Rollenspieltheorie Zum Anspruch und Kunstbegriff von Rollenspielen

Manchmal ist ein Baum auch einfach nur ein Baum ohne eine dahinterstehende Bedeutung oder ohne daß ein Autor/Musiker/Maler sich dabei etwas gedacht hat...
Das ist ja noch gar nichts. Ich habe mich mal mit einem malerisch tätigem Künstler unterhalten und er war sich sicher, dass das, was er da vollbracht hat Kunst ist, aber er hatte dabei keinen Gedanken, was es aussagen sollte. Das lag nach ihm ganz allein beim Betachter.
 
Sowas mag ich gar nicht. Da wird dann immer mehr reininterpretiert, als eigentlich gesagt werden wollte oder man reduziert das auf bestimmte biographische Aspekte, z.B. Kafka und sein Vater.
 
@ Skar: ;) Im Zentralauge des Betrachters? :ROFLMAO:

@ Atreju: Im Kontext "Vampire" bzw. "Malkavianer" finde ich das schon, da steckt dann wohl in diesem Zusammenhang auch etwas dahinter (wobei ich beides mehr vom PC-Spielen kenne).
Mit dem Baum könnte man dann aber auch auf die philosophische Ebene heben und nach Plato die Idee eines Baumes dort erkennen. ;)
 
Sowas mag ich gar nicht. Da wird dann immer mehr reininterpretiert, als eigentlich gesagt werden wollte oder man reduziert das auf bestimmte biographische Aspekte, z.B. Kafka und sein Vater.
Das könnte ja durchaus in der Absicht des Künstlers gelegen haben.

Das ist das andere Problem an der Kunst-Diskussion: Da reden so oft Blinde von der Farbe.
 
Das könnte ja durchaus in der Absicht des Künstlers gelegen haben.

Meinst du die Vielfältigkeit der Interpretationsmöglichkeit oder die Reduzierung auf bestimmte Merkmale?
Ersteres ist durchaus interessant, solange es nicht dazu neigt, zuviel reinzudeuten. Letztere ist langweilig.
Ich meine sowas: Bei der Interpretation einer Kurzgeschichte, bei der es darum ging, daß ein Stein einmal ins Kino ging und sich so freute, daß er auf und ab sprang und dabei den Boden durchschlug, schrieb ein Schüler, daß es eigentlich um den Kalten Krieg ging: Der Stein sollte dabei eine der beiden Parteien symbolisieren (weiß nicht mehr welche), das alles wäre eine Parabel auf den Umgang miteinander usw.usf. Das meine ich mit überinterpretieren. Ich mag es hermeneutischer: Solange ich mit Kunstwerk und Künstlerbiographie auf bestimmte Umstände schließen lassen kann, dann prima. Es gibt mMn keine richtige oder falsche Interpretation, aber sehr wohl richtige und falsche (weil oft nicht nachvollziehbare) Begründungen.
 
Ich meine damit, dass Kunst sich manchmal nur über Hintergrundwissen erschließt (Das schwarze Quadrat). Manchmal intendiert der Künstler aber nichts weiter, als dass die Rezipienten sich selbst darin spiegeln (Skars Künstler). Und dann wollen manche auch einfach was ausdrücken oder erkunden, ohne den Anspruch zu haben, damit irgendwem zu gefallen (Pollocks Spätwerk). Und manchmal ist bei Kunstwerken auch einfach die Struktur die Kunst und der konkrete Inhalt nebensächlich (John Cage).
Und manchmal verstehen Leute das nicht, und sprechen den Werken den Kunststatus ab. Aber da geht es ihnen wie den Kreationisten: Die Kunst hört nicht auf, Kunst zu sein, nur weil ein (oder auch ein paar Tausend) Ignoranten sie nicht verstehen und sich auch keine Mühe machen, sie zu verstehen.

Wenn man sich ein bisschen (oder besser noch sehr tief... aber das dürfte wohl idR unrealistisch sein) mit etwas beschäftigt hat, dann kann man natürlich sagen, dass man etwas mag oder nicht mag. Aber ihm so ganz den Kunststatus absprechen zu wollen, nur weil man es nicht versteht, ist in aller Regel wenigstens vermessen.
 
Hm, kann der Diskussion nicht mehr so richtig folgen. Das soll den Rest aber nicht von der Diskussion abhalten. Ich danke für die zwar leider oft themenfremde, aber doch rege Beteiligung und werkel dann mal in kleinerem Kreise weiter.

Bei Interesse sieht man sich bestimmt mal bei Gelegenheit auf ein Bierchen und da lassen sich diverse Klamotten ohnehin viel besser besprechen. Schönen Tag noch!
 
Aber ihm so ganz den Kunststatus absprechen zu wollen, nur weil man es nicht versteht, ist in aller Regel wenigstens vermessen.

Ich spiele nur ungerne des Teufels Advokat.. das ist genau das, was unter anderem auch hier im Thread von dir im Bezug auf Rollenspiele / Rollenspielrunden getan wurde. :p
 
Haben Rollenspiele und Runden denn von sich aus diesen Anspruch bzw. will den jemand geltend machen? Das ist doch der Unterschied zu dem, was gemeinhin als Kunst gilt oder gelten will.
 
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