Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ioelet

I am Iron Man!
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Thread "Hochstufige Disziplinen" schrieb:
Ioelet schrieb:
Warum sollte ich den Hacker-SC gewaltsam in eine Sabbat-Krieg-Chronik reinpressen, wenn das einzig logische Verhalten "Computer einpacken und auswandern" wäre
weil´s für feigheit und davonlaufen keine EP´s gibt...
für unloyales verhalten gegenüber einem prinzen erst recht nicht....

selber Thread schrieb:
Ioelet schrieb:
Lernt man nur etwas, wenn man seine Pflicht erfüllt?
auf alle fälle mehr als wenn man von ihr davonläuft....
Ioelet schrieb:
Es ist doch nicht ernsthaft die Aufgabe des SLs die Treue zum Prinzen sicher zu stellen oder zu belohnen, oder?
Es ist nicht Sinn meines Rollenspiels, die Spieler oder ihre SCs zu Gehorsam, Treue und Disziplin zu erziehen.
nein sicher nicht...weil es eigentlich klar für die spieler sein müsste das es konsequenzen hat wenn
ihre chars scheiße bauen...

Aufgrund dieses Beitrages im V:tM-Forum, wollte ich mal allgemein die Frage stellen:
Seht ihr das moralische Verhalten eines SCs als vernünftigen Bewertungsgrund der rollenspielerischen Qualitäten des Spielers an? Also: Ist ein Spieler ein schlechter Spieler, wenn sich der SC "schlecht", "böse" oder "feige" verhält?

Ist es angemessen den Spieler eines "schlechten", "bösen" oder "feigen" SCs mit Verringerung der vergebenen Erfahrungspunkte zu bestrafen?


Meine Meinung:
Ich betreibe Rollenspiel nicht um meine Mitspieler zu erziehen. Erfahrungspunktevergaben an persönliche moralische Vorstellungen zu knüpfen, finde ich komplett absurd - insbesondere im Vampire-Forum...
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

halte ich für abstrus.

ein charakter soltle rollengerecht gespielt werden,w as heisstd as seine aspekte, gewisse grobe grundzüge etc. ausgespielt werden, oder -bestenfalls- ein rudnes charakterbild entsteht.
das kann man mit EP belohnen, bzw. EP nutzen um den effekt anzustreben, aber das hängt dann mit dem EP konzept zusammen.

ich persönlich belohne gutes rollenspiel gerne, aber sehe durchaus brüche in dem konzept. evtl. weil ich momentan mehr zum 'just a game' tendiere und nicht alles immanent erklärt haben muss.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Das das Bullshit sollte jedem klar sein.
Zwar mag es Bonus-XP für 'Tapferkeit' bzw. Heldenmut geben, aber ebenso für ausgekochte Intrigen, etc.
Gerade ein graues Spiel wie Vampire DARF GAR KEINE Xp-SAnktion für 'unmoralisches' Verhalten haben.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Seht ihr das moralische Verhalten eines SCs als vernünftigen Bewertungsgrund der rollenspielerischen Qualitäten des Spielers an?

?(

Was bitte haben die "rollenspielerischen Qualitäten" eines Spielers mit der Vergabe von Erfahrungspunkten zu tun?

Es sei denn die Fähigkeit eines Spielers das Vergabesystem für Erfahrungspunkte gezielt zu bedienen ist eine "rollenspielerische Qualität".

...

Bei näherer Betrachtung:

Eigentlich eine sehr sinnvolle Definition "rollenspielerischer Qualität". Die Betonung liegt hier offensichtlich auf dem Spiel-Aspekt, insofern, als dass Erfahrungspunkte als eine Maßzahl für den (spielerischen) Erfolg angenommen werden. Ein guter (erfolgreicher) Spieler ist also einer, der viele Erfahrungspunkte erhält. Der Sieger des Spiels ist derjenige mit den meisten Erfahrungspunkten.

...

Wobei das immernoch nicht erklärt wo die Schwierigkeit mit Siegbedingungen liegen sollte, die an bestimmte Aktionen oder Verhaltensweisen gebunden sind. Das ist doch ein recht gängiger Mechanismus in allen möglichen Spielen?

