Rollenspieltheorie Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

Stichwort "Nebenhandlung", Georgios. Seien es einfache Begegnungen mit NSC's, die sich zu etwas entwickeln können, oder auch Sachen zwischen SC's. Solche Nebenstränge sind dann eine kleine Story in der Story, jawohl. Manchmal kann sich sowas sogar in einen Running Gag auswachsen. Oder ein NSC kann besonders ans Herz wachsen.
Das muß nichts mit dem Hauptplot zu tun haben und kann trotzdem dabei helfen, das Spieler sich in der eigentlichen Story wohler fühlt. Ich sehe da nichts Verwirrendes.

LG Sam
 
AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

Naja.. wenn ich nach "Story im Rollenspiel" frage, dann ist es etwas schwierig da "Story (aber nebenher)" als Bestandteil zu nennen. Ausserdem bringst du jetzt noch "Hauptplot" und "eigentliche Story" ins Spiel.

(Ich will dich hier nicht austricksen oder hinters Licht führen oder so was. Es geht mir halt um eine möglichst präzise Beschreibung.)

Ich hatte ja vorhin "Story" als Summe der Interaktion zwischen Spielern erwähnt, jetzt gibt es noch eine "weniger wichtige" Summe der Interaktion zwischen Spielenden (die Nebenstory) und eine "Haupt"-Summe der Interaktion zwischen Spielenden. Das finde ich gerade etwas unklar und diffus.

Ist nun alles was SL und Spieler tun die (Haupt-)Story oder nur ein Teil? Und ist diese Story, also die Interaktion, gelenkt und geplant und wird so erst eine Story, oder kann man auch "Story-spieler" sein ohne die Interaktionen in eine bestimmte Richtung zu drängen?
 
AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

Ist nun alles was SL und Spieler tun die (Haupt-)Story oder nur ein Teil? Und ist diese Story, also die Interaktion, gelenkt und geplant und wird so erst eine Story, oder kann man auch "Story-spieler" sein ohne die Interaktionen in eine bestimmte Richtung zu drängen?

Falls die Frage nicht nur allein Samsonium gilt:
Aber klar.

Ich würde sogar so weit gehen, dass, wenn der SL eine halbwegs lebendig wirkende Welt gestaltet hat, grundsätzlich jede Form von Charakterspiel (in Abgrenzung zum distanzierten Verschieben der SC-Spielfiguren in einem abstrakten Strategiespiel, auch bekannt als ARS*) eine Story zur Folge hat - ob man will oder nicht.

Ganz kleinlich definiert entsteht selbst bei reiner Aneinanderreihung von Kämpfen eine Story - denn selbt der stumpfste Actionfilm hat eine Story... wenn auch möglicherweise eine dumme.

Die Diskussion über "Story im Rollenspiel" ist demnach ähnlich sinnvoll wie "Kunst im Rollenspiel" oder "Rollen spielen im Rollenspiel"... letztendlich liegt die Antwort irgendwo zwischen "geht nicht" und "ist sowieso alles" - interessant ist da wohl eher die Frage, wie viel wert man auf die eigentliche Handlung (=Story) im Spiel legt, wieviel auf würfelstrategische Herausforderungen, wie viel auf lustige Sprüche zwischendurch, auf die Möglichkeit sich als Hobbypsychologe auszutoben und und und...

oder auf die Frage, in welcher Form man die Story entstehen lässt oder aktiv erschafft.

Die Frage "Was heißt Story?" hingegen wird langsam etwas dämlich, denn die Antwort steht in jedem Wörterbuch:
Geschichte, Handlung

Und somit zurück zur Frage:
"Ist nun alles was SL und Spieler tun die (Haupt-)Story oder nur ein Teil?" Alles, was Ingame geschieht - also natürlich nicht die Tatsache, dass du beim Würfeln dein Bier umkippst.
"Und ist diese Story, also die Interaktion, gelenkt und geplant und wird so erst eine Story, oder kann man auch "Story-spieler" sein ohne die Interaktionen in eine bestimmte Richtung zu drängen?" Muss nicht sein - und ja.



*Kratz, fauch... BAM! ;)
 
AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

Die Frage "Was heißt Story?" hingegen wird langsam etwas dämlich, denn die Antwort steht in jedem Wörterbuch:
Geschichte, Handlung

Dann lass mich dieses langsame Herantasten der letzten 2 Seiten verkürzen.. und gleich zu meiner ursprünglichen Fragen zurück kehren:

Wenn Du (der diesen Post hier liest also nicht nur Iolet) dich als story-begeisterter Rollenspieler siehst... welchen Teil des Spiels erkennst du als Story an, der deine Vorliebe bedient?
 
