[08.05.2008] Die Gosse ruft...

AW: [08.05.2008] Die Gosse ruft...

"Pffff! Feinschliff! Warum sollen die Schwachen nicht das gleiche Recht auf eine Stimme haben, wie die Starken? Ich sehe da überhaupt kein Problem, im Gegenteil! Je mehr Meinungen, desto besser. Jeder ansässige Clan hat ne Stimme, egal ob Ventrue, Nosferatu oder Caitiff. Jeder eine! Menschen brauchen wir nicht berücksichtigen, die haben sich auch ohne uns perfekt organisiert. Alles was darüber hinaus geht, hat sie nicht zu kümmern. Wozu auch? Willst du ernsthaft nen Menschen fragen, welche Meinung er über das neue Tremerelabor vertritt? Das ist bullshit! Über den Rest kann sicherlich lange streiten! Die Camarilla kann man dabei allerdings nicht als Argument gelten lassen, denn sie grenzt aus und herrscht auch über die Meinungen der Gemeinschaft hinweg. Der Ältestenrat besteht über Jahrhunderte hinweg aus den gleichen Arschlöchern! Das hat nix mit meiner Idee zu tun, wenn man einen Prinzen durch fünf ersetzt!"
 
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Richard lächelte. Sie argumentiert wie ein Brujah, den ich in teutoburg kennenlernte... Ich sollte aufpassen... Wenn ihre Argumente ausgehen, wird sie ihr letztes Argument vielleicht auspacken... Vielleicht
"Wie ich sagte: Ich argumentierte aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln. Keiner davon entsprach meiner eigenen Meinung. Wenn du mich fragst sollte man das ganze ohne Clans organisieren! Was ist das schon? Ein Clan. So etwas wie deine "Vampirfamilie" wenn du willst. Und die Torri hier in der Domäne? Was sind die für mich? Entfernte Verwandte. Ich weiß nicht wie es die geht, aber ich habe mich mit meinen Freunden immer besser verstanden als mit meinen Onkels, Tanten und Neffen. Bis auf die Ausnahmen die meine Freunde waren.
Warum also den Clan als Instanz einstzen? Nimm dir lieber Klüngel (((((OT: Ist das ein oWoD Begriff?)))))) stattdessen, oder Parteien oder sonst was. Mal im Ernst ich habe nen Ventrue auf ner Harley mit Lederjacke gesehen und Brujah in Anzügen, die eine eigene Firma hatten. Was soll das ganze also? Versteh mich nicht falsch. Der Clan ist "irgendwie" wichtig. Das sind die Leute die die selben Fähigkeiten und den selben Makel haben. Die können dir am Anfang echt helfen. Aber am Ende sind sie nur "von deinem Blut" und mehr nicht. Aber..." Richard Redeschwall fand ein Ende und zum Schluss klang er sogar etwas verbittert. Er hatte sich reingesteigert. "Es tut mir Leid. Es muss hart sein niemanden zu haben der... Gerade die Leute die so Stolz auf ihren Clan sind müssen für dich die Superwichser sein." Ich erzähl ihr hier was von "Scheiß auf Clan... Und sie...
 
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"Habe ich auch lange propagiert! Aber dieser Gedanke birgt einen Fehler um den man leider nicht herum kommt. Wenn man darauf verzichtet und alles miteinander mischt, kommt es schnell zu Ausgrenzungen. Ein Nosferatu ist immer häßlich, ein Malkavianer ist immer bekloppt und ein scheiß Tremere ist immer ein Eigenbrödler. Egal wie sehr man versucht sich die Sache schön zu reden, wenigstens diese drei Clans sind als solche zu erkennen. Während die anderen sich also mischen und irgendwann vergessen war sie waren und wo ihre Wurzeln sind, werden diese immer zu erkennen sein. Da sie also nicht in diese Mischung fallen, werden sie automatisch zur Minderheit. Die gibt es auch im Clanssystem, aber nicht so ausgeprägt! Außerdem sind die Strukturen bekannt und verfolgen eine lange Tradition. Man fühlt sich heimisch unter Seinesgleichen, auch wenn man vielleicht nicht alle Interessen teilt. Außerdem, machen wir uns da nichts vor, hat jeder Clan seine Spezialitäten. Warum soll man sich dessen nicht bedienen. Die neue Art des Zusammenlebens soll ja möglichst gut funktionieren..."