?(

mfG
lgb
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

@bug

Ja, du hast eigentlich recht. Das war sehr blöd formuliert und eigentlich nicht das was ich sagen wollte. Ich bin selbst eigentlich kein Freund davon für das Ausspielen von Rollen Punkte zu vergeben...

Es war so gemeint:
Ich sehe keinen Grund darin, warum SCs EPs abhängig von moralischem Verhalten bekommen sollen. Ihnen aufgrund eines moralischen Fehlverhaltens (Feigheit vor dem Feind - wenn man das denn als was schlimmes ansehen mag) explizit keine Punkte zu geben, kann ich nur als erzieherische Maßnahme werten. Eben als: Das darf dein SCs nicht, dafür gibts keine Punkte.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Warum sollte ich einem SC weniger Erfahrungspunkte geben, wenn er unmoralisch handelt? Wenn ich den Spieler zu irgendeiner moralischen Denkweise erziehen will, dann ermorde ich besagten SC einfach jedesmal grausam, wenn er unmoralisch handelt und behaupte dann, er hätte ja darum gebettelt. Dann brauche ich nämlich gar keine EPs zu geben. :D
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Warum sollte ich einem SC weniger Erfahrungspunkte geben, wenn er unmoralisch handelt?

Mir würde da mindestens ein Rollenspielsystem einfallen das Negative Exp vergaben für unmoralische Handlungen wie z.b. das Töten von Personen, bereit stellt.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Sicher gibt's das. Aber die Frage ist ja eher, ob die Typen, die sich solche Rollenspielsysteme einfallen lassen, zu heiss gebadet worden sind.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ihnen aufgrund eines moralischen Fehlverhaltens (Feigheit vor dem Feind - wenn man das denn als was schlimmes ansehen mag) explizit keine Punkte zu geben, kann ich nur als erzieherische Maßnahme werten.

Wenn du selbst schon deine Unfähigkeit konstatierst, das als etwas anderes zu sehen , was genau möchtest du dann mit diesem Thread erreichen?

Willst du von "uns" erzogen oder gar eines Bessern zu belehrt werden?

Oder möchtest du einfach, dass "wir" dir eifrig beipflichten und verbal übers Haupt streichen?

mfG
lgb
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Aufgrund dieses Beitrages im V:tM-Forum, wollte ich mal allgemein die Frage stellen:
Ist es angemessen den Spieler eines "schlechten", "bösen" oder "feigen" SCs mit Verringerung der vergebenen Erfahrungspunkte zu bestrafen?
Ich halte genau das für unangemessen. Als SL sollte man aber klar machen welches Verhalten man generell wünscht und dieses dann belohnen. Bestrafung ist generell nicht das beste Mittel wenn man ein Verhalten fördern möchte(was ja auch in der Verhaltenspsychologie zur Geltung kommt)

Aber, es kommt auf das Spiel an und auf das was ich mit meiner Gruppe vereinbart habe. Vergebe ich Erfahrungspunkte für das was der Charakter gelernt hat, kann er mit bösen oder feigen Taten ja vielleicht sogar sehr viel gelernt haben. Ich glaube in der oWoD gab es einen Sondererfahrungspunkt wenn ein Spieler benennen konnte was sein Charakter spezielles gelernt hat. Darunter würde ich auch Moral erkennen.

Bei D&D in dem sich alle bewusst sind, dass nur das Monster metzeln XP gibt ist Flucht zum Beispiel nunmal eben etwas das absolut nicht belohnt wird. Sind sich aber auch alle in dem Moment einige wenn sie D&D spielen.

Und dann gibt es ja noch Systeme wie Houses of the blooded in dem ja irgendwie gerade feige, unmoralische und böse Aktionen das sind was das System antreibt.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Tja... ich glaub da hatte nur einer nen Anfall von zwangsautoritärem Hirndurchfall. Amateurpädagogik hat im gesunden Sozialverhalten gleichberechtigter Erwachsener nix verloren.
Um darauf zu kommen braucht es keinen eigenen Thread.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

*snip*
Meine Meinung:
Ich betreibe Rollenspiel nicht um meine Mitspieler zu erziehen. Erfahrungspunktevergaben an persönliche moralische Vorstellungen zu knüpfen, finde ich komplett absurd - insbesondere im Vampire-Forum...

