Nostalgie Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Colwolf

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Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Ich erinnere mich noch als das Spiel rauskam bzw. kurz auf dem Markt war - ein leichter Hype hat eingesetzt, wir haben es mal Probe gespielt und fanden es interessant. Das Traumsaatbuch kam raus, mit toller Aufmachung, exzellenten Illus und ansprechendem Erzählstil. Dann kamen die Ordensbücher, die ich nicht so prickelnd fand.

In meiner Runde stellte sich kein Langzeitmotivationseffekt für "Engel" ein, was an diversen Dingen lag, die ich in diesem Thread aber nicht diskutieren möchte. Ich habe mich dadurch nur noch rudimentär mit dem System beschäftigt, und alle heiligen Zeiten mal in den Foren geschnuppert, ob es denn was neues gäbe.

Jedenfalls hieß es zu Beginn ja, dass "Engel" einen Abschluss bekommen wird, so in den nächsten Jahren wird die Geschichte vorangetrieben und dann kommt es zu Abschlussbüchern o.ä.
Und dann begann das lange Sterben von "Engel" - Bücher wurden ständig verschoben, immer wieder neu angekündigt um dann gar nicht mehr zu erscheinen.

Jetzt scheint es ja nicht einmal mehr fix ob überhaupt noch ein Schluss kommt - und wenn, dann nur in Romanform, oder so?


Woran liegt das? Das System wurde doch sogar auf Englisch übersetzt? An der D&D Lizenz kann es doch nicht gelegen haben, es flattern doch dutzende Systeme herum, die man verwenden hätte können, bzw. selber basteln konnte, für diejenigen die Arkana nicht verwenden wollten.
Was ist mit F&S passiert, dass sie diese Chance, ein wirklich starkes, deutsches Rollenspiel zu machen, so vertan haben?
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

In meinen Gesprächen mit anderen Rollenspielern und persönlichen Überlegungen bin ich auf vier Gründe gekommen:
1. Das Geheimnis. Die Grundprämisse gefiel den Leuten sehr gut, aber als sie das Geheimnis erfahren hatten flaute ihre Begeisterung urplötzlich ab. Ich gebe zu, mir ging es ähnlich bis ich die veränderte Prämisse akzeptiert habe.
2. Engel ist zu anspruchsvoll. Das Arkanakarten System ist eine sehr gute und interessante Idee, aber viele Leute, grade in den USA wollen nur Monster töten und Loot kassieren.
3. Das Szenario ist doch voll doof. Viele Spieler die ich für das Szenario begeistern wollte, lehnten es ab. Teils aus religiösen überzeugungen, teils mit Antworten wie "ist das nicht Gothic-Kinder retten die Welt?" Man sollte natürlich meinen das Personen die Vampire spielten damit keine Probleme haben, aber
4. Ich will kein Kind spielen. Ich glaube dieser Punkt wurde schon zu genüge in anderen Threads diskutiert.

Ob F&S als Verlag wieder Mist gebaut hat wage ich nicht zu sagen. Ich erinnere mich auch an den Hype am Anfang, die Werbeoffensive war also da. Vieleicht sind sie auf zu vielen GRW sitzen geblieben, oder der Verkauf flachte später ab. Vielleicht liegt es auch daran dass F&S nicht die nötigen Kapazitäten hatte und sich dann lieber auf die sicherer erscheinden Projekte nWod und D&D konzentrieren wollte.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

1. Das Geheimnis. Die Grundprämisse gefiel den Leuten sehr gut, aber als sie das Geheimnis erfahren hatten flaute ihre Begeisterung urplötzlich ab. Ich gebe zu, mir ging es ähnlich bis ich die veränderte Prämisse akzeptiert habe.

Hm, na gut vielleicht bin ich nicht repräsentativ, aber das "Geheimnis" fand ich so wahnsinnig vorhersehbar dass es mir eigentlich noch vor Spielbeginn klar war, was so ungefähr Sache ist, hatte jetzt auch nicht das Gefühl dass das wirklich so geheim gehalten wird vor den Spielern.

2. Engel ist zu anspruchsvoll. Das Arkanakarten System ist eine sehr gute und interessante Idee, aber viele Leute, grade in den USA wollen nur Monster töten und Loot kassieren.

"Anspruchsvoll" ist nun wirklich nicht das Wort das ich dafür benutzen würde. So wie du es formulierst klingt es wahnsinnig herablassend und überheblich. Engel hat einfach kein Regelsystem (die Arkanakarten sind keins und über d20 breiten wir den Mantel des Schweigens) und damit gehen einfach gewisse Probleme für viele Spieler einher, und das hat absolut gar nichts mit "Anspruch" oder dem Wunsch nach stumpfem Hack'n'Slay zu tun.