Jenny zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch in den Luft.
Wie sehr sie es liebte zu rauchen.

"Es macht keinen Sinn alles auseinanderzuschlagen nur weil es Teil der Camarilla war. Wie du schon sagtest ist nicht alles schlecht in dem Verein. Das Hauptproblem ist doch eigentlich nur, dass er von machtversessenen Greisen angeführt wird, die ohne jedes Gewissen und zerfressen von Egoismus die Fäden in den Händen halten."
 
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"Ich sage ja nicht ds die Clans abgeschafft werden sollen. Ich sage nur das sie nicht in die Politik gehen sollten. Das man dort nicht nur aufrgund des Blutes das man teilt seine Interessen vertritt. Ich mein. Sobald ich jemanden com Clan XY sehe dann denke ich mir: Ach so einer ist das. Und der wird mich verarschen, weil angeblich wir ihre Feinde sind. Und was die genannten Clans angeht: Nosferatu würden die maske besitzen. Irgendwann werden wie wohl alle verrückt werden, wenn das Tier in uns zu stark wird, oder wir das Leid nicht mehr ertragen was wir jede Nacht aufs Neue zufügen. Was die Tremeren angeht: Jeden den ich traf war... mir unsympathisch. Um es freundlich auszudrücken. Aber ich bin mir sicher... es gibt auch den ein oder anderen unter ihnen mit dem man was anfangen kan..."
Richard machte eine kleine Pause. Nur lange genug um seine Lungen wieder mit Luft zu füllen. Manchmal vergaß er zu atmen... Aber was machte das schon?
"Vertrauen ist das falsche Wort in der Welt der Dunkelheit. Aber ich würde gerne einfach mein Unleben leben können ohne Teil irgendwelcher Intrigen zu sein. Ich will blauäugig unleben können. Aber das kann ich nicht. Und deshalb tue ichs nicht." Erneut holte er Luft.
"Ach und Machtgeil sind wir alle. Das ist nicht das Problem. Mein Problem ist, das durch diese Macht nur Ungerechtigkeit und Unfreiheit entsteht. Ich möchte frei sein. Ich möchte tun können was ich will. Das ist vermutlich auch eine Form der Machtgeilheit."
 
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Langsam aber sicher wurde es Esteban einerseits zu langweilig, andererseits zu eingleisig. Er räusperte sich merklich, stellte sich unauffällig zwischen Jenny und Richard und blickte beide direkt nacheinander an. Es war ein seltsames Bild, da keiner der beiden Esteban zurück in die Augen blicken konnte. Es hatte etwas sehr reserviertes, anonymes an sich. Aus dem Vollbart heraus kristallisierten sich Sätze:

"Entschuldigt mich, aber meiner Meinung nach redet ihr beide völligen Bullshit. Warum sollte man sich gerade jetzt Gedanken über ein universelles Konzept machen? Habt ihr sie noch alle? Wir stehen hier gerade zu dritt. Zu dritt in einer Domäne, die von wer weiß wie vielen Kainiten bevölkert wird, welche allesamt unterschiedliche Prinzipien und Ideale vertreten. Wichtig wäre hier nur, sich zusammenzuschließen, eine Einheit zu bilden und eine kleine, gut organisierte Opposition zu bilden. Ich nenne eine freie Gruppierung einfach mal 'Anarchen'; diese müssten in gewisser Anzahl natürlich organisiert sein. Das heißt, es müsste eine frei gewählte Person an der Macht geben, die jederzeit abgewählt werden kann. Dazu bräuchte man eine Person, die beratend zur Seite steht und eine Person, die die entsprechenden Interessen nicht nur anspricht, sondern auch öffentlich vertritt und aktiv schützt. Euer Gehabe würde selbst in den nächsten 1000 Jahren niemanden weiterbringen. Also bitte, verschont mich mit so einer Scheiße! Denkt doch einfach mal praktisch!"
 
