujah um lächelte geschäftsmännisch-freundlich.

"Einen wunderschönen guten Abend, Herr Yoshida. Wenn ich kurz vorstellen darf, Miss Amanda Peel, ebenso wie ich selbst vom Clan der Könige. Selbstverständlich stehe ich zu Ihrer Verfügung, Herr Yoshida. Werden Sie dieses Gespräch in einer gewissen Privatssphäre führen wollent?"

Iain gab Adrian damit die Möglichkeit auf ein vier-Augen-Gespräch und Amanda eine goldene Brücke, um sich nach Wunsch auf eigenen Füßen in die Party zu stürzen.
 
Naja, was hatte sie erwartet, wenn sie einen Ventrue fragt? Da konnte ja nichts anderes dabei rauskommen als das übliche Gerede, das die immer drauf hatten. Insgesamt hätte vermutlich Lurker mehr Chancen Antonias Freund zu werden als Iain.

"Bei Queen Anne galten schon immer andere Werte als im Rest der Welt." Wie das denn nun gemeint war, konnte man dem Gesagte nicht entnehmen. "Und was d'Auvergne angeht, so ist der einzige Clan um den sie sich gekümmert hat, ihr eigener. Wenn das der Preis ist, den sie dafür verlangt, dass sie dabei zumindest mit unnötigen Worten daneben steht, wenn es um die Rettung von Oliver Buchet geht, dann kann die Stadt auf den Clan der Könige verzichten, es reicht, dass wir einen Clan hatten, der uns Steine in den Weg gelegt hat, mehr brauchen wir nicht."

Bei der Bemerkung zu Alexander Stahl mußte sie dann doch lachen.

"Ach wissen sie, Herr Stahl hatte hier genug Freunde aus anderen Clans, dass er auf seinen Clan nicht wirklich angewiesen war."

Vermutlich waren es Meyye und/oder Helena, die wußten, wo er abgeblieben war.
 
Zwischen München und hier lagen fast schon Welten, wenn man die Städte betrachtete. Er nickte der Gangrel zu die ihn begrüßte.

"Guten Abend."

Für einen Moment fragte er sich wann er sie zuletzt in München gesehen hatte. Kannte sie ihn noch in seiner früheren Form, bevor all seine Knochen die Möglichkeit hatten in vernünftiger Weise zusammenzuwachsen?

"Sozusagen, München ist zu ruhig geworden um den eigenen Wert zu beweisen, Finstertal dagegen ist der nahezu ideale Ort dafür."

Die Aufmachung von Kai, vielleicht erinnerte sich Meyye noch an Zeiten vor dem Anzug, bevor er versuchte den immer perfekt auftretenden Kriecher zu spielen.

"Wie ich hörte brachte diese Stadt ihnen auch einigen Aufschwung."

Gut das Helena alle informiert hatte über die Anwesenden, so wusste er bereits das ihn hier eine Ancilla ansprach.

"Ich bitte dabei auch um Entschuldigung das ich sie nicht ihrem Status entsprechend begrüße, aber dieser Ort ist so sehr auf Maskerade getrimmt, das ich nicht sicher bin in wiefern wie hier wirklich unter unserer Art sind."

Die Worte waren ohne jede Ironie, trocken und ernst gesprochen, wäre hier nicht so viel Wert auf Maskeradentauglichkeit geworfen worden wäre Kai hier vor Meyye aufs Knie gefallen.
 
Die Ancilla ist sogar eine Ahnin, zumindest nominell.. altersmäßig mag es manchen verwundern, wie sie es überhaupt so früh zur Neonate geschafft hat, aber die Gründe dafür kennt wohl nur Karl. Und hier in Finstertal ist nicht nur ein ständiger Krisenherd den Feuerwehrleute wie Kai nur eindämmen, nie aber löschen können sondern auch ein Turbozeitvorlauf was den Status von Vampiren angeht die es hier einige Zeit lang aushalten ohne von irgendwas gefressen zu werden.

