[08.05.2008] - Das zweite Nosferatu Konzil

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Nagaj's Gemurmel war immer noch recht unverständlich, aber Thürmer konnte immer wieder einzelne Schlagwörter heraushören...
Da war etwas mit Zusammenhalt und Kollegialität, dann fielen Begriffe wie Camarilla, Clan Nosferatu... Vorteile... Ermittlungen müssen weitergehen. <Unverständliches Wort> aufdecken. Gruppen, dann das Wort Erkundungen. Irgendetwas über vermisste Brüder und Schwestern...
 
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Thürmer war versucht, sich an den Kopf zu fassen... Irgendwie hörte sich das verdächtig nach einem Auffrischungskurs "Camarilla für Pfosten" an. Von denen hatte er schon drüben mehr hören müssen, als ihm lieb gewesen war. Also stand der Entschluß fest: Diesem Geschwafel mußte Einhalt geboten werden !

Aus alter Gewohnheit hob er unwillkürlich das Bein und klopfte die Dose zweimal leise gegen den Schuhhacken, bevor direkt auf Nagajs Hinterkopf zielte und die Dose auf die Reise schickte, wobei er ihr etwas mehr Wucht mitgab, um die gefühlte Schwäche vom Aufstehen auszugleichen. Allerdings würde sie Nagaj wohl trotzdem mehr erschrecken, als ihm wehzutun. Wie beabsichtigt.

Ein wenig Schadenfreude breitete sich in ihm aus. Normalerweise hätte er eine solche Handlungsweise wohl als infantil betrachtet... Aber so konnte er seiner Politikverdossenheit immerhin mal Luft machen. Der andere müßte das schon abkönnen.

Als er den Kurs des Wurfkörpers verfolgte, wünschte er sich fast, daß Nagaj sich umdrehte und das Ding genau zwischen die Augen bekam. Zugegebenermaßen ziemlich gehässig, aber für diese Rede konnte man sowas schon mal austeilen...
 
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Nagaj schien das Klopfen der Dose an Thürmers Schuhhacken bemerkt zu haben. Jedenfalls drehte er sich etwas verwundert in Thürmers Richtung um und wurde direkt an der linken Seite seines Kopfes getroffen.

"Was zum... Ah!"

Nagaj rieb sich die Schläfe und drehte sich nun auch mit dem Rest seines Körpers vollständig zu der Richtung um, aus der das Wurfgeschoss kam.

"Wer ist denn da?"

Dabei suchte er die Gegend mit einem wachsamen Blick nach einem potentiellen Werfer ab. Auch überlegte er währenddessen, wo sich der Werfer verstecken konnte.
 
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Thürmer verdunkelte sich und arbeitete sich langsam bis hinter den nächsten großen Müllberg zurück, immer auf Deckung bedacht.

Von dort aus würde er sich um diesen herum bewegen, und sich aus der anderen Richtung weit weniger verstohlen nähern, sofern Nagaj ihm diesen Plan nicht sabotierte...
 
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Nachdem sich der Werfer immer noch nicht zeigte, wurde es Nagaj zu bunt. Er lief zur rechten Seite, drehte sich mit einer schnellen Bewegung hinter einen großen, rostigen Container und verdunkelte sich ebenfalls. Noch während der Drehbewegung machte er seinen Regenschirm zu. Er umkreiste den Container bis er fast wieder bei dem kaputten Türspiegel stand. Er hockte sich hin, schloss seine Augen und konzentrierte sich einzig und allein auf sein Gehör. Er spürte, wie ihm der Regen in die Glieder fuhr, doch er verharrte stumm und lauschte.
 
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Thürmer verharrte, als die Geräusche Nagajs verschwanden, weshalb auch das leisen Scharren, das Nagaj bis dahin hatte wahrnehmen können, und das irgendwo links hinter einer kaputten Waschmaschine erklang, verstummte.
Vermutlich versteckte sich der feige Attentäter, oder er horchte, was Nagaj tat.

Entweder war der Junge verdammt leise, oder er hatte sich zum rundhorchen niedergelassen... So oder so war es besser, das Ganze schnell über die Bühne zu bringen, was würde der Boß sonst noch denken ?

Er suchte sich also ein neues Wurfgeschoß und pfefferte es mit Schmackes in einen Müllberg zu seiner Linken.
Wenn Nagaj den Köder schluckte, würde er annehmen, daß sich der andere jetzt in mehr oder weniger gerader Linie von ihm wegbewegte.

