[09.05.2008] Rekrutierung

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"Es geschieht immer wieder, wenn einer von euch schon Zorn auf seinen Erzeuger gespürt hat, dann ist das zumindest zum Teil in dem Zusammenhang zu sehen, manches Mal lassen die Erzeuger auch einfach ihre Kinder zurück, weil sie Angst vor dem Zorn dieser Kinder haben, denn wer immer schon einmal das Blut der eigenen Rasse gekostet hat, der weiß, wie süchtigmachend es ist und wer einen anderen vernichtet und das Herzblut nimmt, der bekommt auch noch dazu dessen Macht und die niedrigere Generation, das macht es verlockend. Ist einer von euch schon mal in Raserei geraten, auch das ist etwas, was aus diesem Fluch resultiert.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass es einer der Sekten besser macht als eine der anderen, es sind alles nur Hilfskonstrukte, die auf tönernen Füssen stehen, deswegen kann man auch nicht einfach einen neuen Namen drüberstülpen und dann sagen, damit funktioniert es besser, wenn es so einfach wäre, dann wäre das schon lange geschehen.

Dann kommt auch noch die Tatsache, dass man sagt, dass einige, vielleicht alle der Vorsintflutlichen irgendwo in Starre liegen und weil ihre Macht fast Gott ähnlich ist, von dort aus ihre Kinder für ihre Zwecke benutzen. Wir haben es im Moment mit einem Koldunen im Umbra zu tun, der einem gerne für sich mißbrauchen will oder es getan hat." Roxanas Blick ging zu Jenny, denn von ihr wußte sie, dass es geschehen war.
"Ich glaube, die, die es getroffen hat, können sagen, wie hilflos man dagegen ist und jemand, der noch mächtiger ist, kann das natürlich noch besser. Ich will nicht sagen, dass es keine Möglichkeit gibt, etwas zu ändern, aber es ist nicht so einfach, es muß umfangreicher gehen ... Es sind junge Köpfe gefragt, die aber auch das Wissen um die verschiedenen Dinge haben müssen."
 
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Richard blickte zu Boden. Schon wieder wurde er an di Macht des Koldunen erinnert. Einmal aus Torheit hatte er seine Macht gespürt. einmal in der Hoffnung seinen Freunden damit zu helfen. Bilder durchzuckten sein Hirn. Immer wieder sah er Tod. Dann seinen eigenen. Hurensohn!

Stolz blickte er auf.

"Danke. Doch vergiss nicht: Wir sind junge Köpfe. Wir sind an... Wissen interessiert. Eben damit wir diese Welt ändern, verbessern können. Wir sind uns bewusst, dass in dem wie wir handeln, nicht mehr als ein gutgemeinter Gedanke steckt. Es fehlt uns die Reife. Genau aus diesem Grunde wollen wir reden, lernen. Doch nicht einfach hinnehmen, nicht einfach fressen, was uns vor die Fuße geworfen wird. Die tönernen Füße der Sekten? Wir versuchen ein System zu schaffen, das so wandelbar wie möglich ist. Doch trotzdem Freiheit, Gerechtigkeit, Chancengleichheit und ein Leben, sogar ein Überleben der Untoten garantiert. Nicht mein Zorn lenkt nicht. Auch keine perverse Sucht nach der Macht. Es ist einzig und allein der Wunsch nach Freiheit und nach der Möglichkeit zu selbstbestimmt zu leben... UND anderen eben das zu ermöglichen. Aber ich spreche, als würdest du gegen uns sein. Doch ich weiß: Das bist du nicht. Ich sehe: Du willst uns helfen, du willst uns von deinen Erfahrungen berichten. Und ich sagte ich wolle zuhören. In keiner Zeit hat sich die Welt so schnell gewandelt, wie in den letzen hundert Jahren! Wer lebt also nun in der Welt, wer kennt sie? Sind es die Jungen, oder Alten? Die Jungen müssen von den Alten lernen, woher sie kommen. Doch die Alten müssen von den Jungen lernen, wo sie sind.“

Richard pausierte. Man hörte ihn Luft holen.

