Brainstorming Wieso stagniert unser Hobby RPG so stark?

Meine Spieler haben so viele Macken, da brauchen ihre Charaktere keine mehr.

Aber ernsthaft: Was für Macken denn? So in Richtung Fischmalk? Oder eher simple Charaktereigenschaften wie Arroganz, Naivität oder Jähzornigkeit? Das würde ich ja nicht unter Macken zählen. Und das ist in den Charakteren (und wenn nicht da, dann in den Spielern) sowieso drin. Da muss ich meine Spieler zu nichts animieren.
 
Und die hören ja auch nicht auf damit. In DSA 5 wird es Regeln zur Holzbearbeitung gaben. Die passende Fertigkeit dazu, und dann Regeln zum Stühle fertigen. Stühle fertigen!!!

Das Drama an DSA ist, dass es die Regeln zum Stühle fertigen eben NICHT gibt. Die Holzbearbeitung steht leer im Raum. Wie der Ackerbau. Und die Glasbläserei. Und und und.

Die vielen toten Fähigkeiten, die sich in keinem brauchbaren Subsystem niederschlagen sind das Beknackte daran.
 
Hm, ich will jetzt nicht mit ''Früher war alles besser'' kommen - aber wir hatten als Spielleiter ausreichend Phantasie, um für Proben zur Holzbearbeitung, Glasbläserei oder dem Ackerbau die entsprechenden Proben zu fordern (z.B. KK / GE / IN für Holzbearbeitung). Das ging auch vollkommen ohne Fertigkeiten. Sicherlich, mit ist es einfacher, aber bitte - ein wenig Freiheiten sollten Spielern und Spielleitern auch gelassen werden. Wo bleibt die Phantasie, wenn absolut alles reglementiert wird?
 
Hm, ich will jetzt nicht mit ''Früher war alles besser'' kommen - aber wir hatten als Spielleiter ausreichend Phantasie, um für Proben zur Holzbearbeitung, Glasbläserei oder dem Ackerbau die entsprechenden Proben zu fordern (z.B. KK / GE / IN für Holzbearbeitung). Das ging auch vollkommen ohne Fertigkeiten. Sicherlich, mit ist es einfacher, aber bitte - ein wenig Freiheiten sollten Spielern und Spielleitern auch gelassen werden. Wo bleibt die Phantasie, wenn absolut alles reglementiert wird?


Keine Frage geht das. Aber wenn ich ein Regelwerk kaufe, dann möchte ich ENTWEDER Regeln haben die ich auch komplett habe, oder die Freiheit mir diese Regeln selbst zu bauen. Regelfragmente sind schlecht.

@Tybalt: Oh Gott! Und ich hatte solche Hoffnungen für DSA5...
 
Eigentlich ist es keine Fertigkeit sondern nur ein Beispiel für eine Anwendung einer allgemeinen?
Sehe da jetzt wenig Potential zum aufregen ^^;
 
Zum Thema Stagnation des Hobbies ein Eintrag von der Homepage des DreieichCons:

Vielen Dank für Euer überwältigendes Feedback!
Ihr habt alle bisherigen Rekorde gebrochen, das wird ein Super-Con 2013!
Seit dem 30.10. um 21:15 Uhr sind alle Samstagstische belegt.
Seit dem 07.11. um 22:45 Uhr sind alle Sonntagstische belegt.
Wenige spontane Nachtrunden werden auf dem Con noch möglich sein.
 
Spieler sollten keine Animation brauchen, aber wie man das Ausspielen leckerer macht zeigt u.a. FATE hervorragend.
Aber das is wohl echt ein ganz anderes Thema.
Ha, genau der Gedanke war in meinem Hinterkopf, als ich den Satz schrieb. Schön, dass Du das ähnlich siehst und gleich auf eine Lösung zeigst.
In der Hinsicht finde ich die Fate-Punkte einfach viel eleganter wie die trockenen Mathematikformeln deutscher Regelschwergewichte.
 
:rolleyes:

Es gibt auch deutsche FATE-Rollenspiele. Wie Fate To Go oder auch Free Fate.
Es wird auch gerade zeitnah FATE Core übersetzt.

Aber es ist nichts was nicht sein darf oder so?
 
Auch ich hätte den Titel dieses Threads gerne nachträglich geändert, als ich sah, wie er sich entwickelt. Die ersten Seiten wurde auch hier schön diskutiert.

Darauf bezog sich meine Frage nicht. Vielmehr darauf, was du damit machst. Arbeitest du in einem entsprechenden Verlag oder hast vor, ein Meinungsbild zu formulieren und an irgendwen weiterzugeben, der Entscheidungen trifft?
 
