Rollenspieltheorie Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Skyrock... ich wollte es ja nicht dazu kommen lassen, aber ganz ehrlich, Deine Verbohrtheit, besonders in Deinen letzten Posts (Nr. 548, 557), zwingt mich irgendwie dazu:

Hier ist Dein Schild: :Sdumm:

Ich glaube nicht, dass irgendjemand will, dass Du ihn missionierst.
 
AW: Warum ich mit RAW und Abenteuerspiel im RPG nichts anfangen kann

Es ist bei uns bisher (in den 2-3 Fällen, wo ich über den Gebrauch der GR nachdenken musste) eher so gelaufen, dass ich gesagt hab: "Hier Leute, das und das habe ich gerade gewürfelt und das könnte zu echten Problemen führen, was meint ihr?"
...
a) einen solchen Fall immer dem Konsens der Gruppe überlasse (bisweilen jedoch mit dem Hinweis meinerseits, dass ich den besseren Überblick über den weiteren Verlauf der Kampagne habe, falls etwas derartiges schon in meinem Kopf existiert),

Finde ich nicht gut. Da bleibt ein übles "Geschmäckle" zurück. Die Gruppe hätte eigentlich etwas anderes an Konsequenzen sich REDLICH verdient (im Guten wie im Schlechten gemeinsam), und nun soll das alles wie in der Datenbank zurückgerollt werden und alles ist anders und Pamela kommt aus der Dusche und Bobby lebt und man soll sich da nicht doof vorkommen? - Konsens hin oder her, das "rettet" nichts, sondern zieht die gesamte Kampagne runter. Mir als Spieler wäre so etwas total unangenehm und für mich bekäme da die Kampagne einen Sprung.
Ich glaube wir meinen nicht exakt dasselbe... also, ich meine das nicht rückwirkend, sondern eher "bevor ich den Todeskampf beschreibe". ;)
Meinst Du das trotzdem? Kannst Du Deine Antwort zu dem Punkt noch ein bisschen ausformulieren?
Was heißt "nicht rückwirkend"? Wenn Du einen Riesenhaufen Schaden gewürfelt hast, dann liegt das Ergebnis der Handlung, des Angriffs doch schon fest. Die SCs oder der Wichtige NSC (tm) sind Toast. - Wenn man dann darüber abstimmen läßt, ob das dann doch nicht soooo schlimm gewesen sein soll, dann ist das für mich rückwirkend.

Oder meinst Du, BEVOR Du den Schaden wirfst, fragst Du Deine Spieler, ob das in Ordnung ist, wenn Du ihnen nur halben Schaden gibst, weil sie ja gerade schon so angeschlagen sind? - Das fände ich genauso unerwünscht. Da werden halt die Samthandschuhe, die zur Situation überhaupt nicht passen wollen, vorher schon ausgepackt, statt hinter dem Spielleiterschirm übergestreift zu werden. - Ein Erlebnis: Unsere Midgard-Gruppe wurde dermaßen gebeutelt von vom Spielleiter augenscheinlich in ihrer Kampfkraft unterschätzten Monstern. Plötzlich ertönte aus weiter Ferne ein Horn und die Monster trollten sind in diese Richtung hinfort und wir lagen in unserem Blute. - Die Stimmung in der SPIELER-Gruppe war auf dem Tiefpunkt. - In derselben Runde, ein paar Monate Spielzeit später hatte der Spielleiter in einem "Aufwärmkampf" gegen ein paar Orks in einem unterirdischen Gangsystem seinen uns begleitenden NSC-Magier eine Art magischer "Handgranate" werfen lassen wollen. Und er baute einen kritischen Fehler: das Ding ging genau vor seinen Füßen hoch, und alle anderen Charakter standen rund um ihn herum, weil wir unseren tollen Auftraggeber doch schützen wollten. Resultat: von 7 SC lebten nach der Explosion noch ein oder zwei, als der Spielleiter meinte, daß durch die Explosion noch die zweite dieser "Handgranaten" in der Tasche des Auftraggebers mitexplodieren würde. Resultat: Total-Party-Kill. - Wir waren geschockt. Betroffen. Betrübt. Und beeumelten uns so nach und nach darüber. Und auch heute noch ist das eine tolle Geschichte, an die sich JEDER der Spieler von damals noch sehr gut erinnert.

Die Geschichte wäre nicht so erinnerungswürdig gewesen, wenn es nicht ein für die "Geschichte im Ganzen" total unsinniger, rein aufgrund eines Zufallsentscheids erfolgter, tragisch-unnötiger Tod von sovielen bereits länger gespielten SCs gewesen wäre. Der Spielleiter hat hier RAW angewandt und wir fanden das gut und finden das noch immer gut.

