Midgard Was ist mit Midgard los?

JEF haben und hatten nie Interesse an einer wirklichen Vermarktung oder kommerzialisierung. Die kamen aus FOLLOW, haben das als Hobby angesehen und haben immer auf die Qualität geachtet und selber alles kntrolliert, ob das ihrem Midgard-Bild entspricht. Das erklärt halt die geringe Erscheinungsfrequenz.

Und DSA konnte halt von Schmidt-Spiele beworben und in die Spielwarenhäuser untergebracht werden.
 
@QaD:
Was meinst du mit 'wen ersetzen die'?
Wen bekämpfen die? (Bekämpfen/Liquidieren/Entfernen/"Euphemismus deiner Wahl")

Geflügelte Husaren scheint es ja auf Midgard zu geben. Gibt es also eine Stadt/Nation/Whatever das von den Polen abgeschaut ist?
Wie heißen die in Midgard?
Wie heißen ihre Feinde?
 
Oh, wusste garnicht, dass D&D auch mal Fernsehspots laufen hatte. An die DSA-Spots im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kann ich mich noch recht gut erinnern.

Off-Topic
Über TSR hab ich mal gelesen, dass die dort zu ihrer Blütezeit über 900 Angestellte hatten. Es gab wohl eine Vetternwirtschaft, wo Angestellte irgendwelchen Verwandten Pöstchen vermittelten, die die dann ohne nennenswerte Arbeit hübsche Gehälter bezogen. Dies führte (laut Wikipedia) maßgeblich zum finanziellen Fiasko. Laut seiner Aussage hat der Cheffe von Wizards o.t.C. TSR nicht wegen wirtschaftlichen Überlegungen gekauft, sondern weil es eine Herzensangelegenheit war.

Das sind natürlich Größenordnungen, weitab der Midgard-Macher.
 
JEF haben und hatten nie Interesse an einer wirklichen Vermarktung oder kommerzialisierung.
"Kommerzialisiert" ist Midgard, seit man dafür GELD verlangt. - Nur kostenfreie Rollenspielprodukte sind NICHT-kommerziell. (Wobei manche, eben die freien "Dreingaben" mancher Verlage, als Marketing-Maßnahmen zu verstehen sind und mit kommerziellem Hintersinn frei dargeboten werden.)

Midgard war ja eine zeitlang bei Klee-Spiele im Sortiment, dort in Spieleläden präsent und erschien in BOXEN, wie "normale" Spieleprodukte, Brettspiele etc. - Das war Midgard 3 (das mit den vielen "zerrupften" und auf einen Haufen Hefte verteilten Inhalten) und die Midgard-Einsteiger-Box (die übrigens insgesamt ein SEHR RUNDES und m.E. SEHR GUTES Einsteigerprodukt war).

Mit den abschreckend voluminösen Midgard 4 Hardcoverbänden war dann klar, daß die Zielgruppe nur noch Alt-Spieler sind.

Das ist auch in Ordnung so. Wenn die Frankes Midgard NUR FÜR SICH SELBST machen und es ihnen EGAL ist, wer nach ihrem Dahinscheiden (jeder muß einmal gehen) das noch spielen mag, dann ist das für sie ja kein Problem.

Und auch nicht für die in der gleichen Altersgruppe zu findenden Alt-Spieler.

Dann STIRBT Midgard halt vor sich hin, während die Altspieler als Quartals-Spieler ihre 20, 30 oder 40 Jahre "kontinuierlich weitergespielten" Charaktere aus der Dokumentenablage unter Schutzgas herausholen.

Und wäre mir Midgard nicht in den frühen Achtzigern so ans Herz gewachsen, dann würde ich dieser "Selbst-Veralzheimerung" dieses Rollenspiels auch nur mit einem Achselzucken einen Seitenblick schenken und mich anderen, lebendigeren Rollenspielen zuwenden.

Aber es ist halt so JAMMERSCHADE ein im Kern wirklich GUTES Spiel so vor die Hunde gehen zu sehen!
 
Und wäre mir Midgard nicht in den frühen Achtzigern so ans Herz gewachsen, dann würde ich dieser "Selbst-Veralzheimerung" dieses Rollenspiels auch nur mit einem Achselzucken einen Seitenblick schenken und mich anderen, lebendigeren Rollenspielen zuwenden.