Also ich bin mal der Meinung, dass Rollenspiel nur Stagnieren kann, wenn Rollenspieler Stagnieren.
Und ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mich und mein Spielen in den letzten Jahren sehr entwickelt habe (entwickeln ist soweit ich weiß ja das Gegenteil von stagnieren).
Ich spiele in meinen 2 runden mit Leuten zwischen 20 -36 Jahren, die teilweise von Gelegenheitsspielern, Neulingen und Forenrpglern zu regelmäßigen P&P Spielern geworden sind und das Hobby mit mir zusammen, für uns neu erfinden. Ich hab auch schon Infoabende in Buchhandlungen Organisiert um Interessenten mein Hobby näher zu bringen, Habe es freunden gezeigt und sie überzeugt und bin eigentlich immer Offen für Neueinsteiger die sich in meinen runden Bewerben

Wenn IHR also das Gefühl habt, dass EUER Hobby Stagniert sind nicht die Verlage gefragt (die bekommen es doch Nichtmal hin ein Buch vom englischen ins deutsche zu übersetzen, wie sollen sie da noch vernünftiges Marketing betreiben...), sondern ihr selbst.

Ihr denkt es gibt zu wenig Nachwuchsspieler?
> Macht einen Aushang am Schwarzen Brett der Schulen oder Unis
> Seid offen für Spielneulinge

Ihr findet es Gibt zu wenig Informationen in den eurer Heimat dafür?
> Sprecht die Buchhändler darauf an ob ihr Infoabende dazu machen Dürft,
>Meldet einen Verein an und nutzt Soziale Netzwerke

was ich damit sagen will dürfte klar sein.
Werdet selbst Aktiv dann Stagniert das Hobby auch nicht.
 
Natürlich gibt es löbliche Aktionen in der Fanbase, neue Jungspieler zu rekrutieren. Dennoch bemerken neben mir auch die Diskutierenden dieser anderen Threads, dass der junge Nachwuchs in unserem Hobby allgemein rückläufig ist. Ich vermute mal, interessierte Verlage lesen im Sinne ihrer Kunden bei solchen Diskussionen auch mit. Vor allem im RPG-Bereich ist ja garnicht mehr die Manpower möglich, mit Marktforschern zu arbeiten. Hinter den schlanken Angeboten von 13Mann und Uhrwerk stehen ev. solche Ansätze, jedoch bleiben diese Boxen immer noch vom Quereinsteiger relativ unbemerkt.

Es ist jedem selbst überlassen, was er mit Kritik anfängt. Der eine sieht darin die Chance eine Verbesserungen zu erarbeiten, der andere mag darin eine Beleidigung sehen. Ich finde, wenn die Community über mögliche Ursachen und Lösungen dieser Aufgaben diskutieren, hilft das den Verlagen, diese Bedürfnisse umzusetzen. Darin sehe ich den Sinn einer solchen Diskussion.
 
Im Tanelorn, um es einmal konkret zu benennen, wurde auch noch nicht allgemeingültig oder zumindest von einem Großteil der Diskutanten festgestellt das der Nachwuchs rückläufig sei. Zumindest müßte ich den entsprechenden Thread verpasst haben.
Wobei man dort die Frage nach der Verbreitung des Hobbies auch nicht an einer tatsächlichen oder eventuellen Stagnation festmacht.
 
Ansonsten, um versuchen es nochmal konstruktiver aufzugreifen.
Ein Verlag hat hinsichtlich der Verbreitung des Rollenspiels recht wenig beziehungsweise eingeschränkte Möglichkeiten.

Einerseits kostet Marketing Geld. Sowohl die Beschäftigung eines Marketing Team als auch fast alle Marketing Maßnahmen. Unabhängig davon ob man eine Roadshow macht, eine Messe Präsenz organisiert, Material für einen Gratisrollenspieltag zur Verfügung stellt, ein Event veranstaltet oder Werbung schaltet [Flyer, Bookmarks, Announcen, Videos bis hin zu TV oder Kino-Werbung].
Dieses Geld muss einerseits vorhanden sein, das heißt entweder aus dem Privatvermögen oder erwirtschaft, ansonsten wird es schwer das Marketing-Team sowie die Marketing Maßnahme überhaupt zu finanzieren. Das Geld sollte andererseits, mit Gewinn, über einen entsprechend hohen Umsatz erwirtschaftet werden. Schließlich ist es kein Selbstzweck und hat den Effekt, wenn es nicht wieder reingeholt wird, das es im Kerngeschäft fehlt.

Hierbei haben die Verlage, meines Erachtens, an der immer wieder unterstellten Winzigkeit und Rückläufigkeit des Markets, ein erstaunlich Portfolio an Verkaufsfördernden Maßnahmen die sich imho sehen lassen können.

Andererseits sind die Fähigkeiten der Verlage begrenzt. Das heißt es gibt z.B. ausser mir keine Rollenspieler in Baden-Baden. Zumindest keine von denen ich weiß. Ein Verlag kann hier jetzt kein RPG-Lokal eröffnen, Kurse an Schulen und in der VHS organisieren, Vorträge halten oder sonst etwas.
Geschweige denn das sie es in den ganzen anderen schwarzen RPG-Löchern in Deutschland könnten.