„Wenn ich dich beleidigt haben sollte, so tut es mir Leid. Ich bin froh, dass du hier bist und uns an deinem Wissen teilhaben lässt. Nur durch eben diesen Austausch können meine, unsere Wünsche in Erfüllung gehen.“
 
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Esteban stand auf und blickte nacheinander alle Anwesenden eingehend an. Er räusperte sich kurz und schwang sogleich eine kleine Rede.

"Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass es schwerwiegende Defizite in unserer Gesellschaft gibt und aus genau diesem Grund sind wir hier versammelt. Wir müssen alles an Informationen aufsaugen, verarbeiten und sinnvoll umsetzen. Jeder sollte dies nach seinen eigenen Möglichkeiten tun und somit die Gemeinschaft unterstützen. Es gibt jedoch die erwähnten Pflichten und das sind keine unnötigen Förmlichkeiten oder Verhaltensformen, es sind die Grundsätze des Zusammenlebens, an welche sich jeder halten soll und muss. Wir sollen niemanden verletzen oder töten, wir sollen uns nicht anderer Leute Eigentum unter den Nagel reißen, wir sollen niemanden vorverurteilen, wir sollen niemanden ausgrenzen, wir müssen Verantwortung für unsere Taten übernehmen und aufeinander Acht geben, wie auf uns selbst. Nur so können wir eine Einheit bilden und mit der Zeit etwas erschaffen, für das es sich zu kämpfen und zu arbeiten lohnt. Heute ist der erste Abend, an dem wir hier zusammen gekommen sind. Jeder von uns ist einzigartig und doch haben wir alle etwas gemeinsam: Uns verbinden Ideale, Grundsätze und Ideen. Wir wollen sie nun endlich in die Tat umsetzen. Jeder wie er kann. Sind wir uns dessen einig? Überlegt euch, was wir alles erreichen können, wenn wir von nun an als Gruppe agieren!"
 
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Viel neues hatte Frau Dragomir ja bis jetzt nicht erzählt. Wie sie schon gesagt hatte, war das mit dem Fluch in der Bibel nachzulesen, was danach kam, war zwar aus der Folge her logisch, allerdings nicht unbedingt schriftlich belegt. Eine nette Geschichte also bis jetzt...
Thürmer sah mit einem mißbilligenden Blick auf Esteban herab. Jedenfalls kam ihm das so vor.
"Schön und gut, Herr Sola, aber möchten sie Frau Dragomir nicht ihre Geschichte beenden lassen ? So wie ich das sehe, können wir uns über Rechte und Pflichten immer noch später austauschen, also tun wir das doch einfach dann, was meinen sie ?"
Anscheinend war dieser Herr Sola nicht der geduldigste Patron unter der Sonne.
 
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"Dazu wird sie Gelegenheit haben. Aber gewisse Dinge müssen klar und gerade heraus gesagt werden. Ich kann hier niemanden gebrauchen, der nicht hinter dem Projekt steht und nur auf seine eigenen Vorteile aus ist. Bist du etwa so jemand?"
Esteban blickte den Doktor mit strenger Miene an.
"Oder bist du der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Dinge endlich anzupacken?"
 
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"Sie müssen nicht jetzt antworten, Herr Thürmer. Sie sind hier Gast und sind hier um sich alles anzusehen. Am Ende des Abends wäre eine Antwort auf diese Frage jedoch angebracht."

Richard sah nun Esteban streng an.

"Manchmal, mein Freund, bist du zu eilig. Bevor du neue Fragen stellst, solltest du Roxana die Gelegenheit geben, auf ihre Fragen zu antworten. Außerdem ist nun noch nicht der Zeitpunkt um von unseren Gästen eine Entscheidung zu verlangen. Gib ihnen die Zeit, die auch ich brauchen würde."
 