Aber es ist halt so JAMMERSCHADE ein im Kern wirklich GUTES Spiel so vor die Hunde gehen zu sehen!

es gibt doch reichlich schlanke Rollenspiele, da finde ich eines mit Detailtiefe auch gut, ja ich gehöre zu den "Altspielern"
 
Dann STIRBT Midgard halt vor sich hin, während die Altspieler als Quartals-Spieler ihre 20, 30 oder 40 Jahre "kontinuierlich weitergespielten" Charaktere aus der Dokumentenablage unter Schutzgas herausholen.
Herrliche Formulierung. Da solche Altspieler ja eh jede Neuerung ablehnen, haben diese doch schon ihr Wunschprodukt in Händen. Die nimmt ihnen auch keiner mehr. Neuauflagen sind eigendlich für andere Kunden gedacht, da haben solche Altspieler mit Diktaten nichts verloren.

Und wäre mir Midgard nicht in den frühen Achtzigern so ans Herz gewachsen, dann würde ich dieser "Selbst-Veralzheimerung" dieses Rollenspiels auch nur mit einem Achselzucken einen Seitenblick schenken und mich anderen, lebendigeren Rollenspielen zuwenden.

Aber es ist halt so JAMMERSCHADE ein im Kern wirklich GUTES Spiel so vor die Hunde gehen zu sehen!
Ist unterschrieben.
 
Und wäre mir Midgard nicht in den frühen Achtzigern so ans Herz gewachsen, dann würde ich dieser "Selbst-Veralzheimerung" dieses Rollenspiels auch nur mit einem Achselzucken einen Seitenblick schenken und mich anderen, lebendigeren Rollenspielen zuwenden.

Als jemand der nicht damit aufgewachsen ist (Bei uns spielte die Musik immer den Aventurien Tango) kann ich das bestätigen...

Midgard hat mich, in einer Phase wo nichts neues herauskam, mal gesteigert interessiert. Mein Interesse ging bis zu einer Proberunde auf der Spiel in Essen - Wir hatten eine echt motivierte und gute Spielleiterin an die Seite bekommen (ist nicht selbstverständlich bei Proberunden) - aber das Spiel saugte mechanisch derartig, das ich mich mit der Welt nie verschärft beschäftigt habe.

Und vom kurzen beschäftigen wurde man auch nicht wirklich schlau "Is' ne schöne Fantasywelt" war so der Konsenz. Aber Details gab's nicht.

Als Aussenseiter kann ich aber DEFINITIV sagen, das die Regeln direkt aus den frühen 80ern zu mir kamen, so jedenfalls mein Eindruck...
 
Die Runenklingen sind eine Katastrophe. Railroading pur und voller Logik-Lücken.
Die Umsetzung ist grauenhaft, das gebe ich zu (wobei aus irgendwelchen Gründe viele Leute Railroading als besonders einsteigerfreundlich ansehen). Das Konzept hingegen, die Regeln auf diese Weise zu erklären, finde ich nach wie vor innovativ.
 
WENN Midgard auf "Akademiker" abzielt, dann wahrscheinlich auf Geisteswissenschaftler. :censored: Nichtmal Juristen, denen wären die Regeln zu schwammig.

Wir sind ca. 2008 in Midgard eingestiegen, hatten vorher NIE Kontakt damit und es dann ca. 2 Jahre in einer Kampagne gespielt (jetzt nicht mehr). Daher kann ich die Eindrücke gegenwärtiger Umsteiger schildern,

DSA4 hing uns zu der Zeit aufgrund seiner Untauglichkeit und Regelüberladung zum Hals raus, D&D und co. waren uns zu der Zeit zu "verspielt". Midgard versprach da "gediegene Low-power Simulation in regelarmer Verpackung".

Das stimmte auch. So halb. Es ist immer noch weit davon entfernt, so aufgebläht zu sein wie DSA4, aber was heisst das schon? Da wir alle schon viele Jahre Erfahrung mit Rollenspiel und RollenspielDESIGN hatten, traten die Schwächen immer stärker zu Tage. Am Ende haben wir mehr über die Logik der Welt und die Funktionalität der Regeln diskutiert, als spielen zu können, so dass es zu einem HINDERNIS wurde und entfernt werden musste.
Es ist kein Platz das hier alles auseinanderzuklabüsern, aber kurzum:

- Die Spielwelt bot kaum Konflikte. Ohnehin erhält man außer der Beschreibung des Altagslebens der Völker (das meist aus Geschichtsbüchern zusammengeklaubt und umbenannt wurde, aber das ist noch ok) wenig Infos, auf die man Abenteuer aufbauen kann. Das mag nicht für alle Quellenbücher gelten, aber zumindest für die, die uns zur Verfügung standen (z.B: Alba).

