[12.05.2008]Feste Feiern mit den neuen Bossen

Mitra

Titan
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Nach langer Zeit hatte sich das Wetter in der von allerlei Plagen gebeutelten Stadt Finstertal endlich wieder gebessert. Die dunklen Wolken, in ihrem ungesund und vor allem deprimierend wirkenden graugrünen Farbton waren verschwunden und hatten einem strahlenden Sternenhimmel Platz gemacht, der so hell und klar schien, als hätte er wieder etwas gut zu machen!

Im Ballsaal der Kunstakademie waren seit dem frühen Nachmittag etliche Angestellte damit beschäftigt eine größere Feierlichkeit vorzubereiten. So etwas kam häufig vor in einer international hoch angesehenen Schule wie dieser, aber trotzdem war eben dieser Abend auch etwas ganz besonderes. Oliver Buchet, Mäzen, stiller Förderer und hochangesehener Kritiker hatte über sein Büro verlauten lassen, dass die Festivität des heutigen Abends viel Geldgeber anlocken sollte und sie deswegen nicht nur bis ins kleinste Detail vorbereitet werden, sondern auch mit höchster Diskretion behandelt werden sollte. Viele Unterstützer der Kunst sahen es nicht gerne, wenn ihre Wohltätigkeit in dieser Richtung Aufmerksamkeit erregte. Wer Ruhm wollte, der half einer Hilfsorganisation die den Hunger in der Welt bekämpfte, den Krebs auszurotten versuchte oder kleinen schwarzen Kriegsopfern ein paar Gehhilfen hinhielt. Wer sich aber um die Kultur bemühte, der hatte einfach nur zuviel Geld und zog jede Menge Kritiker, Neider und Schmarotzer an.
Also hieß die oberste Regel des heutigen Abends (eine die mit einer handfesten Prämie für den Erfolgsfall unterstrichen wurde…), dass jeder der hier arbeitete, nichts fragte, nichts sagte und nichts sah. Dafür hatte die oberste Verwaltungsebene der Akademie nur die besten und vertrauenswürdigsten Mitarbeiter handverlesen und deren Diskretion in allen Belangen mit einer hübschen Stange Geld unterstrichen.

Nun war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und langsam wurde es Zeit, dass die ersten Wagen vorfuhren und ihre erlauchten Gäste aussteigen ließen. Allein vier Mitarbeiter waren am Haupteingang des beachtlichen Ballsaals positioniert. Sie sollten Einladungen überprüfen, mögliche Fragen beantworten, Jacken und Schirme entgegennehmen und die geladenen Damen und Herren ins Innere des Gebäudes geleiten.

Hier, im Inneren war alles mehr als nur festlich geschmückt. Es standen Tische in ausreichender Zahl bereit. Erlesene Speisen und Getränke waren geschmackvoll hergerichtet und einladend verziert. Ein Streichquartett spielte erstaunlich moderne Musik in erstaunlich ansprechender Art und Weise und auch hier warteten alle Bediensteten darauf, den eintreffenden Gästen den Abend so angenehm wie nur irgend möglich zu gestalten.

Offensichtlich, schien die neue Stadtführung die Versorgung mit Blut jedoch in keinster Weise berücksichtigt zu haben. Alles was die Feierlichkeit hergab war handverlesen und mehr als nur exquisit, aber eben allein aus menschlicher, eben sterblicher Sicht.

Der ein oder andere Vampir mochte dies mit Befremden aufnehmen, diesen Umstand vielleicht sogar als Affront gegen seine Bedürfnisse ansehen, letztlich aber diente der Verzicht auf dieses eine Nahrungsmittel der Wahrung der Maskerade. Und dies zu einer Zeit wohlgemerkt, in der Finstertal –und damit auch seine vielen hunderttausend Einwohner- nur um haaresbreite einer vernichtenden Katastrophe entgangen waren. Viele der hier lebenden Bürger hatten nur noch sehr wenige und sehr vage Erinnerungen an die letzten Tage. Aber eben dies machte sie auch äußerst Misstrauisch und empfänglich für alles über- und widernatürliche.

Als Erste betrat Sybille deAuvergne das Parkett. Sie besah sich mit kritischem Blick jeden einzelnen Aspekt der Vorbereitungen und nickte dann zufrieden. Alles war exakt so wie es sein sollte.

Die Gäste konnten kommen!

Die Feier war eröffnet!
 
Wie trat man einem übermächtigem Gegner gegenüber? Wie eröffnete man eine Schlacht, wenn der Feind in der Überzahl war und die Wahl des Bodens auf dem sie ausgetragen wurde nicht in der eigenen Hand lag? Was blieb einem, wenn alle Welt felsenfest glaubte, das man unterlegen sein musste?
Man überraschte den Gegner und alle seine Verbündete. Man tat etwas, mit dem absolut niemand jemals rechnen konnte. Etwas von dem der Andere dachte, das es nicht stattfinden konnte. Nicht in dieser Welt. Etwas das so mutig war, das es nicht klar war, ob es nicht schon wieder töricht war.

