Worst Case Scenario beim Spielen?

Was ist das Worst Case Scenario / der GAU ?

  • Alle Charaktere sind tot!

    Stimmen: 10 19,2%
  • Das Abenteuer ist gesprengt.

    Stimmen: 4 7,7%
  • Die Charaktere sind irgendwie unspielbar geworden, aber nicht tot oder NSCs.

    Stimmen: 17 32,7%
  • ..ganz was anderes und zwar: (siehe meinen Beitrag im Thread)

    Stimmen: 21 40,4%

  • Umfrageteilnehmer
    52
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Zornhau schrieb:
Andererseits sieht man - außer auf reinen Con-Runden - seine Mitspieler ja öfter. Man redet ja nicht nur über das Rollenspiel miteinander. Man kennt sich auch in anderen sozialen Rollen als nur als Mitspieler. - Da könnte es einem doch auffallen, ob und wenn ein Mitspieler mit Rückzug, Unlust, etc. reagiert. - Als Freund kann man doch ganz normal mit dem Mitspieler reden, ohne gleich Zwang und Druck anwenden zu müssen.

Außer du hast es mit wahren Zicken zu tun (und ich meine durchaus männliche Zicken).

Einmal ist es passiert, da haben wir zu fünft plus mir als SL gespielt. Die Gruppe hatte ein dominantes Problem, nämlich, dass sie von einem Dämon besessen war (also jeder für sich). Alle Zeichen standen gegen sie, offensichtlich mochten diverse Leute die Charaktere nicht und wollten sie auslöschen bevor die Apokalypse eintritt. So also die Grundsituation (war nur ein One-Shot, aber dafür zu diesem Zeitpunkt sehr atmosphärisch). Die Ereignisse überschlagen sich:

Die Charaktere bemerken frühzeitig wie sich eine Gruppe Bösewichte ans Haus schleicht. Jeder reagiert auf irgendeine Art, außer EINEM: Dieser Spieler verkündet er würde dann auch noch was machen wollen. Da alle anderen in Kampfeslust sind geht dieser Kommentar völlig unter (bei allen Spielern inklusive SL). Nach dem Kampf werd ich vom Spieler auf einmal angemoppert, dass er nichts tun konnte. Was wollte er tun? Der unbeteiligten Prostituierten im oberen Stockwerk bescheid sagen, dass alles gut ist, weil er ja Künstler ist und mit all dieser Gewalt eh nichts am Hut habe. Man hätte ja sagen können: Er hat aber Charakterspiel gemacht. Kennt man diesen speziellen Spieler weiß man: Er brauchte nur mal wieder SEINE 5 Sekunden Aufmerksamkeit.
Gegen Ende der Runde beratschlagten sich dann zwei Spieler vor Eintritt der Apokalypse lieber den Freitod zu wählen (bemerke abermals: One-Shot!). Sie bereiteten eine Sprengfalle vor und während sich alle am gemeinsamen Wohnzimmertisch beratschlagen was da noch kommen möge drückt einer von den beiden den Zünder. Zicke interveniert: "Das geht so nicht ... ich will was machen!" - "Ähm ... wir sind sowieso am Ende des Plots, der Zeit und überhaupt - was willstn du jetzt noch machen?" ... es gab ein 5 minütiges Gespräch, bis ich sichtlich genervt einen Dex Check zuließ, den der Spieler schaffte. Und was war seine grandiose Aktion? "Hey, das könnt ihr nicht mach...." BUMMM! Aber der Spieler war glücklich, weil er nochmal Aufmerksamkeit gekriegt hat.

Es hat sich in der letzten Zeit gebessert. Er erkennt jetzt zumindest ab und an, dass es nicht immer nur um ihn gehen kann und dass es einen Unterschied zwischen spielförderlichen Aktionen und weniger spielförderlichen Aktionen gibt. Dennoch: Wer einen Selbstdarsteller in der Gruppe hat und einen unberechenbaren dazu kann sich innerhalb von Sekunden auf was gefasst machen. Und wenn die Aufmerksamkeit durch offensichtliches Nintendo DS rausgehole ("Moment, ich muss noch speichern!") und Buch lesen auf sich gezogen wird.

Und gerade weil man miteinander befreundet ist ist es eben nicht damit getan zu sagen: "Hoecker sie sind raus!" - traurig aber leider wahr. Man kann versuchen zu reden, ob das aber immer unbedingt ankommt steht auf einem ganz anderen Blatt.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Worst Case ist für mich, wenn Spieler und SL total aneinander vorbei spielen...