Das heißt wenn die Rollenspieler wie BeserkerAngel anmerkte den Poppes nicht hoch kriegen kommt von nichts auch nichts. Selbst wenn die Verlage noch mehr Boxen veröffentlichen, noch mehr Apps oder YT Videos, man braucht immer noch jemanden der es verbreitet.

Das geht nicht nur im Rollenspiel so.
Bei meinem ehmaligen Arbeitgeber (im IT Bereich) gab es ein Marketing-Team (7 Leute). Es wurde festgestellt das Twittern gut ist. Man wird sichtbar, die Kunden bekommen Informationen, man unterhält sich,.. das übliche halt. Also hat man ein oder zwei Twitter-Accounts gemacht und losgelegt.
Das Problem: Twitter funktioniert gut, aber vorallem dann wenn fachkompetente Leute über die Firma, Produkte und Expertise twittern. Jetzt krieg mal die Mitarbeiter daran entsprechende Inhalte zu produzieren.

Wenn sie das nicht tun hast du ein Problem.
Selbst "Selber [aus dem Marketing Team] twittern" hilft nur begrenzt weiter,... und frustriert darüberhinaus ungemein. Einerseits weil man merkt das die Kunden durchaus es ein Stück weit merken, andererseits weil man sich von den Kollegen veräppelt vorkommt. Man macht das ja nicht zum Spaß [das selber Twittern beanspruchte knapp einehalbe bis eine Stunde, plus Vorbereitung der Tweets, Handling eines Tweetdeck und zeitversetztes abschicken].

Genauso fände ich es frustrierend als Verlag zu lesen, nachdem ich neue Kampfpreise versuchte, mich beim GRT engagierte, SoIaF zeitnah rausbringe, gerade dabei bin FATE Core zu übersetzen, n eigenes FATE geschrieben wenn danach davon gesprochen wird wie die Szene stagniert, und das Verlage soviel mehr und besser tun müßten. Das es ja so eine tolle Idee wäre wenn jemand mal FATE promoten würde.
Anstelle das die Aktionen aufgegriffen, genutzt, gewürdigt oder doch zumindest zur Kenntnis genommen werden.
 
Ich für meinen Teil habe auch erlebt, dass Verlage sehr positiv auf Eigeninitiative von Spielern Reagieren.
Als wir in der Buchhandlung diesen Infoabend gemacht haben, haben wir mehrere Verlage wegen Anschauungsmaterial/Werbematerial usw. angeschrieben und eine menge Bekommen (von T- Shirts über Anschauungsexemplaren, Bleistiften mit DnD Logo usw) was uns einiges mehr ermöglicht hat.

Ich persönlich erwarte von den Verlagen an Mehrarbeit eigentlich nur, dass sie aufhören ihre Kunden als zahlende Betatester ( sprich, Erstauflagenkäufer) zu verwenden oder diese dann wenigstens mit der Kostenlosen überarbeiteten PDF für den Müll zu entschädigen, für den sie 50€ und mehr bezahlt haben... aber das ist ein anderes Thema....

Ansonsten... siehe oben^^
 
Im Tanelorn, um es einmal konkret zu benennen, wurde auch noch nicht allgemeingültig oder zumindest von einem Großteil der Diskutanten festgestellt das der Nachwuchs rückläufig sei. Zumindest müßte ich den entsprechenden Thread verpasst haben.
Wobei man dort die Frage nach der Verbreitung des Hobbies auch nicht an einer tatsächlichen oder eventuellen Stagnation festmacht.

Nur ein kleiner Denkanstoß: Vielleicht könnte die Wahrnehmung rückläufigen Nachwuchses auch einfach am im Vergleich zu früher allgemein gestiegenen Altersdurchschnitt der Rollenspieler liegen, was aber ganz natürlich ist. Anfang der Achtziger gab es kaum Rollenspieler über 30, inzwischen machen sie halt (geschätzt) die Hälfte der Spielerschaft aus.
 
Statistisch sollten das irgendwann sogar deutlich mehr sein. RPG hat ja nach dem erreichen eines Einstiegsalters keinerlei Altersbeschränkungen mehr.
Ich finde es nebenbei auch immer recht merkwürdig, das es bei der Nachwuchsrekrutierung immer nur im Kinder, Jugendliche und Erwachse geht. Warum sollten den nicht auch noch Leute Jenseits der 16 oder 18 zum Spiel kommen? Wenn es Leute gibt, die mit dem Erreichen der Rente anfangen zu angeln, Kaninchen zu züchten, zu segeln, Modelle zu bauen usw. usf. Warum sollten die nicht auch mit dem Ork erschlagen und Großkonzerne ausrauben anfangen sollen/wollen/können? Mal ganz davon ab, daß ich durchaus auch mehrere Leute kenne die zum ersten mal mit Anfang/Mitte 30 oder so gespielt haben.
 
Zurück
Oben Unten