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"Für den Anfang wäre dein Vorschlag sicherlich der richtige Weg, Esteban! Wenigsten dann, wenn wir uns innerhalb der Camarilla organisieren und mitreden wollen. Was das angeht, gebe ich dir vollkommen recht. Aber das kann ja nicht das Ziel unserer Anstrengungen sein. Ich zumindest will irgendwann einfach mehr erreichen und das bedeutet für mich eben eine freie Stadt Finstertal, ohne Einfluss der Camarilla. Und das ist ganz sicher kein Bullshit, denn es gibt bereits einige Städte die nach meinem genannten Modell funktionieren. Nicht immer perfekt, aber ganz sicher gerechter und freier als es zur Zeit hier in der Stadt der Fall ist!"

Es folgte eine kurze Pause in der die Caitiff an ihrer Zigarette zog.

"Aber du hast recht, ein Schritt nach dem anderen. Und das bringt mich auf eine interessante Frage. Wie ernst ist euch beiden das Anarchentum? Redet ihr nur oder denkt ihr tatsächlich darüber nach euch irgendwann gegen das öffentliche Gefüge zu stellen? Ich könnte Partner gebrauchen!"
 
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Richard lächelte. Es war ein "lautes Lächeln" in dem ein gewisser Teil "Lachen" mit inbegriffen war.
"Wie ernst es mir ist? Ich habe nicht vor Selbstmord zu begehen, sei es auch passiver. Ich will in dieser Stadt studieren. Und ich will ein gerechters, freies System. Aber wenn ich meinen Teil dazu beitrage, dann werde ich einen anderen Weg nehmen als den deinen. Tut mir Leid, aber für offene Konfrontration bin ich der Typ." Wie sollte ich auch...
"Hör mal: deine Anstrengungen sind lobenswert. Und ich will dich darin unterstützen. Aber ich bin noch nicht mal als "Bürger" Finstertals akzeptiert. Wenn ich dir also helfe, dann werde ich es unauffällig tun. Und irgendwann, wenn ich hier Fuß gefasst habe, dann kann ich öffentlich arbeiten. Aber solange das nicht der Fall ist, werde ich den "treuen Cammarilla Neonate" spieln. Wenn du also damit leben kannst, dass ich das ganze im Schoße der Camarilla abziehe. Dann ja."
 
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Esteban war von Richards Aussage leicht überrascht, jedoch hatte er ohne es sich eingestehen zu wollen schon mit einer solchen Antwort gerechnet.

Oh Mann; meine erste Nacht in Finstertal und schon stehe ich zwischen den Fronten...

Esteban legte kurz eine Hand auf Richards Schulter und ging einen Schritt auf Jenny zu.

"Ich kann Richard verstehen. Allerdings ist seine Vorgehensweise nichts für mich. Wenn ich etwas mache, dann richtig. Also; ich wäre dabei. Offen und direkt. Wir müssten uns dann nur Gedanken machen, wo wir uns auf Dauer in Ruhe zurückziehen und beraten können. Außerdem müssten wir auch relativ bald überlegen, wer welche Qualitäten besitzt und am besten für die von mir genannten Positionen geeignet wäre. Kann jemand von euch bereits jetzt sagen , dass er sich in einer der drei Tätigkeiten direkt wiederfindet? Von mir kann ich nur sagen, dass ich bei Konflikten grundsätzlich nach einer friedlichen Lösung suche und nur im äußersten Notfall Gewalt anwenden würde. Die aggressive Vorgehensweise käme für mich also nicht in Frage. Verteidigen kann ich mich, keine Frage, aber Gewalt ist für mich das letzte Mittel der Wahl."
 