Zum Thema goldene Regel und wie sie den Spielspaß schmälern kann:

Naja ich habs halt dadurch überlebt, aber der Ausgang der situation war nur mäßig befriedigend, da meine Aktion nun irgendiwe nichts heldenhaftes mehr hatte da ich ja eh nicht sterben konnte. Wär ich gestorben hätte ich wenigstens einen Heldentod gehabt, hätte ich doch noch gewonnen, naja dann hätte ich was gehabt auf das ich zu recht stolz sein könnte.
Es muß noch nicht einmal der Heldentod sein (siehe oben). Aber wenn ein Spieler BEWUSST den Tod seines Charakters in Kauf nimmt um etwas Heroisches zu tun, dann ist es eben dieses UNGEWOLLTE und INAKZEPTABLE Hinein-Verharmlosen, daß den gesamten Helden-Akt entwertet.

Und so etwas kann einem auch beim Gruppen-Konsens, wenn der Spielleiter die Frage an alle stellt, passieren. Der EINE Spieler hat das Risiko bewußt in Kauf genommen, nun geht es den Bach runter, und da sollen plötzlich ALLE darüber abstimmen dürfen und DEM SPIELER REINREDEN dürfen? - Nein. Finde ich nicht gut.

Was hätten wir wohl bei dem obigen Total-Party-Kill gesagt, wenn uns der Spielleiter gefragt hätte? - "Klar, laß uns alle überleben. Dann war das eben ein Blindgänger, hähä."? - Vielleicht. Aber dann hätten wir einen 08/15-Standard-Kampf gegen die Handvoll Orks durchgezogen und wären weitermarschiert. Und? - Es wäre nicht im geringsten erinnerungswürdig gewesen.

Manchmal schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Das kann auch meinen Lieblings-NSCs passieren. Da bange ich jedesmal mit, daß sie mir nicht von glücklichen oder schlauen Spielern vorzeitig aus dem Spiel entfernt werden. Aber ich werde den Teufel tun, sie daran zu hindern meine NSCs lang und schmutzig abzuledern. Wenn sie das hinbekommen, dann haben sie sich das VERDIENT. Und dann dürfen sie sich darüber freuen, daß sie etwas erreicht haben.

Deshalb halte ich da nichts von "Abstimmung durch alle" mit einem "bedenkt, ICH, der Spielleiter, WEISS ja wie die schöne, schöne Kampagne weitergehen soll, daher bitte ich Euch zu überlegen, ob das wirklich so sein soll". - NATÜRLICH SOLL ES SO SEIN! Screw the campaign! - Wenn der Spielleiter seine Kampagnen so fragil konstruiert, daß die das nicht abkönnen, wenn die Spieler man Würfelglück oder schlauere Taktiken haben, dann ist er halt selbst schuld. EINE Geschichte kommt IMMER dabei heraus. - Ob es nun eine "bessere" wäre, das ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten (es könnte ja auch eine allgemein enttäuschend schlechtere dabei herauskommen - weiß man's vorher?).

Daher mag ich diese Idee oben nicht.
 
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Nota bene: Ich habe nicht gesagt, dass die Regeln völlig unwichtig sind. Sie sind nur nicht die Hauptsache. In meiner Tischrunde spielen wir DSA nicht wegen der Regeln, sondern wegen des Settings; die fehlende Ausgewogenheit der Regeln ist uns zwar bekannt, aber sie sind uns einfach nicht wichtig genug um da groß rumzuändern. Und wenn sie mal mehr stören als nützen werden sie halt umgangen. Punkt. So einfach geht das. Das darf dann gerne auch mal der SL allein.
Hausregeln gibt es nur wenn wer welche will (z.B. muss ich den selbsterfundenen Zauber schon auch regeltechnisch abbilden).

(Übrigens: System doesn't matter. Ich spiele sehr oft auch komplett regellos, und guess what: Es funktioniert und macht Spaß. Aber das ist eben Stimmungsspiel, das werden abenteuerfixierte Spieler nie verstehen...)
 
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Ich gebe zu, der Hinweis mit dem Verlauf der Kampagne war hypothetisch, den hab ich noch nie gebracht... meinen Kampagnen sind auch nicht so fragil, dass ein Spieler mir die kaputtmachen könnte, im Gegenteil: Wenn eine gute Spieleridee mir den Plot zerfetzt kann das echt im Endeffekt super sein!
 
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Und wenn sie mal mehr stören als nützen werden sie halt umgangen.
Dann mattern die Regeln eben auch noch. Wer die Regeln nur Pi*Daumen und nach Lust und Laune einsetzt, für den mattern sie auch nur Pi*Daumen und nach Lust und Laune.

(Übrigens: System doesn't matter. Ich spiele sehr oft auch komplett regellos, und guess what: Es funktioniert und macht Spaß. Aber das ist eben Stimmungsspiel, das werden abenteuerfixierte Spieler nie verstehen...)
Regelloses Spiel ist eine Illusion. Jedes funktionierende Spiel hat Regeln, und sei es nur: "Jeder spielt einen Charakter, bis auf einen, der nennt sich Mäschda und macht irgendwie alles andere. Die Spieler beschreiben was sie versuchen wollen und Mäschda sagt ihnen wie dümmlich wie sie beim scheitern aussehen, außer Mäschda empfände es als bessere Geschichte wenn die SpF auch mal was schaffen."
 
