[07.05.2008] Es ist wieder soweit - Krisensitzung der Primogene

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Malik betrat den Raum und schaute sich sogleich einmal um. Dann blieb sein Blick leicht bei der Seneschall haften und ein leichtes Lächeln bildete sich bei ihm und er nickte er ihr kurz zu. Dann begrüßte er auch die anderen Anwesenden.
Also ist sie wirklich gekommen! Da kann es ja nur spannend werden.

Ohne großes Aufsehen, setzte er sich dann neben Ferdinand und blieb sonst stumm.

Mh...die Hüterin ist also auch da. Oh...Meyye war der Kampf gestern scheinbar nicht genug. Oder sah sie schon gestern so aus?

Maliks Blick ging über die Primogenen, doch wahrscheinlich würden die meisten dem Gespräch folgen und eh nicht auf einen einfachen schwarzen achten.
 
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"Waidwund sagt man glaube ich!?"

Ein weiteres sympatisches Lächeln huschte über das Gesicht der Seneshall.

"Ich denke wir haben beides erreicht. Zacharii hat an Macht in unserer Welt verloren. Das gibt uns Zeit unsere Wunden zu lecken und uns auf den nächsten Angriff vorzubereiten. Nichts anderes versuchen wir mit diesem Treffen, nicht war!? Aber Sie haben recht, der alte Koldune dürfte aufs Äußerste erbost sein..."

Während die Tremere Regentin antwortete, ließ Noir ihren Blick durch den Raum schweifen. Sie begrüßte die neu eingetroffenen mit einem freundlichen Nicken und einigen kurzen, aber waren Worten. Die meisten waren damit eingetroffen. Nur noch wenig fehlten. Noir sah auf die Uhr. Zwei Minuten noch, dann war es zehn.

In Gedanken ging sie die Liste durch, wer fehlte noch!?
Lurker als Vertreter der Nosferatu; Roxana Dragomir, als Beisitzer der Ravnos; Alexander Stahl für die Ventrue.
Waren das alle?
 
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Wie gut, dass die Geißel schließlich erschien und sich dann neben Ferdinand setzte.
Jetzt fehlten also nur noch zwei Kainskinder, der Primogen der Ventrue und der Nosferatu.
Aber da fiel dem Malkavianer ein, die Seneschall hatte ihm doch gesagt auch Frau Dragomir nähme an den Primogenssitzungen teil.
Das hatte er ganz vergessen gehabt.

Auch Ferdinand warf einen Blick auf seine Uhr und stellte fest, dass es schon fast 22 Uhr war.
Kämen die restlichen drei Teilnehmer noch pünktlich, oder würden sie sich verspäten?
Dass ein Ventrue unpünklich war, das wäre höchst ungewöhnlich.
Dass vielleicht einer oder mehrere Teilnehmer gar nicht kämen, das zog Ferdinand nicht in Erwägung. Noch nicht.

Würde die Seneschall wohl um Punkt 22 Uhr anfangen, ungeachtet dessen ob dann alle anwesend waren?
Umso unangenehmer wäre es für Zuspätkommer, wenn die Sitzung schon im Gange war.
 
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Da keiner Roxana eine Mitteilung geschickt hatte und die Seneschall auch mit Sicherheit keinen Wert auf ihr Dabeisein legen würde, war sie natürlich nicht erschienen. Das ersparte ihr nur Nerven.

Was sie wissen müßte, würde ihr Enio bestimmt mitteilen und ihren Beitrag zur Verteidigung der Stadt hatte sie geleistet, das hatten alle gesehen und bemerkt.
 
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Während Noir ihre Aufmerksamkeit den dazugekommenden Gästen zukommen lies, nickte Caitlin nur noch kurz. Ihr lag nicht viel daran zu antworten, wenn sie nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Gegenübers hatte.

Derweil nutzte sie die Chance, sich die Anwesen genau anzusehen. Enio war seltsam in sich gekehrt, was war los? Es konnte doch nicht Nervösität sein. Nein, so schätzte sie den Italiener nicht ein. Was war es dann? Was war passiert? Sie lies ihn allerdings in Ruhe. Sollte er seine Gedanken weiter führen, wer wusste, wozu es gut war.

Meyye war ziemlich still. Sie schien sich unwohl hier zu fühlen, nicht dazugehörig. Aber das war kein Wunder. Sie gehörte eher in den Wald, als in so eine Runde.

Wo blieb Alexander Stahl? Er war noch ein Faktor, den sie schlecht einschätzen konnte. Bisher hatte sie zu wenig mit ihm zu tun gehabt. Die Aktion mit Ziege hatte sie eher verwirrt, als dazu beigetragen, ihn kennen zu lernen.

Das sich die Geißel in neben seinen Primogen gesetzt hatte, war selbstverständlich. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt ihn zu sprechen und auch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Doch es würde sie interessieren, was seine Einstellungen waren.

Caitlin warf ebenfalls einen Blick auf die Uhr. Es war soweit. 10 Uhr. Also würde es sicher bald losgehen. Sie sah sich schon einmal nach einem Platz um und setzte sich dann. Die Beine übereinander geschlagen und die Unterarme entspannt auf den Stuhllehnen angelegt, harrte sie der Dinge die kommen würden.
 
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Der Wichtigtuer auch noch. Meyye sieht Maliks Ankunft nur entgegen ohne etwas zu sagen. Auch das Geplänkel zwischen Regentin und Noir kommentiert sie nicht, allerhöchstens mit einem Gesichtverziehen als Caitlin sich 'besonders hervorgetan' haben soll.. aber darauf muss person schon achten um es mitzubekommen. Wer besonders aufmerksam ist, kann im Übrigen bemerken dass sich außer dem Fetzenlook und der Krallenspur noch etwas an ihrem Outfit verändert hat.. der schwarze Stein, den sie an einer Lederschnur um den Hals trug und der vor allem Noir noch in lebhafter Erinnerung sein wird, ist nicht mehr da.