Die Gestalt nahe des Eingang war im Begriff so eine Tat zu vollbringen. Dummerweise hatte der Herrgott vor den Mut die Furcht gesetzt, die es zu überwinden galt und daher sehnte sich in diesem Augenblick jede Faser des Gastes danach sich übergeben zu können vor Angst. Leider stand diese entkrampfende Übung aber für ihn und seinesgleichen schon lange nicht mehr zur Verfügung.

Lurker hatte sich an Primogenssitzungen gewöhnt und er hatte sich daran gewöhnt die Rolle des Erstgeborenen für seine Bürdern und Schwestern wahrzunehmen. Aber Bälle waren eine furchtbare Angelegenheit. Es schien ihm unbegreiflich, warum nur jedes Stadtoberhaupt zu allen möglichen und unmöglichen Begebenheiten derartige Aufstände proben mussten. Öffentliches Parkett empfand er immer, als würde man vom ihm erwarten mit Benzin übergossen durch eine Kerzen Ausstellung zu spazieren. Dennoch war sein Erscheinen obligat und er hatte beschlossen dieses Zeichen und diese Art des Auftretens zu wählen, weil er sehr genau wusste, dass die beiden Interims Herrscher sich im Vorfeld über alle Bewohner ihrer neuen Stadt informiert hatten. Wenn er ihnen etwas geben wollte das sie nicht mit eingeplant hatten, dann musste er tun, was sie nicht erwarten konnten. Für gewöhnlich hätte er sich einfach hinein geschlichen und dann dafür gesorgt, das man ihn drinnen bemerkte. Damit hätte er seiner Pflicht dort aufzukreuzen genüge getan und den Rest der Nacht hinter sich gebracht, ohne weiter jemandem aufzufallen. Wer aber einen taktischen Vorteil haben wollte, der musste zu schrecklichen Opfern bereit sein. Etwa so etwas wie den verfluchten Prinzenball Finstertals zu eröffnen.

Da dort drinnen waschechte Archonten ihr Unwesen trieben, stand es außer Frage einfach an den Bediensteten vorbei zu laufen und sich ganz frech an einen Tisch zu setzen. Man hätte ganz sicher den Boden mit ihm gewischt. So etwas konnte man mit einem Haufen Ahnen vielleicht machen, aber nicht mit einer hochrangigen Ventrue, oder einem Rosen Archonten, der sogar noch über einem Oliver Buchett stand.

Lurker konzentrierte sich um dem kalten, klammen Knäuel in seinem Magen die Aufmerksamkeit zu entziehen, damit ihn seine Furcht nicht lähmte, die wie ein riesiger Amboss auf ihm lastete.

Verflucht seien die verdammten Rosen und ihre Bälle.

Wenn der Nosferatu keinen anderen Grund gehabt hätte einen Brujah auf den Thron zu setzen, als dass es dann keine verdammten Feiern wie diese hier mehr gab, es hätte ihm gereicht. Lurker zog sich in sein Innerstes zurück und suchte nach seiner Verbindung zur jener Dunkelheit in seinem Ich, die es vermochte ihn am Rande der Aufmerksamkeit dieser Realität entlang wandern zu lassen. Er wusste, dass viele der Rosen und der Älteren ein Gespür für den Gemütszustand ihres Gegenübers entwickelt hatten. Wie ein Schulhof Schläger eine Nase für Schwächlinge entwickelte, konnten einige von Ihnen Dinge über einen herausfinden, nur weil man im selben Raum war wie sie. Aber diese Sinne waren nicht absolut. So wie er jemanden dazu bringen konnte gerade dann zur Seite zu schauen, oder sich die Nasenwurzel zu massieren, wenn er kurz durch das Gesichtsfeld dieser Person huschte, konnte er auch versuchen dieses besondere Gespür auszutricksen. Er hatte es schon früher versucht. Lurker stellte sich eine bestimmte Schwingung dabei vor, als würde man seine Gefühle und Gedanken wie eine Art wabernden Nebel ausdünsten. Alles was er tun musste war, jenes besondere Gespür in seinem Innerem in den richtigen Takt zu versetzen.

Er dachte an eine weiße, gefließte Wand. Sie war ganz glatt und kühl und sie erstreckte sich endlos, wohin das Auge auch blickte. Sie hatte keinen Anfang und kein Ende, nur eine sich ins unendliche erstreckende Ausdehnung sich immer wieder wiederholender Segmente. Nichts konnte auf ihr haften, sie war ganz steril und rein. Es gab keine Zweifel auf dieser Wand, denn sie perlten ab wie Wasser. Es gab keine Furcht an dieser Wand, denn egal wie sehr sich die klebrige Angst festklammern wollte die Wand bot ihr keinen Halt.

