Löwenclub Gesellschaftsfähigkeit von Rollenspielen

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Also bei uns war das damals DSA3!!! :eeek: Aber gut, wir hatten auch einen Spieler dabei, der schon gespielt hatte. Trotzdem nicht unbedingt das Spiel, welches man als super einsteigerfreundlich bezeichnen würde, oder?
Aber es liegt denke ich auch ein Stück weit in der Natur der Sache, daß neue Spieler meist über mindestens einen alten Spieler angeworben wird.
 
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Bei mir war es Shadowrun 2.01D und danach Midgard (2te Edi glaub ich). Und trotzdem bin ich dabei geblieben ganz ohne FLGS und Lehrer (der kam erst später).
Offenbar ist unser Hobby von sich aus Awesome genug. Es muss nicht auch noch gut gemacht sein. Würde aber natürlich nicht schaden.
 
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Ein Kapitel was ist Rollenspiel und wie leitet man richtig gehört in ein Einsteigerrollenspiel. Diese Kapitel dürfen aber nicht zu lang sein, denn welcher neuer SL liest ein langes Kapitel, in dem über Rollenspielleiten theoretisiert wird.
warum? Wenn es gut geschrieben ist, liest man das am anfang durchaus gerne. ich habe einige stunden schöner lektüre mit solchen einführungen verbracht. Gerade wenn man ganz am anfang steht hat man so etwas doch durchaus nötig. es ist eher eine Frage des niveaus, als eine der länge.

Niedertrachts Frage wieso man trotz beschissener systeme dabeibleibt finde ich ganz spannend. in der tat haben die meisten von uns sich wohl durch schlecht gemachte systeme gequält. wenn ich daran denke das mein erster kontakt dsa 3(?) war, wobei der großteil des 'Regel'werkes aus fertigkeitsbeschreibungen und Klassen bestand und darüber hinaus nichts an hintergrund enthalten war, dann wundert mich das auch.
und ohne den berüchtigten 'älteren freund' bzw. jemand der 'mal ne Runde' gespielt hat, wäre das wohl auch nie was gewesen.
aber diese faszination einer fremden welt reicht wohl aus um so manche hürde zu nehmen...
 
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Niedertrachts Frage wieso man trotz beschissener systeme dabeibleibt finde ich ganz spannend.
Eigentlich war die Frage eher ironischer Natur. Es ist nämlich teilweise so, daß man an immer wieder die Theorie lesen kann/muß, daß ein "richtiges"/"gutes" Einsteigerrollenspiel wieder mehr Nachwuchs bringen würde - und in einer nicht unerheblichen Mange. Entsprechende Angebote würde der Markt aber nicht bieten - das möchte ich auch gar nicht abstreiten, aber dann stellt sich die Frage, warum es früher anscheinend auch mit "schlechten" Systemen funktioniert hat.

Ich hab' mit der ersten Version von Shadowrun angefangen, was ich den heute geäußerten Ansprüchen eines Einsteiger-/Anfängerrollenspiel wohl in keinster Weise genügen würde, aber dennoch habe ich das Buch nicht in die Ecke geschmissen und mich anderen Dingen gewidmet.

Heute muß sich Pen&Paper-Rollenspiel aber in einer ganz anderen (Konkurrenz)Situation behaupten. Und ein Einsteiger-/Anfängerrollenspielregelwerk ist keine wirkliche Waffe in diesem verlorenen Kampf.
 
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Eigentlich war die Frage eher ironischer Natur.
japp, ich hab das auch mehr als aufhänger genommen.

Entsprechende Angebote würde der Markt aber nicht bieten - das möchte ich auch gar nicht abstreiten, aber dann stellt sich die Frage, warum es früher anscheinend auch mit "schlechten" Systemen funktioniert hat.
da denke ich hat könnte ein gutes produkt wirklich effektiver sein, aber scheinbar reicht diese faszination oft zum anfixen aus.

Heute muß sich Pen&Paper-Rollenspiel aber in einer ganz anderen (Konkurrenz)Situation behaupten. Und ein Einsteiger-/Anfängerrollenspielregelwerk ist keine wirkliche Waffe in diesem verlorenen Kampf.
wie weit man da kämpfen muss hab ich ja anfangs schon in frage gestellt. ich denke aber dass ein einsteigerfreundlicheres system durchaus mehr leute zum hobby bringen könnte. nämlich die, die sonst aufgeben würden.
ein schnelles und gut verständliches system böte dann auch platz für mehr hintergrund und da könnte man gerade wo fantasyromane aufblühen oder auch im anschluss an pc-spiele einiges machen.
das ist aber fast schon wieder taktisch gedacht.
 
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Wurde doch bei Drakensang probiert, indem ein Light-Regelwerk beigelegt wurde - oder irre ich mich? Hat das zu einem merklichen Nachwuchsschub gesorgt?
 
