Brainstorming Wieso stagniert unser Hobby RPG so stark?

Jein. Wenn (WENN!) du die Parameter kennst, dann kannst du eine Wahrscheinlichkeit für so ziemlich jedes Ereignis bestimmen, die Ergebnisse sind abhängig von der Genauigkeit schon vorhersagbar. Und doch, das ist Mathematik.
Davon ab wirken diese Parameter ja unabhängig.
Die Spielwelt hingegen reagiert ja entsprechend des SL (in den meisten Fällen) und nicht aus sich selbst heraus (wie es in einem konsequenten Fall wäre).
Und wenn der SL Mathematiker ist?
:cool:
 
Vielleicht würde die Kommunikation der Attraktivität von PC-Spielen auch und gerade als soziale Aktivitäten auch ein wenig besser funktionieren, wenn nicht jedesmal zahlreiche Vertreter von uns Gamern direkt mit Schaum vorm Maul aus dem Gebüsch springen, wann immer jemand ein kritisches Wort über PC-Spiele verliert.
Das glaube ich nicht.
Einerseits wäre es kein Anzeichen eines gesunden sozialen Umgang wenn man Beleidigungen vollkommen ignoriert, wirkt autistisch.
Andererseits hat die Tatsache das sich die Amish zu nichts beschweren sie auch nicht vor so etwas wie der "Amish Mafia" "Dokumentations-Serie" bewahrt. Tatsächlich führt ihr Schweigen eher dazu das man sich derartige Verleumdungen rausnimmt, die man sich bei anderen (Glaubens-) Gemeinschaften nicht erlaubt.

Skar schrieb:
Jemand merkt an, dass man sich am PC indirekter sozial betätigt - ja, is doch so, ist mir bewusst.
Eigentlich war die Anmerkung nicht das sich jemand indirekter sozial betätigt.
Sondern das keinerlei soziale Interaktion stattfindet, es wurde impliziert das die Leute wegen PC-Spielen der art inkompetent sind das sie verdursten und die Abwertung des sozialen Aspekt von PC Spielen im unverhältnismäßigen Maße wurde genutzt um sich selbst zu erhöhen.

Mit einer kritischen Anmerkung hat es nichts zu schaffen.
Das ist mehr der Versuch andere als unsoziale Junkies zu disqualifizieren damit man neben diesen besser da steht. Das die Betroffenen da widersprechen ist m.E. durchaus berechtigte Kritik an dem Versuch bestehende Vorurteile zu zementieren bzw. auszubauen.

Wobei m.E. eher derjenige so wirkt als habe er "Schaum vor'm Mund" der Implikationen aufstellt wie das PC-Spieler derart arm an sozialen Kontakten und Fähigkeiten sind das sie verdurst. Als jetzt derjenige der äußert das die Aussage dumm ist.

So vom Umgang miteinander, also wenn man PC/MMO Spielern so etwas unterstellt, einmal ganz abgesehen.

Och. Ich habe mal einen (überragenden - versteht sich) Artikel zur Medienkonvergenz geschrieben.
Welche Qualifikation und Kompetenzen hast du dahingehend?
Nachdem den Artikel entsprechende Referenzen fehlen und du bisher eher schon mit einer eher vom Konsens abweichenden Auslegung zu anderen Begriffen brilliertest glaube ich nicht daran das du's besser / richtiger triffst als Wikipedia.

Im übrigen mag ich solche theoretischen Auseinandersetzungen mit solchen Themen und finde die ganz und gar nicht inhaltslos!
Bisher gab es aber noch keine theorethische Auseinandersetzung geschweige den Inhalte.
Für Inhalte müßte ja irgendwas von Substanz, irgendwas mit naja Inhalt, gesagt worden sein.
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema "P&P ohne Buch" findet doch gerade nicht statt. Es wird reingestellt, mit BS-Bingo aus dem Marketing umrahmt und anschließend noch ein bisschen versucht es mit komplett Themenfremde Verweise auf erfolgreiche/coole Unternehmen aufzuplustern.

Imho ist das so ziemlich Gegenteil von Synapsenkitzeln. Dafür braucht es imho schon a bissel mehr.
 