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Esteban überlegte kurz, wie er passend auf Richards Kritik reagieren sollte. Er entschied sich für schlagfertige Argumentation.

"Wir dürfen die Wichtigkeit dieser Dinge nicht außer Acht lassen. Manches hat einfach Vorang. Natürlich werden wir uns noch die Zeit nehmen, auf alle Fragen zu antworten, die Nacht ist schließlich noch jung. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass uns allen Zacharias im Nacken sitzt und dementsprechend bin ich dafür, Grundlegendes sofort an Ort und Stelle zu klären, damit wir hier nicht in unnötig lange Debatten verfallen und uns um die wirklichen Probleme kümmern können. Klar wir könnten hier auch alles bis ins kleinste Detail auseinander nehmen, aber das bringt nicht all zu viel, wenn wir morgen alle tot oder in Starre sind. Heute Nacht müssen noch eine ganze Reihe Arschtritte verteilt werden!"

Esteban schaute Richard eindringlich an. "Du verstehst meine Eile? Wir haben schlichtweg keine Zeit, uns mit unnötigen Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Ich denke hier nur an unser aller Wohl. Dementsprechend möchte ich direkt klären, wer mithelfen oder sich um seinen eigenen Kram kümmern möchte."
 
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Innerklich schüttelte Roxana den Kopf. "Nein, damit kann man mich nicht beleidigen", sagte sie. Sie war sich sicher, dass auch der Nosferatu nicht ganz unbeleckt war, denn vermutlich wurde dort über die Gefahr der Nikitu gesprochen und der Name vom Baba Yaga bestimmt auch oft genug hinter vorgehaltener Hand genannt.

"Nun, sagen wir mal so, es müßte sich eine Möglichkeit finden, das Tier so in den Griff zu bekommen, dass es einem nicht mehr gefährlich werden kann. Es soll etwa geben, dass sich Golconda nennt, es soll die Erlösung sein, doch so wirklich eine Aussage, was es ist kann ich nicht nennen. Zumal es auf der anderen Seite die wesentlich sicherere Vernichtung unserer Rasse nennt, man nennt dies Gehenna, die Zeit in der Kain sich erheben und über seine Kinder richten soll, zuvor wurde auf das Aufwachen der Vorsintflutlichen genannt, die soviele ihrer Kinder diablerieren sollen, wie sie erwischen, denn deren Gier gilt als unstillbar. Die Prophezeihungen sprechen von einem Blutfluch, der die Kräfte schwinden lassen soll, ferner von einem Auftauchen von Dünnblutigen, deren Blut so schwach sein soll, dass sie sogar bei Tag wandeln können und allesamt clanslos sind.

Nun, nicht jeder Caitiff ist dünnblütig, aber wie immer ist es ein Problem mit dem Halbwissen, das die meisten Caitiff mit Dünnblütig gleichsetzen läßt, meiner Meinung nach, ist dies auch eine Folge der unterdrückten Information.

Auch sagt man, dass das vergossene Blut eines jeden Kainiten, diesen Tag näherbringt, da die Clansgründer den Tod jedes Einzelnen spüren und er sie in ihrer Ruhe stört."

Man merkte, dass die Zwischenfragen und das Dazwischengerede, wohl die Konzentration der Ravnos gestört hatte, sonst viel es ihr leichter, ihr Wissen in Geschichten zu packen, viele davon waren lang und konten ausgeschmückt werden, doch es schien hier auch mit der Geduld der Zuhören nicht allzuweit her zu sein.

Out of Character
So jetzt wartet mal bitte auf Jenny.
 
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Out of Character
Fast fünfzig posts in zwei Tagen! Freunde, es freut mich das euch das Thema so gut gefällt! ^^


Lange hatte sie geschwiegen und aufmerksam zugehört.
Nicht nur Roxana, sondern allen.
Nun schien es an der Zeit das auch Jenny etwas sagte.