Mit einem zufriedenem Nicken machte der Nosferatu einen Schritt aus der Dunkelheit hinaus und trat an einen der Bediensteten heran. Wortlos hielt er ihm seine Einladung entgegen. Auf einen Gruß hin, würde der Mensch lediglich ein Nicken der Kapuze, die das Gesicht des Mannes vollkommen verdeckte, erhalten.
Lurker wollte nicht versuchen zu sprechen. Hinter der kalten, weißen Wand lauerte die Angst, dass er kein Wort herausbringen würde. Es würde darum gehen niemanden hinter die Mauer blicken zu lassen. So oder so. Der Tanz war eröffnet.
 
Es war 20 Minuten vor Mitternacht als Adrian mit seinem Porsche vor der Kunstakademie vorfuhr und aus dem wagen sprang. Dem Anlass angemessen trug der sportliche Mann eute eine Krawatte zu seinem teuren Designeranzug, dazu mit Brillianten besetzte goldene Manschettenknöpfe sowie eine teure Krawattennadel. Eine ebenfalls exquisite Breitling am Handgelenk sowie massgefertigte italienische Schuhe rundete das Bild eines eleganten Mannes ab.
Adrian betrat den ort der Feier nach kurz nach Lurker und stellte fest das er einer der ersten Gäste war. Vor hm war eine obskure Gestalt mit Kapuze durch den Haupteingang geschlüpft. "Typisch Nosferatu, aber wenn ich mich nicht täusche ist das ihr Primogen höchst selbst. Habe den Kerl seit der Sache unter der Ruine nicht mehr gesehen...warum schlurft der schon jetzt hier rum, die großen Tiere kommen doch sonst auf den letzten drücker, naja will wohl nchts verpassen...also immer vorsichtig Adrian die Nosferatu haben nicht nur bildlich sondern auch im übertragenen Sinn Ohren wie Rhababerblätter."
Als erstes griff sich Adrian ein Champagnerglas um gerüstet zu sein das Glas auf die neue Stadtführung zu erheben wenn es die richtige Zeit dafür war.
Irgendwie ist Party und keiner geht hin....wenn das so weitergeht wird das für Prinz Galante eine gesellschaftliche Katastrophe. Ich hoffe dieser Finnlay kommt. Mit dem muss ich unbedingt reden. Es schwemmt zu viel Geld in die Stadt und das gefällt mir nicht.
Adrian beobachtete weiter. Irgendwie hatte er den Eindruck das Lurker ihm es verzeihen würde wenn er nicht den offensichtlichen Bückling samt Vorstellung machte. Dennoch deutete er von Ferne gegenüber dem Primogen der Nosferatu eine Verbeugung an, schließlich gehörte sich das für einen kleinen Neugeborenen so, vor allem wenn der Clan dermaßen schwach war. Wer blieb denn vom Clan der Gelehrten außer Enio Pareto, der ja de facto heute endgültig in die zweite Reihe verschoben wurde durch Galante?
 
Es war kurz vor Mitternacht als Moishes Jaguar leise schnurrend vor dem Ort der Begrüssungsfeier vorfuhr, es war nicht weit von Antonias Wohnung gewesen und die letzten Klänge von Debusys Meisterwerk waren gerade erst verklungen als der Wagen in eine Parklücke glitt. Der Ventrue sprang aus dem Wagen und wuselte zur Beifahrerseite umseiner Begleiterin die Tür aufzuhalten, ihr beim Aussteigen behilflich zu sein und in Ihren Umhang zu helfen. Es war Antonias großer Auftritt so wie sie aussah. Moishe machte sich keine Illusionen das er bei diesem Jahrmarkt der kainitischen Eitelkeiten nur die Rolle einer möglichst präsentablen Staffage für das Erscheinen der Toreador gab, aber er war es gewohnt die zweite Geige zu spielen und er war gut darin. Er legte sich seinen Mantel um die Schulter und reichte seiner Begleiterin seinen Arm.
Gemeinsam schritten das Paar zum Eingang wo beide ihre Einladungen vorzeigten und eingelassen wurde.
Moishe nahm Antonia ihren Umhang ab und gab ihn gemeinsam mit seinem Mantel an der Garderobe ab.
"Darf ich Ihnen ein Glas Champagner holen Frau de Groote?" Erst als beide ein Glas on der Hand hielten und Moishe mit seiner Begleiterin angestossen und leicht am Champagner genippt hatte sah er sich im Raum um. Wer ist denn schon alles da?"
 
Kiera hatte ihre ganz eigene Methode ergriffen um den Rest von Lust weg zu bekommen und bestimmt würde sich Rashid darüber nicht beschweren können, dieser hatte immerhin früh schon lernen müssen, wenn man mit einer Mambo verheiratet war, durfte man alles sein nur nicht eifersüchtig. Dass sie dann doch nicht zu spät kam, war vor allem der Tatsache zu verdanken, dass das Haus der Zauberschwestern nicht weit von der Akademie weg lag, Helena hatte sie allerdings eine Mitteilung schicken müssen, dass sie es nicht schaffen würde, rechtzeitig am Café zu sein. Vermutlich war der Rest des neuen Clans schon drinnen, oder? Sie sah jedenfalls keinen und auch keines der Autos die hier standen, kam ihr bekannt vor.