Was nun seine Erkenntlichkeit angeht.. irgendwie ist Meyye wohl darauf gekommen, vermutlich könnte sie es selbst nicht festmachen, oder sie hat einfach nur gut geraten. Sie schnaubt kurz, fast belustigt. "München is zu ruhig also gehn Sie nach Finstertal anstatt Beirut? Mutig." merkt sie an und ihre Mundwinkel sinken wieder herab bei der nächsten Aussage. Aufschwung.. den dummen Posten im Tausch gegen alles was ihr was bedeutet hat.. erst kurze Zeit nachdem sie wiederentdeckt hat, dass es noch was geben kann das ihr was bedeutet. "Wegen Primogen? Wollen Sie? Ich ernenn Sie zum Gangrel ehrenhalber, des passt dann scho." fällt sie sogar kurz ins Bayrische bei einem trocken vorgetragenen, wohl kaum ernstgemeinten Angebot... oder? Die alte Meyye, die aus München wäre womöglich dazu fähig gewesen, sowas durchzuziehen.

Dann winkt sie ab, verzieht fast angewidert das Gesicht. "Mir reicht Guten Abend, den anderen Firlefanz brauch ich nich." sagt sie dazu. "Naja, willkommen in der Vorhölle, ich hoff das bereuen Sie nich.. wie lang sin' sie schon hier?" Sie blickt sich kurz um und deutet auf Gretchen. "Und.. haben Sie die mitgebracht?"
 
Und da kam sie schon auf ihn zu. Ahn Nummer Zwei. Meyye bekam einen ähnlich dezenten Knicks wie Enio. Natürlich maskeradetauglich, schaffte sie es trotzdem den nötigen Respekt durchklingen zu lassen. Es kam eben nicht immer auf die Tiefe an.

"Guten Abend."

In diesem Fall allerdings ein Fehlgriff oder zumindest nutzlos. Die andere schien sich ausschließlich für Braun zu interessieren. Du bist wahrscheinlich nicht erwünscht. Schwer zu sagen, sich einfach so zu entfernen kam aber nicht in Frage. Außer man würde sie weiter ignorieren. Besser als das Gegenteil. In diesem Haifischbecken um Aufmerksamkeit zu betteln, war in ihrer Position sicherlich nicht besonders vorteilhaft. Ein Klirren bezeugte, dass jemand eine etwas andere Einstellung hatte. Der Riese hatte - absichtlich oder aus Unachtsamkeit - mindestens eines der freudig bereitstehenden Schälchen umgekippt. Eine Olive rollte auf sie zu und blieb erst neben Meyye liegen, als wollte sie petzen. Aus München also. Und die andere auch. Die Dame, Marta von der Statur gar nicht so unähnlich, hatten wohl gerade einen weiteren Gast nach allen Regeln der Kunst abblitzen lassen, der sich nun wie ein geprügelter Hund zurückzog.
Vorhölle - wie reizend.
 
"Man kann jeden in die Hand bekommen... Ventrue und Toreador haben sie ja nun schon auf einer Linie, die Tremere werden vermutlich auch gerne mitmachen. Brujah und Gangrel kann ich nicht einschätzen, Malkavianer auch nicht, aber drei von acht plusminus Schwingstimmen ist schon einiges..." Er kratzte sich nachdenklich am Nacken. "Wenn dann noch so etwas wie Realpolitik dazukommt, weiß ich ja nicht, wie sich dieser Rothschild schlägt. Und ich denke auch Miss O'Neill wird nicht ohne guten Grund das Wohlergehen ihrer Schützlinge aufs Spiel setzen wollen."

Immerhin funktionierte die Clan-Primogenbindung in beide Richtungen. "Sonst bleiben ja immer noch Separathandel mit einzelnen Mitgliedern des Clans. Sie könnten ihre stellung als Schwester der Regentin natürlich nutzen, aber die Frage wäre, wieviel ihrer Sicherheit beziehungsweise ihres Verhältnisses zur Regentin sie aufs Spiel zu setzen gewillt sind."
 