Die Ambitionen sind unterschiedlich und die Vorbereitungen des SL werden in keinster Weise gewürdigt!!!
:rolleyes:
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Und das "innerlich schon lange vom Spiel Zurückziehen" passiert innerhalb von fünf Minuten? - Das kann ich mir nicht vorstellen.
Wie lange es dauert ist irrelevant, der Spieler macht das mit sich selber aus und wird seine Umwelt in den wenigsten Fällen an seinen Überlegungen teilhaben lassen. Das heißt wenn der SL nicht super aufmerksam ist, kriegt er erst mit was in dem Spieler vorging, wenn der seine Entscheidung schon lange gefällt hat.

Und je nachdem, wie Entscheidungsschnell und wie starrköpfig ein Mensch ist, können solche Überlegungen innerhalb von Minuten abgeschlossen sein.
Ich selbst erinnere mich alleine schon an drei Situationen, die aus meiner Sicht völlig verfahren und ausweglos waren und keine 5 Minuten später sagte ich scheißegal, was mit meinem Charakter passiert, Hauptsache wir haben den Blödsinn hinter uns. Das ist nun nicht die Extremform des Spielboykotts, aber innerlich war ich mit dem Spiel durch. Mir war es herzlich egal, ob der SC stirbt oder nicht, genauso war es mir egal ob die Gruppe das Abenteuer zu Ende bringt oder nicht.

Das sollte eigentlich JEDEM klar sein, daß man mit Druck keinen Spieler beim Rollenspiel halten kann. - Was für einen "Willen" will denn der Spielleiter durchsetzen?
Sollte jedem klar sein, ist es aber nicht. Es gibt genug Spielleiter, die versuchen ihre Idee des Rollenspiels 1 zu 1 umzusetzten und Spieler, die dann aus der Reihe tanzen, müssen mit entsprechenden Strafen des SLs rechnen, weil sie "sein" Spiel kaputt gemacht haben.
Und selbst wenn der SL nicht zu diesen selbstverliebten Personen gehört, ist er immernoch ein Mensch und Menschen haben einen unterschiedlich langen Geduldsfaden. Sogar der geduldigste SL wird gereitzt reagieren, wenn ein Spieler 5 Minuten vor Ende des Abenteuer, über Sinn und Zweck seines SC disskutieren will. Dann wird er auch mehr oder weniger sanft Druck anwenden, um erst das Spiel zu beenden, bevor eine Disskusion losbricht.
Deine Annahme, daß alle ruhige, besonnene Menschen wären, die offen über ihre Gedanken und Gefühle reden und das ganze ruhig und sachlich klären, ist hier etwas fehl am Platz.
Manchmal reicht schon eine harmlose Bemerkung, die sich jemand anderes zu Herzen nimmt. Der schlägt dann gleich verbal besonders hart zurück und der andere weiß gar nicht was los ist. Es ist sehr schnell zu, daß ein Wort das andere gibt und aus einer Mücke wird ein Elefant.
Das klassische Beispiel ist doch, daß sich jemand übergangen fühlt. Jemand schlägt was vor, oder versucht etwas vorzuschlagen und niemand hört zu. Sowas führt schnell zum Streit, denn egal wie sehr man beim Rollenspiel ist, andere Sachen hat man meistens immer im Kopf und daß führt u.U. zu Streß.
Und machen wir uns nichts vor, die wenigsten Leute setzten sich vor dem Rollenspiel erstmal hin und machen eine emotionale Bestandaufnahme, um zu prüfen, ob man möglichen Konflikten beim Spielen auch gewachsen ist.