Sie hatte sich fahren lassen und stieg mit einer eleganten Bewegung aus dem Auto aus, bevor Rashid überhaupt um den Wagen herum gekommen wäre.

"Ich rufe dich an, Liebling, wenn es zu Ende ist, oder ich es nicht mehr aushalte", sagte sie und warf ihm noch eine Kusshand zu, bevor sie sich aufmachte in Richtung des Eingangs.

Sie wußte ja nicht, was die anderen Caitiff-Frauen so anziehen würden, aber das kleine Schwarze war nicht so ihr Ding. Ihr Kleid war pupur-violett und vom Schnitt her versprühte es einen Hauch Südstaaten-Flair, wenn auch auf eine ziemlich erotische Art. Um den Hals trug sie einige ihrer Amulette und die langen Locken wurden nur von 2 silbernen Spangen etwas zurück gehalten.
 
Na dass ist mal ein farbenprächtiger Auftritt fuhr es Moishe durch den Kopf als er Kiera den Ballsaal betreten sah.
Der Ventrue entschuldigte sich kurz bei Antonia wobei er etwas von geschäftlichen Unterredungen sagte. Es sollte der Harpyie sicherlich klar sein das sie auf solch einer Festivität beide ihren jeweiligen Aufgaben und Zielen nachgingen und es sicher keine böse Absicht des Ventrue war sie alleine stehen zu lassen oder zu vernachlässigen. Außerdem wäre es Antonia umgekehrt auch gewiss nicht Recht gewesen wenn der Jude ihr den ganzen Abend auf den Fersen geblieben wäre.
Moishe trat mit einem höflichen Lächeln auf Kiera zu. "Guten Abend Mrs. McKinney. Was für ein hüscher Anblick, dieser farbenfrohe und erfrischende Stil, ein sehr gelungenes Outfit wenn ich das sagen darf." Moishe wusste das man ihm auch jedes dieser Worte als Sarkasmus oder versteckten Angriff auslegen konnte, aber er meinte es wie er es sagte ud sah keinen Grund nur leere Bemerkungen zu machen. Für ihn war ein klassisches Kleid wie bei Antonia ebenso auf seine Art schön wie der eher unbeschwerte Stil von Kiera.
"Mein Name ist Mosihe ben Levy, wir haben uns neulich Abend im Cafe de Trois kurz kennen gelernt. Hätten Sie wohl einen Augenblick Zeit für mich, ich möchte mit Ihnen gerne über eine Idee reden die ich schon ein wenig mit mir herumtrage."
 
Kiera war es durch aus gewohnt aufzufallen, sie war immerhin nicht in einem Gildehaus aufgewachsen, sondern hatte eher bei ausgefallenen Clans Unterschlupf gefunden. Natürlich hätte sie ihre Schwester kopieren können, doch warum sollte sie das, warum gerade hier, hier ging es darum, sich möglichst weit von HuC zu distanzieren, nur keinen Verdacht aufkommen lassen, dass sie vielleicht doch dazu gehören könnte.

"Danke schön, Herr ben Levy", erwiderte sie. "Ich hoffe mal, ich werde nicht den Rest von ihrem Clan so schocken, dass sie mich der Party verweisen." Ein fröhliches leises Lachen, dass man sich fragte, ob sie das nicht sogar begrüßen würde.

"Was für eine Idee denn? Sie kennen mich doch noch garnicht."
 
"Ach, so spiessig sind wir jüngeren Ventrue nun doch nicht und königliches Purpur ist ja quasi die Farbe für unsere Ahnen, wobei ich es gut finde das sie auf den Hermelinmantel verzichtet haben." Moishe zwinkerte Kiera feixend zu. er mochte ihre unbekümmerte direkte Art und würde versuche sich ihrem Plauderton anzupassen.
An ihre letzte Frage anknüpfend fuhr der Ventrue fort:
"Nun, sagen wir einmal es ist ein Mix aus guten Eindrücken, positivem Gefühl sowie einigen diskreten Erkundigungen bezüglich Ihrer interessanten Gaben und Fähigkeiten die mich Sie ansprechen lässt. Bei der Idee geht es eigentlich darum das, wie wir ja beide Wissen, sich zur Zeit in Finstertal einiges bewegt und vor allem auch bewegen lässt, eine eher ungewöhnliche Situation für eine Camarilla - Stadt in Zentraleuropa.
Mein Clanbruder Iain Finlay, den Sie glaube ich auch bereits kennen, und ich haben vor das wenn möglich auszunutzen. Wir würden deshalb gerne mit Ihnen und einigen weiteren Personen die uns in den letzten Nächten aufgefallen sind zusammenarbeiten. Wir haben vor ein Treffen dieser Leute wenn möglich noch heute Nacht abseits dieser Veranstaltung zu organisieren um den Grundstock für ein schlagkräftiges und vertrauenswürdiges Klüngel zu bilden. Bevor Sie fragen, gesellschaftlicher Rang und Clan sollen dabei unter uns keine Rolle spielen. Die weiteren Personen die wir ansprechen und interessiert sind würden Sie dann hoffentlich noch heute Nacht treffen. Wie wir uns das ganze dann organisatorisch gestalten und welche Rechten und Pflichte aus diesem Bündnis erwachsen sollten wir gemeinsam besprechen und natürlich ist ein Annehmen dieser Einladung keine Verpflichtung dem Klüngel beizutreten. Wenn Ihnen nicht gefällt was sie hören können Sie jederzeit gehen und zumindest ich für meine Person würde Ihnen das nicht verübeln. Nun, was sagen Sie dazu?"
 