"Ja, Helena, es war ein geschickter Schachzug, sie aus dem Primogensamt für die Toreador zu drängen." Kiera verzog kurz das Gesicht. "Wissen sie eigentlich, dass sie die Einzige ist, die wirklich zu dieser Stadt gehört, alle anderen sind erst wenige Jahre da und ich wäre mir bei ihr nicht sicher, was sie tun wird. Enio, nun ich würde mir vorstellen, dass er auf Linie bleibt, Meyye wird bestimmt dazwischen hauen und die Malks? Rothschild ist abgereist, nachdem es zu einem Mord kam und Malik Trapper steht im Dienst der Ventrue."

Sie sah zum Eingang des Gebäudes.

"Ja, Separathandel ist das einzige, was bleibt. Allerdings, muß man sich dabei sicher sein, dass die auch bei der Stange bleiben. Aber der Weg ist nicht Ben Levys komischer Versuch ein Klüngel zu bilden, hat er sie auch angesprochen und blumig von irgendwelchem Vorteilen geredet?" Sie gab ihm die Chance zu antworten. "Was Caitlin angeht, natürlich will ich sie nicht gefährden, doch ich denke, in dem Spiel habe ich schon eine Weile Übung. Die Gefahr ist dieser Grimm, nur leider mußte ich ihr versprechen, ihn nicht anzugehen. Es wäre gut, wenn er mich zuerst angehen würde, dann wäre ich an das Versprechen nicht mehr gebunden."
 
"Ja, durchaus ein interessanter Verein, besonders da wir jetzt wissen, daß Ian ein Kind hat. Das könnte sich als nützlich erweisen." gab sie leise zurück. "Ansonsten kenne ich aber nur Adrian Yoshida, das ist der, der jetzt mit Finnlay und Co. zugange ist. Sehen sie ihn ?"

Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, als hielte sie nach einer bestimmten Person Ausschau, die sie dann auch gefunden zu haben schien. "Sehen sie mal dort drüben, ist das nicht unser Mr. Black ?" fragte sie nicht ohne eine Spur Belustigung. "Wollen wir uns etwas aufteilen und den respektiven Herrschaften mal auf den Zahn fühlen ?"
 
"Guten Abend, Herr Yoshida," knickste Amanda wiedereinmal. Sie merkte allerdings auch, das sie diesmal nicht als Iain's Kind vorgestellt wurde. Ein subtiler Hinweis darauf, das hier etwas zuviel war und dieses Etwas war sie.
"Wenn sie die Freundlichkeit hätten, mich zu entschuldigen. Ich habe da drüben jemanden gesehen, dem ich unbedingt Hallo sagen muß."
Das war natürlich gelogen, aber angebracht. Dieser Yoshida sah auch nicht so aus, als würde er sich darüber ärgern. Amanda nickte den beiden Herren nochmal lächeld zu und löste sich dann von Iain's Arm, um auf Madame deAuvergne zuzuschlendern. Zumindest einer den sie kannte und der ganz sicher begrüßt werden mußte, auch wenn es nur für die Show war, da sie sich heute schon getroffen hatten.
Der Knicks, den die Peel darauf vor der Stadthalterarchontin zeigte, war dann auch dementsprechend tief und ehrfürchtig. Eben so, wie es sich gehörte.
"Einen schönen guten Abend, Madame. Ich hätte nicht gedacht, das ich so bald die Freude habe, sie wiederzusehen."
 
"Wirklich, wer wurde denn ermordet ?" fragte er nach. Also war Trapper jetzt Primogen der Malkavianer ? Das war nicht gut, besonders wenn er wirklich auf der Liste der Ventrue stand... !