@Eva und Constancia de la moerte: Wie oft ist Euch denn so etwas schon in häuslichen (also Nicht-Con-)Runden passiert?
Einmal? - Dann ist es ein bedauerlicher Einzelfall.
Öfter? - Woran lag es denn? Gibt es da ein "Muster" an Anzeichen, Gründen, etc., nach denen man das dann beim dritten oder vierten Mal erkennen kann?
Ich habe das schon mehrmals erlebt. Wobei ich mich frage, worauf du hinaus willst?
Darauf hinweisen, daß es gar nicht so schlimm ist, wie ich meine, weil man sowas ja vorhersehen kann? Klar, unter der Annahme, daß man einen umsichtigen SL hat, der auch noch aufmerksam ist, sowie vernünftige Spieler, die offen sind und Probleme ansprechen, wenn sie auf treten, dann kann man soetwas im Vorfeld absehen und entsprechend gegensteuern. Aber das sind optimale Bedingungen und soetwas ist kaum als Grundlage für ein GAU Szenario geeigenet. Hier sollte man schlechte Bedingungen als Grundlage annehmen und das sind nunmal unaufmerksame SLs, die nur daran interessiert sind ihr Ding durch zu ziehen, Spieler, die nur halb beim Spiel sind, weil sie ihren Kopf mit anderen Dingen voll haben und allgemein Leute mit dünnen Nerven, die sich bei jedem Widerwort emotional angegriffen fühlen.
Unter solchen Bedingungen ist es schnell zu, daß man gegeneinander spielt, oder an einander vorbei oder gar überhaupt nicht mehr spielt, weil man entsprechende Anzeichen nicht wahrnimmt oder schlimmer noch nicht wahrnehmen will.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Mein persönlicher Worst Case war wohl eine Kombination aus "Tod eines Chars" und "gesprengtes Abenteuer" was leider Hand in Hand ging. Aber das war eigentlich lediglich eine Folgeerscheinung... und das letzte Quendchen, daß dem Spiel den Garaus gesetzt hat. Die Ursache war letztendlich die Unfähigkeit des SL der ausdrücklich sein Spiel als Anfängerrunde bezeichnet hat und ständig solche Kommentare kamen wie "das hättet ihr wissen müssen". Schon bei der gemeinsamen Charerstellung hat der SL bewiesen, daß er eigentlich keine Ahnung hat was ein ausgewogener Charakter ist und uns Spieler war das leider auch noch nicht klar (logisch wir kannten das System ja fast alle gar nicht). Hätte er lieber mal mit vorgefertigten Chars gespielt... obwohl das warscheinlich auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein gewesen wäre.

Fazit: 5 komplett veschwendete Stunden (inklusive Charerstellung) und das erste und letzte mal das ich Earthdawn gespielt habe (wobei da das System nix für kann)
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Eva schrieb:
Manchmal reicht schon eine harmlose Bemerkung, die sich jemand anderes zu Herzen nimmt. Der schlägt dann gleich verbal besonders hart zurück und der andere weiß gar nicht was los ist. Es ist sehr schnell zu, daß ein Wort das andere gibt und aus einer Mücke wird ein Elefant.
Das klassische Beispiel ist doch, daß sich jemand übergangen fühlt. Jemand schlägt was vor, oder versucht etwas vorzuschlagen und niemand hört zu. Sowas führt schnell zum Streit, denn egal wie sehr man beim Rollenspiel ist, andere Sachen hat man meistens immer im Kopf und daß führt u.U. zu Streß.

Das kann man nicht genug hervorheben!
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Jeder hat natürlich seine eigenen Erfahrungen gemacht. Daß diese bisweilen kaum Überschneidungen mit den Erfahrungen anderen Rollenspieler beinhalten, habe ich erst vor wenigen Tagen beim Diskutieren über Cons mit oder ohne feste Zeitblöcke erlebt. Meine Erfahrungen sind anders als die anderer Rollenspieler.

Das heißt wenn der SL nicht super aufmerksam ist, kriegt er erst mit was in dem Spieler vorging, wenn der seine Entscheidung schon lange gefällt hat.
Als Spielleiter will ich NICHT der Shrink meiner Mitspieler sein. - Ich bin AUCH Mitspieler und mache das nur zur Unterhaltung. Da kann ich psycho-freakiges Herumgezicke überhaupt nicht gebrauchen.

Das ist ein Grund, warum ich in häuslichen Runden, wo ich mitbestimme, wen ich als Spieler einlade, eben KEINE Gestörten einlade.

Wie ich so bin, was für Spiele ich so spiele, und WIE ich diese Spiele spiele, das ist kein Geheimnis. - Wer bei mir im Spiel in die "Tiefen seiner Seele" abtauchen möchte und dann mit einem Klumpen psycho-freakiger "Rohrverstopfung" hochkommen möchte, der kommt mir garnicht erst nicht über die Schwelle. - Vielleicht liegt es daran, daß sich meine Erfahrung mit solchen geschilderten Spiel-Aussteigern nur auf Con-Runden beschränkt. - Vielleicht tendieren zu den Spielen, die ich so spiele (z.B. Savage Worlds, Deadlands, Engel, HeroWars/HeroQuest, Castle Falkenstein usw.) auch weit weniger Leute, die "anfällig" für psycho-freakiges Verhalten sind.

Weiß ich nicht.

Ich bin aber heilfroh, daß ich in der langen Zeit meines aktiven Spieler- und Spielleiterlebens solche auf mich wirklich gestört wirkenden Verhaltensweisen praktisch NICHT erlebt habe. (Außer auf Cons, und auch da extrem selten und eigentlich nur in Runden der "darken Seite des Rollenspiels" aber nicht in normalen Fantasy-Rollenspielrunden.)

