Ancoron Fuxfell
Vorsintflutlicher
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- 2. Dezember 2003
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Wenn zwei Spieler unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was glaubwürdig ist, dann könnte man natürlich sagen, dass diese beiden Spieler aufgrund fehlender Kompatibilität nicht miteinander spielen können. Das wäre aber sehr schade. Daher wäre es wünschenswert den Konflikt in einem solchen Fall auflösen zu können.
Für Bereiche, die es auch in der Realität gibt, ist das möglich. Wenn es Fakten gibt, dann haben Spieler die Möglichkeit, dazuzulernen und ihre unzureichenden Vorstellungen anzupassen. So kommt man auf einen Nenner und kann sich darüber einigen, wie man einen Sachverhalt im Spiel gestaltet, so dass ihn alle glaubwürdig finden, weil er realistische Fakten abbildet.
Eine Diskussion, was bestimmte Spieler für glaubwürdig halten hingegen ist nicht zielführend. Mit welchen Argumenten kann man denn Leute dazu bringen, etwas glaubwürdig zu finden, wenn nicht auf der Basis von Realismus? Ansonsten ist es doch Geschmackssache und über Geschmack kann man nicht streiten.
@ Zornhau
Welche Fantasy-Kampfsysteme sind denn nicht umständlich bei hohem Detailgrad? (Mit hohem Detailgrad meine ich nicht, dass man unterschiedliche Fertigkeiten für unterschiedliche Nahkampfwaffen benötigt – das ist für mich umständlich ohne eine Mehrwert im konkreten Kampf zu liefern, indem meistens sowieso niemand zwischen verschiedenen Arten von Nahkampfwaffen wechselt).
Evtl in einem neuen Thread und hier nur verlinkt? Mir kommt da die Idee das als Tabelle Detailgrad / umständlich / realistisch darzustellen…
Nein, höchstens falsch verstandener Realismus.
Auch in der Realität gibt es Menschen, die sich freiwillig für andere in Gefahr begeben oder die ihr Handeln z.B. nicht nur an Geld ausrichten, sondern auch an Ethik, Umweltschutz o.ä. bzw. Leute, denen es nicht nur darum geht, finanziell abgesichert zu sein, sondern die Lust auf Herausforderungen, Abenteuer o.ä. haben.
Wenn man einen solchen Charakter im Rollenspiel spielt, ist das also nicht unrealistisch. Man darf nicht-08/15 nicht mit unrealistisch verwechseln. In der Realität gibt es schließlich auch außergewöhnliche Menschen.
Ich empfinde das als voreilig, hier auf Entfernung die Diagnose „Arschigkeit“ als Ursache zu erstellen. Denkbar wäre z.B. auch Inkompetenz.
Einen Charakter charaktergerecht agieren zu lassen ist grundsätzlich eine legitime Spielweise. Zu Problemen kam es hier, weil einerseits der Charakter zu wenig auf die Kampagne hin ausgerichtet erstellt worden ist und andererseits die Kampagne zu wenig auf den Charakter hin ausgerichtet erstellt worden ist.
Vielleicht hat der Spieler von der Kampagne etwas anderes erwartet und vermutlich sicher nicht, dass sein Charakter schnell zu Reichtum kommt. Dass sein Charakter dann aus dem Spiel ausschied, fand er vielleicht am Ende selbst ungünstig. Den Charakter zu verbiegen hätte ihn aber auch unzufrieden gemacht.
Interessant fänd ich die Antwort des Spielers darauf, welche Art von Spiel er möchte und was daran spannend wäre. Möglicherweise käme er dann selbst darauf, dass seine Charakterwahl seinen eigenen Spielspaß sabotiert.
Ich persönlich erstelle meine Charaktere gerne passend zu Gruppe und Kampagne und nehme so Rücksicht auf die anderen, möchte meinen Charakter dann aber auch möglichst charaktergerecht ausspielen dürfen.
Es ist nicht glaubwürdig, aber genregemäß und wird aus diesem Grund akzeptiert. Es geht letztlich um die Akzeptanz des Inhalts des gemeinsamen Vorstellungsraumes. Je nach Genre werden auch unglaubwürdige Dinge akzeptiert. Was man vermeiden möchte ist, dass ein Spieler aus der gemeinsamen Vorstellung aussteigt, nicht mitgehen kann, diese nicht akzeptiert. Und ein Grund dafür kann sein, dass er sie nicht glaubwürdig findet, ein anderer Grund, dass er sie nicht für genregemäß hält.
Für Bereiche, die es auch in der Realität gibt, ist das möglich. Wenn es Fakten gibt, dann haben Spieler die Möglichkeit, dazuzulernen und ihre unzureichenden Vorstellungen anzupassen. So kommt man auf einen Nenner und kann sich darüber einigen, wie man einen Sachverhalt im Spiel gestaltet, so dass ihn alle glaubwürdig finden, weil er realistische Fakten abbildet.