"Ich bin mir sicher, daß zumindest einige Clanlose oder jüngere Vampire sich durchaus ködern lassen könnten, wenn sie die Wahl zwischen Stock und Karotte haben. Wer hat denn schon gerne einen Archonten gegen sich ? Zumal man damit auch Gruppenzwang auf den Rest ausüben kann." überlegte er weiter. "In der Tat hat er das. Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat, und dann weitersehen. Noch ist ja nichts entschieden. Was Herrn Grimm angeht, sollten sie aufpassen, wenn sie ihm den ersten Schlag überlassen, müssen sie den erst einmal überstehen, um zurückzuschlagen. Zumal es nicht gut ist, zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, man weiß nie, was die hexer so im Ärmel haben..."
 
Rudolf nickte Katharina zu und trennte seinen Weg dann von ihrem. In einem Raum voller superscharfer Ohren sprach man lieber kein unnötiges Wort oder ließ sich zu dummen Bemerkungen hinreißen. Sicher, der Gebrauch mystischer Kräfte war bei einer solchen Versammlung verboten. Die Regeln des Elysiums. Oder ist das hier etwa keines? Das wäre doch mal eine Überraschung. Doch superscharfe Ohren konnte man nicht nachweisen. Jedenfalls nicht ohne in den Verstand des Anwenders hineinzuschneiden. Was ja ebenfalls verboten war. Lange Rede, kurzer Schluß: halt einfach die Klappe.

Sein Blick schweifte umher. Obwohl er für weibliche Reize empfänglich war, diese Schwäche hatte er im Grunde kultiviert, bewirkte das Überangebot an schmerzhafter Schönheit in diesem Fall wenig. Eine Schönheit beherrschte den Raum, viele Schönheiten bildeten einen schmucken Hintergrund. Und neben den weiblichen Reizen gab es natürlich auch eine Menge markanter Männlichkeit.

Als was tun, sprach Zeus?
 
Johnny_mit_gegeltem Haar.jpg Johnny hatte nicht die geringste Lust zu dieser Party zu gehen.
Er hatte keinen Bock auf Smalltalk, Schaulaufen, und auch nicht auf das Gehabe irgendwelcher eitlen Selbstdarsteller.
Also war er nicht so sonderlich pünktlich.
Wenn es noch leer war wurden alle Leute, die neu eintrafen wurden noch von den schon Anwesenden direkt alle angeglotzt, aber wenn es schon so richtig voll war fiel man als neu Ankommender nicht mehr so sonderlich auf. War doch in Kneipen ganz genauso.
Johnny trug genau das was er immer trug, das war gut genug für jede gehobene Veranstaltung. Nur dass jetzt Gel in seinen Haaren war, und dass er den Mantel und den Hut im Auto gelassen hatte, und Waffen nahm er natürlich auch nicht mit.
Der Maserati war geparkt, der Brujah schlenderte also langsamen Schrittes in Richtung Eingang. Nein, er hatte es wahrlich nicht eilig. Er zeigte seine Einladung vor und betrat ebenso gemächlich das Gebäude.

Wie erwartet war die Party schon in vollem Gange, und es tummelten sich schon ziemlich viele Leute.
Irgendwo in der Menge war sicher auch die Statthalterin. Wo, das wollte Johnny gar nicht wissen, denn da jetzt für einen Bückling hinzugehen, dazu hatte er noch am allerwenigsten Lust.
Johnny wirkte mies gelaunt und so als ob ihm alles andere lieber wäre als hier zu sein, und genauso war es ja auch.

Aber hey, was standen denn da für Köstlichkeiten herum? Und das, wo die doch hier niemand essen konnte...na ja, außer ihm jedenfalls.
Aber hier jetzt anfangen zu schlemmen während die anderen nur zuschauen konnten...?
Andererseits...er könnte doch ruhig der Maskerade genüge tun, oder? Es waren doch anscheinend sterbliche Bedienstete hier, und dann fiel es doch auf wenn niemand was von dem Essen oder Trinken anrührte.
Er könnte sich doch wenigstens mal ein Glas Wein genehmigen. Fürs erste.

