[09.05.2008] Rekrutierung

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Mit leicht belustigtem Ausdruck, sah der ältere Herr sie an, bevor er sich wieder seinen Notizen zuwandte. Er war schließlich hier, um den Anwesenden unter die Arme zu greifen, und nicht, um ihnen das Denken völlig abzunehmen... Entsprechend schenkte er es sich dann auch, sie auf den großen Haken an Richards Vorschlag hinzuweisen. Wenn sie ihr Oberstübchen halbwegs zu gebrauchen wußten, kämen sie schon drauf.
So wandte er sich wieder seiner Liste zu.
Ich denke, ich werde gleich einen wichtigen Punkt anführen... Pflicht 3 besagt, ich zitiere, '3. Das Verhindern von Diablerie. Sowie Angriffe, physischer, wie mentaler Angriffe. Ausnahmen dieser Pflicht müssen durch den Rat getroffen werden.' Erster Kritikpunkt, der Punkt ist mißverständlich formuliert und kann als Aufforderung zu Angriffen aller Art verstanden werden, wenn man es darauf anlegt. Weiterhin ergeben sich aus der Strafbarkeit solcher Angriffe, besonders aber der mentalen, mehrere wichtige Folgefragen: Erstens ist nicht genau definiert, was alles als mentaler Angriff gezählt werden soll. Zweitens: Wie soll ein etwaiger mentaler Angriff nachgewiesen werden ? Wenn das nämlich nicht stattfindet, steht Aussage gegen Aussage, und Zeugen dürften bei solchen Delikten schwerlich zur Verfügung stehen. Was uns zu Punkt 3 bringt: Liegt eine Unschuldsvermutung zugrunde oder muß ein Angeklagter seine Unschuld zweifelsfrei erweisen können, um als unschuldig zu gelten ? Das ist nämlich juristisch einwandfrei ziemlich unmöglich. Punkt 4: Eigene Gesetze implizieren eine eigene Strafverfolgungsbehörde und eine eigene Justiz. Wie soll das aussehen, besonders wenn ein Beklagter von seinem Clan gegen die Verfolgung gedeckt wird oder in einer anderen Domäne untertaucht ?"
 
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"Ich habe mir darüber schon Gedanken gemacht, möchte aber erst hören, was Richard und Jenny dazu meinen, bevor ich antworte." Esteban blickte beiden auffordernd entgegen.
 
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"Ich gehe mal nicht auf alle Punkte ein, sondern nur auf ausgewählte. In der Ursprungsfassung stand dort nur das Verhindern von Diablerie. Die Erweiterung mit den Angriffen wurde heute zusätzlich und provisorisch hinzugefügt. Ich denke auch, dass gerade in diesem Punkt das Wort "Verhindern" missverstanden wird. Denn dann würde ich jeden potentiellen Disziplinsanwender angreifen, denn er ist eine potentielle Gefahr. Der Zusatz muss also raus. Der "Staat" kann sich dann um solche Gesetze kümmern. An der Stelle ist die Unterscheidung zwischen einer Pflicht, einem Grundrecht und einem Gesetz zu treffen. Und dieser Zusatz gehört eindeutig zu den "Gesetzen", wie sie in einem Strafgesetzbuch stehen würden, nicht wahr Doktor Thürmer? Was die Justiz angeht: Auch das gehört in die Aufgaben "des Staates" der durch die Vereine und den daraus entstanden Rat entworfen werden. Wir erarbeiten hier gerade die Grundrechte. Also das, wogegen die Gesetze, die der Rat entwirft, nicht verstoßen darf und die sie sichern müssen."

Richard holte Luft.

"Was die Nachweisbarkeit von Disziplinsanwendungen angeht: In einem Gerichtsprozess sollte zu Gunsten der Wahrheitsfindung die Anwendung von Disziplinen, seitens des Staates legal sein. Ein Blick in den Kopf des Täters und man weiß, ob er die Disziplin angewandt hat, oder nicht. Sollte er sich diesem verweigern... Naja. Wie wird es geregelt, wenn sich jemand bei Gericht nicht vereidigen lassen will?"
 
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"Wollt ihr euch jetzt tatsächlich auf ein paar juristische Haarspaltereien einen runter holen. Sicher, Alfons ist alles gaaaaanz wichtig! Lasst uns jeden Buchstaben drehen, jedes Wort liebevoll in Seide packen und jeden Satz so absichern, damit kein Anwalt mehr ein Schlupfloch findet! Jetzt?"