Dass Enio bald darauf hereinkommt hebt ihre Laune auch nicht. Es stimmt schon.. nicht nur gehört sie eher in den Wald als in diese Reise-nach-Jerusalem-Runde (bei der alle auf einen ganz bestimmten Stuhl wollen), sie wäre auch lieber dort. Aber leider gibt es halt solche Kleinigkeiten wie Zacharii, die sie nicht allein bewältigen kann.. und nur darum ist sie hier. Sie blickt kurz zur Tür.. Stahl fehlt ihr ebenfalls noch, Lurker dagegen kann gern bleiben wo der Pfeffer wächst (und ihn sich bevorzugt von unten anschauen).
 
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Auch Helena äußerte sich nicht wirklich aus, einem Gruß oder einem Nicken, kam nicht wirklich etwas von ihr. Sie wußte nicht ganz, ob es denn richtig war, was sie vor hatten, das mit dem Knochen schon, aber sollte man Noir nicht weiter auf dem Schleudersitz lassen, allerdings mit der Prämisse, daß sie unter der Kontrolle des Gremiums stand?

Nur, würden die zusammen halten? Der Einzige, der vor Caitlin, Meyye und ihr hier gewesen war, war Ferdinand gewesen. War schon komisch, irgendwie war der in einer sehr seltsamen Situation Primogen geworden und er war auch der Einzige gewesen, der gestern überlebt hätte, wenn alle Stricke gerissen wären, war er Zachariis besonderer Liebling? War er so früh gekommen, um zu petzen oder um instruiert zu werden, was er gleich zu tun oder zu sagen hatte? Die Sache stank und Rothschild konnte oder wollte das vielleicht nicht sehen, vielleicht war es ihm auch einfach egal.

Wo blieben Lurker und Stahl?
 
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Was im Leben gallt, gallt auch im Unleben. Man bekam nicht immer das was man sich wünschte. Hatte die Kleine Gangrel die Kanalratte eben noch in die Pfeffer Plantagen gewünscht und so manch anderer der Anwesenden nervös die Uhr beschworen, so mochte man im nächsten Augenblick das unangenehme Gefühl erfahren, dass sich einstellte, wenn die eigene Wahrnehmung gegen die Wand fährt. Es war nicht so, dass der Verborgene plötzlich auftauchte oder sich materialisierte, wie in einem altem Science Fiction Streifen. Es war vielmehr so, dass er schon die ganze Zeit dort gesessen haben musste. Sicher musste er, wie alle Anderen auch, durch die Tür hineingekommen sein und sich hingesetzt haben. Man hatte es nur nicht mitbekommen.

Lurker hockte auf die selbe, ungelenkte Art im selben Sessel in dem er auf der letzten Sitzung gesessen hatte. Kunststück, sicher wollte niemand mehr dort Platz nehmen, wo der Nosferatu bereits gesessen hatte.

Obwohl man von ihm wiedermal nur den alten, ranzigen Ledermantel und die weite, leere Kapuze zu sehen bekam, schaffte er es irgendwie geduldiges Abwarten zu transportieren. Die Hände mit den alptraumhaften Fingern, die wie Insektenfühler aus den schmutzigen Bandagen hervorlugten, lagen in seinem Schoß und der Verborgene schien bestens gelaunt zu sein.
 
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Ihr Blick wanderte automatisch zu Lurker, als er plötzlich dort saß. Oder saß er schon länger da und sie hatte seine Ankunft verpasst? Ein wenig irritiert überlegte sie, als ihr klar wurde: Nosferatu natürlich. Sie hatte Clanskunde und deren Disziplinen viele Jahre studiert und wusste genau, was ein Verborgener konnte. Also nickte sie Lurker zu Begrüßung mit einem höflichen Lächeln zu und lies den Blick erneut wandern. Zwei Plätze war noch unbesetzt. Wo blieb Alexander Stahl?! Langsam machte sie sich Sorgen. Dass Roxana bewußt fern blieb, war ihr nicht bewußt, denn soweit sie wusste, galt die Ravnos nicht als Primogena. Die Magie, die ihren Verstand umhüllte und sie in einen glasklaren Zustand innerer Ruhe versetzt hatte, verhinderte, dass Caitlin unruhig hin und her rutschte. Aber ein Wegbleiben der heutige Sitzung konnte nur schlimmes bedeuten.
 
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Noir wartete in aller Ruhe, bis der Zeiger ihrer kostbaren Armbanduhr 22:05 anzeigte, dann erhob sie sich von ihrem Stuhl und sah in die Runde. Anfangs klang ihre Stimme noch zögerlich, gewann aber schnell an Festigkeit und Stärke.

„Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren. Erlauben Sie mir, Sie alle hier an der Akademie willkommen zu heißen. Ich denke, wir sollten die Sitzung trotz des Fehlens des Herrn Stahl und Frau Dragomirs beginnen. Wir alle stehen unter gehörigem Zeitdruck und können uns den Luxus des unnützen Zeitvertreibs nicht erlauben. Beginnen wir also.
Es freut mich außerordentlich, dass Sie alle die gestrige Nacht mehr oder weniger unbeschadet überstehen konnten und bitte in diesem Zusammenhang die werten Primogene den mutigen Streitern aus ihren Reihen, die an diesem blutigen Kampf ebenfalls ihren Anteil hatten, meinen Dank und meinen tiefsten Respekt auszusprechen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Kainiten Finstertals in Zeiten der Not eng zusammenstehen können und es dabei vermögen, über Stand und Hierarchie hinaus, zusammenzustehen.“

Wie so oft wenn Noir sprach, folgte eine kurze Pause. Die Seneshall wusste, dass einige der Anwesenden ihr einmal mehr einen mentalen Strick aus dieser Aussage drehen würden, aber es war ihr wichtig, auch die nicht ganz so bedeutend wirkenden Kainite zu erwähnen. Immerhin hing gerade von ihnen das gesamte Schlachtenglück ab. Ein Feldherr, der seinen Soldaten keine Beachtung schenkte, verdiente es nicht zu siegen.