Ob F&S als Verlag wieder Mist gebaut hat wage ich nicht zu sagen. Ich erinnere mich auch an den Hype am Anfang, die Werbeoffensive war also da. Vieleicht sind sie auf zu vielen GRW sitzen geblieben, oder der Verkauf flachte später ab. Vielleicht liegt es auch daran dass F&S nicht die nötigen Kapazitäten hatte und sich dann lieber auf die sicherer erscheinden Projekte nWod und D&D konzentrieren wollte.

Naja ich würde am ehesten sagen F&S hat ambitioniert angefangen und dann zurückgefahren als sie gemerkt haben, dass sie mit Engel doch nicht DEN neuen Stern am RPG-Himmel geschaffen haben und nicht alle deutschen Spieler plötzlich drauf anspringen, das Problem ist dass sie dann in ihrer unnachahmlich F&Sigen Art auch noch einen Teil der Spieler vergrätzt haben, die dem Spiel eigentlich durchaus treu waren (kein Support, endlose Verzögerungen, falsche Ankündigungen etc.).

Und dann haben sie natürlich den "X-Files"-Fehler gemacht, der in einem Rollenspiel nur noch viel schwerer wiegt als in einer Serie. Ein geheimnis- und metaplotlastiges Setting ist nur dann interessant wenn es auch irgendwann aufgelöst wird, und nicht nur mehr und mehr Geheimnisse dazu kommen ohne dass man das Gefühl bekommt dass da wirklich noch eine stimmige Auflösung am Ende stehen wird.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Mit dem Anspruch bezog ich mich vor allem darauf, dass von den Spielern verlangt sich darauf zu konzentrieren gemeinsam eine Geschichte zu erzählen. Dass es keine bzw wenig Regelmechanismen gibt um eventuelle Allmachtsphantasien zu zügeln. Wenn ich dabei herablassend klinge, dann nur aus dem Frust, dass ich seit Jahren sehe, wie simple Spiele florieren und interessante neue, oder einfach nur sehr komplexe Konzepte im Special Interest Bereich verschimmeln.

Der X-Files Fehler ist ein guter Punkt. Ich hoffe, dass sie im Gegensatz zu Chris Carter damals, wenigstens selbst die Auflösung der Geheimnisse kennen.
Wirklich zum Problem wurden die Metaplot Geheimnisse imho aber erst dadurch, dass zu lange, zu wenig veröffentlicht wurde. Wenn man den Spielern laufend neues Material zum erkunden gibt, dürften sie sich nicht all zu sehr daran stören dass sie die großen Geheimnisse noch nicht aufgedeckt haben. Man hat sogar die Möglichkeit nach Hinweisen und Andeutungen zu suchen, auch wenn vielleicht keine da sind. Auf jeden Fall kann man sich dadurch auf unterhaltsame Weise mit dem System beschäftigen.
Die beste Methode ist es sicherlich durch die Antwort auf eine Frage, mindestens eine neue zu stellen. Um bei den Fernsehserien zu bleiben, das Babylon 5 Schema. Im Bello Britanico ist dies geschehen, aber in Bezug auf die Angelitische Kirche und die Traumsaat wissen wir zwar inzwischen mehr Details, aber in Bezug auf die Geheimnisse auch nicht viel mehr als aus dem Grundregelwerk. Es wurden zwar Fragen beantwortet, aber so wie ich den Eindruck hatte hauptsächlich Fragen die sich erst in den jeweiligen Büchern gestellt haben.

Was mir als weiterer Fehler auffällt, ist die Entscheidung mit den Romanen. Das Thema wird hier zwar auch zur genüge Diskutiert, aber ich denke wir können uns auf folgendes einigen: Romane zu Rollenspielen sind oftmals von zweifelhafter Qualität und häufig auch nicht kanonisch.
Wäre ich nicht auf dieses Forum gestoßen, hätte ich nie erfahren dass in den Romanen exklusive metaplotrelevante Informationen stecken.
Nach den Erfahrungen die ich mit Battletech gemacht habe komme ich ausserdem zu dem Schluss, dass Rollenspielromane nur in Deutschland erfolgreich sein können und dann auch nur wenn sie von Heyne (oder einem anderen großen Verlagshaus) verlegt werden. Die Engelromane habe ich nie in einem regulären Buchladen ausliegen gesehen. Ohne mich auf die inhaltliche Qualität der Romane zu beziehen (die ich noch nicht gelesen habe) sehe ich dadrin einen weiteren Marketingfehler
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Mit dem Anspruch bezog ich mich vor allem darauf, dass von den Spielern verlangt sich darauf zu konzentrieren gemeinsam eine Geschichte zu erzählen. Dass es keine bzw wenig Regelmechanismen gibt um eventuelle Allmachtsphantasien zu zügeln. Wenn ich dabei herablassend klinge, dann nur aus dem Frust, dass ich seit Jahren sehe, wie simple Spiele florieren und interessante neue, oder einfach nur sehr komplexe Konzepte im Special Interest Bereich verschimmeln.