Welche Qualifikation und Kompetenzen hast du dahingehend?
Nachdem den Artikel entsprechende Referenzen fehlen und du bisher eher schon mit einer eher vom Konsens abweichenden Auslegung zu anderen Begriffen brilliertest glaube ich nicht daran das du's besser / richtiger triffst als Wikipedia.
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich keine Definition aufstelle, sondern meinen Artikel aus multidisziplinärer Sicht der Dinge schreibe und auf gegenwärtige Entwicklungen mit einem Ausblick aufbaue.
Insofern ist mein Beitrag ziemlich kongenial und offenbart nach dessen Lektüre die Frage nach meinen Qualifikationen und Kompetenzen nicht.
Das einmal zu meiner Selbsteinschätzung. :)
 
Apfel: Obst. Saftig. Rund. Wächst an Bäumen. Hat Kerne.
Apfel
Vitamin A 8 µg/100g
Vitamin B1 30 µg/100g
Vitamin B2 30 µg/100g
Vitamin B3 200 µg/100g
Vitamin B5 100 µg/100g
Vitamin B6 50 µg/100g
Vitamin B7 1.2 µg/100g
Vitamin B9 4 µg/100g
Vitamin B12 0 µg/100g
Vitamin C 12000 µg/100g
Vitamin D 0 µg/100g
Vitamin E 200 µg/100g

Birne: Obst. Saftig. Rund. Wächst an Bäumen. Hat Kerne.
Birne:
Vitamin A 3 µg/100g
Vitamin B1 30 µg/100g
Vitamin B2 30 µg/100g
Vitamin B3 200 µg/100g
Vitamin B5 62 µg/100g
Vitamin B6 15 µg/100g
Vitamin B7 0.1 µg/100g
Vitamin B9 6 µg/100g
Vitamin B12 0 µg/100g
Vitamin C 5000 µg/100g
Vitamin D 0 µg/100g
Vitamin E 200 µg/100g
...und die Konsistenz ist auch noch ähnlich.
Ich check den Äpfel/Birne Spruch einfach nicht *kopfkratz*
 
Ernsthaft? Welchen qualitative Aussage kann man von dem Vergleich von Äpfeln mit einer Birnen ableiten?

Das heißt es kann doch mitunter hinsichtlich der Konsistenz geschehen das ein mehliger Golden Delicous sich stärker von einem festen Granny Smith unterscheidet als von einer weichen Birnen Sorte.
 
Muahaha. Touché...
Nee, ernsthaft. Woher soll er die Parameter haben (ich habe das WENN! doch sogar zweimal geschrieben!)? Die Weltformel fällt einem ja nicht in den Schoß ;)
Die Meine-Welt-der-Dunkelheit-Formel aber schon. Ist meine Welt. Da bin ich Schöpfer, Schicksal und Richter.

Die Programmierer von World of Warcraft kennen die Weltformel ja auch nicht... oder etwa doch? :eek:
 
Und ich denke, das ist der Knackpunkt.
Also angenommen, ich gehe in den Laden und kaufe mir (für teuer Geld) das NWoD Buch, mache mir die Mühe, fünf Leute zusammenzutrommeln, sogar einen der leitet und der sagt dann: So, eure Bücher könnt ihr jetzt erstmal alle in die Tonne treten, denn die interessieren mich einen Scheiss, ich mache eh was ich will, weil Rollenspiel nunmal so ist.
Ganz ehrlich, in das Hobby würd' ich auch nicht einsteigen.

Ioelet schrieb:
Die Programmierer von World of Warcraft kennen die Weltformel ja auch nicht... oder etwa doch? :eek:
Nö, deswegen spiele ich so ein Zeug auch nicht. Ich erwarte wenigstens von einer billigen Spielwelt, dass der Entwickler weiss, wie sie funktioniert und was man damit machen kann. Ich setze zumindest voraus, dass ich die Konsequenzen meines Tun in der Spielwelt abschätzen kann. Aber wenn noch nicht mal klar ist, worauf ich als nächstes würfeln muss und warum.. nee danke.
 
Und ich denke, das ist der Knackpunkt.
Also angenommen, ich gehe in den Laden und kaufe mir (für teuer Geld) das NWoD Buch, mache mir die Mühe, fünf Leute zusammenzutrommeln, sogar einen der leitet und der sagt dann: So, eure Bücher könnt ihr jetzt erstmal alle in die Tonne treten, denn die interessieren mich einen Scheiss, ich mache eh was ich will, weil Rollenspiel nunmal so ist.
Ganz ehrlich, in das Hobby würd' ich auch nicht einsteigen.