- Die Regeln wirken in ihrer Dichte ziemlich unausgewogen und beliebig. Zu manchen Dingen gibt es kaum Regeln und Erläuterungen und zu anderen, wie DARTWERFEN oder TJOSTEN, dann seitenweise Regeln. Zum anderen sind die vorhandenen Regeln oft nicht interpretationsfrei oder enthalten offensichtlich Lücken und lassen viele Fragen offen, so dass oft ein SL Willkür ansetzen muss. Das spricht beides dafür, dass dies kein designtes und durchgeplantes Spielsystem ist, sondern eine Art Hausregelsammlung einer oder einiger weniger Autorenrunden, die ihre Vorlieben und Schwerpunkte inklusive ihrer stummen Vereinbarungen über Jahre hinweg in das System haben einfließen ließen, so dass heute NUR noch DIESE Leute damit umgehen können, weil allen anderen Menschen die Konventionen fehlen.

- Das die Regeln ganz andere, grundlegende Schwächen plagen (was schon beim Grundmechanismus beginnt), das ist ein eigenes Unterboard wert. Und ehrlich gesagt sticht Midgar da nicht viel mieser hervor als viele andere Rollenspiele auch.

- Das Midgardforum ist zwar voll von netten, umgänglichen Leuten, aber leider auch Tunnelblickern. Auf konkreten Fragen oder Kritik zu den Regeln bekommt man meistens den Vorschlag, doch sinngemäß "mal fünfe gerade sein zu lassen" und Aussagen wie "Regeln sind ja eh nicht so wichtig für echtes Rollenspiel" was m. E. schon mehr über den Zustand des Regelsystems aussagt als eine Rezension.

zu den Fragen

1. Was ist da passiert? Stirbt der Urvater des deutschen Mainstream-RPG einfach weg?
Betriebsblindheit und fehlender Wille zur Verbesserung und Innovation. Es fehlt der Mut, wirklich harte Einschnitte zu machen und grundlegende Ansätze neu zu überdenken. Aber das könnte ich unter die meisten aktuellen RPGs schreiben (ausser D&D vielleicht, die "versuchen" es zumindest). Betriebsblindheit deswegen, weil hier offenkundig wird, dass das System schon seit längerem nicht mehr von Aussenstehenden getestet und begutachtet wird, so dass keine neuen Impulse eindringen können und offensichtliche Fehler und Lücken schnell übersehen werden und so von Edition zu Edition mitgeschleppt werden.
Außerdem: Fanboys (wääh, wääh, ich will aber meine W100 Attribute, nuff' said).

2. Warum wird das System kaum noch gespielt?
Mangelnde Werbung. Fehlendes, vollfarbiges, dynamisches Comic-Action-Artwork auf durchgängigem hochglanz Papier in fetzigem Heftformat. Zu viel Text. Zu hohe Lernkurve, zu wenig Spielhilfe, zu viel Spielhemmnisse. Zu wenig Hypes. Keine koooool powerzzzz! Es stellt sich durch die Langsamkeit (teilweise Lernzeiten von 2 Jahren Ingame!) kein Aufstiegs- und Sammeltrieb ein. Keine Spielweltkonsistenz (z.b. kein funktionierendes Geldsystem). Die Spielwelt ist nicht eigenständig genug, um von irgendeinem x-beliebigen Homebrew mit Erdkultur-Namensgenerator hervorstechen zu können, den ich mir in 20 min aus dem A.. ziehe.

3. Könnte man das stoppen und was bräuchte es dazu?
All das aus dem Weg räumen, was unter 2. steht. Alternativ mit Flammenwerfer oder einem hochansteckenden "Altspieler-Virus".

nicht missverstehen. Es gibt Raum genug auch klassische Spielansätze wie Midgard weiter zu verbessern ohne aus publicity Gründen auf irgendwelche Indiezüge aufspringen zu müssen.
 