Jenny verdrehte die Augen.

"Im ernst, da wäre mir doch Roxis Märchenstunde noch lieber! Kann es sein mein lieber Onkel, das der ganze Käse den du uns hier erzählst nur darauf abzielt nicht aktiv werden zu müssen? Ich werde mich hier ganz sicher nicht hinter Papier und ein paar leerer Phrasen verstecken. Außerdem ist das alles ganz schnell gelöst! Ein mentaler Angriff ist das, was die Worte besagen, eine gewaltsame Einflussnahme jeglicher Art auf den Geist eines anderen. Nachweisbar durch die Beweisführung des leitenden Gremiums mit dem gewählten Präsidenten an der Spitze. Sie sprechen das Urteil, individuell und der Situation angemessen. Dabei ist es vollkommen Wurst ob sie blaue Jeanshosen tragen oder sich einen Hut auf den Kopp setzen. Nur für den Fall das du jetzt noch auf die Idee kommst eine Kleiderordnung festzulegen. Was Richard da geschrieben hat sind unsere Grundsätze in ihrer reinsten Form. Nichts mehr, nicht weniger! Sie werden wachsen, so wie wir wachsen werden."

Sie lachte abfällig. Dieser feige Mistkerl!

"Willst du mir allen ernstes erzählen das du jetzt anfangen willst ein komplettes Grundgesetz zu basteln? Juristisch einwandfrei? Für welches Gericht? In welcher Zeitspanne? Reichen dir drei Jahre? Sollen wir uns solange in einen Kreis setzen und Dope rauchen? Oder Friedenslieder singen und uns Blümchen hinter die Ohren stecken?"

Sie sah Thürmer fest in die Augen.
Sie war wütend -das war sie oft- aber sie hatte sich fest unter Kontrolle

"WIR-SIND-NICHT-DIE-CAMARILLA! Raff das endlich mal!!!! Wenn bei uns steht das ein mentaler Angriff verboten ist, dann reicht der gesunde Menschenverstand um zu wissen was gemeint ist. Bevor du angefangen hast liebevoll an deinem Kulli zu nuckeln waren wir uns da alle vollkommen einig! Und so wird es auch im Gremium sein, das die Urteile spricht! Ohne Lügereien und Rechteverdreher! Es geht hier um Gerechtigkeit und nicht um die cleverste Auslegung des verfickten Gesetzestextes! Muss es auch nicht, wir sind zu was... zu dreißig in der Stadt? Wir brauchen kein Gesetz für ein Land mit achtzig Millionen!"

Mehr zu sich selbst murmelte sie weiter.

"Selbstgefälliger Mistkerl! Der hat doch bloß Schiss sich die Hände schmutzig zu machen!"
 
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Sprach er eigentlich vietnamesisch ? Er hatte doch vorhin erst gesagt... war ja auch egal. Wenn sie es lieber einfach hatten... sollten sie doch ! Nur funktionierte Konfrontation eben in beide Richtungen, das würden sie schon bald selbst merken.
"Schön, dann lassen wir es eben und halten es gradlinig." meinte er in seinem gleichgültigsten Ton. Ihm war es zwar nicht egal, aber daß konnten diese Leuchten ja nicht wissen.
"Um deine Frage zu beantworten: Was ihr mit euren Blümchen und eurem Dope macht ist mir gleichgültig... Ist ja euers, nicht ? Jeder soll hier seine Stärken einbringen, und juristische Vorgänge gehören eben mit zu dem, was ich am besten kann und das biete ich euch an." Spätestens jetzt wußte er wieder, warum er vernagelte Weltbilder so mochte...
"Im übrigen habe ich mir die Hände schon schmutzig gemacht, da wußten deine Eltern noch nicht mal, wie das geht, also erzähl du mir nichts von Schiß..." fügte er trocken an.
Er war nicht stolz darauf, aber es war nunmal die Wahrheit.
"Wenn ihr das alle so seht, können wir diesen Tagesordnungspunkt ja überspringen. Mehrheitsprinzip und so. Was wäre denn dann das nächste auf dem Menü ?"
 
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"Warte mal. Pass auf: Wenn wir unsere Ziele und Ideale festgelegt haben, dann können wir beide uns vielleicht zusammensetzen und die Ganze Papierarbeit übernehmen, oder? Wenn wir das durch haben, stellen wir es den anderen nochmal vor. Ist das akzeptabel, Dr. Thürmer?" Richard sah ihn mit einem schlichtenden Blick an.
 