Thürmer hingegen setzte sich wieder langsam in Bewegung, um den Berg zu umrunden...
 
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Die Dose verfehlte Nagaj nur knapp, doch er war sich nun immerhin sicher, von wo aus geworfen wurde. Er schlich sich geräuschlos und immer noch verdunkelt in die entsprechende Richtung und versuchte durch eine Vorwärts-Rückwärts Bewegung seines Schirms den Werfer zu treffen.
 
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In der Tat erwischte Nagaj mit der Schirm etwas, das er zuerst für ein Stück Müll gehalten haben mochte, daß ich aber eher wie ein Fuß oder ein Schuh ausnahm. Da war der Kerl !

Thürmer merkte, daß etwas wiederholt an seinen Schuh klopfte, und sich dann Richtung Schienbein hocharbeitete...
Es dauerte etwas, bis ihm ein wichtiges Detail einfiel: Nagaj hatte doch einen Schirm dabei gehabt ! Er hatte sich also scheinbar verdunkelt und tastete jetzt die Gegend ab... Cleveres Bürschchen, das mußte man ihm lassen !

Während er das dachte, gab er dem Schirm einen kurzen Tritt und rollte sich von diesem weg. Als er meinte, einen sicheren Abstand und vor allem einen sicheren Stand zu haben, machte er sich sichtbar und stand mit einem fiesen Grinsen auf.

"Gut, lassen wir die Scharade! Ich denke mal, ich habe meinen Spaß gehabt, findest du nicht auch ? tschuldige übrigens die Nummer mit der Dose. Betrachten wirs als meine Form der politischen Teilhabe..."

Wie zur Entschuldigung hielt er seine Hand in die Richtung, in der er Nagaj vermutete.
 
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Augenblicklich wurde auch wieder Nagaj sichtbar, der sich seinen Wollmantel abklopfte, seinen Schirm wieder aufspannte und Thürmer grinsend die Hand reichte.

"Eddy, das war ja klar... aber meinst du nicht, dass ein einfaches 'Hallo' auch den Zweck der Begrüßung erfüllt hätte? Hier, stell dich mit unter meinen Schirm, du brauchst doch nicht unnötig im Regen zu stehen. Und? Bist du schon gespannt auf die Sitzung?"
 
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"Schon, aber nennen wirs ein politisches Statement... Oder sowas wie einen Test, wie du auf unvorhergesehenes reagierst."

Er grinste.

"Schieb es auf meine Neugier, wenn du willst. Was den Regen angeht: Durch den Hut und den Mantel kommt der nicht so schnell, außerdem ist dieser Niesel ganz angenehm, wenn man ihn mal mit einem anständigen Monsun vergleicht. Du kannst den Schirm also problemlos weiter für dich nutzen."

Wie zur Bestätigung klopfte er sich den Dreck so gut es ging vom Mantel. Die Hose hatte auch ihren Teil an Schmutz abbekommen... Ärgerlich, aber er war schließlich nicht hier, um den Wettbewerb zum Finstertaler Mr. Bügelfalte zu gewinnen, das würde er gerne Herrn Stahl und Konsorten überlassen. Umziehen mußte er sich wohl später im Privilegio trotzdem.

"Was die Sitzung angeht... Nun, schon, ja. Schließlich kriege ich da mal alle Clansgeschwister zu sehen. Außerdem kann ich dann dem vollen Ausbund deiner Eloquenz lauschen...
Naja, wir werden sehen..."
 
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"Nun, ich habe mir erst gestern neue Kleidung für das Treffen gekauft und da bietet sich der Schirm an. Immerhin brauche ich auch mal ein zweites, vor allem sauberes Outfit für offizielle Anlässe. Möchtest du gleich schonmal vorgehen? Ich habe vorhin noch einige interessante Dinge erfahren und muss diese kurz in Ruhe durchgehen. Ich werde aber nicht mehr all zu lange brauchen. Zwei bis drei Minuten maximal..."
 
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Kurz in Ruhe durchgehen... ja, klar. An deiner Rede willst du feilen !

"Kein Problem, ich hoffe, du mußt nicht zu viel ändern, um die Rede originell zu halten, jetzt wo ich spioniert habe...
Also dann bis gleich !"