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"Die Öffentlichkeitsarbeit dürfte doch genau dein Ding sein, oder? Ich meine, du machst das seit dem du es dich hier gibt, oder? Also meine Spezialität ist der wahre Blick. Zur Zeit ein bisschen Scheiße in dieser Domäne. Ich hatte da schon ein unangenehmes Rendevous mit Zacharias..." Für einen kurzen Moment zerfiel die ganze Maske die sich Richard aufgebaut hatte und Bilder zuckten durch seinen Kopf. Dann fand er seine Selbstsicherheit wieder.
"Ich kann, wenn der Blick wieder zu gebrauchen ist, relativ leicht diejenigen rausfiltern, die interessiert sind, ohne meine Tarnung aufgeben zu müssen. Wenn wir die dann kennen, können wir uns dann mit ihnen mal in der richtigen Situation näher befassen. Entweder ich mache das und rede mit ihnen beiläufig dann mit ihnen über Gerechtigkeit und so, oder einer von euch taucht dann bei denen auf. Und ein Ort wo wir uns regelmäßig und unaufällig treffen könnten, wäre echt praktisch. Jenny kennst du da was? Und wenn wir schon dabei sind, sollten wir vielleicht die Nummern austauschen."
 
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"Klar kenne ich was, ich mache das ja nicht erst seit gestern. Östlich von hier am Rande des Industriegebietes, südlich der großen Müllhalde befindet sich eine alte Fabrik. Sie ist ziemlich runter gekommen, hat aber in der Szene bereits einen gewissen Ruf erlangt. Wir Anarchen treffen uns dort schon seit ein paar Monaten und sind bis jetzt sehr gut gefahren damit. Ansonsten ist das Hovel hier immer ein guter Treff. Im hinteren Bereich befindet sich ein Labyrinth aus schweren Stellwänden das wöchentlich neu angeordnet wird. Dort gibt es eine Menge Räume in die man sich zurückziehen kann, die quasi abhörsicher sind, in denen dich alle in Ruhe lassen und so kompliziert, dass man sich verlaufen könnte ist es darin dann auch nicht."

Nachdenklich wandte sich die Caitiff der anderen Frage zu.
Der Frage der Gewalt.

"Ich habe die letzten Jahre damit zugebracht über den gewaltsamen Weg ans Ziel zu gelangen. Ich hatte allerdings auch nur Mitstreiter, die nichts anderes kannten und nichts anderes wollten. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, hat dieser Weg nichts gebracht. Ich bin die Letzte die noch übrig ist und bin dabei kaum voran gekommen. Mein Plan wäre, dass wir damit beginnen uns umzuhören. Wir brauchen mehr Kainiten die auf unserer Seite sind. Wenn wir etwa eine handvoll zusammenhaben, könnten wir als Gemeinschaft, als Anarchen einfach mal frech den Antrag auf einen Sitz im Ältestenrat beantragen. Ich habe heute deswegen mal vorgefühlt und dies bezüglich der Caitiff versucht. Es wurde natürlich abgelehnt. Die Begründung war, dass es nicht genügend Clanlose gibt, die Benennung also keinen Sinn macht. Aber ich habe auch erfahren, dass es einige anerkannte Clans gibt, die aus kaum mehr als zwei oder drei Kainiten besteht. Wir wären also eine Bank mit der man rechnen muss. Sicher würde der Antrag auch in diesem Fall abgelehnt, machen wir uns nichts vor."

Es folgte eine kurze Pause.
Jenny wollte die beiden anderen nicht zu schnell volltexten.

"Aber ich weiß, dass die Stadt uns braucht! Dringend braucht! Ihr wisst von Zacharii und den Wölfen? Ihr wisst von den Problemen der Führung? Es gibt keinen Prinzen mehr, keinen Seneshall. Es hat nur noch den Kriegsherren. Die Ventrue und Toreador sind angeschlagen, was bedeutet dass die Tremere nach der Macht geifern werden. Ich wette, dass dies den meisten anderen Clans nicht gefällt. Wenn wir geschickt sind, genügend Gleichgesinnte haben und es richtig anfangen, könnte man in einer starken Anarchenbewegung eine hilfreiche Unterstützung sehen...."
 
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"Das mit der Fabrik klingt doch schonmal erstklassig. Wollen wir uns die später noch gemeinsam ansehen? Ich bin mit meinem Wagen hier, das heißt, dass wir nicht laufen müssen, sofern sich einer von euch auf die Rückbank quetscht. Und Jenny, ich glaube, dass dir mein Wagen gefallen wird. Richard hatte bereits das Vergnügen."