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Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass die "Einsteiger-Systeme" weniger werden. Als ich angefangen hab, so Anfang der Neunziger, da gab's jede Menge Systeme mit spannendem Hintergrund und simplem (wenn auch nicht perfektem) Regelwerk. Aber die sind inzwischen entweder mehr oder weniger verschwunden oder haben sich totentwickelt. Siehe DnD 4 und DSA 4. Ist ein bisschen wie mit VISTA. Nette Ideen, shiny Aufmachung, aber irgendwie nicht für den Basis-Anwender geeignet.
 
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Wurde doch bei Drakensang probiert, indem ein Light-Regelwerk beigelegt wurde - oder irre ich mich? Hat das zu einem merklichen Nachwuchsschub gesorgt?
was ja nicht bedeutet, dass die umsetzung da optimal war.
es ist ja immer noch eine Frage wie man das macht. in sofern ist das noch kein beweis für die unsinnigkeit von sowas. aber das ist letztlich eh taktisches geplänkel.

nur: dass es trotz einsteigerunfreundlicher systeme rollenspieler gibt ist kein argument für möglichst einsteigerunfreundliche systeme.
 
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nur: dass es trotz einsteigerunfreundlicher systeme rollenspieler gibt ist kein argument für möglichst einsteigerunfreundliche systeme.
Meine Aussage ist auch eher "(Neue) einsteigerfreundliche Systeme werden zu keinem nennenswerten Nachwuchsschub führen.".
 
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Was uns eher fehlt als ein Einsteigersystem ist Hero Quest.

Die Alternativen dazu sind nämlich alle wirklich grenzwertig bescheuert. Hero Quest hat alles richtig gemacht und war die perfekte Einstiegsdroge. Da reicht auch kein "Descent" jemals heran. Von den Pegasus Sachen in dieser Hinsicht ganz zu schweigen.
 
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Äh, D&D4 ist eigentlich sogar ganz hervorragend Einsteigerfreundlich.

Das ist ja gerade das Problem was die ganzen Harteier damit haben...
 
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So isses. Ich finde D&D4 ist, durch den einfachen Grundmechanismus sowie die Tatsache, das jeder "kewl Powaz" hat und es ein generisches Fantasy ist absolut Top-Einsteigerfreundlich. Man müsste es nur entsprechend unter die Leute bringen.
Und das ganze unabhängig davon, ob man selbst D&D4 mag oder nicht (ich mag es nicht, ehe aber sehr wohl seine Stärken).
 
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Äh, D&D4 ist eigentlich sogar ganz hervorragend Einsteigerfreundlich.

Das ist ja gerade das Problem was die ganzen Harteier damit haben...
Ich möchte da widersprechen. 4E wäre einsteigerfreundlich, wenn es ein "Basic Set gäbe", das nur die Stufen 1-10 abdeckte, so wie anno dazumal.
Dadurch, daß sämtliche Powers etc. schon von Anfang an enthalten sind, wird der Anfänger, und nicht nur der, mit Informationen erschlagen, die er nicht braucht, und dadurch, daß er drei nicht eben billige Bücher kaufen muß, wird eine hohe finanzielle Hürde für den Einstieg aufgebaut.
Besser: Box, die alles enthält, was man für Stufe 1-10 braucht, mit abgespeckten DMG-Content und gleich noch Bodenplänen, Pappminis, Charakterbögen und Würfeln dabei.
 
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Diese Box?

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(Ja, natürlich könnte mehr drin sein.)

mfG
cag
 
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Nein, genau so nicht. Ich meinte eher vollwertiges Spiel - nur bis Level 10.
Das Problem mit solchen Starter-Sets, für DSA gab es auch mal eins, ist, daß sie im Grunde genommen ein anderes Spiel sind bzw. wichtige Spielelemente komplett weglassen. Darum kann man sie a) wegwerfen, sobald man mit dem richtigen Spiel anfängt und b) schlagen sie nicht wirklich Brücken zu besagtem richtigen Spiel.
 
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Nein, DnD4 ist nicht einseigerfreundlich, aus genau den Gründen, die ich genannt habe. Ja, es hat einen gradlinigen Grundmechanismus. Ja, das Konzept ist zeitgemäß. Aber es überfordert Einsteiger. Aufgrund der Bandbreite an Optionen und des hohen Abstraktionsniveaus gewisser Mechanismen wird eine Komplexität geschaffen, die Anfänger überfordert.
 
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Wie in WoW? Ein Anfänger wurde als ICH angefangen habe schon von nichts geschockt - heute noch von viel, viel weniger.

Ich habe mal einen komplett WoW sozialisierten Anfänger in meiner Gruppe gehabt der nur THEORETISCH wusste was ein Rollenspiel ist. Nachdem der sich mein D&D 3 Buch ausgeliehen habe kam der mit einem mörderisch frisierten Schurken zurück der mechanisch zumindest alle Veteranen von uns alt aussehen lies.

Komplexität überforderte vor 15 Jahren schon keinen. Heute erst recht nicht.
 