"Das Problem an ausschweifenden Gleichnissen ist, das die Zuhörer irgendwann nicht mehr wissen worauf der Erzähler eigentlich hinaus will. Besonders wenn eine Caitiff mit ...verdünntem Blut unter ihnen sitzt."

Jenny lies den anderen einen Moment um den Sarkasmus hinter den Worten zu erkennen, dann fuhr sie fort.

"Ich gebe dir mal die Kurzform meiner Sicht der Dinge dazu Roxana, vielleicht kommst du mit dem was du uns sagen willst dann ja endlich auf den Punkt. Es kann sehr gut sein, das wir Jungen und Unerfahrenen weder die Reife noch den Intellekt haben um uns mit den mächtigen Ahnen anzulegen. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass irgendwann ein steinalter Supervampir geschlichen kommt und uns gleich im Dutzend verschlingt. Aber soll uns das schrecken? Oder gar von unserem Vorhaben abbringen? Ich kann nur für mich sprechen. Aber wenn ich heute wüsste das mein Schrei nach Freiheit mich morgen das Leben kostet, ich würde mich weiter mit der gleichen Kraft um unsere Ziele bemühen wie bisher. Nur weil ein Gegner übermächtig ist, heißt das nicht das er im Recht ist. Und nur weil auch bei den Menschen die Demokratie den ein oder anderen Riss bekommen hat, wertet es nicht eine totalitäre Diktatur auf. Mag sein das ich dein Gerede falsch ausgelegt habe, Roxana. Aber wenn du zum Ziel hattest, uns unsere Revolte auszureden, dann bist du bei mir zumindest an der falschen Adresse. Ich sterbe lieber, als mich weiter von irgendeinem Emporkömmling herumschubsen zu lassen!"
 
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Out of Character
Sorry, aber irgendwie fanden die es toll und ich hatte am Sonntag auch gerade etwas Zeit.


Roxana seufzte und blickte dann zu Jenny.

"Hey, ich habe weder das eine noch das Andere gesagt, wenn irgendeiner hier zugehört hätte", sagte sie dann. "ich verstehe natürlich, dass im Zeitalter von Mama Handy und Papa Google keiner mehr nachdenken will und jeder denkt, er hätte die Weisheit mit dem Löffeln gefressen.

Wenn ihr Leute sucht, die einfach nur alles annehmen, was ihr ihnen vorsetzt und die Parolen nachplappern, dann denke ich, bin ich hier falsch und gehe wohl besser wieder meine eigenen Wege."

Sie erhob sich und ging Richtung Tür. Würde sie einer aufhalten? Vermutlich nicht oder höchstens um ihr eine reinzuhauen.
 
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Esteban, der immer noch im Raum stand, öffnete die Manschettenknöpfe seines weißen Hemdes und krempelte die Ärmel hoch. Es störte ihn empfindlich, dass hier gerade Geschichtsstunde gespielt wurde, obwohl es eindeutig wichtigere Dinge zu regeln gab. Langsam nahm er wieder auf dem Sessel Platz. Er fuhr sich immer wieder mit Daumen und Zeigefinger über den Bart, wodurch ein leises Kratzgeräusch zu hören war.

"Roxana, versteh mich nicht falsch. Es ist sicher nicht verkehrt, die Geschichte unserer Art zu kennen, doch benötigen wir diese Informationen wirklich heute Nacht? Was sollen uns diese Erkenntnisse für den Moment bringen? Das nötigste haben wir jetzt gehört, schön und gut, aber wie soll uns das gerade helfen, wenn feststeht, dass wir heute Nacht noch auf die Straße zurück müssen? Kannst du mir das beantworten?"
 
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Richard ging Richtung Tür. Leise und mit einem seltsam sanften Unterton sagte er:

"Roxana, geh bitte nicht. Wir brauchen auch dich. Nur versteh, wenn wir nicht vestehen, worauf du hinaus willst und gib uns die Zeit, die wir brauchen. Wenn du jetzt gehen willst, dann tu das. Aber ich bitte dich: Komm wieder."
 