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Den Teil in dem man nicht über Regeln quatscht.
 
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Für mich ist Story (im Rollenspiel) im wesentlichen das, was andere hier schon geschrieben haben (auch wenn einige da noch mehr drangehängt haben):
Die logische Verknüpfung von Einzelsituationen. Im Allgemeinen benutze ich das wort also ähnlich wie "Handlung".
 
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@Vision und Samsonium:
Also freeform = "Story"? Wenn man jetzt mal nur Zahlenwerte, Würfel und ähnliches als Regeln ansieht.

@mitochondrial shintoist:
Ok. Aber lässt sich das denn irgendwie von Runden abgrenzen, die mit "Story" angeblich nichts am Hut haben und nur in eine Welt eintauchen wollen und dort Abenteuer erleben? Kann man denn irgendein Rollenspiel mit einer konsistenten Spielwelt überhaupt ohne "Story" spielen?
 
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Dass sich Rollenspiel auch mit einem absoluten Minimalgerüst an Story spielen lässt, das gar nicht mehr auffällt, zeigen unzählige Dungeoncrawls von Dungeonüberwindungs-Zahlenansammlungen, die fälschlicherweise Charaktere genannt werden.
Aber selbst Diablo braucht einen Grund und handlungstechnische Verknüpfungen, warum sich da jetzt durch die Horden gekämpft werden muss. Sonst landen wir beim Tabletop als storyloser Variante, wo sich keiner fragt: Warum kämpfen wir eigentlich?
Story ist im Rollenspiel immer mit an Bord, nur wie prominent, das ist eine Sache der SL und der Spieler, die will schließlich von den Beteiligten mit Leben erfüllt/am Leben erhalten werden.
 
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@ Georgios
Die einzige mögliche Abgrenzung, dir mir spontan dazu in den Sinn kommt, ist dass diese Runden, im Gegensatz zu mir, unter "Story" nen vorgeschriebenen SL- oder Metaplot verstehen, der ihnen die Möglichkeiten von eigener Initiative und Input abgräbt. Also das, was ein früherer Vampire-LARP-Mitspieler anmerkte, wenn er genervt kommentierte: "Ich ging gerade meines Weges, als PLOTzlich ... " ;)

Bei mir ist "Story" aber (üblicherweise*) kein sehr umfassendes Konzept mit 1001 Untertönen, sondern einfach das, was am Ende rauskommt, wenn man die Einzelsituationen als mehr oder weniger (irgendwie) zusammenhängende Gesamtheit widergeben kann und auch so gespielt hat.

*üblicherweise, weil ich leider nicht so penibel auf Begriffs-Hygiene achte, dass ich sicher seien kann, dass ich "Story" in anderen Zusammenhängen nicht mit "Plot" gleichgesetzt habe. Aber für die Belange dieses Threads ist hoffentlich der gemeinte Unterschied klar geworden.
 
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Sonst landen wir beim Tabletop als storyloser Variante, wo sich keiner fragt: Warum kämpfen wir eigentlich?
Ich bin zwar kein TT-ler, halte diese Aussage aber so allgemein gehalten für etwas gewagt. Wenn man sich zB das prominenteste TT rauspickt (W40k), dann steckt das oft voll von Gründen und/oder Stories (auch und gerade in den Erzählunge anderer, die ich bisher gehört habe). Vllt nach den Maßstäben vieler keine guten Stories, aber dennoch. ;)
Ich hab Battletech mit Story gespielt, sogar Mensch-ärgere-dich-nicht.
 
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Hab ja nicht behauptet, dass es nicht geht. Aber es ist nicht nötig, weder für Ausgangssituation noch für Spielziel. ;) Wie bei Mädn.
 
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Das ist es fürs Rollenspiel auch nicht. Aber es macht halt manchen Leuten mehr Spaß mit Story. Das ist sicherlich auch beim TT der Fall. Es gibt Leute, denen Spielspaß durch die Stories der Schlachten gesteigert wird. Aber diese Abgrenzung zum TT finde ich nicht unbedint hilfreich in diesem Thread.

Mir geht es ja darum, was ist Story im Rollenspiel? Mit der Annahme, dass Story etwas benennbares ist, das bestimmte Rollenspielrunden besitzen und deshalb mehr Spaß machen als Rollenspielrunden in denen es Story nicht oder weniger gibt.
 