Esteban fing leicht zu schmunzeln an, konzentrierte sich anschließend aber wieder auf das eigentliche Thema.

"Uns muss von vornherein klar sein, dass wir nur Gewalt anwenden dürfen, um uns zu verteidigen. Denn wer die Sprache der Gewalt spricht, dessen Argumente bleiben auf ewig ungehört. Wir müssen diplomatisch vorgehen. Das mag zwar etwas feige wirken, aber es ist der einzig vernünftige Weg, um unsere Ziele und Ideen zu verwirklichen. Also, Jenny vertritt und schützt dann unsere Interessen und Richards Tätigkeit wird die Beratung sein. Aber moment mal... Soll ich dann etwa die Spitze des Dreiergespanns bilden?!?"

Esteban rechte Augenbraue hob sich und er kratzte sich verblüfft an der Schläfe.

"Ähm... naja. Regeln wir das später. Um zu deiner Frage zurückzukommen, Jenny: Richard berichtete mir von den Garou. Ich selbst habe eine solche Bestie schon einmal aus der Ferne beobachtet; in der Gegend von Frankfurt. Und um das ganz klar zu sagen: Ich stand Todesängste aus - selbst bei der immensen Distanz zu dem Wesen. Konfrontation mit einem Garou ist nichts anderes als Selbstmord. Bei dem Thema halte ich mich gerne zurück. Und zu Zacharii kann ich nicht viel sagen. Ich fuhr mit Richard in meinem Wagen zum Stieed, als Richard durch die Kraft des wahren Blicks ein unerwünschtes Treffen mit diesem Sabbatfreak - oder was auch immer der darstellen soll - hatte. Kann man den nicht einfach loswerden? In kleine Stücke zerhacken, abfackeln und die Asche in alle Winde verstreuen? Das funktioniert doch sonst auch immer... Oh, und bevor ich es vergesse..."

Esteban kramte sein Mobiltelefon aus seiner Baggypants.

"Hier, meine Nummer. Gebt eure dann auch direkt mal rüber."
 
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Richard holte auch sein Handy raus. Er war mit den Teilen groß geworden... trotzem waren andere Dinge ihm vertrauter.
"Mal im Ernst: Wir sind zu dritt! Wir brauchen noch keinen Anführer. Noch können wir alles gemeinsam entscheiden. Wenn wir mehr werden, wird sich schon jemand für die Rolle herauskristallisieren. Also: Wir versuchen ersteinmal Leute anzuwerben. Damit ich das möglichst gefahrlos machen kann, muss ich den Blick gefahrlos anwenden können. Und dazu muss Zacharias verschwinden. Das ist zumindest mein Hauptziel im Moment. Ich meine, es ist nicht nur unangenehm wenn das passiert, er sieht einem auch direkt in die Seele und man gibt ihm mehr Infos als man will... Nämlich alle! wenn Zacharias raus aus dem Spiel ist kann ich mir einen Neugebornen nach dem anderen mal genauer ansehen... In der Zwischenzeit kann ich nur... zuhören und meine Schlüsse daraus ziehen. Ich glaube es kann nicht schaden wenn wir jemanden in der Camarilla haben, oder? Verdammt! Ich wurde in die Stadt geschickt um meinen Clan zu unterstützen... Und jetzt sowas..."
Richard lächelte... Ihm gefiel der Gedanke...
"Ach übrigens was die Wölfe angeht... Einen von ihnen habe ich heute früh in der Akademie gesehen. Man erkennt sie an der Aura. Und er war wütend."
Dann fiel ihm noch etwas ein.
"Wenn wir Verbündete suchen, sollten wir uns vielleicht einen anderen Namen geben als "Anarchen". Ich meine wir streben doch auch keine "Anarchie" im herkömmlichen Sinne ein. Wenn wir einen anderen Namen hätten in dem unser Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit auf eine unstigamitisiertere Art und Weise verdeutlich wird, wäre es einfacher für, uns denke ich, Frischlinge anzuwerben."
 