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"Halten sie den Ball mal flach, Herr Stein ! Es war nur ein Versuch, wenn es der Allgemeinheit lieber ist, können wir auch darauf verzichten, es ist sozusagen optional. So wie ich das sehe, wird eine juristische Verklausulierung hier als abschreckend und nicht geschäftsfördernd wahrgenommen, also werden wir es zur einfacheren Werbung bei eurer Version belassen und gut."

Dem Ton nach war damit dieser Punkt für ihn endgültig erledigt. Und da sollte nochmal eine sagen, Anwälte wären nicht diplomatisch !
 
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"Ich halte den Ball flach, Doktor Thümer. An irgendeinem Punkt werden wir jedoch eine stichhaltige Version haben müssen. Das muss nicht heute sein. Aber irgendwann schon. Und dann bitte ich um ihr juristische Hilfe um das Ganze juristsich korrekt darzustellen. Wären sie dann bereit mir bei der Verschriftlichung zu helfen?"
 
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Esteban unterbrach die Unterhaltung kurzzeitig.

"Ich bin ebenfalls für ein professionell verfasstes Dokument. Sobald wir die nötige Zeit dafür haben. Entschuldigung, fahrt fort..."
 
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"Hör auf zu stänkern Alfons! Jeder hier ist mittlerweile deiner Meinung, du musst nicht immer noch nach jeder Hand schnappen die sich dir nähert. Wir werden die Regeln für unsere neue Bewegung sicherlich noch ein Dutzend Mal umändern müssen. Das ist also nichts was unbedingt heute Abend fertig werden muss. Die grobe Richtung haben wir formuliert, genug um uns einig zu sein wie es gehen soll."

Jenny zog ein letztes Mal an ihrer Zigarette und schnippte sie dann auf die Tanzfläche.
Sie war menschenleer, daher dürfte es niemanden stören.

"Die Frage ist jetzt, wie unsere nächsten Schritte aussehen sollen? Was machen wir als nächstes? Geht einer von uns..."

Ihr Blick wanderte zu Esteban.

"...in die Akademie und spricht mit dem Sheriff... oh Entschuldigung unserem Warlord meine ich natürlich... und bringt ihm näher das er von nun an um einen 'Clan' reicher ist? Selbstverständlich um einen der sich streng an die Camarilla-Regeln hält. Oder suchen wir vorerst weiter nach Anhängern und Gleichgesinnten? Ich finde ja, dass wir bereits genug sind um etwas selbstbewusster aufzutreten. Kennt man uns erst, werden sich automatisch noch mehr anschließen."
 
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Esteban nickte bei Jennys Ausführung. Nur leicht, kaum merklich. Nachdenklich hob er seinen Blick, welcher dann durch die gesamte Runde schwiff.

"Also meiner Meinung nach sollten wir noch auf weitere Gäste warten. Allerdings brauchen dazu nicht alle gleichzeitig hier sein. Es reicht, wenn hier immer eine Person Wache schiebt und die anderen anruft, sobald sich etwas neues ergibt. Und die Unterredung mit Herrn Pareto möchte ich auf morgen Nacht verschieben. Ich war vorhin schon in der Akademie, und dort machte sich der Kriegsherr sehr schnell aus dem Staub. Außerdem hätte ein morgiger Besuch den Vorteil, dass ich mir vorher auch einen festen Termin geben lassen kann. Ebenso fände ich es gut, wenn mich jemand begleiten würde, der etwas aufmerksamer ist als ich. Schließlich möchte ich nur ungern überrascht werden, wenn etwas schiefgeht. Bei diesen Kalkköpfen weiß man ja nie... Was meint ihr?"
 
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Dazu fiel ihm dann auch nicht mehr viel ein...
Vielleicht reichte ja ein Hinweis auf die Verhältnismäßigkeiten für eine Rückkehr in die Realität.
"Mal abgesehen davon, daß so ein Auftritt mit Eskorte/Begleitung/Leibwächter/was-auch-immer einen ziemlich arroganten oder selbstherrlichen Eindruck von der Bewegung begründen kann, wenn sie nicht bereit sind, ohne Zahlenmäßige Überlegenheit mit der Führung zu sprechen bzw. bei dieser aufzutauchen. Ich weiß nicht, worauf sie die Ansicht gründen, an der Akademie oder auf dem Weg zwischen dieser und hier etwas zu befürchten zu haben. Nur zur Erinnerung: Sie sind nicht JFK, die Akademie ist nicht Dallas und die örtliche Führung und Trapper sind nicht die CIA. Übermäßige Paranoia ist meiner Meinung nach was das angeht nicht gerechtfertigt."
Bei anderen Belangen durchaus, aber was das hier anging waren die Akademiehonchos ganz klar eins der kleineren Probleme...
 