MEINE Erfahrungen.

Meine Erfahrungen sagen mir, daß so etwas praktisch NICHT vorkommt.

Daher war ich über Deinen Beitrag und die Bekräftigung von Constancia de la moerte schon etwas überrascht. - Offensichtlich sind EURE Erfahrungen sehr verschieden von den meinigen.

Situationen, die aus meiner Sicht völlig verfahren und ausweglos waren und keine 5 Minuten später sagte ich scheißegal, was mit meinem Charakter passiert, Hauptsache wir haben den Blödsinn hinter uns. Das ist nun nicht die Extremform des Spielboykotts, aber innerlich war ich mit dem Spiel durch.
Das ist normale "innere Kündigung". Die gibt es in ALLEN Gruppen, am Arbeitsplatz, in der Schule, im Verein, und eben auch in der Spielrunde. - Es kostet mehr Energie und führt zu einem OFFENEN Konflikt, den man dann auch noch austragen muß, wenn man offen und klar sagte, was einen stört.

Einfacher ist daher für manche, den Konflikt weder offen auszutragen noch ihn still und unauffällig zu beerdigen, sondern ihn einfach wie einen Kabelbrand unsichtbar schwelen zu lassen. - Das ist etwas, was man mit einer "inneren Kündigung" tut. - So etwas dient zwar dazu einen offenen und damit streßreichen Konflikt zu verschieben, doch tut dies einem selbst nicht gut und diejenigen, die vom Konflikt betroffen wären, haben nicht einmal eine Chance zu erfahren, DASS etwas nicht stimmt. Sie sind ahnungslos, bis sich der unterschwellige "Brand" genug ausgebreitet hat, und dann ein Spieler, Mitarbeiter, Vereinskamerad plötzlich ausrastet, alles hinschmeißt, einen harten Bruch machen möchte.

Da man als Spielleiter NICHT der Therapeut seiner Mitspieler sein KANN und - was mich betrifft - auch nicht sein WILL, fallen einem "subtile" Hinweise eh nicht auf. Als Spielleiter hat man während des Leitens so viele Dinge PARALLEL zu tun und entsprechend viel parallel im Kopf zu behalten, daß man nicht die Achtsamkeit eines Therapeuten auf kleinste Verhaltensänderungen aufbringen kann. Geht schlichtweg nicht. - Und bei Freunden schon gleich garnicht, weil man ja gelernt hat sie nicht ständig zu analysieren. Sonst wären es ja nicht die Freunde, sondern Fremde.

Also ist man auf verlorenem Posten, wenn ein Spieler schon einmal in der inneren Kündigung steckt. - Dann ist ein Konflikt schon da, und er ist stark genug, daß der Spieler das offene Austragen zu vermeiden sucht, weil es unangenehm werden wird. - Scheiß-Situation. Für ALLE Beteiligten. Und es sind in einer Spielgruppe ja tatsächlich ALLE beteiligt und alle von eventuellen Ausrastern betroffen.

Wie man die innere Kündigung verhindern kann, da habe ich natürlich keinen Plan.

Wenn man mit Leuten spielt, die keine Zimperliesen sind, sondern einem sagen, wenn was nicht paßt, und wenn man sich keinen auf die "Allmacht" des Spielleiters herunterholt, dann - so wieder einmal MEINE Erfahrung - kommt so etwas eben nicht vor. - Das mag aber bei mir nur Zufall sein und "da draußen" ist in jeder zweiten Runden solch ein psycho-freakiges Aussteigen an der Tagesordnung. Mag sein.

Es gibt genug Spielleiter, die versuchen ihre Idee des Rollenspiels 1 zu 1 umzusetzten und Spieler, die dann aus der Reihe tanzen, müssen mit entsprechenden Strafen des SLs rechnen, weil sie "sein" Spiel kaputt gemacht haben.
Diese Spielleiter sind unreife Idioten. - Daß daran kein Mangel weltweit herrscht ist zwar klar, aber man MUSS ja nicht mit solch einem "Tyrannen hinter dem Schirm" spielen.

Wenn ich Spieler bin und ein Spielleiter MIR ausschließlich SEINE Geschichte aufdrücken will, dann soll der lieber ein Buch schreiben gehen! - Rollenspiel ist für mich etwas anderes als nur den Hampelmann und die Marionette für einen "Geschichten-Erzähl-Eisenbahner" abzugeben.