Nö, deswegen spiele ich so ein Zeug auch nicht. Ich erwarte wenigstens von einer billigen Spielwelt, dass der Entwickler weiss, wie sie funktioniert und was man damit machen kann. Ich setze zumindest voraus, dass ich die Konsequenzen meines Tun in der Spielwelt abschätzen kann. Aber wenn noch nicht mal klar ist, worauf ich als nächstes würfeln muss und warum.. nee danke.
Es gibt kein Spiel und keine Simulation auf der Welt, die ALLES eindeutig und perfekt richtig abdeckt.
P&P-RPG hat grundsätzlich den SL als Simulator seiner Welt, der klärt, was nicht bereits geklärt ist.

Jenseits dessen was in den Büchern steht, MUSS IMMER irgendwer sagen, wie man das macht.
Was machst du denn am Spieltisch, wenn dein SC statt einem Schwert eine Waffe in die Hände bekommt, die ein wenig kürzer als ein Schwert ist. Ich würde das regeltechnisch eben als Schwert oder als was kürzeres abhandeln - oder schauen ob die Regeln noch Spielraum für was dazwischen hergeben. Und du?
Steigst du dann aus der Runde aus, weil der SL eine Entscheidung über etwas getroffen hat, was nicht vorher irgendwer in ein Buch geschrieben hat?

Man kommt im RPG immer an Grenzen, wo nicht 100%ig klar ist, was gewürfelt werden muss. Es gibt in der Realität eben nicht nur genau 157.439 Fähigkeiten ohne Überschneidungen, die ein Mensch beherrschen könnte und die man nur alle abdecken muss um das perfekte Rollenspiel zu bekommen.
 
Natürlich ist keine Simulation perfekt. Aber P&P ist ja noch seeeeehr weit von "annähernd zufriedenstellend" entfernt. Da ist noch Luft nach oben. Ich glaube nicht daran, dass der Zenith des P&P in US of A mit D&D in den 70igern und mit DSA4 in Deutschland in den 90igern erreicht wurde, auch wenn ich da ziemlich alleine stehe.

Ioelet schrieb:
Was machst du denn am Spieltisch, wenn dein SC statt einem Schwert eine Waffe in die Hände bekommt, die ein wenig kürzer als ein Schwert ist. Ich würde das regeltechnisch eben als Schwert oder als was kürzeres abhandeln - oder schauen ob die Regeln noch Spielraum für was dazwischen hergeben. Und du?
Würd's wohl auch so machen. Und mich als Spieler dann wahlweise ärgern, dass meine Spielerentscheidung keinen Unterschied gemacht hat, etwas Belangloses aufgebauscht wurde oder nach Gutdünken entschieden wurde. Und je nachdem, ob mir die Gutdünkenentscheidung gefällt oder nicht, würde ich versuchen, sie umzulenken (da sind wir dann wieder am Punkt, wer sich am Besten durchsetzen kann).

Da fande ich den Ansatz ganz gut - weiss nicht mehr in welchem RPG - der nicht bei der Handlungsansage ansetzt, sondern bei der Intention. Da lautet dann die Frage nicht "Was willst du tun?" sondern "Was willst du mit dem kürzeren Schwert überhaupt erreichen?". Das schafft für den SL schonmal den nötigen Abstand, um das Ziel der ganzen Aktion zu sehen anstatt auf Gutdünken irgendetwas hinzusimulieren, auf das der Spieler evtl. gar nicht abzielte.
 
Natürlich ist keine Simulation perfekt. Aber P&P ist ja noch seeeeehr weit von "annähernd zufriedenstellend" entfernt. Da ist noch Luft nach oben. Ich glaube nicht daran, dass der Zenith des P&P in US of A mit D&D in den 70igern und mit DSA4 in Deutschland in den 90igern erreicht wurde, auch wenn ich da ziemlich alleine stehe.
Das ist eben damals so erschaffen worden. Nach damaligen Gegebenheiten, aus damaligen Interessen des Autors und für einen damaligen Markt.