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"Nein! Lass sie doch abhauen wenn sie unbedingt will! Sie gerade erst mit aller Deutlichkeit gesagt was sie von uns hält! Und ich begreife auch langsam wo das Problem bei ihr liegt. Sie kommt uns mit der Geschichtsstunde und all ihrer Überheblichkeit nur aus einem Grund! Sie IST eine der Alten gegen die wir uns mit unserem Protest auflehnen. Sie mag kein fester Bestandteil der Camarilla sein, möglich. Aber so wie ich das sehe, ist das nur nicht so, weil ihr Clan dies nicht zulässt. Ihr habt doch gehört was sie zu sagen hatte. Sowohl ihre Geschichtsstunde, als auch ihre Beleidigungen gegen unser junges Blut am Schluß! Sie hält sich für etwas besseres und sieht in uns nur ein paar Kinder die ihre Pupertät durchmachen. Sie ist nicht hier, weil sie unsere Träume von einer besseren und gerechteren Welt teilt. Sie ist hier damit sie das Ausmaß der Bedrohung abschätzen kann, das wir verursachen. Das hat sie hiermit getan. Natürlich nicht ohne uns deutlich vor den Kopf zu werfen wie lächerlich wir und unsere Versuche sind."

Ein mißgelauntes Schnaufen entrang sich der Caitiff.

"Jetzt wo sie weiß was sie von uns zu halten hat geht sie natürlich! Mehr gibt es hier für sie nicht zu erfahren! Aber egal! Ich sage wir lassen sie ziehen! Soll sie ihren Mitahnen doch berichten was sie hier gesehen hat. Wir sind bereits zu weit gegangen als das wir uns noch verstecken könnten. Also Roxana Dragomir, Urgestein der Ravnos. Ich für meinen Teil habe mich sehr über deinen Besuch gefreut. Und nun geh und berichte deinen Herren von der Camarilla von uns. Vergiss aber nicht ihnen zu sagen, das wir viele und zu allem entschlossen sind!"



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Richard sah Jenny an. Er sah sie traurig an. Es gab eine verborgene Wahrheit in ihren Worten. Roxana war nur nicht bereit ihnen die Wahrheit direkt zu sagen. Jenny in ihrer Eile, in ihrer Rage, konnte das nicht sehen. Es gab Dinge, die man nur durch Erfahrung lernen konnte. Und Richard wusste, dass auch diese Dinge gelernt werden mussten. Wer sollte ihm das Lehren? Wenn nicht die Ahnen? Und wer wäre dazu bereit? Außer einer Ausgestoßenen Ahnin? Sollten sie wirklich diese wertvolle Verbündete in den Wind schicken? Nur weil sie uns warnt? Habe ich selbst nicht auch vor den Gefahren gewarnt? Habe ich selbst nicht auch Angst gehabt?

Sein Blick wanderte zu Roxana.

"Auch ich bin zu allem bereit. Auch bereit von den Ahnen zu lernen. Ich hoffe, du heißt mich willkommen, sollte ich in meiner Not Rat suchen. Doch erwarte nicht, dass ich in deinen Worten nur Wahrheit sehe. Wir sind paranoid. Haben Angst verraten zu werden. Angst vor den Ahnen und ihren Spielen. Du weißt nun was wir suchen. Und jetzt... Geh, wenn du es für angebracht hältst."
 