Eventuell gibt es aber auch BEDARF auf Spielerseite nach genau diesem Konsumieren einer schön erzählten Geschichte, wo man nicht nur zuhören darf, sondern auch mal ein paar Ausschmückungen selbst beisteuern darf. - Spieler die so etwas mögen, dürften doch von solchen "Ich kann meinen Charakter aber garnicht ausspielen! Ich gehe!" *Charakterbogen zerreiß* *Tür zuknall* psycho-freakigen Ausrastern verschont bleiben.

Kann es sein, daß man bei solchen Fällen von Aussteigen wegen Charakterausspielbehinderung durch einen sehr plottreibenden Erzählertyp als Spielleiter einfach nur eine grundsätzliche Spielvorlieben-Differenz hat? - In diesem Falle wäre das Suchen einer anderen Gruppe bzw. für den Spielleiter die Suche nach anderen Spielern sicher sinnvoll.

Wie gesagt, auf Cons kann man ab und an die Überraschung erleben, daß man an einen Spielleiter gerät, mit dem man selbst weder von seinem Stil das Szenario zu leiten, noch von seiner (oft mangelnden) Souveränität im Umgang mit dem Regelwerk angetan ist, so daß man das Gefühl hat, seine (wertvolle, weil knappe) Con-Zeit in dieser Runde zu verschwenden. - Dann geht man. - Und zwar ohne Charaktebogen-Zerreißen oder Türen-Zuschlagen, sondern man sagt einfach, daß man sich gerade nicht so wohlfühlt mit der Runde, daß diese wohl doch nichts für einen selbst ist, und daß man dankbar ist, diese Art Rollenspiele zu spielen mal erleben zu dürfen (und dankbar SOLLTE man sein! - immerhin hat sich der Spielleiter ja die Mühe gemacht ein Szenario zu leiten und einen als Mitspieler in die Runde aufgenommen).

Bei Runden, wo sich die Leute alle schon Jahre kennen - in meiner "Alten-Säcke-(tm)"-Runde zwischen 17 und 29 Jahren gemeinsamen Rollenspielens - kann ich mir wirklich nicht vorstellen, daß psycho-freakiges Verhalten öfter vorkommt. Das ist weder meine Vorstellung vom Umgang mit Mitspielern noch vom Umgang mit Freunden. - Daher bin ich auch, ganz offengestanden, etwas entsetzt von diesen Schilderungen in Euren Beiträgen.

Deine Annahme, daß alle ruhige, besonnene Menschen wären, die offen über ihre Gedanken und Gefühle reden und das ganze ruhig und sachlich klären, ist hier etwas fehl am Platz.
Das nehme ich gewiß NICHT an. - Die meisten Leute sind alles andere als "besonnen". Sie sind normale Leute, die gerade noch in einer Spielrunde oder ihren langjährigen Freunden gegenüber ALLE ihre Gefühle und Probleme ausschütten.

So funktioniert das nicht. Weder in der Ehe, noch in der Freundschaft, noch in der Rollenspielrunde.

Und das verlangt ja auch keiner.

Wenn einer mal ausrastet, dann kommt das eben vor. - Doch hat auch das Ausrasten unterschiedliche "Geschmacksrichtungen".

Ich habe selbst einmal bei einer AD&D-Runde vor über 20 Jahren im Laufe einer sehr erhitzt geführten Regeldiskussion, die kurz vor Tätlichkeiten stand, dem Spielleiter heftig in den Spielleiterschirm gebissen. - Ein anderes Mal hatte ich schon einen Stuhl in der Hand und ausgeholt.

Da war ich, wie gesagt, ZWANZIG Jahre jünger und noch nicht so ausgeglichen, gelassen und unaggressiv wie heute.

Wenn bei jungen Leuten solche Zickigkeiten und psycho-freakiges Verhalten vorkommt, dann ist das schon irgendwie normal, denke ich. Die sind ja in ihrer Persönlichkeit noch nicht so gefestigt und haben vermutlich hormonell bedingte Probleme. - Wer das noch zehn oder zwanzig Jahre später nicht auf die Reihe bekommen hat, den halte ich für einen Psycho-Freak.

Das klassische Beispiel ist doch, daß sich jemand übergangen fühlt. Jemand schlägt was vor, oder versucht etwas vorzuschlagen und niemand hört zu.
Wenn sich jemand übergangen fühlt, dann war der Spielleiter TATSÄCHLICH Scheiße.

Wer so nett ist und bei mir in der Runde mitspielen möchte, den DARF ich NICHT übergehen.