Thürmer orientierte sich kurz und suchte die Stelle auf, an der er die Ratte wieder abgesetzt hatte. Von dort aus orientierte er sich in die Richtung, von der er glaubte, daß es die war, die seine Führerin ihm gewiesen hatte.
Dann verschwand er zwischen den Gipfeln aus Unrat und Abfall. Eine ganze Zeit schlich er durch das Labyrinth der Wege und wähnte sich mehrmals weitab vom Weg, bis er schlußendlich doch einen großen Container in der Ferne liegen sah.

Dort mußte es sein ! Auf die Entfernung konnte er nicht sehen, ob sich dort bereits jemand befand, aber das würde er schon noch schnell genug erfahren...

Seine Deckungshaltung gab er nicht völlig auf, sorgte aber dafür, daß man ihn vom Container aus offen sehen konnte.

Dann ging er weiter darauf zu...
 
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Nagaj feilte tatsächlich noch an seiner Rede weiter, genau wie Thürmer angenommen hatte. Allerdings dachte er auch über Lillian Flynn nach...
 
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Plötzlich war da ein anderes Geräusch. Es klang wie ein Knurren - nicht wie das Knurren eines Hundes oder einer Großkatze. Es erinnerte mehr an ein Rasseln oder eine ungewöhnliche Folge eines Klackern und Klickgeräuschen. Es war laut genug, dass es an der Oberfläche zu hören war. Es war nah genug, dass man nicht ausmachen konnte woher das Geräusch kam. Es war prähistorisch, als schaue man Jurassic Park IV.
Dann war wieder alles still.

Der Kanaldeckel hebte sich und eine junge Frau kletterte auf den Platz des Güterbahnhofs. Irgendwie entkräftet wuchtete sie den Gulli wieder an seinen Platz. Dann lag sie da einen Moment. Der feine Regen prasselte ihr ins Gesicht, während über ihr die graue Substanz waberte und türmte, um ihr feuchtes Gut über diese Krebszelle menschlichen Lebens zu entlassen.

Nach der gestrigen Nacht musste es für ein allsehendes Auge in der Vogelperspektive gewirkt haben, als sei Delta von der Erde verschluckt wurden. Heute würgte sie sie wieder heraus.
Sie stand auf. Die Balance war noch nicht ganz zurück gekehrt. Langsam zog sie die Kaputze über ihr schwarzes langes Haar. Sie kramte in der Tasche ihres Sweatshirts und fand, was sie suchte. Einen Zahnstocher, der sich erst auf den dritten oder vierten Blick als ein präparierter Knochen herausstellen sollte.

Ohne ihrer Umgebung wirklich gewahr zu sein, begab sie sich Richtung des Treffpunkts.
 
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Out of Character
OK, wenn niemand will...


Delta fand sich nach kurzer Zeit an einem Container wieder. Es war schwer zu sagen, ob er der richtige war. Das war ein Güterbahnhof, Container gab es hier wie Sand auf einem Sand-Container. Doch Delta war sich irgendwie sicher. Die Lage, die Position, der Zustand. Alles sprach dafür, dass dieser Container seit einer Ewigkeit nicht mehr bewegt oder benutzt wurde. Sie würde ihn als Treffpunkt auswählen.

Delta schaute sich einen Moment um. Als sie weit und breit niemanden ausmachen konnte, griff sie beherzt zu. Der metallerne Riegel, rostig über all die Jahre, löste sich aus der Vertiefung, die ihn geschlossen halten sollte. Poröser Lack sprang von dem Metall ab oder bohrte sich unangenehm in Deltas Hand. Eine Windböhe peitschte unterdessen den feinen Niesselregen gegen den Container und schlugte die Geräusche, die er machte als die Türe quietschend aufgezogen wurde.

Delta verschwand in dem Container und die Türe fiel wieder zu.
 
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Kaum ließ die schwere Türe es einen Spalt breit zu, quoll gelbliches Licht aus dem Innerem hervor. Eigentlich hatte es eine warme Farbe und die gedämpfte Intensität hätte etwas behagliches ausstrahlen können. Aber irgendwie wirkte dieses Leuchten eher kalt und abweisend. Es zeichnete scharfe Schatten an die Wände. Sobald man den Container betrat, stellt man fest, dass es von einer Art Baustellenstrahler stammte, der gegen eine Wand gerichtet war und mühelos die komplette Länge des Containers ausleuchtete. Es war feucht hier drinnen, Kondenswasser tröpfelte von der Decke und hatte kleine Pfützen auf dem Boden hinterlassen, der leise metallisch dröhnte, wenn man auf ihm ging. Allerdings schluckte die Materialstärke das meiste des Geräusches. Schimmel, Rost und Flecken malten Wandeteppiche und Landschaften auf die Wände. Auch sie hoben sich überdeutlich hervor in dem erbarmungslosem Licht, dass sich vielleicht deshalb an allen Objekten so austobte, weil sonst nicht viel zu tun gab. Der Container war leer. Zumindest gab es keine Einrichtungsgegenstände. Kein Stuhl, kein Tisch, kein Regal, nicht einmal ein Hocker.