Gar nicht mal schlecht, das Zeug.

Nein, das war kein billiger Tafelwein, das war erstklassig, und Johnnys Laune besserte sich ein wenig.
Da verpassten die anderen was, aber ganz eindeutig.
Wieder einmal war Johnny froh, dass ihm das noch geblieben war...dass er weiterhin essen und trinken konnte was auch Menschen zu sich nahmen. Nur dass er es nicht verdauen konnte. Aber sein Geschmacksinn war noch voll da.
Da musste er sich unbedingt noch nachschenken, und seine Laune besserte sich noch ein wenig mehr.

Hm tja, und nun kannte er hier also noch keine Menschen- pardon, Vampirseele.
Gab es hier irgendjemandem, mit dem er vielleicht Lust hätte zu reden?
Johnny ließ seinen Blick umherschweifen um zu sehen ob jemand sein Interesse weckte.
Da fiel ihm der Duke ins Auge, das war aber auch einfach jemand der überall auffiel.

Na wenn das kein Brujah ist fress ich nen Besen.

Der Typ, mit dem der Hüne sich gerade unterhielt war auch nicht gerade unauffällig, so dunkle Haut und im Kontrast dazu der weiße Anzug. Was die wohl redeten? Da wollte Johnny jetzt nicht dazwischenplatzen.
Aber wenn sie mal zu ihm hersahen würde er ihnen mit einem kleinen Lächeln zuprosten, warum denn nicht. Und wenn sie nicht hersahen, dann ließ er es eben bleiben.
 
"Es war einer seiner Guhle, der erschossen wurde, aber das hat ihn ziemlich mitgenommen. Keine Ahnung, vielleicht eine Reaktion seines Clans, die sind ja alle irgendwie anders", sagte Kiera dann. "Es treiben sich anscheinend einige Attentäter in der Stadt herum, die auf der Suche nach irgendwelchen Artefakten sind. Da ist auch noch eine Baustelle, bei der keiner weiß, wer in der Sache drinnen hängt."

Sie zuckte die Schultern.

"Anhören werde ich es mir auch, ich habe mir ja auch Richard Stein angehört. Ich weiß nicht, irgendwie traue ich dem auch nicht, ob er nicht Jenny manipuliert. Und was Grimm angeht. Hm, sicher weiß ich nicht was er kann, das weiß ich bei einigen anderen aus der Sippe, doch ich will auch im Moment nur mit mondanen Mitteln an ihn heran und da ich kein Blut brauche ...
Meinst du nicht, Lurker würde einen kleinen Nachteil gegen ihn zu schätzen wissen? Oder aber ich gebe euch einen Vorteil gegen ihn, nur weiß ich nicht, ob ihr mir genug traut."
 
Wer mitbekam, dass Johnny den Wein richtig trank und nicht bloß am Glas nippte (wie es Kainiten gemeinhin taten, wenn sie ein Getränk hatten, das nicht mit Blut verdünnt war) hätte Zweifel bekommen können ob das wohl ein Kainit war...wäre da nicht diese typische etwas ungesund wirkende Leichenblässe. Der Brujah hatte sich nicht die Mühe gemacht, die zu beseitigen.
 
Sybille entschuldigte sich bei den sie umstehenden Kaniten in aller Höflichkeit und bat darum weitere Fragen und Gespräche ein wenig zu verschieben. Dann schritt sie auf ein kleines Podest zu und erbat sich einen Moment der Ruhe.

"Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bitte sie für einen Augenblick um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit. Seine Exzellenz Monsignore Galante ist soeben eingetroffen und wird nun das Wort an Sie richten."

Sie schenkte den Anwesenden ein umwerfendes Lächeln und trat dann wieder in den Hintergrund.
 
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