Eine Diskussion, was bestimmte Spieler für glaubwürdig halten hingegen ist nicht zielführend. Mit welchen Argumenten kann man denn Leute dazu bringen, etwas glaubwürdig zu finden, wenn nicht auf der Basis von Realismus? Ansonsten ist es doch Geschmackssache und über Geschmack kann man nicht streiten.
@ Zornhau
Welche Fantasy-Kampfsysteme sind denn nicht umständlich bei hohem Detailgrad? (Mit hohem Detailgrad meine ich nicht, dass man unterschiedliche Fertigkeiten für unterschiedliche Nahkampfwaffen benötigt – das ist für mich umständlich ohne eine Mehrwert im konkreten Kampf zu liefern, indem meistens sowieso niemand zwischen verschiedenen Arten von Nahkampfwaffen wechselt).
Evtl in einem neuen Thread und hier nur verlinkt? Mir kommt da die Idee das als Tabelle Detailgrad / umständlich / realistisch darzustellen…
Unterm Strich war es wohl glaubwürdiger Realismus, der seinen Charakter letztlich davon abgehalten hat, sich ins "Abenteuer" zu stürzen.
Nein, höchstens falsch verstandener Realismus.
Auch in der Realität gibt es Menschen, die sich freiwillig für andere in Gefahr begeben oder die ihr Handeln z.B. nicht nur an Geld ausrichten, sondern auch an Ethik, Umweltschutz o.ä. bzw. Leute, denen es nicht nur darum geht, finanziell abgesichert zu sein, sondern die Lust auf Herausforderungen, Abenteuer o.ä. haben.
Wenn man einen solchen Charakter im Rollenspiel spielt, ist das also nicht unrealistisch. Man darf nicht-08/15 nicht mit unrealistisch verwechseln. In der Realität gibt es schließlich auch außergewöhnliche Menschen.
Die Aktion des obigen Spielers wirkt jedoch nicht wie ein Problem des "Realismus in sozialen Interaktionen", sondern als klassischer Fall von "Mein Charakter ist halt so"-Arschigkeit: eine "Begründung" für arschiges SPIELER-Verhalten durch Beharren auf "realistischem" Ausspielen der Verhaltenszüge des vom SPIELER selbst erstellten und kontrollierten Charakters.
Hier ist der Realismus nur vorgeschoben. In Wirklichkeit ist der SPIELER ein Arsch und unwillig mit anderen ZUSAMMEN zu spielen und sich auf die für die gesamte GRUPPE geltenden Interessen einzulassen. Ein Egoist eben. - Realismus hat hier überhaupt nichts mit dem Problem zu tun, daß sich der SPIELER bekloppt verhält.
Ich empfinde das als voreilig, hier auf Entfernung die Diagnose „Arschigkeit“ als Ursache zu erstellen. Denkbar wäre z.B. auch Inkompetenz.
Einen Charakter charaktergerecht agieren zu lassen ist grundsätzlich eine legitime Spielweise. Zu Problemen kam es hier, weil einerseits der Charakter zu wenig auf die Kampagne hin ausgerichtet erstellt worden ist und andererseits die Kampagne zu wenig auf den Charakter hin ausgerichtet erstellt worden ist.
Vielleicht hat der Spieler von der Kampagne etwas anderes erwartet und vermutlich sicher nicht, dass sein Charakter schnell zu Reichtum kommt. Dass sein Charakter dann aus dem Spiel ausschied, fand er vielleicht am Ende selbst ungünstig. Den Charakter zu verbiegen hätte ihn aber auch unzufrieden gemacht.
Interessant fänd ich die Antwort des Spielers darauf, welche Art von Spiel er möchte und was daran spannend wäre. Möglicherweise käme er dann selbst darauf, dass seine Charakterwahl seinen eigenen Spielspaß sabotiert.
Ich persönlich erstelle meine Charaktere gerne passend zu Gruppe und Kampagne und nehme so Rücksicht auf die anderen, möchte meinen Charakter dann aber auch möglichst charaktergerecht ausspielen dürfen.
Aber, in Deadlands - egal ob Classic oder Reloaded - fliegen den Verrückten Wissenschaftlern STÄNDIG ihre Apparillos um die Ohren. Das passiert oft und ist oft krass gefährlich, verstümmelnd oder gar tödlich. Nur gehört das zum Setting, zur Spielwelt dazu. Es ist NICHT realistisch, wohl aber für die Vorgaben des Settings stimmig und damit plausibel.
Es ist nicht glaubwürdig, aber genregemäß und wird aus diesem Grund akzeptiert. Es geht letztlich um die Akzeptanz des Inhalts des gemeinsamen Vorstellungsraumes. Je nach Genre werden auch unglaubwürdige Dinge akzeptiert. Was man vermeiden möchte ist, dass ein Spieler aus der gemeinsamen Vorstellung aussteigt, nicht mitgehen kann, diese nicht akzeptiert. Und ein Grund dafür kann sein, dass er sie nicht glaubwürdig findet, ein anderer Grund, dass er sie nicht für genregemäß hält.