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"Aber du gibst mir doch sicherlich Recht, wenn ich sage, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist, oder? Unangenehme Überraschungen kann es schließlich immer geben und die Leute in der Akademie halte ich persönlich für gemeingefährliche Irre.", erwiderte Esteban in sichtlich pessimistischem Unterton.
 
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"Dachtest du gerade wirklch an so eine Art Leibgarde? Echt?... Aber das die Bewegung zwei Vertreter ihrer Interessen schickt. Vielleicht einen von beiden in der sprechenden und der andere in der unterstützenden Position... Das sollte doch vollkommen unaggressiv gedeutet werden. Dr. Thürmer, sie sind doch sicherlich häufiger zusammen mit Klienten zu hochgestellten Persönlichkeiten und haben sie juristisch verteidigt. Was ist denn daran selbstherrlich?"
 
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"Mir geht es in erster Linie darum, jemanden dabei zu haben, der etwas aufmerksamer ist, als ich es bin. Im Notfall könnte ich mich natürlich selbst verteidigen, aber eine Vorabwarnung kann über Leben und Tod entscheiden. Wenn es zu richtig übler Scheiße kommt, boxe ich uns da schon raus. Aber die Idee, dass Alfons mich begleitet, gefällt mir."
 
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Jenny schmunzelte leicht.

"Ihr solltet auf Alfons hören, er versteht ne ganze Menge von Arroganz und Selbstherrlichkeit!"

Es folgte eine kurze Pause damit die Anwesenden die Ironie sacken lassen konnten.

"Im Ernst, ausnahmsweise bin ich mal seiner Meinung! Ich denke es macht wenig Sinn wenn wir anfangen uns zu schützen. Die Bonzen sind uns kräftemäßig weit überlegen. Will heißen, wenn die uns ans Bein pissen wollen, dann schaffen die das auch. Egal ob wir alleine oder zu fünft dort aufschlagen. Aber ich rechne nicht damit, da wir bereits genügend Anhänger haben um bei einem solchen Mord für einige unangenehme Konsequenzen zu sorgen. Auch wenn es vielleicht gefährlich ist, stimme ich zu, dass es besser ist wenn einer von uns alleine geht und damit Selbstvertrauen und Stärke demonstriert!"
 
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"Okay, ich wurde also überstimmt. Soll ich dann zur Akademie oder meldet sich jemand anderes freiwillig für die Aufgabe?"
 
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Wenn man sich die Leute hier so ansah, wurde klar, zu was für Auftritten die fähig wären. Ein glatter Start war da noch das wenigste, aber den konnten sie ja trotzdem gut gebrauchen...
"Ich werde gehen. Wenn keiner von euch dem etwas entgegenzusetzen hat, natürlich."
 
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Ich hätte mich selbst für diese Aufgabe angeboten... Doch ich bin noch nicht mal Mitglied der Domäne. Zunächsteinmal sollte ich Bürger werden, bevor ich offiziell gegen die Regierung vorgehe. Welches Land lässt denn einen rerrorsiten den Einbüergerungstest bestehen?

"Ich halte es für geschickt bereits ein anerkannts und unvorbelastetes Mitglied zu schicken. Dr. Thürmer ist der Einzige von uns, auf den das zutrifft... Es sei denn Kiera McKinney wollte diese Aufgabe übernehmen." Richard erwähnte zum ersten Mal ihren Namen in der Rune.
 
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Esteban freute sich, dass Alfons sich freiwillig meldete. Er hatte nur eine kurze Frage:

"Hast du etwas dagegen, wenn ich dich morgen hinfahre und abhole? Dann erfahre ich direkt, was Sache ist. Das könnte praktisch sein, weil ich morgen Nacht viel unterwegs sein muss."

Schön, Richard war auch angetan von der Idee, dass Alfons den Job erledigte. Aber dann schmiss er einfach so einen unbekannten Namen in die Runde.

"Kiera wer?" Sein verdutzter Gesichtsausdruck sprach Bände.
 
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