Hmm. Kommt darauf an.

Man muss ja gar keine Erfahrungspunkte vergeben. Siehe z.B. Traveller. Da muss dann die (Spiel-)Welt belohnen oder bestrafen.

Und das sollte dann nach für die Spieler klaren, nachvollziehbaren und schlüssigen Gesichtspunkten passieren.

Ein paar mickrige Erfahrungspunkte mehr oder weniger, ein persönlicher Gegenstand mehr oder minder. Das alles ist lachhaft als Belohnung oder Bestrafung im Vergleich zu dem erhalten oder vorenthalten von Informationen/Hilfe usw. auf Grund der vorherigen Aktionen der SCs.

Da läßt der Zollbeamte die SCs passieren weil sie einem Verwandten oder Bekannten aus der Patsche geholfen haben. Oder der Schurke wird abglenkt, in die Irre geführt und die PCs haben leichte(re)s Spiel.

Auf der anderen Seite kann, wenn die SCs halt unmoralische, mordende, verräterische Wichtigtuer sind die sich an keine Abmachungen halten, die Spielwelt ein sehr unangenehmer Ort sein. Wo an jeder Ecke Informanten lauern, einem die Ordnungshüter ständig an den Kragen wollen und man keinen Augenblick verschnaufen kann. Und, wohl am schlimmsten, wo Aufträge sich als Sündenbockmanöver herausstellen mit fast unmöglichen Erfolgsaussichten und gezinkten Karten. Falls die SCs das dann trotzdem schaffen, Chapeau, aber man darf es ihnen nicht zu einfach machen und man sollte ihnen die vorherigen "Sünden" durch die NSCs nochmals herunterbeten.

Wenn man den Spielern eine konsistente und in sich schlüssige Welt bietet in der bestimmte Spielregeln gelten, dann werden sich viele an diese halten. Und wenn nicht, auch gut. Dann sollte die Welt halt darauf reagieren. Wobei sie anders darauf reagiert wenn die Spieler "intelligent" gegen Ihr Klischee spielen als wenn sie das tumb machen.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Willst du von "uns" erzogen oder gar eines Bessern zu belehrt werden?

Oder möchtest du einfach, dass "wir" dir eifrig beipflichten und verbal übers Haupt streichen?

Sowohl als auch bzw. entweder oder.

Ich möchte eure Meinung dazu hören. Sehr viel mehr als zustimmen oder widersprechen gibt es ja wohl nicht, oder?
Mit Begründung sind wir dann entweder bei "beipflichten" oder "belehren" - was sonst sollte man mit Meinungs-Threads erreichen wollen?
Meinungsaustauch eben...

doomfried schrieb:
Bei D&D in dem sich alle bewusst sind, dass nur das Monster metzeln XP gibt ist Flucht zum Beispiel nunmal eben etwas das absolut nicht belohnt wird. Sind sich aber auch alle in dem Moment einige wenn sie D&D spielen.
Hmmm... ja das ergibt Sinn.
Bei aller Abneigung gegen solche XP-Systeme - dann ist 0 XP für Flucht logisch.
Danke für die Belehrung über D&D und das Beipflichten zur WoD. ;)


kowalski schrieb:
Siehe z.B. Traveller. Da muss dann die (Spiel-)Welt belohnen oder bestrafen.

Und das sollte dann nach für die Spieler klaren, nachvollziehbaren und schlüssigen Gesichtspunkten passieren.
Ich kenne kein System, wo ich das anders machen würde.

Wenn man den Spielern eine konsistente und in sich schlüssige Welt bietet in der bestimmte Spielregeln gelten, dann werden sich viele an diese halten.
Oh mein Gott: Ich bin also doch nicht der einzige, der das sagt.

konsistent. in sich schlüssig.
Amen.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ich finde das sehr gut! Bei Feigen Chars wird in unserer Gruppe normalerweise der Spieler erschossen. Mag drastisch klingen aber bei bestimmten Verhaltensweisen ist jede Nachsicht unangebracht.