Kiera zog eine Braue hoch.
"Rang und Clan soll keine Rolle spielen", echote sie. "Deswegen macht sich Clan Ventrue auch an allen Ecken breit." Sie zuckte die Schultern. "Ich kann es mir gerne anhören, aber versprechen sie sich nicht zuviel davon. Man kann mich nicht kaufen."

Es hörte sich doch eher so an, als sollten da alle, die etwas taugten in die Dienste vom Clan der Könige gezogen werden.
 
Moishe war ein wenig ernüchtert, aber gut, er hatte wohl mit Misstrauen rechnen müssen.
"Bezüglich des sich langsam in der Stadt wieder etablierenden Clans Ventrue darf ich vielleicht sagen das das die Politik des Clans ist - die hat mit unserer Vereinbarung nichts zu tun. Sie sollen ebensowenig unsere Konflikte austragen wie die anderer Clans - ich sage ja das der Clan keine Rolle spielt. Aber ich werde nicht aufhören meinem Clan zu dienen wenn wir uns auf eine Zusammenarbeit einigen. Wer sich dann Vorteile davon verspricht mit mir in diesen Dingen zusammenzuarbeiten kann das tun, aber niemand ist verpflichtet dazu, so wie ich auch niemanden zwinge mit mir den Shabbes zu begehen oder ungesäuertes Brot und bittere Kräuter zum Pessach zu essen.
Nun, dann werde ich mir Mühe geben Sie zu überzeugen und kaufen will ich Sie schon garnicht. Eine Zusammenarbeit funktioniert in dem Rahmen wie ich sie mir erhoffe nur dann wenn es ein Geben und Nehmen ist und alle Parteien davon profitieren. Ich melde mich wenn wir die Runde zusammen haben. Bis später."
Der Ventrue nickte Kiera trotzdem freundlich zu, auch wenn das Gespräch nicht wirklich vielversprechend verlaufen war.
 
Was hatte Moishe erwartet? Dass er nur mit der Aussicht auf ein paar Geldscheine winken mußte und schon hatte er sie an der Angel? Da hätte er schon etwas konkretes vorbringen müssen, aber das war ja das, was Ventrue genauso wenig machten wie Tremere, das Motto lautete bei beiden Clans, immer die anderen übervorteilen und im Unklaren lassen. Es gab hin und wieder Ausnahmen, aber dazu müßte sie erst mehr Hintergründe kennen und sicher sein, dass er nicht nur jemand war, der Informationen weitergab, so wie dieser Malik.

Irgendwie kam sie wirklich mit den Underdocks besser klar, verhandelte lieber mit einen Nossi als mit einem Ventrue, aber das durfte man diesen nicht sagen.

"Och, ich hätte keine Problem damit jeden zu einem meiner Feste einzuladen", erklärte Kiera dann immer noch fröhlich und stellte sich Moishe bei einem der Voodoo-Feste vor. "Wie schon gesagt, ich werde es mir anhören, versprochen."

Als er sich dann verabschiedete um sich wieder seines Gleichen zuzuwenden, sah sie sich weiter um. Außer Lurker und dem halbjapanischen Brujah war anscheinend noch keiner anderer als Moishe und die Harpyie da.
 
Helena hatte ihren Clan beim Cafe eingesammelt und so fuhren dann, wenn auch etwas verspätet, also noch später als Kiera zwei gepanzerte Fahrzeuge vor, aus denen die Mitglieder des neuen Clan Caitiff ausstiegen.

Was für ein Auftritt, das hätte doch eher zu ein Toreador oder den Ventrue gepaßt. Vermutlich würden sich doch einige wundern. Irgendwie hatte es doch was von dem Einzug der Musketiere, so nach dem Motto: Einer für alle, alle für einen.

Angeführt wurde der Trupp von Helena, die heute sogar wirklich ein wenig an Helena von Troja erinnerte, in ihrem weißen Kleid das nur auf einer Schulter zusammengefaßt und mit goldenen Bändern in Form gebracht worden war.

Allerdings hätte diese Frau es auch geschafft andere in den Schatten zu stellen, wenn sie in einem Kartoffelsack erschienen wäre.
 
Wenn Helena in Weiß und Gold den Tag verkörperte, so war Marta die Nacht, in Schwarz und Silber, weniger strahlend, eher zurückhaltend. Doch keine bedrohliche Dunkelheit, mehr zart und anziehend. Passend dazu, dass für Vampire die Strahlen der Sonne viel gefährlicher waren als die Schatten.