Wenn alle am Tisch zum Spiel etwas beitragen können, nur einer nicht, weil er sich selbst oder ich oder das Würfelpech ihn in eine Position bewegt haben, die ihm kaum noch Einflußmöglichkeiten läßt, dann ist meine ERSTE SORGE als Spielleiter, wie ich den SPIELER wieder beteiligen kann. - Auch wenn sein Charakter nun nach den Regeln für die nächsten Stunden bewußtlos rumliegt, während gerade die dickste Action-Szene der zehnjährigen Kampagne am Anrollen ist, so habe ich gefälligst dafür zu sorgen, daß der SPIELER beteiligt wird.

Das geht bei Rollenspielen, wo es eine Selbstverständlichkeit ist, daß Spieler auch alliierte NSCs führen, und wo man regelmäßig mit "Cut Scenes" arbeitet, auch ziemlich gut.

Bei anderen Rollenspielen und bei anderer Art von Kampagne mag das schlechter gehen.

Auf alle Fälle ist es IMMER SCHEISSE, wenn man als Spieler am Tisch sitzt und STUNDENLANG nichts zum Spiel beitragen kann. - Hier ist der Spielleiter gefordert, aber auch die Mitspieler. - Daß ein Spieler dadurch in die innere Kündigung abdriftet, das ist immer ein Resultat des Umgangs der GESAMTEN GRUPPE mit diesem Spieler. - Wenn die anderen Spieler den Charakter des einen nicht einbeziehen, ihn nicht "anspielen", dann ist das genauso scheißig, wie wenn der Spielleiter ihm nichts zu tun gibt.

Aber mal eine recht typische Situation für manche Rollenspiele: Ich bin der Fahrer. Ein echter Hell-Driver, Stunt-Fahrer, Too Fast and Too Furious for my Pants. Ich warte mit laufendem Motor draußen im aufgemotzten, hochgezüchteten, hochgradig illegal getunten Fluchtwagen, während die Gang der anderen Spielercharaktere DRINNEN jede Menge SPASS und coole Action-Szenen hat, die auch verdientermaßen im Detail ausgespielt werden. - Ich baue dieweil Würfeltürme. - Scheißlangweilig. - Wer ist schuld? Ich? Der Spielleiter? Die Mitspieler?

Soll ich jetzt aufstehen, den Charakterbogen zerreißen, die Tür zuknallen und gehen?

Was macht man in solch einer Situation, wo das Spiel gerade mit N-1 Spielenden PROBLEMLOS weitergeht und sich zu echten Höhenflügen spannendsten Rollenspiels entwickelt?


Ich habe das schon mehrmals erlebt. Wobei ich mich frage, worauf du hinaus willst?
Darauf hinweisen, daß es gar nicht so schlimm ist, wie ich meine, weil man sowas ja vorhersehen kann?
Wie ich schon versucht habe darzulegen, will ich auf nichts Bestimmtes hinaus.

Es ist nur so, daß mir das in bald 29 Jahren Rollenspiel praktisch NIE passiert ist, was Du als eine schon mehrfach aufgetretene Begebenheit dargelegt hast. - Das macht mich neugierig und wundert mich zugleich.

unaufmerksame SLs, die nur daran interessiert sind ihr Ding durch zu ziehen, Spieler, die nur halb beim Spiel sind, weil sie ihren Kopf mit anderen Dingen voll haben und allgemein Leute mit dünnen Nerven, die sich bei jedem Widerwort emotional angegriffen fühlen.
Mit einem Wort: Gestörte.

Mit solchen Leuten habe ich (außer auf Cons) praktisch KEINEN KONTAKT. - Ich kenne solche Leute mehr vom Hörensagen, als daß sie zu meinen persönlich Bekannten zählten.

Kann ich mich deshalb glücklich schätzen?
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Kann ich mich deshalb glücklich schätzen?
Um es kurz zu machen: Ja

Ich habe sowas zur Genüge erlebt und aus Erzählungen kann ich sagen, daß meine Erfahrungen noch harmlos waren. Noch haarsträubender geht es offenbar immer.

Und ganz ehrlich, Bock habe ich auf sowas auch nicht mehr. Deswegen war meine letzte Gruppe auf zwei Spieler runter bzw. spiele ich zur Zeit gar nicht.