Naja "komplex" ist das Engel-"System" ja nun wirklich nicht. Das Fehlen eines Regelsystems ist auch für mich ein klares Manko weswegen Engel sicher nie in die Spitzengruppe meiner Rollenspiele kommen wird, auch wenn ich das Setting für durchaus interessant halte. Ein Regelsystem gibt einem Spiel eben doch eine Menge Aspekte mit auf den Weg, die man bei einfachem gemeinschaftlichen Geschichtenerzählen eben nunmal nicht hat, und das ist IMHO absolut nichts negatives.

Wirklich zum Problem wurden die Metaplot Geheimnisse imho aber erst dadurch, dass zu lange, zu wenig veröffentlicht wurde.

Genau das meine ich ja. Es ist nicht schlimm im Grundbuch noch nicht alles zu verraten. Aber wenn man nach Jahren immer noch eigentlich so gut wie nichts verraten hat, dann wird es zum Problem.

Was mir als weiterer Fehler auffällt, ist die Entscheidung mit den Romanen. Das Thema wird hier zwar auch zur genüge Diskutiert, aber ich denke wir können uns auf folgendes einigen: Romane zu Rollenspielen sind oftmals von zweifelhafter Qualität und häufig auch nicht kanonisch.

Und noch wichtig: Viele Rollenspieler haben aus diversen Gründen einfach keine Lust darauf Romane zum Spiel zu lesen. Welche Gründe das sind ist letztlich ja egal, aber diese Spieler quasi zu zwingen, die Romane zu lesen, wenn sie spielrelevante Infos wollen, das ist einfach kein schlauer Schachzug.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Naja "komplex" ist das Engel-"System" ja nun wirklich nicht. Das Fehlen eines Regelsystems ist auch für mich ein klares Manko weswegen Engel sicher nie in die Spitzengruppe meiner Rollenspiele kommen wird, auch wenn ich das Setting für durchaus interessant halte. Ein Regelsystem gibt einem Spiel eben doch eine Menge Aspekte mit auf den Weg, die man bei einfachem gemeinschaftlichen Geschichtenerzählen eben nunmal nicht hat, und das ist IMHO absolut nichts negatives.

Mit den komplexen Spielen habe ich auch vor allem Spiele aus dem Boardgamebereich gemeint. Zum Regelsystem: Es ist imho ein interessanter Ansatz, das Regelsystem wegzulassen. Ausprobieren konnte ich das Spiel leider bis heute nicht, da die meisten Spieler die ich kenne das Spiel ablehnen. Was ich mit Anspruch meinte, ist eben die Tatsache dass die Spieler sich eben selbst um die Aspekte kümmern müssen, die das Regelsystem sonst vorgibt. Es ist etwas schwieriger, setzt Erfahrung und vor allem den Willen vorraus sich damit zu beschäftigen, aber auf der anderen Seite wird man auch nicht mehr durch ein Regelwerk beeinträchtigt. Es auch gibt keine merkwürdigen, unrealistischen Situationen mehr die durch die Regeln entstehen. Ein Regelwerk auf der anderen Seite hat natürlich auch Vorteile, weswegen ja D20 Regeln beigelegt wurden und so wie ich das sehe auch gut gepflegt wurden. Wie gesagt, über die Vorteile des Arkanasystems in der Praxis kann ich leider nicht all zu viel sagen, nur über die theoretischen Eigenschaften.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Ein Regelwerk auf der anderen Seite hat natürlich auch Vorteile, weswegen ja D20 Regeln beigelegt wurden und so wie ich das sehe auch gut gepflegt wurden. Wie gesagt, über die Vorteile des Arkanasystems in der Praxis kann ich leider nicht all zu viel sagen, nur über die theoretischen Eigenschaften.