Unmoralisches Verhalten von Rollenspiel Charakteren finde ich auch zutiefst unmoralisch. Deshalb gebe ich bei Vampire grundsätzlich keine XP an Spieler deren Chars während des Szenarios:

1. Blut getrunken
2. Einen Person durch List oder Magie beeinflusst
3. Diebstahl oder Sachbeschädigung verübt
4. oder Urkundenfälschung betrieben haben.

So was geht bei uns gar nicht.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Die Moral, an der sich die Charaktere messen lassen ist sicher von Spiel zu Spiel unterschiedlich, wie schon angemerkt sind manche Sachen die man in V:tM abziehen kann in DSA totale NoGos.
Die Spieler dann mit weniger XP zu bestrafen halte ich aber auch für kindisch. Wenn ein Streuner in DSA das Robin Hood-Prinzip aufgibt und kleine Kinder oder wehrlose Omis bestiehlt kann man dem InTime eine Lektion erteilen, das ist wesentlich stimmiger. Vielleicht auch von seinen Compadres, die ihm das Vertrauen entziehen etc.

Wenn ein Spieler so viel Mist baut, dass es den Rest der Runde nervt weil er permanent einen nicht zum Spiel passenden Verhaltenskodex an den Tag legt sollte man meiner Meinung nach auch eher mal mit ihm darüber reden, ob er nicht lieber was andres zocken will oder im Extremfall mit jemand anders.
Aber dann weniger XP geben ... ist kindisch und ich kann mir auch nicht vorstellen dass das viel bewirkt.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Bei D&D in dem sich alle bewusst sind, dass nur das Monster metzeln XP gibt ist Flucht zum Beispiel nunmal eben etwas das absolut nicht belohnt wird. Sind sich aber auch alle in dem Moment einige wenn sie D&D spielen.
Du hast dich wann genau das letzte Mal mit dem Belohnungsmechnismus von D&D (3.x) beschäftigt? Oder basiert dieser Blödsinn auf Hören-Sagen?
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ich finde das sehr gut! Bei Feigen Chars wird in unserer Gruppe normalerweise der Spieler erschossen. Mag drastisch klingen aber bei bestimmten Verhaltensweisen ist jede Nachsicht unangebracht.

Unmoralisches Verhalten von Rollenspiel Charakteren finde ich auch zutiefst unmoralisch. Deshalb gebe ich bei Vampire grundsätzlich keine XP an Spieler deren Chars während des Szenarios:

1. Blut getrunken
2. Einen Person durch List oder Magie beeinflusst
3. Diebstahl oder Sachbeschädigung verübt
4. oder Urkundenfälschung betrieben haben.

So was geht bei uns gar nicht.

Bei allem gelungenen Sarkasmus, finde ich den zweiten Satz absolut in Ordnung. Natürlich dürfen die SCs sich gegenseitig abknallen, wenn einer sich unerlaubt von der Front zurückzieht - und auch NSCs können das machen (oder zumindest versuchen). Also ja: Der SL darf die SCs bestrafen. Aber eben nur in Gestalt von NSCs, für die eben gerade dieses Verhalten angebracht ist und nicht in Form des strafenden Spielweltgottes oder seines persönlichen Rache-NSCs.

Irgendwo sollte der Gottkomplex dann doch ein Ende nehmen...
Weltenschöpfer: ok
Schöpfer der Menschheit (SCs und NSCs): ok
allwissender Beobachter: ok
strafender Rachgott: neeeee....
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Der SL darf die SCs bestrafen. Aber eben nur in Gestalt von NSCs, für die eben gerade dieses Verhalten angebracht ist und nicht in Form des strafenden Spielweltgottes oder seines persönlichen Rache-NSCs.
Natürlich darf er. Wenn die Spieler es so gern haben.

Ich allerdings würde aufstehen und gehen, wenn ich das Gefühl bekäme mein SL würde mich für mein Ingameverhalten strafen wollen.
Die glaubwürdigen und zu erwartenden Folgen meines Verhaltens innerhalb einer konsistenten Spielwelt sind da etwas völlig anderes und haben nichts mit Strafe zu tun.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Genau das wollte ich sagen - bei dir klingts aber zugegeben besser.
 
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