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Kinder, Kinder...
Irgendwie konnte Thürmer sich des Gedankens nicht erwehren, daß er mit diesen Leuten noch viel Spaß haben würde... Er seufzte unhörbar.
Dann erhob er sich.
"Dürfte ich ihren allgemeinen Disput einmal kurz unterbrechen, meine Damen und Herren ? Frau Dragomir, so sehr ich mich ... freue, daß sie die Zeit gefunden habe, hierher zu kommen, umso mehr verdrießt mich ihre Bereitschaft, alle Anwesenden anhand der Opposition von Einzelpersonen" Ein mahnender Blick traf Jenny und Esteban. "über einen Kamm zu scheren. Natürlich ist das nur meine bescheidene Meinung, aber wollen sie den Anwesenden ihre Perspektive wirklich aufgrund von Kleinigkeiten vorenthalten ? Sie sagten, in ihrem Clan hätten sie eine Stellung inne, die dafür sorgt, daß man zuhört, was sie zu sagen haben. Herr Stein möchte anscheinend hören, was sie zu erzählen haben und... ich ebenfalls. Falls sie also bereit sind, sich noch einmal zu uns zu setzen, und mit ihrem Bericht fortzufahren, ich denke mit mir, ihnen und Herrn Stein haben wir die nötige Mehrheit, um das durchzubekommen."

Er mochte Clan Ravnos nicht sonderlich. Auch war er sich ziemlich sicher, daß Roxanas Geschichte eben das war: Eine Geschichte, die zwar gut anzuhören, aber eben auch nur teilweise wahr war. Was er allerdings ebenso konsequent vertrat war die Position, daß man sich jede Position zumindest anhören konnte. Tat ja nicht weh oder sowas... Allerdings verstand er Roxanas momentane Position auch recht gut. Erinnerte ihn immer an die Frischlinge damals, die auch alles sofort persönlich nahmen und meinten, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Was sie in der Regel allerdings nicht hatten. Was sie auch zu spät merkten. Jedesmal.

"Insofern wäre es denke ich recht nützlich, wenn wir alle aufhören, hier Kindergarten zu spielen, sondern uns langsam wie die Erwachsenen zu verhalten, die wir ja alle sein sollten. Ist ja nicht so, daß das hier ein politisches Treffen werden sollte. Ergo sollten wir uns überlegen, ob wir mit unserer Bereitschaft, uns mit den Grundsätzen, die hier erarbeitet worden sind, auseinanderzusetzen, nicht vielleicht doch auf eine gemeinsame Basis begeben haben, die zu einer fruchtbaren Kooperation führen könnte, vorausgesetzt, daß einige Anwesende ihre Animositäten eine Zeit lang beiseite lassen können."
Er musterte jeden in diesem Raum (sich selber natürlich ausgenommen) kritisch, bevor er die letzte Frage in den Raum stellte, und sich wieder setzte.
"Können sie alle das ?"
Er hatte, zumindest seiner Meinung nach, klar gemacht, daß er bereit war, seine persönlichen Ansichten beiseite zu lassen und sich auf eine Kooperation einzulassen. Eine Geste des guten Willens gegenüber der Ravnos, sozusagen. Wenn die natürlich nicht wollte... Pech !

Er hatte seine Stimme nicht erhoben, sondern unverändert in seiner Tatsachenstimme gesprochen Nicht einmal die Lautstärke hatte er erhöht. Daß ihm das verhalten einiger Anwesender ziemlich gegen den Strich ging, war ihm jedenfalls nicht anzumerken. Noch nicht.
 
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Roxana schüttelte traurig den Kopf.

"Das hat keinen Zweck, es hört hier jeder nur, was er gerade hören will, verdreht mir das Wort im Mund und beschimpft mich", sagte sie dann. "Ja, ich bin älter als ihr alle, aber ich bin weder blöd, noch verknöchert."

Sie ging zur Tür.

"Wenn einer mit mir weiterreden will, es ist bekannt, wo ich wohne."

Auch sie sprach im selben Tonfall weiter. Irgendwie würgte Jenny gerade alles ab, was ihr vielleicht helfen könnte.
 
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"Bis bald, Roxana. Und danke für deine Mühen." Richard drehte sich um und warf Jenny einen zornigen Blick zu. Warum verbaust du dir selbst jede Chance? Warum verbaust du UNS jede Chance?

Danach ging Richad wieder von der Tür weg, setze sich an einen Platz und schwieg.
 