„Bevor wir uns an die weitere Vorgehensweise machen, bin ich Ihnen allen glaube ich eine Erklärung schuldig. Kaum jemandem von Ihnen wird entgangen sein, welche Rolle ich selbst in dieser Sache gespielt habe und noch weniger, wie sehr meine Handeln sich von denen eines Toreador unterscheiden. Erlauben Sie mir, hierzu ein wenig weiter auszuholen.“

Ein weiterer Blick in die Runde folgte. Noir war sich absolut darüber im Klaren, wie viel von dem abhing, was sie nun sagen würde. Nichts weniger als das Schicksal der Stadt selbst. Nur sie selbst war im Stande die Stadt zu retten, dass Problem war nur, dass kaum jemand hier ihr das nötige Vertrauen aussprechen würde. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab es wenigstens zu versuchen.

„Über die verstorbene Gemahlin des Zacharii muss ich den Anwesenden sicher nicht mehr viel erzählen. Die Frau die uns keinen brauchbaren Namen hinterlassen hat, kam dereinst aus Portugal hier her und machte schnell Karriere. Sie starb während eines Krieges gegen die Garou aus dem Süden. Der mächtige Koldune aber, weigerte sich sie gehen zu lassen. Er band ihre Seele so dass sie nicht wirklich sterben konnte, verlor aber ihren Körper an den herkömmlichen Zahn der Zeit. Was ebenfalls die meisten unter Ihnen bereits gehört haben dürften ist, dass Zacharii zu ihrer Rettung eine Salubri zu sich rief. Als diese sich weigerte seine Gattin zu erretten, erzürnte er fürchterlich und brachte sie in die grausame Situation in der wir sie unter dem Dom der Stadt vorfanden. Was der alte Tzimisce nicht wusste war, dass diese beiden Frauen einen Weg fanden, ihre Seelen miteinander zu verschmelzen. Trotzdem wurden sie unlöslich in ihrer eigenen Existenzebene gehalten. Sie waren also Eins, konnten jedoch trotzdem nicht zueinander finden. Beide litten also noch immer und vor allem anderen an grenzenloser Einsamkeit.
Wie sie sich damals fanden ist mir nicht bekannt, ich glaube genau wissen sie es selbst nicht. Ich nehme an, dass es reiner Zufall war, ein Zufall vielleicht, der sich bei der endlosen Ewigkeit ihrer beiden Schicksale kaum hätte vermeiden lassen. Die Vereinigung der beiden Frauen geschah übrigens durch die Initiative der Julia Bakova. Der Salubri Heilerin, wie Sie wissen. Nach ihrer Erlösung von ihrem schrecklichen Schicksal löste sich einer der beiden Haltepunkte und endlich war die Vereinigung vollständig. Dass die Bakova dabei starb, spielte für diese Art der Verbindung keinerlei Rolle. Nur ihr Körper verfiel und nur er war es, der sie letztendlich an dieser Welt festhielt.
Wie dem auch sei. Einige Zeit später versuchte ich eine Astralreise und wurde dabei von meinem Körper getrennt. Unfähig den Weg zurück zu finden, stieß ich auf den Hybriden, der einst zwei Frauen gewesen war. Die Salubri Bakova und die Lasombra die alle und keinen Namen ihr Eigen nannte. Ich spürte wie wichtig es war, diesen Geist zu erretten, denn es war nur allzu offensichtlich, wie sehr sich Zacharii sich vor ihr fürchtete. Warum er sie nicht gleich in eben der Existenz vernichtete, in der er der absolute Herrscher war, kann ich nicht sagen. Ich denke aber, dass er seine ehemalige Gemahlin so sehr fürchtete, wie er sie liebte. Seine Hoffung war, dass sie auf ewig unbemerkt bleiben würde. Dies aber erfüllte sich, wie Sie wissen, nicht!
Oliver Buchet, mein geliebter Mann schaffte es durch sein beachtliches Können mich wieder in diese Welt zurück zu holen. In dieser Sekunde war ich aber nicht mehr die Magdalena Cruiz die Sie alle kannten, sondern ein Hybrid aus drei Frauen. Drei Frauen, drei Wesenheiten. Die Namenlose für das Böse, die Salubri für Gute und ich selbst - die Toreador für das Neutrale. Keine Seele besitzt die Überhand, keine ist bestimmend. Ich bin ein vollkommen neues Wesen, zusammengesetzt aus dem Besten und Schlechtesten der genannten Damen. Wenn es nach mir geht, fühle ich mich auch keinem Clan mehr zugehörig. Trotzdem, oder gerade deswegen bin ich noch immer die Führerin dieser Stadt. Es mag dem ein oder anderen nicht gefallen, aber so ist es derzeit. Und so muss es sein, denn nur ich bin es, die Zacharii besiegen kann. Warum dies so ist, beantworte ich später. Ich denke der ein oder andere unter Ihnen hat einige Fragen an mich, die ich – sofern es mir möglich ist – gerne und ehrlich beantworten werden. Meine Damen und Herren, Sie haben das Wort!“

Erleichtert darüber, sich die Fakten ihrer Existenz endlich von der Seele geredet zu haben, setzte sich Noir wieder auf ihren Platz. Nun war es an der Meute zu entscheiden, wie es nun mit ihr und der Stadt weiter gehen sollte.
 
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Ferdinand erschrak ein wenig als er plötzlich den Nosferatu bemerkte. Hatte Lurker sich also tatsächlich verdunkelt hier rein geschlichen? Nicht gerade sehr höflich…
Und schon sehr seltsam, dass der Primogen der Ventrue nicht erschien, und Frau Dragomir auch nicht.

Und dann also fing die Senschall an zu erzählen, und der Malkavianer hörte aufmerksam zu.

Noir bestand aus drei Frauen??
Was für eine nahezu unglaubliche Geschichte!
Und doch schien sie wahr zu sein.
Das alles war wirklich höchst interessant, und Ferdinand war zutiefst bewegt durch das Gehörte.
Diese Frau, die nun die Synthese aus drei Frauen war, musste eine Menge durchgemacht haben. Das erklärte vielleicht ihre Launenhaftigkeit.
Es musste doch bedrückend gewesen sein etwas solches so lange in sich hineinzuschweigen und ganz allein damit fertig werden zu müssen.
Ferdinand empfand Mitgefühl, aber das konnte er hier und jetzt natürlich nicht zeigen.