Jedenfalls hielt sich Marta zunächst einmal hinter Helena. Sie kannte kaum einen der mächtigen Blutsauger und konnte es sich nicht leisten, diese zu verärgern, indem sie die Rangordnung falsch auslegte. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Von daher würde es wohl an der Älteren liegen, die einzelnen Gäste bekanntzumachen. Oder aber sie ließ ihre Schützlinge ins Messer laufen.
Zum Wohle des Clans - oder so ähnlich...
 
Eine schwarze Mercedes E-Klasse, gefolgt von einem schwarzen Audi A 6, im vorderen Wagen war Kai selbst am Steuer zu erkennen, im hinteren seine Ghul. Automobilkenner konnten vielleicht erkennen das es sich hier nicht um die Standardmodelle der Fahrzeuge hielt, die meisten werden ein schlichtes "coole Karre" in Gedanken gehabt haben. Musik war in beiden Wägen keine zu hören, nur die Nachrichten eines lokalen Senders. Am Parkplatz angekommen folgte auch Kai hinter Helena, er folgte dabei auf der anderen Seite als Marta, man konnte sagen sie hatte Flügel. Im Gegensatz zu den Frauen sah Kai heute auch nicht anders aus als sonst immer, schwarzer Anzug, weißes Hemd. Aber warum auch nicht? Seine Kleidung war jederzeit gut genug um einem Prinzen entgegenzutreten, also war auch heute nichts anderes nötig wie der Anzug den er die letzten Jahre über schon fast jede Nacht getragen hatte. Seine Ghul blieb dabei im Wagen sitzen.

Wow

Es war nur diese eine Wort das ihm erneut durch den Kopf ging als er Helena ansah,ihr Anblick war wie immer fesselnd.
 
Moishe nickte Kiera noch einmal zu und antwortete mit einem "Bis nachher!". Er schlenderte ein wenig Richtung Eingang und sah dort Clan Caitiff ankommen von dem er in dieser Form ja noch nicht einmal wusste das hier ein solch aufsehenerregender Präzedenzfall unter Regie der Archonten einer Justicarin ins Leben gerufen worden war.

Er entdeckte in der Gruppe bereits zwei weitere Gesichter mit denen er heute Nacht noch sprechen wollte, entschloss sich aber beide nicht schon direkt hinter der Eingangstür anzusprechen. Die Nacht war noch lang.
 
Bevor Caitlin den Raum betrat, blieb sie kurz in der Tür stehen. Obwohl es noch nicht Mitternacht war, waren schon einige Kainiten anwesend und bisher kannte sie alle. Einer der großen Vorteile, wenn man in der Akademie gearbeitet hatte. Auch wenn es nur für wenige Tage oder besser Nächte gewesen war, die Akten aller Anwesenden hatte sie sorgsam studiert. Sie ordnete kurz die Falten ihrer dunkelroten ärmellosen Festrobe und warf einen letzten Blick in einen der Wandspiegel. Daraus blickte sie eine gepflegte Kainitin mit blitzenden, lebendigen braunen Augen an, die heute eine Lebenslust versprühten, die man von Caitlin nicht gewohnt war. Die meisten ihrer dunkelbraunen Locken hatte sie hochgesteckt und mit diamatbesetzen Spangen fixiert. Auch an ihren Ohren fanden sich zwei pure Einkaräter als Solitäre wieder. Sonst trug die Regentin weder Schmuck noch Amulette. Nicht einmal Armreifen oder Ringe zierten ihre Hände, als würde alles, was diese Frau bedrohlich machen könnte abgelegt sein. Natürlich war dies mehr Schein als sein, schließlich war sie Tremere und Ihre gefählichste Waffe war ihr Geist.

Caitlin war mit dem Spiegelbild zufrieden. Sie lächelte und betrat mit erhobenen Haupt den Festsaal. Keine hübsche Diva mit Modelmaßen, dafür war sie einen Ticken zu klein gewachsen. Dennoch machte ihre autoritäre Ausstrahlung und der willenstarke Blick aus ihren Augen einiges wieder wett. Sie nickte dem ein oder anderen freundlich zu und trat ohne Umschweife auf die momentane Stadthalterin zu. "Guten Abend Frau´D´Auvergne, ein glanzvolles Ambiente. Ich gratuliere Ihnen, Sie haben, trotz der Kürze der Zeit, fantastische Arbeit geleistet."

Und ich konnte mich um wichtigere Dinge kümmern, gut, dass ich diesen Kram abgelehnt hatte. Ich bin halt Tremere und keine High-Society-Puppe...

Caitlins strahlendes Lächeln war oskarreif. Denn nachdem sie über das Kennenlern-Gespräch hatte nachdenken können, hatte sie erkannt, dass sie übers Ohr gezogen und mit einem Titel abgespeist worden war. Aber sie war noch nicht fertig mit dieser Geschichte. Zumindest hatte sie ein wenig Zeit, um ihre Claninternen Geschäfte zu tätigen.