Ähm hast du dir das d20-System schonmal angeschaut? Ich hab Engel d20 nicht ausprobiert aber mit regulärem d20 genug Erfahrung um mit einem einzigen Blick auf die d20-Regeln zu erkennen dass Engel d20 definitiv nichtmal ansatzweise das Setting so abbildet, wie es vom Fluff her gedacht ist. Wenn die d20-Regeln was taugen würden gäb es wohl nicht so viele Leute die das Fehlen eines brauchbaren Regelsystems bei Engel kritisieren würden.

Und in der Praxis hat sich das Arkana-"System" für mich als ziemlich unbrauchbar erwiesen, oft genug sind die Karten einfach nicht sinnvoll in einer Situation zu interpretieren bzw eben dann so schwammig dass man wirklich alles mit jeder Karte erklären kann, mit Ausnahme der "Engel"/"Herr der Fliegen"-Karte ist das irgendwie alles nicht so spannend wie es am Anfang klang. IMHO könnte man die Karten auch gleich ganz weglassen, das macht keinen allzu großen Unterschied mehr.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Danke für die vielen Antworten - der Tenor, den ich hier vernehme, tendiert in die Richtung, dass es an "Engel" selbst (dem Metaplot, bzw. der Art, wie mit ihm umgegangen wurde; die Regeln, vor allem das d20 eher ungeschickt gewählt war), als an dem Verlag F&S.

Oder meint ihr, dass F&S grundlegende Fehler bei den Veröffentlichungen gemacht hat, bzw. die falschen Bücher zur falschen Zeit gebracht hat?

Das mit den Romanen kann ich zum Teil bestätigen - ich habe nur den ersten Roman der Hiob Reihe gelesen - und der widersprach dem GRW doch in einigen Punkten (naja, das erste GRW widersprach sich selbst ja auch).

Wurde die Community nicht genug gepflegt? Hätten die Macher, als sie bemerkt haben, dass die Verkäufe nachlassen, Massnahmen setzen müssen, und wenn ja, welche?
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Oder meint ihr, dass F&S grundlegende Fehler bei den Veröffentlichungen gemacht hat, bzw. die falschen Bücher zur falschen Zeit gebracht hat?

Natürlich haben sie das. Alleine die Ankündigungen, die scheinbar völlig willkürlich Bücher für relativ kurze Zeiträume vorausgesagt haben, die es dann so doch nie gab bzw auf die man immer noch wartet, sowas ist IMHO Kundenverarsche erster Güte.

Wurde die Community nicht genug gepflegt?

Gegenfrage: Wurde die Community denn ÜBERHAUPT gepflegt?

F&S hat Engel an die Wand gefahren wie sie so gut wie ALLES an die Wand gefahren haben, was sie rollenspieltechnisch angefasst haben. Natürlich kann man da jetzt von einem "Fluch" sprechen, aber wenn man sieht das so gut wie NICHTS klappt, was F&S im Rollenspielbereich anfasst (warum es bei Warhammer funktioniert darfst du mich nicht fragen, das ist auch die einzige mir bekannte Ausnahme), dann kann man irgendwie vielleicht auch mal einen Teil der Schuld beim Verlag sehen.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Das ist ein schöner Euphemismus.

Die Macher haben aktiv gegen die Community gearbeitet und sich bemüht, viele, viele engagierte Engel-Spielleiter und -Spieler zu vergraulen.

Dem stimme ich vollends zu - Aus Engel hätte so viel werden können wenn F&S mit der Community an einem Strang gezogen hätte anstatt schon nach den ersten Romanen / dem ersten GRW vieles vom Background wieder umzuschmeißen. Und das 1. GRW muss sich gut genug verkauft haben um ein überarbeitetes 2. zu rechtfertigen.

Was das Geheimnis angeht und den Umstand dass man Kinder spielt - gerade das hat es für mich und meine Spieler reizvoll gemacht es zu spielen. Und zu den Romanen - ich find die gut, steh mit der Meinung auch nicht allein und sie sind mit Sicherheit nicht für das Scheitern des RPG's relevant. Man muss sie schließlich nicht lesen, (so viel steht da jetzt auch nicht drin was man zum Spielen braucht...) so wie ich auch keine DSA Romane lese weil ich die ganz furchtbar geschrieben finde...:kotz:

Arkana System - Olé Olé :banane: Kann mir nix besseres mehr vorstellen^^

Das Schlimmste was F&S sich geleistet hat und womit sie wirklich viele Leute vergrault haben ist der Umstand, dass sie oft Ankündigungen gemacht haben, die dann nie eingetreten sind und man hatte noch nichtmal den Schneid sich dafür zu entschuldigen oder überhaupt mitzuteilen, dass Publikation XY jetzt doch nicht erscheint.
Solche Infos hab ich immer auf den Messen aus Graute rausgeprügelt...