Das Midgardforum ist zwar voll von netten, umgänglichen Leuten, aber leider auch Tunnelblickern. Auf konkreten Fragen oder Kritik zu den Regeln bekommt man meistens den Vorschlag, doch sinngemäß "mal fünfe gerade sein zu lassen" und Aussagen wie "Regeln sind ja eh nicht so wichtig für echtes Rollenspiel" was m. E. schon mehr über den Zustand des Regelsystems aussagt als eine Rezension.....wääh, wääh, ich will aber meine W100 Attribute
Ich war überrascht, wie das dortige Forum selbst bei kleinsten Ankündigungen überfälligen Ausmisten frohlockte. Das war, wie wenn VW ankündigt, "Hee, wir haben beim Käfer die Klappe zum Handschuhfach repariert --- HURRAA! !" Ich dachte, Käferfans sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt, nicht bei den Neuwagen. Womit verdient VW eigendlich gerade die dicke Kohle? Ah-ja, Ersatzteile für Käfer.

Nicht zu fassen: der offensichtlichste Ansatzpunkt für Regelkonformität, diese W100-Attribute sind nach wie vor in Midgard-5. Ich finds grad nicht, ich glaub man freut sich, dass Riesen jetzt über 100% an Stärke haben können. Toll, das kann zwar keiner wirklich würfeln und auf einen einheitlichen W6/8/10/12/20- Wurf skaliert wäre es zwar immer noch "nur" eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber warum drüber nachdenken...

Fehlendes, vollfarbiges, dynamisches Comic-Action-Artwork auf durchgängigem hochglanz Papier in fetzigem Heftformat. Zu viel Text. Zu hohe Lernkurve, zu wenig Spielhilfe, zu viel Spielhemmnisse.
Wird mit Midgard-5 etwas entschlackt. Allerdings so halbherzig, dass man höchstens den eh vorhandenen Treuekunden ein kleines Jippie-Jeeeh entlockt, jedoch wird man gewiss kaum Rollenspieler anderer Systeme rüberlocken können -- oder gar jugendliche Neukunden gewinnen.

Zu wenig Hypes. Keine koooool powerzzzz!
Äääh, da stimme ich jetzt nicht zu, Überpowerte Systeme sind derzeit zuhauf unterwegs. Mich fasziniert die Welt von Midgard gerade deshalb, weil da noch einigermaßen normale Leute rumwuseln. Gespielt wird auch mit mehr Grips, wenn man sich aus fahrlässig verursachtem Chaos nicht permanent als Superheld rausprügeln kann. Ist das villeicht der Grund, warum Midgard eher als das Spiel der Intellektuellen gilt?

Es gibt Raum genug auch klassische Spielansätze wie Midgard weiter zu verbessern ohne aus publicity Gründen auf irgendwelche Indiezüge aufspringen zu müssen
Jepp, die Spielwelt ist ein großartiger Ansatz. Da kommt kaum ein Indiezug hin. Ich wünsch den Machern ein bisserl Innovation und vor allem VIIIEL MUT, um sich über die altbackenen Bremser des Midgardforums hinwegzusetzen.

Es braucht wohl eine weitere Edition:
Midgard-5 für die Gebrauchtwagenfahrer und
MIDGARD-MILLENIUM für die Neukunden.

Ich würde wetten, 1 Jahr nach einer WIRKLICH mutigen neuen Edition säßen die meisten alten Bremser mit den neuen Regeln am Tisch und freuen sich wie Bolle.
 
W
zu den Fragen


2. Warum wird das System kaum noch gespielt?
Mangelnde Werbung. Fehlendes, vollfarbiges, dynamisches Comic-Action-Artwork auf durchgängigem hochglanz Papier in fetzigem Heftformat. Zu viel Text. Zu hohe Lernkurve, zu wenig Spielhilfe, zu viel Spielhemmnisse. Zu wenig Hypes. Keine koooool powerzzzz! Es stellt sich durch die Langsamkeit (teilweise Lernzeiten von 2 Jahren Ingame!) kein Aufstiegs- und Sammeltrieb ein. Keine Spielweltkonsistenz (z.b. kein funktionierendes Geldsystem). Die Spielwelt ist nicht eigenständig genug, um von irgendeinem x-beliebigen Homebrew mit Erdkultur-Namensgenerator hervorstechen zu können, den ich mir in 20 min aus dem A.. ziehe.