Woran sowas liegt, da kann ich nur mutmaßen, aber ich denke, die Menschen können wohl immer schwerer abschalten. Beruf und Alltag werden immer stressiger und so nimmt man seine Probleme auch mit ins Hobby, die Folge das Nervenkostüm wird immer dünner. Somit kommt es zu mehr Konflikten und letztlich ist das Hobby mehr Frust als Spaß.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Woran sowas liegt, da kann ich nur mutmaßen, aber ich denke, die Menschen können wohl immer schwerer abschalten. Beruf und Alltag werden immer stressiger und so nimmt man seine Probleme auch mit ins Hobby, die Folge das Nervenkostüm wird immer dünner.
Und das ist auch ein Grund, warum ich bei den Rollenspielen, die ich aktuell am Häufigsten spiele, gelandet bin: Sie minimieren den Ärger und die Arbeit für Berufstätige, man kann hier so richtig die Sau rauslassen, man kann sich austoben, ohne daß irgendwer mit der "Anspruchskeule" oder "künstlerischem Mehrwert" daherkommt.

Das ist einfach nur Spielen. Zum Spaß. Einfach so.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Bin gerade in den GiantITP-Foren noch auf einen alten Beitrag gestoßen, der sicherlich GAU-nominierungswürdig ist: Psycho-DM. Viel schlimmer kann es echt nicht mehr kommen.

Bis bald;
Darastin
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Ja...der ist in der Tat nominierungswürdig!

Der wäre bei mir auch hochkant rausgeflogen, also ne...

Erinnert mich an einen (ehemaligen) Mitspieler der die ganze Zeit mit dem SL am diskutieren und streiten war. Irgendwann war dann die gesamte Gruppe total genervt von ihm und seinen Versuchen zu powergamen.
Zugegeben, seine Chars kamen dann irgendwann im sozialen Bereich auch nicht mehr weiter ;)
Die Folge war dass er sich total aufgeregt hat, erklärt hat dass er aufhört mit uns zu spielen, aufstand und ging. Ca. einen Meter weit. Dann begann er erneut zu diskutieren, machte zwei oder drei Schritte und palaverte wieder. Das ging so bis er außer Hörweite war... was umso erstaunlicher ist da wir ihn ab einem gewissen Abstand komplett ignorierten ;)
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Die möglichen Worst Cases wären für mich:
a) Den Spielern (und mir) macht die Kampagne aus irgendwelchen Gründen keinen Spaß mehr;
b) Das Setting bricht wegen eines übersehenen Logikfehlers oder dergleichen zusammen.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Ich habe schwierige Spieler - wie Zornhau sagen würde: Psycho freaks - Gestörte.
Mein Gau ist es die Spieler nicht einschätzen zu können - denn der schlimmste Psycho wird zum Lamm wenn man ihm/ihr das richtige Spielgefühl zu geben weis.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Die möglichen Worst Cases wären für mich:
a) Den Spielern (und mir) macht die Kampagne aus irgendwelchen Gründen keinen Spaß mehr
Ist das wirklich ein "Worst Case"? Also ein Super GAU?

Oder ist das nach einiger Zeit nicht einfach nur konsequent und zeigt einem, dass man eine neue Kampagne oder vielleicht auch ein anderes System spielen sollte? Das ist mir und einigen meiner Runden schon ein paar mal so gegangen, dann haben wir die alte Kampagne eben beendet oder vorerst unterbrochen und etwas neues hat neuen Schwung und wieder Spaß gebracht. Aber als Problem hat das bei uns Niemand empfunden.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Das ist wohl eine Frage der Interpretation der Frage ...:)

Für die jeweils laufende Kampagne wäre es aus meiner Sicht ein Worst Case, für meine gesamte "Rollenspiel-
karriere" wäre es eine belanglose Episode - aber das wären gesprengte Abenteuer oder Charaktertode noch
viel mehr.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Mein Super-GAU sind einzig und allein Spielerquerelen. Das kann bei länger laufenden Kampagnen ohne Probleme passieren, wenn die Persönlichkeiten und Eigenarten der Spieler irgendwann das "Außenrum" der Runde beeinträchtigen. Einzig daran sind in meiner Erfahrung Runden wirklich gescheitert (manchmal auch schon beim ersten Mal spielen). Darum gilt für mich inzwischen ein abgewandeltes Shadowrun Sprichwort: "Wähle Deine Mitspieler mit Bedacht."

Die anderen aufgelisteten Dinge, kann man ohne Probleme mit etwas gutem Willen und Erfahrung gemeinsam als Spielleiter mit den Spielern zusammen umschiffen.

Charaktere tot: Dann gibt's halt neue. Wenn der/die SpielerInnen Spass an der Kampagne haben und der Charaktertod logisch und gleichzeitig spannend war, sagt da keiner was. Für den Spielleiter kann der Tod der Charaktere auch kreative Anstöße bieten.