Und er sollte nicht vergessen, dass diese Frau gefährlich war.
Wenn man es tatsächlich schaffte mit ihrer Hilfe Zacharii zu besiegen, was wäre danach?
Und was wohl die Camarillaoberen dazu sagen würden? Würde man so ein Mischwesen auf dem Thron von Finstertal dulden?
Würden sie darauf vertrauen dass das alles schon irgendwie in Ordnung war?
War eben die Toreador keine wirkliche Toreador mehr, sondern konnte jetzt mit Schatten umgehen wie eine Lasombra? Machte ja nichts?
Das konnte sich Ferdinand beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Justikarin dafür nur ein Achselzucken übrig hätten. Aber sollte das seine Sorge sein?
Und wollte Noir wohl dann überhaupt noch weiterhin Herrscherin der Stadt sein?
Aber eins nach dem anderen. Zunächst einmal war es wichtig Zacharii zu besiegen. Gelänge das nicht, brauchte man sich über das Danach sowieso keine Gedanken mehr zu machen.

Ferdinand fragte interessiert:

„Wenn also in Ihnen drei Frauen miteinander verschmolzen sind, haben Sie denn noch alle Erinnerungen von Frau Buchet, und was ist mit den Erinnerungen der anderen beiden Frauen?
Von den beiden scheinen Sie auch einige Fähigkeiten ´übernommen´ zu haben, zumindest den Umgang mit Schatten?“

Und ob sie denn immer noch alles konnte was sie als Toreador gekonnt hatte? Aber das fragte er besser nicht…
 
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Das Lurkers Präsenz greifbar wurde und er dann auf einem Stuhl zu sehen war, war für Malik doch etwas beunruhigend. Er hätte nicht gedacht, dass jemand hier so offen eine Disziplin einsetzen würde und selbst ein Primogen würde sich bei so einem Bruch der Masquerade rechtfertigen müssen.
Doch keiner sagte etwas dazu! Keiner schien seine Stimme zu erheben und er als Geißel würde ebenfalls schweigen. So etwas öffentlich anzuprangern, war die Aufgabe des Scheriffs oder der Seneschall. Er würde Lurker einfach einen Kopf kürzer machen, wenn es so gewünscht werden würde. Doch in dieser Stadt war einiges verquer und so scheinbar auch das bleierne Gesetzt des Elysiums, besonders das des Prinzen.

Als Noir anfing zu reden, verschränkte Malik die Arme vor der Brust und hörte zu. Jeder konnte sehen, dass er durch diese Geste sich ein wenig von Noir absetzte und so sollte es auch sein.

3 Frauen also? Da kann ja nur eine Katastrophe entstehen!

Als sie sich als Herrscherin der Stadt proklamierte, konnte sich Malik noch ein müdes Lächeln verkneifen. Er hatte eher den Eindruck, dass sie hier um Stimmen rang, damit sie sich auf ihrem Wackligen Stuhl halten konnte.

Einzige Rettung der Stadt! Das ich nicht lache!

Doch obwohl er mehrere Fragen auf der Seele hatte, so schwieg er erst einmal. Er war der Neue und manchmal war beobachten besser, als handeln. So ließ er den anderen den Vortritt.
 
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Enio reagierte noch nicht einmal mit einem Zwinkern als Lurker plötzlich auftauchte. Aber warum auch? Er hatte ja gewußt, daß der Nosferatu schon vor ihm die Akademie betreten hatte. Was daran allerdings ein Maskeradebruch sein sollte, müßte man dem Sheriff bei Gelegenheit mal erklären, da er sich eingebildete, daß die Kainskinder versuchten die Maskerade den Sterblichen gegenüber zu wahren und man das nicht mit den Traditionen über einen Haufen werfen durfte. Aber die Frage stellte sich natürlich überhaupt nicht. Auserdem mußte man das Verhalten des offiziellen Deputys nocheinmal anders betrachten als das eines normalen Verborgenen. Letztendlich waren das aber alles Fragen und Problemchen, die hinter den akuten allesamt zu Nichtigkeiten verblassten. Noir sprach und auf das hatten wohl alle gewartet.

Es gab also doch auch noch Neues an der Geschichte. Interessant! Lurker hatte dem Sheriff nicht von dem Zusammenhang zu Bacova erzählt. Enio konnte sich das alles – auch nach mehrmaligem anhören und darüber nachdenken – immer noch nicht richtig vorstellen. Es kam noch viel schlimmer. Die anderen mochten das ganze einigermaßen nüchtern und sachlich betrachten… zumindest wer dazu generell in der Lage war, aber für den Brujah eröffneten sich mehrere Szenarien und Möglichkeiten, die alle grauenvoll und angsteinflößend waren. Die Salubri hatte sich also bereits schon vorher mit der Hüterin vereint? Wie zur Hölle machte ein Kainskind soetwas? War diese Frage bei einer sogenannten Seelenfresserin überhaupt angebracht? Es war zum Haareraufen. Enio fuhr sich ein paar Mal während dem Bericht der Seneschall über das Gesicht. Für den Brujah eine fast zu menschliche Angewohnheit aber er befürchtete, daß man ihm sonst anmerken würde wie seine Gedanken von Innen gegen seine Schläfen pochten und wild umherkreisten. Es war schwer das Pokerface zu bewahren und abgebrüht zu wirken.

Wie so oft in den letzten Nächten fragte sich der Italiener was ihn nur geritten hatte in der Nacht unter dem Dom als er das Blut und die Seele der Salubri nahm. Was hatte er sich dabei alles eingefangen? Welche Kreise würde das noch alles ziehen und vor allem… wie viel von der verdammten Portugisischen Witwe steckte jetzt in ihm und in wie weit würde ihn der ganze Scheiß beeinflussen? Die Antwort war: er hatte nicht die leiseste Ahnung und er wußte noch nicht einmal wie er das herausfinden konnte. Auser natürlich abzuwarten und das Beste zu hoffen. Was für ein Witz!