3. Könnte man das stoppen und was bräuchte es dazu?
All das aus dem Weg räumen, was unter 2. steht.

nicht missverstehen. Es gibt Raum genug auch klassische Spielansätze wie Midgard weiter zu verbessern ohne aus publicity Gründen auf irgendwelche Indiezüge aufspringen zu müssen.


Werbung kostes Geld,

dynamisches Comic-Action-Artwork, was hat dies in einem Regelwerk zu suchen? ich will Regeln und kein Comic.

Regeln bestehen bei mir aus Text und nicht aus Comichaften Erklärungen, wie bei Erkärungen des US-Militärs.

was ist eine zu hohe Lernkurve?

Keine koooool powerzzzz, Midgard will kein Superhelden, deswegen ja gerade low-fantasy
 
Das man sich im Midgard-Forum tierisch über Kleinigkeiten freuen kann, ist mir auch schon aufgefallen.

Die Punkte unter 2. sind lediglich ein paar derjenigen, mit denen aktuelle oder neue Eintagsfliegen-Rollenspiele ihre vorübergehende Gefolgschaft mobilisieren. Was dann in den Regeln wirklich drinsteht ist heutzutage sowieso nicht mehr so wichtig, so lang es irgendwie "neu" aussieht und die Faltkarte groß genug ist.
Ich schrieb nicht, dass Midgard das braucht, ihr Aquademiker. Es sind nur ein paar der Gründe, warum sich zur Zeit kein Schwein dafür interessiert. Und das war ja die Frage.

Die Sache ist:
Ich wüsste ja auch nicht, wie man die Midgardwelt interessanter gestalten könnte. Mehr Abenteueraufhänge und Konflikte reinzusetzen ist offensichtlich. Es gibt auch nicht zu allen Teilen der Welt die gleiche Dichte an Informationen, was nach so vielen Jahren ein ziemlicher Faux-Pas ist. Ein zusammengefriemeltes Youtube Video mit austauschbaren Fantasybildern, wie Zornhau oben verlinkte, scheint auch in gewisser Weise zu funktionieren (siehe wieder Punkte unter 2.), aber durch all dies wird die Welt ja nicht eigenständiger im Vergleich zu anderen RPG-Fäntelalterwelten. Die wird ja für immer autauschbar bleiben. Und naja, sie hat ja auch das Recht dazu, war ja schließlich früh genug da. Ich finde Midgard als pseudo irdische Low-Power Fantasywelt gut. Deswegen spielten wir es ja.
Insofern finde ich es zwar gut, Midgard als Relikt zu erhalten, um in 30, 40, 50+ zu sehen, wie das mal angefangen hat, als noch jeder Geek mit seinem Wohnzimmersetting erfolgreich sein konnte, aber ich sehe da wenig Möglichkeiten der Entwicklung.

Für die Regeln gilt das natürlich nicht. Ein Regelsystem sollte so aufgebaut und so geschrieben sein, dass jeder, der es spielen möchte, es benutzen kann, ohne darauf angewiesen sein zu müssen, jemand außenstehenden um Erklärung/Aufklärung zu bitten. Das ist bei Midgard offensichtlich nicht der Fall, ergo ist das noch Nachholbedarf.
Und mal ehrlich, ich will keine 500 Seiten Regeln haben, um danach mehr Fragen zu haben, als vorher.

eine Ähnliche Diskussion kann man freilich über Harnmaster führen (oder DSA4, oder...), bei Harnmaster scheint mir der Qualitätsanspruch an Setting und Regeln aber i.Allg. höher zu liegen, als bei Midgard. Kenne Harnmaster aber nur aus der Theorie.


zu W100:
witzig ist ja, dass im Regelwerk dann doch wieder oft in 5er Schritten gerechnet wird oder man die Werte /20 teilen muss :rolleyes:
 
Teylen schrieb:
Das könnte dann ähnlich häßlich werden wie es zwischen den beiden WoD Fraktionen war.
Ach... hässlich wurde es doch eigentlich nur für die oWoD-Fraktion. Nicht so sehr zwischen den Fraktionen. :p