Wer mit einem hübsch drappiertem Konferenzraum gerechnet hatte, oder damit, dass sich im Innerem dieses Metallungetüms eine geheime Schaltzentraler konspirativer Macht verbarg, hielt Lurker wohl für eine andere Art Nosferatu. Eben dieser hockte, den Rücken an die Wand gelehnt und die Arme lässig über die angewinkelten Knie baumelnd, auf dem Boden. Vor sich eine Tageszeitung ausgebreitet, die er offensichtlich gelesen hatte, bis Delta die Örtlichkeit betreten hatte. Nun blickte er ihr entgegen und die Tatsache, dass er seine Kapuze nicht trug und offen sein Gesicht zeigte sprach dafür, dass er entweder wusste wer hinein kam, oder einfach nicht damit rechnete, dass jemand anderes als geladene Gäste kommen konnten.

Auch wer gedacht hatte, dass sich der Verborgene etwas anderes anziehen würde für dieses Clanstreffen, wäre im Irrtum gewesen. Er trug dieselben, oder zumindest ähnliche, Lumpen, wie an dem Tag an dem die jeweiligen Gäste ihn kennengelernt hatten. Gut möglich, dass er überhaupt nur noch deshalb Kleidung trug, weil man sich so gut in ihnen verstecken konnte, weil es einfacher war unauffällig zu bleiben, wenn man Kleidung trug, oder einfach nur noch aus Gewohnheit. Zumindest schien Lurker kein Vertreter einer Kleiderordnung zu sein.

Er lächelte aufmunternd, wenn auch irgendetwas die Emotion zu dämpfen schien. Es wirkte ein wenig gedrückt, so als müsse er sich die freundliche Geste ein wenig abringen.

Guten Abend. Ich hoffe es geht dir gut?

Er hob nur kurz eine Hand und wies auf die freie, um nicht sagen kahle, Fläche rings um ihn herum. Das war sowohl eine Aufforderung hinein zukommen, als auch Platz zu nehmen, so Delta es denn wollte. Draußen würde es wohl genug Stühle oder improvisierte Sitzgmöglichkeiten geben, so sie denn eine haben wollte. Lurker schien sich wohl eher zu denken, dass man wie in der Kommune im Schneidersitz auf dem Boden hocken würde.
 
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Delta verschloß die Türe und wendete sich Lurker zu, dem sie bereits beim Hineingehen bemerkt hatte. Mit dem Moment, in dem das indirekte Licht des Baustellenstrahlers ihr Gesicht berührte, ließ Delta die Maske fallen, die sie trug. Ihre unregelmäßigen überzähligen Fänge hatten in diesem Licht deutliche gelbe Färbung. Die ledrigen Lippen, die nur noch im entferntesten an ihren einstigen verlorenen markelosen, vollen, blutroten Kussmund erinnerten, konnten die Fänge kaum noch im Zaum halten, so dass sie bei jedem Wort, das sie sprach, zum Vorschein kamen.

Delta säuberte sie unterdessen mit einem Zahnstocher. Nosferatu und ihre Hygiene. Viele hätten sich nicht die Mühe gemacht ihr Frühstück aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Vielleicht ein Hinweis auf ihre einstige Eitelkeit, die ihr offensichtlich zum Verhängnis wurde - vielleicht aber auch nicht.
Die Nosfertu trug wie üblich, wenn sie nicht gerade auf Beutefang war oder das Bedürfnis nach etwas Menschlichem verspürte, ein Kapuzensweatshirt, eng geschnitten. Sie hatte wohl eine ganze Abstufung von Sweatshirts: sauber, tragbar, dreckig und im wahrsten Sinne unterirdisch. Sie trug den Unterirdischen. Er war oberhalb der Taille, trotz des Regens, nahezu trocken. Unterhalb der Taillie war sie hingegen regelrecht durchnässt. Ihre Jeans lag hauteng an ihren nunmehr dürren und spinnenähnlichen Beinen an und versprühte so einen Hauch von Erotik, die nur ein Nosferatu verstand.