Die Fragen von Ferdinand brachten ihn wieder ins hier und jetzt. Noir konnte viel behaupten wenn die Nacht lang war. Auserdem dachte der Sheriff ähnlich wie die Geissel was die Geschichte mit der einzigen Rettung der Stadt anging. Die Kollektivtussie konnte ihnen einen Mordsbären aufbinden und Enio war nicht gewillt den mit einem Kopfnicken entgegenzunehmen… unabhängig was Lurker ihm im Vorfeld bereits erzählt hatte. Als Enio sprach konnte es gut so vorkommen als ob er den Malkavianerprimogen total überging und seine Fragen ignorierte oder an deren Beantwortung nicht interessiert war. Es wäre gut geraten gewesen. „Das ist eine nette Geschichte Lady Noir. Und es ist schön wenn sie uns nachher erzählen warum sie der Meinung sind, daß sie die einzige Rettung für die Stadt sind. Aber wissen sie… die Geschichte von Rübe und dem Zauberermüller ist auch eine nette Geschichte. Also was genau können sie uns anbieten das ihr Vortrag glaubwürdig macht und wir davon ausgehen können, daß sie uns nicht gerade im großen Stil… verarschen?!“ Naja… die Frage war doch durchaus bererchtigt. Noir müßte sie doch allesamt für Vollidioten halten, wenn sie nicht nach einem Beweis fragen würden. Während Enio die Frage gestellt hatte, wanderte sein Blick zu Caitlin. Sie würde wohl verstehen auf was er hinaus wollte und er hoffte, daß sie ihren Wahrheitsknochen dabei hatte. Bei manchen Dingen mußte man einfach auf Nummer sicher gehen.
 
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Noir erstaunte der Mangel an Fragen die die Primogene an sie herantrugen. Sie hatte fest damit gerechnet mit unangenehmen Fakten konfrontiert zu werden. So vieles war noch offen, so vieles noch nicht beantwortet. Ihre Hochzeit, Buchets Schicksal, die Zukunft die Stadt, die Herrscherfrage... Innerlich zuckte die Seneshall mit den Schultern. Sie war nicht böse drum, wenn manche Dinge ungesagt blieben.

"Richtig, Herr von Rothschild, ich trage die Erinnerungen aller drei Frauen in mir. Sowohl die ihres Lebens als Mensch, ihrer Existenz als Kainit, als auch die letzten Sekunden ihres Lebens."

Ihr gleichmütiger Blick glitt über Enio. Zufall? Für alle anderen mochte es eine ganz normale Bewegung des Kopfes sein, irgendwohin musste sie ja schließlich sehen. Für Enio allerdings mochte diese eine Sekunde durchaus beunruhigend wirken.

"Und genau hier liegt auch die Wurzel allen Übels. Durch meine Erinnerungen an das Leben der Salubri Bakova, kenne ich auch die Feinheiten und Strukturen des Rituals, welches die Fesseln zu lösen vermag, die Zacharii noch immer an das Dieseits binden. Glauben Sie mir, meine verehrten Damen und Herren, ich wünschte es wäre anders. Man muss kein Spezialist für solche Sachen sein, um Ihre Abneigung und Ihr Mißtrauen gegen mich in Ihren Augen ablesen zu können. Wenn es nur nach mir ginge, hätte ich mich längst zurückgezogen und mich meiner eigenen Probleme gewidmet. Was denken Sie, ist los in einem Kopf, in einer Seele, wenn sie gewaltsam mit zwei anderen zusammengeschmiedet wurde? Ich fühle Dinge die mir vollkommen fremd sind, fürchte mich vor Sachen die ich nicht einmal genauer benennen kann und ergötze mich an Handlungen, deren Ursachen ich nicht einmal verstehe. Trotzdem bin ich nicht das Monster das die meisten von Ihnen in mir sehen. Ich denke das habe ich hinlänglich bewiesen. Kaum jemand von Ihnen wäre noch hier an diesem Tisch, wenn ich mich nicht in Zachariis Traum gemischt, oder die von ihm beschworenen Plagen gebannt hätte. Dies beantwortet auch die nächste Frage. Ja ich habe neue Fähigkeiten. Einige in beängstigendem Ausmaß und von unsagbarer Macht. Wie Sie aber sicher nicht bestreiten können, ich habe die Kräfte nie für meine eigenen Zwecke oder zum Nachteil dieser Stadt gebraucht!!!"

Noir räusperte sich kurz, offensichtlich bewegte sie dieses Thema sehr.

"Aber darum geht es mir gar nicht. Die einzige Frage ist, ob sie alle mir das nötige Vertrauen erweisen wollen oder eben nicht. Im ersteren Falle gilt unser nächstes Ziel dem Labor in der Burgruine. Dort befindet sich das Schriftstück mit dem exakten Wortlaut der Zeremonie. Sie ist in einer antiken Form des Romani, des so genannten Balkan-Romai verfasst und unfassbar alt. Sollte sich unter Ihnen jemand befinden, der diese längst verlorene Sprache flüssig lesen und absolut fehlerfrei rezitieren kann, so gebe ich dieses verantwortungsvolle Amt gerne in dessen Hände. Nur ein Fehler im Wortlaut oder der Betonung und wir alle sind verloren. Glauben Sie mir, meine verehrten Damen und Herren, geben Sie mir nur einen einzigen Grund mich aus dieser beängstigenden Verantwortung zu stehlen und bei Kain, ich werde es tun!"
 
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Die Hochzeit interessierte Helena nicht wirklich, eher was sie mit Oliver angestellt hatte. Komisch, sonst hatte sie immer nur in dem Terminus Prinz oder Buchet gedacht, doch Noir hieß auch Buchet und so mußte sie umdenken. Es wäre für sie kein Problem, wenn diese Frau erst nach der Aktion vertrieben wurde, den Begriff ausmerzen, dachte sie nicht mal.