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@Vision und Samsonium:
Also freeform = "Story"? Wenn man jetzt mal nur Zahlenwerte, Würfel und ähnliches als Regeln ansieht.

Freeform ist Freeform. Du wolltest wissen welchen Teil beim Rollenspiel ich als Story bezeichne und genau das habe ich dir gesagt, so einfach wie es mir nur möglich war, und zwar den Teil in dem man nicht über Regeln quatscht. Einfacher kann ich es nicht ausdrücken. Das heißt noch lange nicht das es keine Regeln geben soll, ich mag Regeln. Regel geben der Story eine Gerüst, Gesetzmäßigkeiten und Rückhalt.

Warum du daraus nun eine "Spielform" ableiten musst, weiß ich nicht. Ich kann auch in einem Hack&Slay Dungeoncrawl Story haben und zwar dann wenn man halt wirklich den Charakteren persönlichkeit verleiht und mehr tut als ein Brettspiel spielt und sich Regelmechaniken an den Kopf donnert und statt dem generischen
Nachdem ihr die Skelette Stufe 4 besiegt habt öffnet ihr die Schatztruhe und findet ein Schwert +4 mit feuerverzauberung
ein
Verschwitzt und mit Knochenmehl bestäubt, nähert ihr euch nach dem Erfolgreichen Gefecht gegen die nicht enden wollenden Mengen der elfischen, untoten Grabwächter behauptet habt, nähert ihr euch der Goldenen Schatztruhe, bedeckt von einer Schicht staub, und findet daran Galsharkur, der Flammende Tod, ein meisterhaft gefertigtes elfisches Schwert, dessen leich gekrümmte Klinge von einer Bläulichen Flamme umgeben ist
benutzt wird.

Story ist halt alles.... was nichts mit den Regeln zu tun hat. Freeform hat dabei nicht mehr oder weniger Story als eine D&D Runde sie haben kann, so fern der Spielleiter sich mühe gibt und geneinsam mit den Spielern eine Story erzählt. Wenn man halt nicht einfach nur ein "Du greifst an und machst 10 Schaden" in den Raum wirft, sondern eine Geschichte erzählt wie dieser Schaden entsteht. Wie genau der Schlag geführt wird und wie getroffen wird.

Für mich macht das eben Story aus. Der Fluff zum Crunch. Alles was man so als Fluff bezeichnet ist für mich Story. Das Fuchi das erste Cyberdeck rausbrachte ist für mich Story... genauso wie eine Aufzählung des Paaringsverhaltens von roten Drachen... oder auch nur auszuspielen wie sich zwei Charaktere über eine Entscheidung streiten. Das ist für mich story und das interessiert mich am Rollenspiel. Die Geschichte, die Story. Der Fluff zum Crunch.... und nö... ich halte nicht sonderlich viel von Shockokekse ausschlecken... hin und wieder mag es zwar ganz nett sein nur die Cremefüllung zu futtern, aber nach einiger zeit ist mir dann doch nach etwas Knusprigen keks, besonders wenns nur noch eine schlabbrige masse ist die unansehenlich vorsich hin wabert.


Aber nach dem ich dir nun schon die zweite Frage beantworte... wie wäre es wenn du mir eine beantwortest. In deinem Eingangspost hast du was von wegen ...
Nun habe ich in den letzten paar Tagen und Wochen so oft Leute über "Story im Rollenspiel" reden hören - sowohl dafür als auch dagegen - und konnte nichts von dem was dort erzählt wurde zustimmen. Die Sachen, die an "Story" so schlecht sein sollen, habe ich in meinen Spielrunden nicht wiedergefunden oder eher bewusst selbst gemieden, weil sie mir auch misfallen. Aber die Sachen die "Story im Rollenspiel" angeblich ausmachen, tauchen wenn ich spiele eigentlich auch nicht auf.

... geschrieben. Mich würde nun der dazu gehörige Kontext interessieren. Wer hat das gesagt und wo? Denn so ganz ohne Kontext... hat Halloween Jack recht, verlangst du schon ne ziemliche Menge hier.