Zu diesen gehörte auch das Küken Judith. Die wenige Tage alte Vampirin hatte ihre Verbrennungsschäden weitegehend abgeheilt und war - jedenfalls äußerlich - wieder vorzeigbar. Wie es um die geistige Gesundheit bestellt war, blieb herauszufinden. Jedenfalls folgte ihr das Kind auf dem Fuße und hielt den Kopf gesenkt, als Caitlin auf die Archontin zu trat. Unauffällig versuchte sie, einen Blick zu riskieren. Wer waren diese Leute und war Lena Buchet hier? Wenigstens ein liebes Gesicht in diesem Becken voller Piranhas?
 
Piranhas wäre ein gutes Stichwort für die bissigeren unter den Leuten die dieses Fest besuchen, vielleicht zu aller Überraschung, allerdings kommt Meyye allein und nicht im Schwarm. Nichtmal obwohl sie es womöglich könnte.. denn es ist ein kleines Vögelchen, das in der Nähe der Kunstakademie irgendwo zwischen den Bäumen niedergeht und eine ausgewachsene Gangrel, die von dort hervorkommt und dem Eingang zustrebt, der wohl zu der geplanten Festivität führt.

Was sie trägt ist ebenfalls eher ungewöhnlich für sie; und es wäre wohl noch überraschender, wenn jemand wüsste dass sie das nicht zum erstenmal zu so einer Gelegenheit trägt. Eigentlich ja ein faux pas in der feinen Gesellschaft, aber es ist ja (traurigerweise) ohnehin niemand hier, der das noch weiß.. ausser (was noch viel trauriger ist) Cat neuerdings.

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Sie trägt ein schimmerndes, schulterloses Kleid, das mit seiner Helligkeit einen guten Kontrast zur Haut- und Haarfarbe abgibt; fast könnte behauptet werden, das etwas fluffige Teil steht genausosehr im Kontrast zu ihrem üblicherweise gezeigten Gemüt. Auch wenn der Saum fast am Boden schleift, blitzen manchmal ihre Schuhe hervor, weißgelackt und mit Glitzersteinchen an den Seiten, spitzzulaufend und sie mit ihren etwa 5 cm hohen Absätzen zu einer etwas vorsichtigeren, vermeintlich nobel-eleganten Gangart nötigend, die aber immerhin recht sicher wirkt. Zwei Klammern aus Silberdraht, mit drei weißen Perlen und ein paar geschwungenen Bändern, halten ihre Haare, jedoch noch so, dass ihre Ohren verdeckt bleiben (das hat einen Touch von 20er Jahre).

Es ist lange her dass sie so zu sehen war, und wenn es nach ihr ginge, könnte es noch viel länger gedauert haben. Ausserdem weckt es Erinnerungen.. an Zeiten in denen sie auch viel Ärger hatte, aber in denen sie noch Freunde hatte, die ihr zur Seite standen. Tatjana, Nikita, Viktor... Julian. Jetzt sind sie alle fort, und wer weiß ob sie jemals wieder von ihnen hört. Was tut sie eigentlich hier? Sie sollte im verdorbenen grünen Blut grotesker wyrmanbetender Garou waten und diese Sache endlich zuende bringen, notfalls auch allein, und dann endlich, endlich auf die Suche gehen...

Nein. Sie darf bei dieser Sache nicht losstürmen, es muss auch gelingen. Dazu braucht sie mehr als nur ihre Krallen. Dazu braucht sie Unterstützung, die der Kainiten der Stadt. Die Argumente sind da, doch wer weiß welche Interessen alter Blutsauger ihr da entgegenstehen, mal abgesehen von denen, die sowieso dagegen wären weil es ihr am nicht schlagenden Herzen liegt. Doch das Parkett dieser Gesellschaft ist nicht das ihre, und in ihrem latenten Unmut mit allem und jedem hier hat sie durchaus die Befürchtung, dass sie es vermasselt.

Darum hat sie sich, auch wenn das kaum glaubhaft klingen mag, gut auf diesen Ball vorbereitet.
Das heisst sie steht unter Drogen.

Da ranzukommen war nun wirklich nicht schwer. So ziemlich ihre erste Handlung als sie heute Abend erwachte war, sich auf schnellem Weg zum Hovel zu begeben und sich da eine chillige Ecke zu suchen, wo die Kiffer sitzen. Es hat nicht viel Überzeugungskraft gebraucht, einem von ihnen vorzumachen dass sie mit ihm gern in eine noch ruhigere, private Ecke verschwinden will.. er hat mehr bekommen als er sich erhofft hätte und sie hat bekommen was sie braucht, um in dieser Nacht, in der sie den wundervollen Sternenhimmel viel lieber von einer Lichtung im Wald aus betrachtet hätte, nicht durchzudrehen. Zumindest wird es hilfreich sein.