"Na, die Salubri sollte die Sprache doch können", sagte sie. "Ansonsten vielleicht Roxana Dragomir, aber die war auch letztes Mal nicht bei der Besprechung.

Beherrschen sie denn auch die Disziplin der Salubri?"

Es ging hier im Moment um die Rettung der Stadt alles andere war im Moment zumindest aus Helenas Sicht ziemlich unwichtig. Allerdings glaubte sie nicht wirklich, daß Noir den Platz freiwillig räumen würde, sich vielleicht sogar würde vernichten lassen.

"Wessen Kraft war es denn, die es gelingen ließ, die Plagen zurückzudrängen."

Das war auf jeden Fall Magie und die würde bestimmt Haus und Clan interessieren.
 
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"Die Salubri selbst ist vernichtet Frau O'Niell. Daher ja mein Einwand, dass nur ich geblieben bin um den Text des Rituals verlesen zu können. Meine Erinnerungen an das Sein und das Leben der Julia Bakova sollten reichen, dass ich das hinbekomme. Hundertprozentig sicher bin ich aber nicht. Dieser Dialekt des Romani ist sehr, sehr alt und wird schon seid Jahrhunderten nicht mehr gesprochen. Vergleichen Sie es mit unserem Hochdeutsch und den Worten die Ihre Urväter vor tausend Jahren gesprochen haben. Sollte Frau Dragomir diese Sprache beherrschen werde ich ihr diese Last nur zu gerne aufbürden. Wie ich eben schon sagte, gefällt es mir gar nicht mir eine derartige Verantwortung aufzuladen. Das allgemeine Mißtrauen zeigt mir nur allzudeutlich, dass ich im Falle eines Versagens, gleich welcher Natur, mit härtesten Repräsalien zu rechnen habe."

Noir beendete ihre Aussage und wartete darauf, dass einer der anderen sich zu Wort meldete. Dann fiel ihr etwas wichtiges ein. Sie war die Antwort auf eine sehr elementare Frage schuldig geblieben. Da noch niemand der Primogene etwas gesagt hatte, ergriff sie erneut das Wort.

"Verzeihen Sie, ich habe eine wichtige Frage unbeantwortet gelassen. Wenn ich die eben noch ausführen darf? Ja, ich besitze auch einige Kräfte der Lasombra, wie auch der Salubri. Wie weit diese Machte genau geht kann ich noch nicht sagen, ich weiß einfach zu wenig. Bedenken Sie, das ich mich erst seit wenigen Nächten zur Art der Kainiten zähle und keinerlei persönliche Erfahrungen mit solchen Dingen habe. Aber ich spüre, dass in mir ein unglaubliches Potential verbrogen liegt. Aber dies muss ich wohl erst einmal Stück für Stück freilegen. Etwas, dass mir ungeheure Angst eingjagt. Ich bin weiß Gott die Letzte die sich etwas Derartiges wünscht. Weder Magdalena Cruiz noch Julia Bakova hatten jemals das Bestreben nach Macht und Stärke. Beide wünschten sich einzig eine behütete und sorglose Existenz."
 
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„Werte Seneschall, ich denke, im Falle des Versagens werden Repressalien das geringste Problem sein. Denn ich würde doch annehmen, wenn Sie und wir alle versagen, dann ist ohnehin unser aller Zukunft besiegelt, denn wenn Zacharii siegt werden wir sicher alle vernichtet werden.
Also sollten wir unser Möglichstes tun um gut zusammenzuarbeiten und den Koldunen zu besiegen.
Und wenn es nicht riskiert wird das Ritual hinzubekommen ist unser Kampf aller Wahrscheinlichkeit nach von vornherein verloren.“

Im Moment waren auch jegliche Rangeleien um den Thron eigentlich überflüssig und bloße Zeitverschwendung, ebenso andere Themen, denn wenn Zacharii siegte war er hier der Herrscher und sie mussten sich über gar nichts mehr Gedanken machen.

Dann wandte sich der Primogen der Malkavianer an die restlichen Anwesenden.

„Wir sollten uns also auf das Wesentliche konzentrieren, und ich würde dafür plädieren alle anderen Themen außer Zacharii zunächst außen vor zu lassen und diese erst dann zu behandeln wenn der Koldune besiegt ist. Wie gesagt erübrigen sich unsere anderen Probleme ohnehin wenn wir Zacharii nicht ein für alle Mal auslöschen können.
Streit und Misstrauen wiederum bringen uns auch nicht weiter, davon profitiert allein der Koldune, wenn wir es nicht schaffen gegen ihn an einem Strang zu ziehen.
Da uns die Seneschall auch bisher gegen den Koldunen geholfen hat, welchen Anlass gäbe es ihr in dieser Hinsicht zu misstrauen, dass sie auch jetzt ihr Bestes dafür tun wird um gegen ihn anzugehen?“

Dass sie tatsächlich gegen Zacharii vorgehen wollte, in dem Punkt misstraute Ferdinand ihr in der Tat nicht.

„Denn in der Tat, wären die Plagen nicht aufgehalten worden und hätten wir nicht erfolgreich Zachariis Welt entfliehen können wären wir ohnehin schon vernichtet."
 
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Caitlin hörte sich in Selenruhe die Worte der Seneshall an. Vielleicht wäre diese verwundert gewesen, dass sie ihr in ihrer Eingangsrede im ersten Punkt nie wiedersprechen würde. In der Tat war es sehr lobenswert, wie die Finstertaler Kainiten zusammen gehalten hatte und es würde wenig andere Städte geben, in denen es ähnlich wäre. Jeder hatte sich nach seinen Kräften bemüht, die Ahnen wie auch die Neugeborenen. Sie hatte auch Fremde gesehen, die ihr Leben riskiert haben. Für eine Stadt, an die sie keine Bindung haben. Sehr bemerkenswert.