Ich hoffe dass die aktuellen Meldungen mal stimmen und Engel wirklich dieses Jahr beendet wird. Aus Engel hätte was tolles werden können mit dem ganzen Metaplot (den ich übrigens nicht schwerwiegender finde als einen WoD Metaplot) - die Macher hätten nur mehr dahinter stehen müssen - bzw. es auch richtig beenden müssen. So wird vieles untergehen, bzw. der Kreativität des Meisters überlassen - was auch ok ist - ich mag "mein" Engel.
Und es wird auch immer der liebste Teil meiner RPG-Sammlung sein^^ (sorry Final Fantasy, sorry Cthulhu...)

@Warhammer - ich glaub das verkauft sich einfach gut weil man in dem SPiel ordentlich moschen kann^^ Außerdem gibt es davon ein PC Spiel...
Soweit ich gehört hab ist die Übersetzung aber genauso schlecht wie bei den D&D Sachen.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Könnte jemand kurz umreissen, was geplant war, bzw. nicht veröffentlicht wurde - und was schon?
Und wie sah dieses "gegen die Community" arbeiten aus?

Ich möchte nicht, dass das hier zu einem F&S Hass-Thread wird, aber die Geschichte von "Engel" scheint mir durchaus etwas besonderes zu haben (ob es dazu Paralellen zum Untergang der deutschen nWoD gibt, könnte man vllt. auch kurz anschneiden, aber ich will den Thread nicht überstrapaziere)


)

@Warhammer - ich glaub das verkauft sich einfach gut weil man in dem SPiel ordentlich moschen kann^^ Außerdem gibt es davon ein PC Spiel...
Soweit ich gehört hab ist die Übersetzung aber genauso schlecht wie bei den D&D Sachen.

Sorry, da muss ich kurz einhaken: Warhammer Online ist zwar lange nach D&D Online erschienen, unterschied sich aber in Punkto Qualität um Welten ...
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

@Warhammer online - ich kann nix zu der Qualität des Spiels sagen, aber der Umstand, dass es eines gibt sorgt für mehr Popularität. Der überzeugte PC-Spieler greift so eher zum Pen&Paper, darauf wollte ich hinaus. D&D online kenn ich gar nich - außer du redest von Neverwinter. Mit Übersetzung meinte ich die Regelwerke.

@nWod - das hat gar nichtmal so viel mit F&S zu tun sondern mit den Knebelverträgen von White Wolf und einer fehlenden Kaufgemeinde, wobei ich die tatsächlich gut übersetzt fand. Allerdings find ich die englischen auch sehr zäh geschrieben.

@Publikationen - es hieß mal wie folgt:
Liber Ordinum / Ordinorum (beide Namen kursierten)
Liber Raguelitoris
Kulte, Ketzer, Ordenskrieger (Samaeliten)
Abschlussband
div. Romane

Nun werden wir sehen was erscheint und was online gestellt wird.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Und nichts von den erwähnten Publikationen ist erschienen?
Was wurde eigentlich aus dem Diadochenbuch? Ist das noch rausgekommen?
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Codex Urbanis ist erschienen und sogar noch erhältlich.
Das Liber ist nie erschienen weil F&S bezweifelten 1000 limitierte Exemplare an den Mann zu bringen.
Das Liber Raguelitorum wird wohl untergehen - sowie mit dem Verwurf von Hiob die Relevanz der Ragueliten.
Und der Rest wird wohl irgendwie zusammengeschmissen.
Wenn ich es richtig im Kopf habe soll noch ein Regelwerk (=Abschlussband) erscheinen, 2 Romane (von denen einer diesen oder nächsten Monat rauskommen müsste) und Sachen die wohl nur bei F&S online sein werden - was das wird interessiert mich am meisten...
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Also in meinen Augen liegt es eignentlich nur an 2 Gründen, warum es mit Engel so in den Keller gegangen ist. Allerdings sollte man von vorneherein klarstellen, daß Engel vom Hintergrund her und von den Regeln eh eher ein Nischenprodukt als ein Mainstreammassenware ist.