Gesprengtes Abenteuer: Das ist mir genau einmal passiert, weil ich eine Spezialfähigkeit eines SC nicht berücksichtigt hatte. Die Gruppe hat sich in diesem besonderen Fall darauf geeinigt, die Unstimmigkeit zu ignorieren und weiterzuspielen. Als improvisierender Spielleiter hat man das Problem auch nicht so oft.

Unspielbare Charaktere: Kann passieren. Sprengt aber nicht die Runde. Es werden selten alle Charaktere gleichzeitig unspielbar. Dann wird halt ersetzt bzw. die betreffenden Charaktere in den Ruhestand geschickt. Kam bisher erst zweimal vor - läßt sich aber auch kreativ umschiffen. Man findet im Gespräch mit dem Spieler heraus, was den Charakter unspielbar macht und überlegt sich, ob es Alternativen und Plotentwicklungen gibt, die den Charakter wieder spielbar machen und arbeitet dann darauf hin.
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

1. Ein Fanboy, oder anderweitiger Klugscheißer in der Runde, der mit dummen Regelsprüchen die Atmosphäre kaputt macht -.- Auf Cons zu sehen, in der Heimrunde glücklicherweise [kaum/]nicht!
2. Unbedachte Spieler, die sich zu früh zu mächtige Gegner ausgucken!

PS: Als SL muss man nicht alles wissen, man muss hingegen wissen, wie man Wissenslücken überspringen, oder schnell füllen kann ^^
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Ein Wort zu meiner Spielrunde: Wir spielen Vampire, es gibt eine Stadt voller, naja, Vampire eben (es gibt noch ein paar andere "wichtige" Leute, etwa ein äußerst zerschundenes Kätzchen oder einen alten Priester), die gegen- und selten auch miteinander arbeiten und von denen jeder irgendetwas erreichen möchte. Die Handlung entsteht daraus, dass die Spielercharaktere erstens versuchen, sich in diesem Sumpf zurecht zu finden, eigene Ziele zu erreichen, sich irgendwo zu positionieren, der jeweiligen Gegenseite eins auszuwischen oder einfach nur nicht ins Fettnäpfchen zu treten.

Zu sterben wäre in dieser Runde etwas schwierig, denn auch wenn es genügend Sabbatangriffe und Anarchen und Möglichkeiten, sich als Überläufer, Maulwurf und so weiter zu präsentieren, gäbe, agieren die Spielercharaktere ziemlich vorsichtig. Wenn doch einer (oder alle) draufginge(n), wäre das schade, aber nicht das Allerfurchtbarste, das geschehen kann (außerdem hat ja der Spielleiter immer noch ein Wort dabei mitzureden).

Das Abenteuer kann nicht platzen, denn ich habe kein Ziel festgesetzt oder so, sondern lasse die Spielercharaktere einfach mit der Welt und den anderen Charakteren interagieren und alles, was geschieht, wird dann zum Abenteuer.

Wie meine Spielercharaktere unspielbar werden könnten, kann ich mir grade nicht gut vorstellen, aber wenn irgendjemand keine Lust mehr hat, seinen Charakter zu spielen, kann er einfach einen neuen ausdenken und der wird dann eingebaut, also auch kein Thema.

Der GAU wäre einfach, wenn die Spieler(-charaktere) an der umgebenden Welt so weit verzweifeln oder sie so leicht durchschauen, dass sie keinen Spaß mehr an der Geschichte hätten.
Das muss ja nicht am System oder an der Gruppe liegen, sondern an dem konkreten Setting, also an den Verstrickungen, Intrigen und Fallstricken, die ich mir für die anderen Charaktere ausgedacht habe. Wenn also die ans Licht zu bringenden Geheimnisse zu leicht oder zu schwierig zu enträtseln sind, wenn der "Anforderungslevel" zu niedrig oder zu hoch für die Gruppe ist, dann wäre das wohl mein persönlicher Worst Case.

(Von Ärger unter den Spielern oder Logik-Fehlern mal abgesehen - sowas bekommt man ja meist doch wieder hin. *auf Holz klopft*)
 
AW: Worst Case Scenario beim Spielen?

Worst Case:

1. Das Setting zerfällt, weil ich wieder ein paar Schritte zu weit vor den Spielern war und die dann spontan alles zesrchossen haben
2. Die Charas sind unspielbar, aber immer noch am Leben (und weigern sich hartneckig zu sterben) sodass ich gezwungen bin, mit rosa Elefanten und fliegenden Klavieren (natürlich auch rosa) um mich zu werfen o_O
 
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