Als Noir die Namenslose erwähnte schoss ihr Elisabetha durch den Kopf. Diese Witwe war nicht mehr namenslos, doch das mussten nicht alle erfahren. Wahre Namen hatten Macht und vielleicht würde Caitlin diese noch brauchen. Doch es war erstaunlich, grade die Aussage der riesigen Einsamkeit brachte die Tremere dazu, Noir zu glauben. Sie hatte es ja selbst gespürrt. Bei ihrem verbotenen Gebrauch von Auspex vor ein paar Tagen hier in der Akademie. Es war erdrückend gewesen und hatte durchaus ihr Mitleid erregt.

Eine Sache lies sie aufhorchen. ... einer der beiden Haltepunkte... Was war dann der andere? Und warum vereinigten sich die Seelen, wenn der andere Haltepunkt noch existierte?
Und dann kam der Satz ... Trotzdem oder grade deswegen war sie Führerin der Stadt... Sie war Führerin, weil Prinz Buchet nicht anwesend war. ...grade deswegen?!?... Hatte sie soeben ihre Tat gestanden?
Darüber grübelte Caitlin einen Moment nach, nicht ohne den Lauf des Gesprächs zu verpassen.

Ferdinand stellte seine Fragen und bekam eine promte Antwort. Enio, der auf Ferdinand nicht einging, stellte ebenfalls eine Frage... Ach, was war das denn? Vertrauen? Sollte das tatsächlich ihre Antwort sein? Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein! Enio bekam ein wissendes Lächeln und ein kurzes Nicken.

Helena sprach und brachte ebenfalls eine interessante Frage von. Denn diese interessierte Caitlin natürlich.

Doch nach Ferdinands Aussage sah die Regentin Noir für einen Augenblick mit schrägen Kopf an, bevor sie die Hand hob und sich kurz räusperte. Sie wartete, bis sie die volle Aufmerksamkeit des Rates hatte und sprach dann: "Das ist eine richtige Tatsache, Herr von Rothshild genannt hat, dass wir uns im Falle einer Niederlage keine Gedanken machen müssen, die sich mit der Zukunft beschäftigen. Doch dürfen wir uns mit Ihnen zusammen tun? Oder Ist das genau der ausschalggebende Punkt, der uns die Niederlage bringt? Oder ist die mit Ihrer Hilfe verbundene Konsequenz ein zu hoher Preis?

Auf die sehr wichtige Frage, die Enio Pareto grade gestellt hat, habe Sie geantwortet: Wir müssen Ihnen Vertrauen!? Habe ich das richtig gehört? Sie erzählen uns Dinge, von denen jeder ungläubig den Kopf schütteln würde und erwarten reines Vertrauen? Sie sind Lasombra und Salubrie, Gegner der Camarilla, behaupten sich als Führerin der Stadt aufgrund reines Vertrauens?"

Sie pausierte einen Moment. So wie Caitlin es auf den Tisch brachte klang es wirklich lächerlich. Allerdings gab sie Noir nicht die Gelegenheit zu antworten.

"Ich bin nicht der unsensible Typ, der ihre wahnsinnige Einsamkeit nicht spürrt. Ich habe es natürlich auf ihre Liebe zu Oliver Buchet und seine Abwesenheit geschoben, aber nun bin ich überzeugt, dass das weit mehr beinhaltet. Ich verdamme Sie nicht, weil sie Lasombra sind, aber ich will antworten und zwar wahre Antworten. belegte Antworten, die ich glauben kann. Hier geht es nicht um die Frage, wer die Stadt weiter regiert. Hier geht es um die Fragen: Verbünden wir uns gegen den Koldunen oder nicht.

Keiner von uns wird diesen Dialekt sprechen können, aber glauben Sie nicht, dass es innerhalb der Kainiten der Camarilla jemanden geben könnte, der dies kann? Niemand ist unersetzbar, wenngleich ich geneigt bin, ihnen zu glauben, dass sie wirklich einige persönliche Motive haben, die Sie zur Zusammenarbeit mit uns bringen könnten. Was mir nicht in den Sinn kommt, ist: Warum ist Ihre Hilfe von der Führung dieser Stadt abhänging? benutzen Sie nicht vielmehr ihre Position um uns zu erpressen?

Das soll jetzt kein Angriff sein, Lady Noir, sondern soll vielmehr Sie dazu zu bringen innezuhalten und die Warte aus unserer Perspektive zu betrachten. Und dann entscheiden Sie bitte. Verlangen sie wirklich Vertrauen oder kommen Sie uns entgegen? Ich denke, ich spreche im Sinne der Anwesenden, zumindest der meißten von ihnen, wenn ich Beweise verlange. Ich bin Tremere und den Prinzen der Camarilla ist ein Mittel vertraut, dass wir anwenden können, um Thesen auf Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Werden Sie sich unserer Fragen stellen? und beantworten unsere Fragen mithilfe der sogenannten Wahrknochen?"

Caitlin schwieg und sah Noir herausfordernd an. Die brisantesten Fragen, die ihr auf der Seele brannten, hatte sie noch nicht einmal gestellt. Wozu das Pulver verschießen.
 
AW: [07.05.2008] Es ist wieder soweit - Krisensitzung der Primogene

"Nein, dass werde ich nicht und ich erkläre Ihnen auch gerne warum."

Noir waren die kleinen Spitzfindigkeiten der Tremere herzlich egal. Sie war nur in keinster Weise daran interessiert sich noch weiter auf irgendwelche Intrigenspielchen einzulassen.

"Zu forderst möchte ich sie dringend ersuchen, diese lächerlichen Hinweise auf die verschiedenen Sekten sein zu lassen. Es mag Ihrer kurzlebigen Existenz zuzuschreiben sein, aber nicht jeder Lasombra muss direkt Teil des Sabbat sein. Die Portugiesin lebte zu Zeiten, lange bevor die Anarchen sich in dieser Form organisierten und gehörte darüber hinaus einer derart alten Generation von Kainiten an, dass die jungen Wilden sich nie mit ihr zusammengetan hätten. Aber dies nur als kleine Lehrstunde an einen doch offensichtlich recht verhärteten Geist."

Kein Lächeln trat auf Noirs Gesicht.
Und auch sonst ließen sich keinerlei Emotionen ablesen.