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Hier ist Dein Schild: :Sdumm:
Eine Stimmungsspielapolegetik, die den Wert kaputter Tische für besseres Rollenspiel erläutert, wäre sinnvoller. Würde aber mehr Einsatz erfordern als eine kaputte Schallplatte aufzulegen und lustige Smileys rauszusuchen, zumal ich bezweifle dass es nachvollziehbare Argumente für die Verwendung kaputter Tische gibt.
 
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Dann mattern die Regeln eben auch noch. Wer die Regeln nur Pi*Daumen und nach Lust und Laune einsetzt, für den mattern sie auch nur Pi*Daumen und nach Lust und Laune.

Oh, na sieh an... es war ja schön zu beobachten, wie du dir langsam Rückzugsgefechte geliefert und dabei dennoch den Eindruck des Feststehens gemacht hast, aber hat RAW jetzt sogar schon diesen Aufgeweichtheitsgrad erreicht, dass sogar meine Spielweise reinpasst? Ich staune. :D

Regelloses Spiel ist eine Illusion.

Dann spiel ich diese Illusion aber schon ganz schön lange. Ein Tip: Kein Mäschda.
 
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Dann gibts trotzdem Regeln.

Wenn du ausführlich betrachtet haben möchstest, liest du den ersten Eintrag in meinem Blog.
 
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RAW != System does matter. Da wirfst du zwei verschiedene Sachen durcheinander.
 
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Du schaust also weg wenn dein Bruder einen Splitter im Auge hat und aufgrund dessen nicht sieht dass sein Leben besser sein könnte wenn er den Tisch repariert?
Deine Vergleiche werden auch immer unpassender.

System does matter.
In dem Punkt stimme ich Dir zu.

Selbst wenn es ein Unsystem wie die Goldene Regel ist, denn Unsysteme mattern eben auch und führen zu einem Unspiel.
Hier dann allerdings schon wieder nicht.
 
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Traurig, Traurig. Immer wenn man denkt, es grht nicht dümmer, dann:

Du schaust also weg wenn dein Bruder einen Splitter im Auge hat und aufgrund dessen nicht sieht dass sein Leben besser sein könnte wenn er den Tisch repariert? Bin ich froh dass ich so intolerant bin Zivilcourage zu zeigen und meine Mitmenschen in das Licht der Aufklärung zu führen.

Nein, du zeigst keine "Zivilcourage". ("Intolerant" ist allerdings mehr als richtig. Es ist genau auf den Punkt) Du zeigst "fanatisches Sendungsbewußtsein" gekoppelt mir "Ignoranz".

Und das ist extrem nevig.

Also: geh weg mit deiner ARS-Funzel.


Tybalt
 
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Was ist verwerflich daran anderen dabei zu helfen ihre Tische zu reparieren? Ist es besser wie jeder andere die Klappe zu halten und die Leute an ihrem dysfunktionalen Mobiliar darben zu lassen? Da bin ich aber froh um meine "Intoleranz" und mein "fanatisches Sendungsbewußtsein". (Auch wenn ich es naheliegender als "gefestigte Werteorientierung" und "starken Willen die Welt zu einem besseren Ort zu machen" ausdrücken würde.)
 
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Was ist verwerflich daran anderen dabei zu helfen ihre Tische zu reparieren?
Dass Du es gegen ihren Willen machst. Wenn sie nicht wollen dass ihr Tisch repariert wird, dann leg halt die Füße hoch, setz Dich an Deinen stabilen Tisch und lass sie in Ruhe. Wenn sie sich irgendwo melden und fragen, ob ihnen jemand bei der Reparatur ihres Tisches hilft, kannst Du ihnen immernoch helfen.
 
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Du hast den Part mit "notorischer Weltverbesserer" nicht verstanden, oder? ;)
 
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Immerhin sind wir uns ja jetzt schon mal einig dass funktionierende Tische besser sind als solche unter deren Beine man Bücher stellen muss, und Bücher unter Tischbeine zu stellen wiederum besser ist als ständig am Tisch rumzurucken damit er so funktioniert wie man es erwartet.

Immerhin eine gute Sache die der Thread erreicht hat.
 
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Immerhin sind wir uns ja jetzt schon mal einig dass funktionierende Tische besser sind als solche unter deren Beine man Bücher stellen muss, und Bücher unter Tischbeine zu stellen wiederum besser ist als ständig am Tisch rumzurucken damit er so funktioniert wie man es erwartet.
Ich könnte jetzt mit Punkten wie "Liebhaberwert" kommen, aber langsam vergeht mir die Lust.
 
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Wenn ich bei einem Einführungsabenteuer unerwartet krass hohen Schaden gegen einen Spieler würfele, und der Charakter daran umkommen würde, dann erlaube ich mir eine regelunkonforme Rettung.
Bei sowas kann ich persönlich das auch ganz gut akzeptieren.
 
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