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Esteban schüttelte merklich mit dem Kopf.

"Nein Richard, du redest Mist. Wir dürfen niemanden 'anwerben'. Sobald man auf unsere Gruppe irgendwie aufmerksam werden kann, schließt man sich uns freiwillig an oder bleibt in der Camarilla. Wenn wir Kainiten anwerben, werben wir mitunter Verräter oder Spione an und sorgen somit für Freiheitshasser in den eigenen Reihen. So geht das nicht. Und auch die Positionen müssen klar verteilt sein. Auch die des 'Anführers'. Wir sind zu dritt und können so mit einer 2/3 Mehrheit entscheiden, wer momentan am besten geeignet ist, um für uns zu planen. Wenn wir direkt durchstarten, dann müssen wir es richtig machen. Womit wir definitiv anfangen müssen, ist, eine Charta für die Grundrechte eines jeden Kainiten zu schreiben - egal ob Caitiff, Ventrue oder sonstwas. Und wir brauchen Ewigkeitsklauseln, die besagen, dass diese Gesetze niemals geändert werden dürfen. Genau darauf kommt es schlußendlich an. Gerechte Gesetze für alle, welche nicht angetastet werden können."
 
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"Verdammt! Irgendwie müssen wir sie aber auf uns aufmerksam machen! Und ich glaube wir, also zumindest ich, kann mir im Moment besseres vorstellen als eine "allgemeine" Aufmerksamkeit auf uns. Also sollten wir nur auf die zugehen, die wir für interessiert halten. Und das ist was ich mit "anwerben" meinte. Wenn ihr anderer Meinug seit, lasse ich mich gerne überzeugen... aber ich glaube das wir nicht den offensiven Weg gehen sollten. zumindest noch nicht und eher im Verborgenen agieren sollten. Eine Revolution braucht Anhänger. Und die gibts noch nicht. Also suchen wir uns unsere Verbündeten, diejenigen die ähnliche Wertvorstellungen wie wir vertreten... Aber. Bitte. Ich bin für Diskusionen offen..." Dann eine kurze Pause
"Und ja. Wir brauchen ersteinmal sowas wie ne Charta... Aber für ewig und unumstößlich? Guck dir die Bibel an... oder die Camarilla... Die waren mal echt gute Leitfäden... Aber es muss Wandlungsfähig sein. Was heute gerceht ist, kann schon bald ungerecht sein... Vielleicht nicht im "Groben", aber irgendwie. Das "Antasten" sollte meiner Meinung nicht unmöglich sein... Dann hätten wir in 100, 200 Jahren, wenn sich die Gesellschaft so schnell weiterentwickelt wie sie es jetzt tut nur eine "neue Camarilla". ABER: Die Rechte müssen natürlich geschüzt werden... Ach Scheiße! Das ist Wortfickerei!"
 
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Esteban war nun in seinem Element. Er steuerte gern seinen Beitrag zu einer konstruktiven Debatte bei.

"Wer nach Alternativen sucht, wird früher oder später auf uns aufmerksam werden. Gerüchte verbreiten sich immer wieder schnell wie Lauffeuer. Und ich denke, dass es gar nicht schlecht wäre, wenn potentielle Mitglieder ersteinmal beweisen müssen, dass es ihnen wirklich ernst mit ihrem Bestreben nach Freiheit ist. Und zu der Charta kann ich sagen, dass es ähnlich wie bei dem deutschen Grundgesetz aussehen sollte: Die Würde eines jeden Kainiten ist unantastbar. Punkt. Ecetera, ecetera... Das sind gute Grundsätze und ich würde es begrüßen, wenn wir ebenso gute Grundsätze aufstellen könnten. Und diese müssen, wenn sie unabstreitbar gerecht und richtig sind, unumstößlich und unanfechtbar sein. Findest du nicht auch?"
 
AW: [08.05.2008] Die Gosse ruft...