Vorallem auch weil bei mir irgendwo der Eindruck entsteht du willst unbedingt eine "Definition" raus pressen... irgendein Label auf eine Spielart klatschen können. Aber wenns dir darum geht muss ich dir Leider sagen... Story hat für mich nichts mit der Spielart zu tun. Ob Erzählonkel oder Dungeoncrawler... beide, sollten zumindest, Story in ihrer Geschichte haben... denn ohne Story ists einfach nur sinnfreies rumgewürfel und generisches Gegnerschlachten. Bisschen so wie die Testarena bei dem Heroeditor für Neverwinter Nights 2... wo man einfach nur nen Raum hat und Gegner rein wirft... die man anschließend looten kann.
 
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"Story" habe ich in letzter Zeit wiederholt als diffuses Label für "vorbestimmten Plot" oder das Nachspielen irgendwelcher stereotyper Plotverläufe aus Film-, TV- oder Buchgenres gelesen. Also Plotentwicklungen, die alleine deshalb stattfinden, weil es für das Genre typisch ist und nicht weil es sich aus der Situation heraus so ergibt.

Das kam mir sehr fremd und unverständlich vor. Weil es eben nichts mit dem zu tun hat, wie ich Story verstehe und geniesse. Und ich habe mich halt gefragt, ob ich einfach nur komische Vorstellungen von Story im Rollenspiel habe oder manche Leute einfach nur gequirlten Mäuseschiss erzählen. Der Eindruck, der sich mir hier bildet, ist jedoch eher das Story eigentlich gar keine konkrete Bedeutung hat und einfach nur ein Label für "das find ich gut" oder halt "das find ich scheisse" ist.
 
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Ich lege es für mich (im RSP) ab jetzt mal so fest:

Story: Die zusammenhängende Abfolge von Einzelsituationen. Was letztlich im Abenteuer geschah/geschieht (oder in mehreren Abenteuern, wenn man von ner Kampagne redet)
Plot: der angedachte und mehr oder weniger vorbereitete antizipierte Verlauf der Story.

Die Abweichngen zwischen beiden können von gering bis gewaltig reichen.
Das entspricht am ehesten auch meiner bisherigen Nutzung der beiden Begriffe (obwohhl ich "Story in Verbindung mit RSP eher selten benutzt habe).
 
AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

"Story" habe ich in letzter Zeit wiederholt als diffuses Label für "vorbestimmten Plot" oder das Nachspielen irgendwelcher stereotyper Plotverläufe aus Film-, TV- oder Buchgenres gelesen. Also Plotentwicklungen, die alleine deshalb stattfinden, weil es für das Genre typisch ist und nicht weil es sich aus der Situation heraus so ergibt.

Das kam mir sehr fremd und unverständlich vor. Weil es eben nichts mit dem zu tun hat, wie ich Story verstehe und geniesse. Und ich habe mich halt gefragt, ob ich einfach nur komische Vorstellungen von Story im Rollenspiel habe oder manche Leute einfach nur gequirlten Mäuseschiss erzählen. Der Eindruck, der sich mir hier bildet, ist jedoch eher das Story eigentlich gar keine konkrete Bedeutung hat und einfach nur ein Label für "das find ich gut" oder halt "das find ich scheisse" ist.

"Story" kann anscheinend sowohl "vorbestimmter" als auch "sich aus der Situation heraus entwickelter" Plot sein. Genauso kann eine "Geschichte" ein bereits existierendes Märchen sein, was man dem Sprößling vorliest, oder eins, dass man sich gerade so während des Erzählens ausdenkt. Da Unterschiede zu machen ist in der Tat eher eine Geschmacksfrage. Aber ob eine statistische Erhebung hier im Forum genug Informationen liefern kann, um eine repräsentative Allgemeingültigkeit des Begriffs anzubieten, bezweifle ich. Trotz oftmals anders erscheinenden Eindrücken sind die Grundeinstellungen der User hier doch sehr häufig miteinander verknüpfbar, daher bildet eine Befragung bei B! alleine eher eine unattraktive Erhebungsmethode.

Sehe ich das richtig, dass hier generell eher anderslautende Definitionen an dich weitergegeben wurden, als du sie von "manchen Leuten" erhalten hast?
 
AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

Dass B! nicht repräsentativ für die Gesamtheit des Hobbies ist, war mir schon klar. Aber eine generelle Tendenz kann man schon ableiten. Zumindest was die internet-reisende Rollenspielergemeinschaft angeht.
 
AW: Erklär mir bitte jemand "Story im Rollenspiel"?

Und gibt's schon 'ne Tendenz, die sich ableiten lässt? Oder anders gefragt, wirst du diese hier mitteilen?
 
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