Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

AW: Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

Ein IDEALES Emo-Rollenspiel?

Genau das hier: Wuthering Heights Roleplaying-Game

Da ist alles drin: Selbstmord, Verzweiflung, Grundzustände der Charaktere: verstört oder niedergeschlagen (aber es gibt noch mehr...)

Allein schon der Charakterbogen zeigt als Fingerabdruck, was im Wuthering Heights Rollenspiel wichtig ist.

"Emos" sind nicht eine Erfindung neuerer Tage, sondern solche Jammergestalten gab es auch schon VIEL früher. - Die Zeit des Leidens (z.B. im Werther) und elegischen Herumjammerns, die Zeit der Suizide (allein oder mit Partner(in)), all das untermalt von Musik, die gegen alle Regeln verstoßend die Emotionen aufwühlt und gegen alles Etablierte rebelliert (Beethoven). Das ist die Zeit der Bronte-Schwestern. Das ist die Zeit des damals SCHOCKIERENDEN Werkes "Wuthering Heights" von Emily Bronte, welches Emotion pur ist. Mit Liebe, Tod, Depression, Wahn, und allem, was sonst so dazu gehört.

Für das Rollenspiel ist die Lektüre des Romans meiner Meinung nach NOTWENDIG. - Für Emos sowieso. Sollen sie sich mal mit ihren weitaus stilvolleren Vorgängern auseinandersetzen.

ich bin unwürdig, ich bin staub: gibt es eigentlich eine Publikation auf dem RPG Markt die du nicht kennst ???
 
AW: Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

Ich werde mich mal nicht am einfallsreichen und kreativen Emo-bashing beteiligen, sondern ganz dreist eine ernste Antwort auf die Frage geben.

Im Mittelpunkt steht erstmal die Gefühlswelt des Charakters. Das kann man entweder nach dem WhiteWolf-Schema machen: die stürmische Gefühlswelt macht den Charakter erst spielenswert oder in dem man das Umschiffen der emotionalen Traumata des Charakters zum Mittelpunkt des Spiels macht (so wie man in anderen Spielen versucht körperlichen Traumata zu entgehen).

Außerdem bleibt die Bedeutung und Wichtigkeit der Gefühle der Figuren fernab jeden Zweifels. Genauso wie niemand bei D&D oder DSA die Existenz von Magie und Fabelwesen im Spiel in Frage stellt, wird auch das große Ausmass des emotionalen Unheils, dass die Figuren erleiden müssen, nicht in Frage gestellt. Im idealen Emo-Rollenspiel stellt die Trennung vom Partner oder der Vertrauensbruch zum guten Freund ganz ohne Frage alle andere Leiden der Figur in den Schatten.

Als Opposition zu den Figuren bietet sich eine abgestumpfte und gefühlskalte Umwelt an; ggf. Leute die die Persönlichkeit und das Verhalten der Figur nach eigenen Vorstellungen umformen wollen. Das ganze setzt man dann in eine Popkulturepoche oder -stil nach Wahl (z.B. Pink Floyds The Wall) und schon kann der "letzte fühlende Mensch sich gegen die Bastion der Banalität" stemmen.

Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen so etwas länger als eine Sitzung spielen zu können, denn dafür ist mir das Ganze dann doch zu gefühlsduselig. Aber darum ging's ja wohl auch nicht.
 
AW: Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

gibt es eigentlich eine Publikation auf dem RPG Markt die du nicht kennst ???
Ja. Und zwar die allermeisten.

Daß mir das Wuthering Heights Rollenspiel bekannt ist, liegt daran, daß ich nach Entdeckung meiner Begeisterung für Stoffe wie Jane Austens Romane auf der Suche nach Rollenspielen war, die solche und ähnliche Geschichten zum Thema haben. (Ausschlaggebend war die geradezu GENIALE sechsteilige BBC-TV-Verfilmung von "Pride & Prejudice" - besser geht es eigentlich nicht mehr.)
 
AW: Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

Für das Rollenspiel ist die Lektüre des Romans meiner Meinung nach NOTWENDIG. - Für Emos sowieso. Sollen sie sich mal mit ihren weitaus stilvolleren Vorgängern auseinandersetzen.

Viel entscheidender als die Lektüre des Romans ist für das gelingen des Rollenspiels eine gehörige Portion Humor, wie der Spielbericht verdeutlicht:
"il se précipite sur le piano et demande à Yannick de l'accompagner au biniou en l'honneur du maire. Ne voulant l'insulter en public Yannick accepte malgré ce qu'il pense de cet idée « Le maire a-t-il mérité cela ? »"

"Ils reprennent la route le lendemain. Si les chants de Yannick continuent à effrayer les chevaux ses airs de binious sont aujourd'hui particulièrement inspirés et sont presque supportables."
...und die IC-Lyrik erst, die sie auf der Seite haben! Großes Theater! :ROFLMAO:
 
AW: Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

Welche Farben bekommt das Artwork, welche das Layout?
Hm das Artwork muss Düster sein, Schwarz und Grautöne. Aufgelockert durch rote Linien oder Punkte die Aussehen wie Blut.
Euch ist aber schon klar, dass die Emo-Szene einen seltsamen Hang zu augenbrennenden Farben wie "Pink" im übermaß haben? (Emo=/=Goth)
Ach du scheiße, wo hast du denn den Müll aufgegriffen?
Das habe ich mich gerade auch gefragt.
 
AW: Wie müsste das ideale Emo-Rollenspiel aussehen?

Euch ist aber schon klar, dass die Emo-Szene einen seltsamen Hang zu augenbrennenden Farben wie "Pink" im übermaß haben? (Emo=/=Goth)

Das habe ich mich gerade auch gefragt.


Und ich stelle fest, dass irgendwelche pinktragenden kleinen Mädchen oder Tokia Hotel Ischen mal so gar nichts mit Emo(was auch immer) zu tun haben.
(Mich nervt, und das ist jetzt nicht gegen Euch hier gerichtet, wie in den letzten 1 bis 2 Jahren das "Bild" von Emo -mit dem Begriff hatte ich es auch irgendwie noch nie- durch irgendwelche dumme, von Musik und der Szene null Ahnung habenden Kinder geprägt wird.)
Aus eigener langjähriger Erfahrung kann ich deshalb sagen, dass schwarz schon ne sehr gute Farbwahl wäre.
 
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