Als Schmidt das nächste Mal wieder bewußt aufmerkte, hatte sich sein Heftchen gefüllt. Großer Gott und wie es sich gefüllt hatte. Der Sänger hatte sich mal wieder selbst übertroffen. So ein Arschloch !
Der Spieler war sauer. Wenigstens einmal sollte es doch möglich sein, vor diesem pfophetischen Irren aufzuwachen, aber nein, wiedereinmal stellte der Sänger sie vor vollendete Tatsachen. Zu gerne hätte der Spieler die Karten einmal selbst gemischt. Aber da konnte man nichts machen.
Andere Dinge aber schon.
Wie üblich hatte der Sänger, bei all seinen gutgemeinten Warnungen, mal wieder völlig vergessen, sich um die Details zu kümmern. Gerade noch, das er nicht in seiner wahren Gestalt auf diesen Prinzenempfang gegangen war. Warum es allerdings das Gesicht des alten, verquollenen Jack Nicholson sein mußte, wußte nur der Sänger.
Der Spieler laß in seinem Heft und guckte, welche Karten der Sänger diesesmal ausgeteilt hatte und sie waren garnicht mal so gut.
Schlecht sah aber auch anders aus.
Durchwachsen, konnte man sagen und äußerst bedauerlich, das es Zach erwischt hatte.
Egal, er mußte sich seine Karten erstmal ansehen und würde sich dann entscheiden, wie er das Spiel weiterführte.
Nathan, Neferit, Gaius waren noch da, wo sie sein sollten. Das war gut. Crauli war die nächste Zeit noch gebunden und Steffen bereits ausgespielt, um den Neuen zu pushen. Das war nicht gut.
Der Neue hieß Adrian, Adrian Yoshida. Kaum im Spiel und schon zwei Trümpfe in der Hand. Das konnte gut sein...
...mußte aber nicht.
Und schließlich waren da noch die örtlichen Splitter.
Malik, ein sehr hungriger junger Hund, und ein Gretchen, bei deren Anblick der Spieler auf einmal etwas Lust auf Fußball bekam. Diese beiden hatte der Sänger sogar schon in der Hand gehabt.
Den Neuen hatte er vergessen, aber der Spieler würde nicht erlauben, das diese Karte nutzlos auf der Hand herumlungerte. Für eine Karte wie den Pik Adrian war das absolut nicht der richtige Platz. So einer mußte gespielt werden.
Der Spieler hatte es aber bei weitem nicht so gerne körperlich, wie der Sänger. Nötig hatte er es schon garnicht und irgendwann mußte der Sänger schon etwas getrunken haben, denn durstig war der Spieler nicht. Von dort wo er saß, schaute Schmidt durch die Möglichkeiten, durch die Wahrscheinlichkeiten, bis in den Augenblick.
DEN Augenblick, indem Adrian Yoshida sein Getränk hob, um etwas zu trinken und sich in ihm spiegelte.
Oder wenigstens spiegeln sollte.
Aus seinem Getränk blickte Adrian aber nicht sein Spiegelbild entgegen, sondern der Gitarrespieler von der Prinzenparty. Eindeutig der selbe Kerl, nur wirkte er völlig anders.
"Guten Abend, Herr Schmidt," grinste es ihm aus der Flüssigkeit entgegen.