"Womit haben wir unsere Ernsthaftigkeit bewiesen? Wir haben gezeigt, wie wir denken. Und Jenny hat ihre Chance ergriffen... Von was anderem rede ich doch gar nicht...
Und was die Grundsätze angeht: Im Moment: Ja. Aber ich weiß nicht wie das in 100 Jahren ist. Wenn sich eine Gesellschaft wandelt, muss man sich mit verändern... Es muss schwer sein diese Grundsätze abzuschaffen, aber möglich. Vielleicht mit 95% Mehrheiten oder so.... Aber vermutlich wird es dann einfach neue Revolutionen geben und das Ganze ist sowieso obsolet..."
 
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"Ich beweise mein ernsthaftes Interesse dadurch, dass ich Julian verrate. Mir steht es bis hier oben mit ihm..."

Esteban deutete mit seiner Hand deutlich über seinen Kopf.

"Ich bin wahrscheinlich älter, als ihr beiden, und trotzdem weiß ich so gut wie gar nichts über die anderen Clans, ihre Interessen oder die allgemeine Gesellschaftsform, in welcher wir uns hier leider bewegen müssen. Ich weiß nur, dass sie ungerecht ist; so kann das für mich nicht weitergehen. Wer weiß, vielleicht wird mir auch Meyye einen Strick aus meiner Überzeugung drehen oder Julian kommt höchstpersönlich vorbei, um mir die Hölle heiß zu machen und mich wieder in seine angestrebte Richtung zu drillen."

Esteban wirkte in diesem Moment nervlich mehr als angespannt. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand drückte er auf sein Nasenbein, wodurch sich die Sonnenbrille kaum merklich nach oben schob.

"Richard, du weißt, dass an meinen Händen das Blut von Unschuldigen klebt. Und du sagst mir, dass ich nichts riskieren würde, indem ich mich von meinem Sire abwende, um diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten???"

Estebans Stimme wurde im letzten Satz immer lauter; er musste sich am Riemen reißen, um nicht von irgendwelchen Menschen im Hovel gehört zu werden. Letztlich konnte er sich wieder einigermaßen fangen, doch Esteban wirkte immer noch sehr ernst und emotional aufgeladen. Die Augen hinter der Sonnenbrille starrten Richard an.

"Unterstelle mir nie wieder, dass ich es mit meiner Überzeugung nicht ernst meinen würde, in Ordnung?"
 
AW: [08.05.2008] Die Gosse ruft...

"DAS habe ich nicht!" Das "das" war zischend, fast beißend. Danach wurde seine Stimme weder ruhiger, fast sanft. "Jeder der Teil von sowas wird geht ein Risiko ein. Und ich bin der größte Feigling von uns dreien, denn ich suche einen Weg, der mich... Ich werde meine Meinung nicht jetzt öffentlich machen. Aber: Wenn sie mitkriegen, dass ich mit euch mehr zu tun habe, werde auch ich dran sein. Jeder der Teil hiervon wird, wird sich von seinen Cammarillafreunden verabschieden müssen... Oder sie hintergehen müssen. Mein einziges Glück ist, dass ich hier keine "Freunde" habe, die ich hintergehen kann. Und mein Erzeuger wird sich schon was bei meiner Erzeugeung gedacht haben.... An meinem künsterlerischen Können wirds nicht gelegen haben. Ich bin gut, aber kein Genie. Genug davon. Es tut mir Leid dich verletzt zu haben.
 
AW: [08.05.2008] Die Gosse ruft...

Esteban nickte schweigend und reichte Richard versöhnend die Hand.

"Tut mir Leid, aber mein Temperament ist gerade mit mir durchgegangen. Nichts für ungut, Freund."

Ob Richard die Betonung bemerken würde..?
 
AW: [08.05.2008] Die Gosse ruft...

Richard tat etwas sehr typisches für ihn: Er lächelte. Herzlich, offen und wahrhaftig.
Reicht der mir die Hand... Andere Generation...
Er ergriff seine Hand "Nichts für ungut." Sprach er Esteban in ruhigen Ton nach.
"Aber... lass die Hand sein. Das ist was für verstaubte Bürokraten und Ventrue, wenn sie RICHTIG dicke sind." Sprachs, zog ihn mit leichten Druck an der Hand, umarmte ihn und klopfte ihm herzlich auf die Schulter...
 
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