Delta nahm links neben Lurker Platz. Sie wankte ein wenig durch den Container.
"Nicht gerade viel los hier?"
 
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Dr. Thürmer hatte zwar auf Sichtbarkeit geachtet, war deshalb aber demnoch nicht bereit gewesen, auf eine genauere Beobachtung seiner näheren Umgebung zu verzichten. Das hatte ihn nicht nur verlangsamt, sondern war wegen der fehlenden Dunkelsicht vermutlich ein weiterer Grund, warum er Delta nicht entdeckt hatte, als sie den Container betrat. Schlußendlich kam er aber doch an.

Aufs Anklopfen verzichtete er, und öffnete die Tür. Oder besser: Wollte die Tür öffnen, denn es gelang ihm nicht sofort. Beim zweiten Versuch bekam er sie dann glücklich auf und betrat den Container. Als er seine Artgenossen sah, ließ er dann auch Maske weg, nahm den Hut ab und sah sich aus den Augenwinkeln kurz um. Ein leerer, feuchter, rostiger und schimmliger Container ohne Einrichtung, stellte er fest.
Aber was hatte er denn erwartet ? Einen Sitzungssaal mit Parkett und Mahagonimöbeln ? Hier ? Also bitte...

"Guten Abend allerseits !" sagte er, als er den Container durchschritt um zu den anderen zu gelangen. Hier würde Nagaj also seine weltbewegende Rede halten... Er konnte sich ein kleines, fieses Grinsen nicht verkneifen, das aber ebensoschnell wieder verschwand, wie es gekommen war.
 
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Hinter Thürmer wurde jemand sichtbar. Nagaj hatte sich allem Anschein nach verdunkelt und heimlich hinter ihm reingeschlichen, als dieser den Container betrat. Sein Outfit war ungewohnt. Noch nie hatte man ihn in so sauberen Klamotten gesehen. Er war von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet. Ganz offensichtlich gehörte er zu der Art von Nosferatu, die sich anlässlich clansinterner Treffen durchaus zurecht machten und einen gepflegten Eindruck hinterlassen wollten. Um seine Stirn herum hatte er sich ein schlichtes, schwarzes Kopftuch gebunden, was seine filzigen Haare nach hinten fielen ließ. Wassertropfen spritzten umher, als er mit seinen schweren Stiefeln durch kleine Pfützen in die Mitte des Containers spazierte. Seine Bewegungen waren dabei gar nicht mal unelegant - zumindest für einen Nosferatu. Mit einer Verbeugung zur Gruppe begrüßte er alle Anwesenden; es fiel jedoch auf, dass er sich sehr stark in der Mitte platzierte.

"Eine schöne Nacht, nicht wahr? Ich grüße euch, meine Brüder und Schwestern. Es gibt viel zu besprechen."

Seine milchigen Augen blickten durch den Raum und glänzten für einen kurzen Moment auf. Er wirkte ernst und zielorientiert, aber zugleich aufrichtig und höflich. Scheinbar verstand er etwas von kainitischer Etikette und einem stilechten Auftritt; zumindest wusste er, wie man alle Aufmerksamkeit auf sich zog, ohne dabei jemanden zu beleidigen oder einer Person vor den Kopf zu stoßen.

Er hatte sich zuvor überlegt, ob er vielleicht defensiver vorgehen sollte, doch er sah keinen Grund dazu. Die Nosferatu in Finstertal scherten sich nicht all zu sehr um die Etikette und so befand er, dass gewisse Überschreitungen durchaus im Rahmen waren. Er verhandelte hier nicht mit traditionsbewussten Ahnen, er war niemandem Rechenschaft schuldig und außer Lurker gab es wohl auch niemanden, der so viel Status genoss, wie Nagaj es tat. Status war natürlich nicht alles, dessen war sich Nagaj sehr wohl bewusst, aber er konnte einem immer wieder weiterhelfen...
 
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Thürmer schloß seine Begrüßung ebenfalls ab. Nachdem er Lurker eine kurze Verbeugung zuteilwerden ließ, wandte er sich der ihm unbekannten Nosferatu zu, an die er ebenfalls eine kurze Verbeugung richtete, bevor er ihr die Hand hinhielt. "Dr. Alfons E. Thürmer, mit wem habe ich die Ehre, Madame ?"

Nagaj ignorierte er erstmal, schließlich hatten sie sich schon gesehen (oder auch nicht, ganz wie man wollte...).
 
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