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"Ich werde auf ihr Angebot zurückkommen, Frau Dragomir. Danke für ihre Zeit."
Als Roxana es nicht sehen konnte, warf er jedem dieser Möchtegernanarchen einen Blick zu, unter dem Haustiere qualvoll verendet wären. In diesem Moment war ihm sein Unmut sehr deutlich anzusehen.
Wenn das so weiterging, hatten sie bald sehr wenig Sympathisanten aber sehr viele, die ihrer "Bewegung" ablehnend gegenüberständen. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen ?
 
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"Spar dir deine Blicke! Wieso bin ich plötzlich der Sündenbock! Die Alte hat sich ebenfalls im Ton vergriffen und sie ist es die in ihrer alten Weisheit vonn dannen rauscht ohne sich in irgendeiner Weise zu erklären. Ich habe mit keinem Wort gesagt das ich ihr nicht zuhöre. Aber ich hatte einen Verdacht, und den habe ich jetzt noch mehr als eben, das Roxana nicht hier war um sich unserer Sache anzuschließen. Jedes ihrer Worte und jede ihrer Gesten, auch die das sie jetzt gegangen ist, zeigen nur allzudeutlich das sie nie bereit war hinter dem zu stehen was wir vorhaben."

Jenny schnaubte ziemlich angenervt.
Allerdings ohne dem Nosferatu wirklich böse zu sein.
Er war Familie und Familie durfte auch mal nen Rüffel verteilen, dafür war sie da.

"Wenn wir jetzt anfangen schon wieder den Duckmäuser vor irgendwelchen Ahnen zu machen, dann kommen wir hier doch keinen Schritt weiter. Wie sind Gleichgesinnte unter Gleichgesinnten! Einer für alle und alle für einen! Da interessiert es nicht ob wer ein Ahn, ein Ancilla oder etwas anderes ist! Wieso soll ich vor ihr kuschen? Warum sollte ich mir den Mund verbieten lassen? Sollte ich Scheiße erzählt haben, kann sie mir das auch genausogut sagen, oder nicht? Du machst es auch und wir beide kommen voran, nicht wahr? Wenn wir als Gemeinschaft etwas werden sollen, brauch es einen kritischen Dialog und keinen selbstherrlichen Monolog über die Wurzeln unseres Fluchs."

Noch immer loderte der Zorn in den Augen der Caitiff, aber sie zauberte ein freches Grinsen auf ihre Lippen.

"Aber gut Meister Lampe, erhelle mich! Was hat Roxana Dragomir mit ihren Worten sagen wollen? Welchem hilfreichen Geheimnis bin ich nicht auf die Schliche gekommen? Im Ernst, ich bin bereits mir die Augen öffnen zu lassen und wenn du es schaffst mich zu überzeugen, gehe ich noch gleich heute los und entschuldige mich bei der alten Schachtel! Und damit das klar ist, das ist bereits einiges mehr als sie zu tun bereit war!"
 
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Noch bevor Richard antworten konnte, bezog Esteban Position für Jenny. Noch immer saß er mit hochgekrempelten Ärmeln und nach hinten gelehnt auf dem alten Sessel. Die Hände hatte er zusammen gefaltet.
"Ich muss dir Recht geben, Jenny. Wir haben nichts verloren, nur weil Roxana gegangen ist. Sie macht hier einen auf alt, mächtig und geduldig, ist aber nach der geringsten Unaufmerksamkeit sofort eingeschnappt. Sie würde niemals ihre jetzige Position aufgeben und auf einer Stufe mit uns stehen wollen. Solche Heuchler können wir uns hier nicht leisten. Hier geht es darum, Einsatz zu zeigen, keine Geschichtsstunde abzuhalten, die uns in genau diesem Moment überhaupt nichts bringt. Solche Informationen bekommen wir sicher auch an anderer Stelle und momentan haben wir nicht die Zeit, diese Geschichten zu interpretieren. Wichtigere Dinge wollen in Angriff genommen werden. Dinge die uns alle in genau diesem Moment betreffen..."
 
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