Schon auf dem Nachhauseweg, beim Umziehen und dann dem Flug hierher hatte sie das Gefühl, alles würde ein wenig langsamer gehen. Irgendwie hat sie das beruhigt.. es ist alles nicht so schlimm. Der Flug war ein merkwürdig erstaunliches Erlebnis, sie flog durch die Nacht, die ewigen Sterne über sich und gab mehrmals dem Drang nach, zu gleiten anstatt schnell zu fliegen und zu flattern. Dann musste sie umkehren, weil sie die Kunstakademie schon überflogen hatte. Aber nun ist sie hier und zieht die Einladung aus ihrem Haar, wo sie sie in einer der Haarklammern festgemacht hatte; dieses Outfit hat noch immer keine Taschen. Dann begibt sie sich hinein und beginnt, sich umzusehen. Bekannte Gesichter, immerhin, aber auch nicht wenige unbekannte...
 
Moishe sieht Meyye in ihrem für sie recht ungewöhnlichen Outfit den Saal betreten. Sie sieht sich um und der Ventrue nickt ihr zu als sie den Saal betritt. So wie er sie in seiner ersten nacht kennen gelernt hat sind Verbeugungen nicht ihre Sache also warum jetzt den Arschkriecher herauskehren?
Wenn Meyye einen Schwatz halten will weiss sie wo sie ihn findet. Immerhin scheint die ganze Buchet - Angelegenheit nicht gerade nach ihrem Sinn zu verlaufen.
 
Helena war durchaus niemand, der seine Leute in eine Falle tappen ließ, wenn es sich vermeiden ließ, so flüsterte sie ihren Begleitern zu, wer sich schon im Raum befand und wer gerade hereinkam und nannte bei jedem auch Clan und Status dazu. Immerhin kannte sie die meisten und wenn sie gewollt hätte, hätte sie zu jedem auch das eine oder andere berichten können, doch dazu war hier der falsche Rahmen, erstmal abwarten, was sich tat.

Wer zu hörte und es sich merkte, würde sicher alle Klippen, die sich den Caitiff entgegenstellen konnten, umschiffen. Vermutlich würden es andere sein, die in alle Fettnäpfchen traten und wenn sie keine fanden, bestimmt sogar ihre eigenen mitbringen und verteilen.
 
Der Aufritt von Enio gab dem Begriff unspektakulär und dezent fast eine neue Dimension. Wortlos und äußerst schlicht gekleidet betrat der Ahn den Raum. Nun… der „Auftritt“ des Brujahprimogen wäre unter anderen Umständen tatsächlich unspektakulär gewesen und womöglich hätte es man noch nicht mal so richtig registriert, daß der Italiener überhaupt den Raum betreten hatte aber Enio hatte nunmal ein etwas auffälligeres Mitbringsel im Schlepptau und das war kein besonders großes Geschenk, sondern seinen neuen Clansbruder der Duke. Und da er nunmal fast die gesamte Breite und Höhe der Tür benötigte um überhaupt durch die Tür zu kommen… fielen die beiden nunmal bei ihrem Eintreten ein wenig auf.

Kaum hatten sie den Saal betreten warf Enio dem anderen Brujah einen kurzen und wortlosen Blick zu, der ihm vielleicht mitteilen mochte, daß er heute Nacht bitte keinen Unfug anstellen mochte und die Füße ein wenig still halten sollte. Erregt hatte er die Gemüter weiß Gott genug am letzten Abend… oder auch schon heute Abend. Enio hatte keine Lust mit Mark einen weiteren Clansbruder in der Stadt zu haben, der ein Haltbarkeitsdatum von maximal einer Woche hatte und um dessen Beseitigung er sich nachher noch höchst persönlich kümmern mußte. Es wurde verdammt nochmal Zeit, daß wieder etwas ruhigere Zeiten anbrachen in Finstertal. Ja genau… und genau deswegen trafen sie sich heute auch zur Sitzung. Um in aller Ruhe… ganz locker mal über die Beseitigung der restlichen Garou und Tänzer zu entscheiden. Wo blieben die Bewilligungen für die anstehenden Rehabilitationmaßnahmen?

Nach dem kurzen Blick wandte sich Enio ab und steuerte auf ein ruhiges Plätzchen zu. Im Gehen wandte sich der Ahn dem einen oder anderen kurz zu und begrüßte die bereits anwesenden Gäste. Ausnahmslos mit einem Kopfnicken oder maximal mit einem kaum hörbaren Brummen, das wohl „Guten Abend“ geheißen haben könnte. Enio war ganz und gar nicht erpicht darauf eine langen und gesellschaftlich anspruchvolle Nacht hier zu verbringen. Er hoffte, daß die Sitzung schnell anfing und er sich danach wieder vom Acker machen konnte. Ein Gespräch suchte er mit niemandem. Ein kurzer Blick auf die ihm mitlerweile am nächsten stehende Marta sagte ihm relativ schnell, daß er sie noch überhaupt nicht kannte. Nicht so wichtig. In dieser Stadt wechselten die Gäste schneller als in der S-Bahn. Nach seiner kurzen Sondierung sah er wieder wo anders hin und lehnte sich irgendwo an, sodaß er am besten mit dem Hintergrund verschmolz und für jemand vom Dienstpersonal gehalten wurde. Es war einen Versuch wert… aber selbstverständlich gelang ihm das in keinster Weise.
 
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