"Seit mehreren Nächten opfere ich mich auf die Geschicke der Stadt aufrecht zu erhalten. Ich führe die Stadt, überprüfe und intrigriere Horden von Neuankömmlingen, organisiere den Widerstand gegen Wolf und Koldune, kümmere mich um Mächte deren Kraft sie - bei allem Respekt - nicht einmal erahnen können, und versuche meine Möglichstes meine Vertrauenswürdigkeit gegen jeden noch so lächerlichen Widerstand unter Beweis zu stellen. Das einzige was ich dafür immer wieder aufs Neue ernte, ist Anfeindung, Mißtrauen und Hass. Mir ist nicht entgangen, dass ich nur deshalb noch diesen Posten inne habe, weil es Ihnen allen derzeit ganz gut in den Kram passt, das ich die Drecksarbeit für sie alle erledige. Sozuagen den Kopf hin halte! Hat sich irgendjemand außer mir um das leidige Erbe der Verschollenen und Vernichteten gekümmert? Hat auch nur einer unter Ihnen eine Sekunde an die zurückgelassenen Ghule gedacht? Blutsüchtige ohne jede Nahrungsquelle? Hat jemand die Erzeuger der Toten informiert, dass ihre Kinder nicht mehr sind? Was ist mit den Beweisen, die die Garou bei ihren täglichen marodierenden Streifzügen hinterlassen haben? Irgendwer hier, der Polizei, Presse und Bestattungsbehörden bestochen oder erpresst hat, damit diese leidige Maskerade weiteren Bestand behält? N-e-i-n, natürlich nicht! Sie alle sitzen nur selbstgefällig auf Ihren bequemen Stühlen und suhlen sich in der zweifelhaften Gewissheit besser zu sein, als ich es bin!"

Noir war es vollkommen gleichgültig was die anderen Primogene von ihrem Ausbruch halten mochten. Sie hatte einfach genug davon immer und immer wieder aufs Neue als ein böses Wesen hingestellt zu werden, dass man nur deshalb noch nicht gevierteilt hatte, weil man nicht sicher war, ob man es nicht doch noch einmal brauchte.

"Was ist Ihre Gegenleistung Frau McKinney? Wir beide... wir alle... wissen, das ich in der Sekunde in der Zacharii vernichtet ist, um meine Existenz fürchten muss. Keiner von Ihnen wird mich als Prinz, Senshall, Primogena oder auch nur als ganz normalen Bürger der Stadt dulden. Ich wette sogar, dass bei den ersten Anzeichen von Problemen mit den hohen Wesen der Camarilla, mein Kopf auf die Zinnen der Stadt gespießt wird, damit jeder dort draußen weiß das ...Dinge... wie ich nicht in Finstertal geduldet werden."

Sie lachte humorlos.

"Wissen Sie was? Wenn es Ihnen so leicht fällt einen Ersatz für mich zu finden, dann suchen Sie sich doch einen und lassen Sie mich mein Leben leben. Ich habe nun wirklich größere Sorgen als mich für ein Volk aufzuopfern, dass mich nur deshalb noch duldet, weil es Schiß vor dem großen schwarzen Mann im Schatten hat. Fahren Sie zur Hölle mit Ihrem Wahrheitsfinger und stecken Sie sich ihren ollen Knochen sonstwohin!!!"
 
AW: [07.05.2008] Es ist wieder soweit - Krisensitzung der Primogene

"Pah!.... Es ist nicht wichtig ob Sie sabbat sind oder nicht. Sie sind nicht Camarilla und dies ist eine Camarillastadt, was glauben Sie, was die oberen tun werden, wenn Sie weiter auf dem Thron der Stadt bleiben? Schreiben Sie es meiner mangelnden fantasie zu, aber das ist mir unvorstellbar.

Dass sie sich opfern, sehe ich nicht. Sie haben das Amt der Seneshall ausgeführt. Ohne dass es irgendeiner Klage wert ist, möchte ich betonen. Wenn einer sich dermaßen gut darum kümmert, warum sollen es alle anderen zusätzlich tun? Niemals haben Sie einen Hinweis fallen gelassen, dass Sie Unterstützungen möchten oder brauchen. Ich bitte Sie, meinen Sie wirklich, ich würde dem Prinzen in seine Autonomiebereiche pfuschen und die Presse oder die Polizei ohne Erlaubniss infiltrieren? Bislang waren Sie nuneinmal seine Vertretung. In seiner Abwesenheit wohlgemerkt, die uns allen mittlerweile sehr sehr spanisch - oder soll ich eher sagen portugiesisch - vorkommt."

Caitlin lächelte eiskalt und stand dem erzürnten Blick der Lasombraahnin/Salubrieahnin/Torreadorküken selbstbewußt entgegen. Sie war sich bewußt, dass sie Enios Schlacht schlugm, doch wiederholt wurde ihr klar: Auf diesem Parkett war sie zu Hause.

"Dass sie nicht so sicher sind und sich weigern, sich unseren Fragen unter dem Wahrheitszauber zu stellen, bedeutet, dass Sie etwas zu verbergen haben. Vertrauen ist damit hinfällig. Warum, Lady Noir, sind Sie hier? Wass versprechen Sie sich von uns? Ich glaube Ihnen nicht, dass es aus reiner Nächstenliebe darum gegangen ist, Finstertal zu beschützen. Wenn wir diese Fakten einmal auf den Tisch gebracht haben, können wir darüber reden, wie wir fortfahren. Dann können wir ausloten, inwiefern ein Deal Sinn macht."

Der Tonfall von Caitlin war bestimmt und sehr ruhig. Sie war mitlerweile aufgestanden, lies sich aber nicht von den Emotionen mitreißen, die die ehemalige Seneshall in ihr wecken würde, denn ihre Magie umgab wie eine beschützende Hülle ihren Geist. Sie spilet mit dem Gedanken, den Anwesenden Kainiten mit einem winzigen Zauber zu beweisen, welch Wesensart in Noir steckte. Ihre Schwächen und dunklen Charakterzüge ans Licht bringen. Aber dann wäre keine Einigung mehr möglich und so verwarf sie diesen Gedanken vorerst.
 
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