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Das grundlegende Problem das P&P Rollenspiele haben ist, daß sie nicht kompetativ sind. Es sind Spiele bei denen eine Gruppe von Personen zusammen spielen muß und es am Ende keinen Gewinner gibt – keinen Gewinner im Sinne von „Wer war der Beste der teilnehmenden Spieler“. Dementsprechend sind diese Spiele per se bereits für einen Grossteil der Bevölkerung uninteressant, da man sich hier nicht mit jemandem mißt, sondern vielmehr mit einer Runde von Personen eine „gute“ Zeit verbringen sollte. Die meisten Personen finden es wenig bis gar nicht nach vollziehbar wozu man ein Spiel spielen sollte in dem man nicht gewinnen kann, in dem man nicht der beste sein kann. Deshalb werden auch Personen die diese Spiele spielen nicht verstanden und man unterstellt ihnen eine gewisse „Abnormität“ und ich kann dem nur zustimmen – der Grossteil der Rollenspieler ist merkwürdig, merkwürdig in ihren Vorstellungen, merkwürdig in ihren Interessen und merkwürdig in ihrer Motivation.

Ich finde nicht, daß Rollenspiel auch nur ansatzweise gesellschaftsfähiger geworden ist. Das Fantasyfilme und Fanatasybücher boomen, sagt nichts darüber aus, ob Leute bereit sind P&P zu spielen. Das Konzept des Spieles hindert die Personen diese Spiele zu spielen und nicht deren Inhalte. Es würde auch keinen Run auf diese Spiele auslösen, wenn die Spiele Themen hätten die den Zeitgeist perfekt treffen – das Spiel an sich, seine Mechanik und Intention treffen nicht den Zeitgeist. Deshalb ist es nur eine Illusion zu glauben, daß man Rollenspiele so gestalten könnte, daß es mehr Anfänger anlockt – es wird immer die selbe Gruppe von Leute anlocken – eine Gruppe die bereit ist seine Zeit mit einem Spiel zu „verschwenden“ bei dem der Gewinn jener ist, daß man eine gute Zeit und Spaß hatte. Jedoch läßt sich dieser Gewinn nun mal auch anders einfahren und man muß sich nicht mit den ewig langen Regeln eines Spieles beschäftigen, muß nicht Leute finden die dasselbe Interesse und die notwendige Zeit dafür haben und man muß nicht Geld für eine Unzahl an Büchern „verschwenden“ um das Spiel möglichst komplett spielen zu können.

Auch der Erfolg von UO, WOW und wie sie alle heißen, deutet nicht darauf hin, daß es einen größeren potentiellen Markt für P&P Spieler gibt. 99% der WoW Spieler haben kein Interesse daran tatsächlich ein Rollenspiel zu bestreiten – ihnen ist Verhalten, Entwicklung und Motivation des Charakters vollkommen egal. Sie wollen einen ausgeskillten Charakter haben und besser sein als andere. Diese Spiele sind kompetative Spiele – P&P sind es nicht.
 
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Ich möchte da widersprechen. 4E wäre einsteigerfreundlich, wenn es ein "Basic Set gäbe", das nur die Stufen 1-10 abdeckte, so wie anno dazumal.
Oh was würden die Hater da wieder Ripoff schreien.

Auch der Erfolg von UO, WOW und wie sie alle heißen, deutet nicht darauf hin, daß es einen größeren potentiellen Markt für P&P Spieler gibt. 99% der WoW Spieler haben kein Interesse daran tatsächlich ein Rollenspiel zu bestreiten – ihnen ist Verhalten, Entwicklung und Motivation des Charakters vollkommen egal. Sie wollen einen ausgeskillten Charakter haben und besser sein als andere. Diese Spiele sind kompetative Spiele – P&P sind es nicht.
Käme auf den Versuch an. Es gibt nunmal keine ernsthaften PVE-MMOs. Geschweige denn Rollenspiel MMOs. Woher willst du dann ableiten dass dafür nicht auch ein Markt existieren würde? WOW ist IMO vor allem deshalb so erfolgreich weil es keine Alternativen sondern nur schlechtere Kopien gibt.
Außer EvE dass allerdings entschieden zu komplex und einsteigerunfreundlich um jemals aus seiner Nische herauszukommen.

Dadurch, daß sämtliche Powers etc. schon von Anfang an enthalten sind, wird der Anfänger, und nicht nur der, mit Informationen erschlagen, die er nicht braucht,
Das stimmt nicht. Die Kel P03erz sind ja alle hübsch nach Level und Sorte geordnet. Einfacher gehts nicht.

und dadurch, daß er drei nicht eben billige Bücher kaufen muß, wird eine hohe finanzielle Hürde für den Einstieg aufgebaut.
Point Taken. Alledings ist (und das kann der freundliche Rollo dem Neuling auch so verkaufen) Rollenspiel trotzdem noch eins der billigsten Hobbys überhaupt. Einmal 100 Eier löhnen und theoretisch ewig Spielspaß haben. Da kommt kein Fußballverein und kein MMO ran.
 
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