Was wäre wenn Ulisses heute den Innovationsgeist und Mut von 1984 hätte? (Respektive D&D 76 oder wann das war.) Oder meint es sich erlauben zu könnnen? Wie würde dieses pen&paper Rollenspiel heute aussehen?
 
Was wäre wenn Ulisses heute den Innovationsgeist und Mut von 1984 hätte? (Respektive D&D 76 oder wann das war.) Oder meint es sich erlauben zu könnnen? Wie würde dieses pen&paper Rollenspiel heute aussehen?
Eins nach dem anderen, Skar, darum kümmern wir uns als nächstes. :cool:
 
@Skar: Meine Rede. Da tut sich halt nichts mehr. Der letzte internationale Anlauf waren vielleicht Story-Games und irgendwo zwischen Storyspiel und Tabletop dann D&D4. Aber die haben auch auf halber Strecke das Handtuch geworfen. Das ödet mich alles an.

Ich denke, um Innovation gehts doch die ganze Zeit (siehe Topic-Titel).
 
Ich denke vom Topic-Titel sind wir inzwischen weit weg. Überwiegend sind wir der Annahme das das Hobby nicht stagniert, und schon gar nicht "stark".

Und ich denke, das ist der Knackpunkt.
Also angenommen, ich gehe in den Laden und kaufe mir (für teuer Geld) das NWoD Buch, mache mir die Mühe, fünf Leute zusammenzutrommeln, sogar einen der leitet und der sagt dann: So, eure Bücher könnt ihr jetzt erstmal alle in die Tonne treten, denn die interessieren mich einen Scheiss, ich mache eh was ich will, weil Rollenspiel nunmal so ist.
Ganz ehrlich, in das Hobby würd' ich auch nicht einsteigen.

Nö, deswegen spiele ich so ein Zeug auch nicht. Ich erwarte wenigstens von einer billigen Spielwelt, dass der Entwickler weiss, wie sie funktioniert und was man damit machen kann. Ich setze zumindest voraus, dass ich die Konsequenzen meines Tun in der Spielwelt abschätzen kann. Aber wenn noch nicht mal klar ist, worauf ich als nächstes würfeln muss und warum.. nee danke.

Ich bin mir hier nicht ganz sicher was Du meinst ? Das der SL nicht die Regeln benutzen will oder das er "Fakten" über das Setting ignoriert ? Letzteres finde ich gar nicht so schlimm solange "Seine" Welt dennoch eine innere Logik hat und er klar macht das er eben nicht die Standard-WoD darstellen will. Ersteres ist eigentlich auch egal sofern seine Regeln gut geeignet sind.

Wenn wir aber 50,- € für ein mieses Regelwerk bezahlt haben und der SL stattdessen seine brauchbaren Regeln verwenden will tendieren wir dazu lieber das gekaufte zu benutzen... denn wir wollen ja unser Geld nicht verschwendet haben. Siehe auch diesen (sehr interessanten) Beitrag (der übrigens fast nichts mit den dort geposteten Bildern zu tun hat).
 
Ich denke vom Topic-Titel sind wir inzwischen weit weg.
Was ja durchaus ein Prädikat für einen Thread darstellen kann. Denn manche Themen muss man eben weiterführend und ergänzend behandeln, um einen wirklichen Zugewinn von Aufklärung/Einsicht/Wissen/Interessantheitsgrad zu erreichen.
 
Sehr schöner Artikel!
Tiefer in das Thema kommt man übrigens mit den Arbeiten des Hirnforschers Gerald Hüther. Ich finde seine Hörbücher (echt erträgliche Mitschnitte seiner Vorträge) sehr gut. Gibts bei Amazon zB.

Oh je... Immer wenn man denkt, du kommst wieder in der Realität an, geht's mit Vollgas durch die Hecke... Gerald Hüther. Srsly?
 
Oh je... Immer wenn man denkt, du kommst wieder in der Realität an, geht's mit Vollgas durch die Hecke... Gerald Hüther. Srsly?
Ich glaube an meine Medienkompetenz und kann da nichts Verwerfliches entdecken. Da sehe ich jede Tagesschau kritischer.

Edit: Ich mag und höre auch den Lesch.

Allgemein mag ich transdisziplinäre Herangehensweise an "Probleme".
 
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