Was Midgard angeht stehe ich gewissermaßen zwischen den Generationen. Ich habe damals noch die Edition mit dem grünen und dem gelben (glaub ich) Heft kennengelernt, weil mein Mentor begeisterter Midgardspieler war. Und so lange er geleitet hat, hab ich auch gern mitgespielt und fand die Welt nett. Aber Midgard hielt für mich nichts bereit, was ich nicht mit anderen Systemen auch hätte haben können. Und weil mich die Idee des "settingvariablen" D&D viel mehr anmachte und ich als Schüler auch nicht das Geld hatte, zwei Reihen zu finanzieren, ist es mit mir und Midgard nix geworden. Und ich habe nicht das Gefühl, dass mir da im Leben was fehlt.
Deshalb nehme ich auch an, dass eine beliebig drastische Veränderung des Systems nichts gutes zu dieser Welt beitragen würde. Es würde bisherigen nicht-Midgard-Spielern keine wundervoll strahlende Facette des Hobbies eröffnen, die ihnen bisher verwehrt blieb, aber dafür den alten Fans ihr Baby wegnehmen.
Manchmal stirbt eine Geschichte eben mit ihren Erzählern zusammen aus. Und das ist dann auch okay.

Wobei ich bei solchem elitären Blödsinn
Ich bin der Meinung, dass eine der Hauptzielgruppen auch des künftigen Midgards bestimmt Intellektuelle und Akademiker sind, und eher weniger lesefaule Kids, die sich vielleicht in AD&D oder auch in bestimmten Publikationen von DSA wiederfinden können.
ja schon gerne losgehen und jede noch existierende Midgardkopie verbrennen möchte. Nur aus Zorn.
 
Für die Regeln gilt das natürlich nicht. Ein Regelsystem sollte so aufgebaut und so geschrieben sein, dass jeder, der es spielen möchte, es benutzen kann, ohne darauf angewiesen sein zu müssen, jemand außenstehenden um Erklärung/Aufklärung zu bitten. Das ist bei Midgard offensichtlich nicht der Fall, ergo ist das noch Nachholbedarf.
Und mal ehrlich, ich will keine 500 Seiten Regeln haben, um danach mehr Fragen zu haben, als vorher

dies erwarte ich allerdings auch !!

ich habe mit Midgard wahrscheinlich nicht das Problem, da ich die alten Regeln kenne und nur noch paar neue "lernen" müsste. z.B.war begeistert ich , dass es jetzt Regeln für die Zubereitung von Tränke etc. gab. Diese fehlten noch für meinen Char und nach 20 Jahren war auf einmal der Beruf Alichimist super geil.

Harnmaster ist auch gut, aber noch lower mit der Fantasy und realistischer. Kämpfe sind dort wirklich tödlich.

Meine Rollenspiele sind Migard, Harnmaster,Vampire
 
Ich hab lange Jahre gezwungenermaßen Midgard spielen müssen, weil bei mir in der Ecke damals schlicht nichts anderes gespielt wurde. Mich haben aber die Regeln schon immer sehr angekotzt. Angefangen habe ich mit der Klee-Box. 3 verschiedene Arten Erfahrungspunkte...Ausdauerpunkte...das hat die Gruppe so dermaßen eingeschränkt, dass ich das System schlicht nicht ernst nehmen konnte. Eine unserer dienstältesten Charaktere war eine Assassinin...keine Ahnung welcher Grad...hochstufig jedenfalls...und die hat in ihrem fiktiven Leben noch NIEMALS geschafft einen Gegner zu meucheln, weil man sage und schreibe DREI Würfelwürfe dafür benötigt. Und einer davon ging immer schief.

Ich war dankbar, als ich es dann endlich geschafft habe, einen Teil der Gruppe zu einem anderen System zu überreden. Seitdem habe ich Midgard nie wieder angefasst. Hab auch alle meine Midgard-Bücher verkauft.
 
Rocky; Boxen oder nur zwei Bücher?
Weder noch. Das waren Hefte. Ganz eindeutig Hefte. Ob das jetzt aber zwei oder drei waren, bin ich mir nicht mehr sicher. Ist ja schon fast fünfzehn Jahre her. Und soweit ich mich erinnere, waren die auch damals schon vergriffen. Ich glaub, da gab es ja schon die Hardcover-Bücher im Handel, oder?
 
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