Punkt 1) Die Gruppenstruktur.
Spieler sind individual, Spieler lieben es sich am Anfang mit den anderen Charakteren zu zoffen, Spieler sind was auch immer.
Was Spieler allerdings (meistens) nicht sind, ist in der Lage zu sein von vorneherein einen 2-3 Jahre ausgebildeten und zum absoluten Gehorsam erzogenen Charakter in einer existierenden Struktur darzustellen.
In fast jeder Engelrunde in der ich mitgespielt hatte, kam zuerst das ich will Michaelit anstelle des Michaeliten sein Syndrom auf (warum die Leute nicht gleich den Michaeliten gespielt haben ist mir schleierhaft). Der Spieler des Michaeliten steht dann dumm da, soll vom Setting her eine Schar führen und Disziplinieren, hat allerdings kaum Möglichkeiten in der Hand die anderen Scharmitglieder zur Raison zu rufen. Wenn er denn mehr als nur "Bitte bitte macht das doch" sagt, muß er entweder zu den Mächten greifen (was den anderen Spieler meistens enorm anpisst) oder er muß beim Abt jammern, was a) nicht so toll ist und b) wenn konsequent durchgezogen dazu führt, daß der entsprechend andere Spieler nen neuen Charakter machen darf.
Das selbe Problem gibts übrigens auch gerne in paramilitärischen Settings wie Stargate oder Star Trek.

Punkt 2) Die Öffentlichkeitsarbeit von F&S.
Der Umgang mit Fans im offiziellen Forum war einfach scheiße. Wie man sich selber so schädigen kann ist mir echt schleierhaft. Dazu kamen nicht eingehaltene Erscheinungsdaten, unglückliche Projekte (Segensreich) oder einfach beschissen gelegte Contermine (Den Engelcon kurzfristig auf dasselbe Datum wie eine Konkurrenzveranstaltung zu legen ist einfach hirnverbrannt).

Fazit:
An Punkt 1) kann man von offizieller Seite her ohne das System komplett umzuschmeissen wenig ändern. Sobald sich die Spieler der Problematik bewusst sind, geht es auch recht gut, nur haben die meisten (Michaelitenspieler) schon vorher gefrustet aufgehört. Im Umgang mit den Fans hätte man besser sein können, aber im Nachhinein ist man immer schlauer.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Kark001 hat das mit der Gruppenstruktur sehr gut dargestellt. Meiner Meinung nach hat F&S an der Stelle den Fehler gemacht, nicht von Anfang an Menschen und Engel parallel als gleichwertige Spielercharaktere aufzubauen. Zumal im Comic und im Traumsaat-Buch Menschen im Mittelpunkt stehen und extrem spannende Dinge erleben. Klar, man hat dann das ME nachgeschoben. Aber da war das Kind wohl schon in den Brunnen gefallen.

Es wäre vermutlich spannend gewesen, solange Engel zu spielen, bis man einmal hinter das große Geheimnis gekommen ist, und danach in einer weiteren oder anschließenden Kampagne Menschen. Dort wäre ein intensiveres moralisches Auseinandersetzen mit diesen Dingen möglich gewesen.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Zumal im Comic und im Traumsaat-Buch Menschen im Mittelpunkt stehen und extrem spannende Dinge erleben. Klar, man hat dann das ME nachgeschoben. Aber da war das Kind wohl schon in den Brunnen gefallen.
So hab ich das noch gar nicht betrachtet. Stimmt aber auffallend.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Also, wenn ich nochmal zusammenfassen darf:
"Engel" kam raus und schlug einigermassen ein. Dann stellten sich mehrere Probleme mit dem Spiel (Regeln, fixe Charakterkonstruktion und Gruppenzusammenstellung, etc.) ein, und das Interesse wurde geringer. Durch Versäumnisse von Seiten F&S wurden dann auch noch Interessierte und treue Fans gleichermassen vergrault - was wahrscheinlich zu einem Teufelskreis geführt haben dürfte.

Und jetzt steht "Engel" vor seinem Abschluss, der vielleicht die einst hohen Erwartungen noch erfüllen kann, und ein deutsches Rollenspiel, das vielleicht die Möglichkeit hatte, etwas im Schatten des Erfolges von DSA zu bewegen, wird zu einem Beispiel für viele Verfehlungen und Enttäuschungen.

Auch wenn ich "Engel" nur kurz gespielt habe, und ziemlich sicher nie wieder spielen werde, finde ich das trotzdem irgendwie traurig.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Und jetzt steht "Engel" vor seinem Abschluss, der vielleicht die einst hohen Erwartungen noch erfüllen kann, und ein deutsches Rollenspiel, das vielleicht die Möglichkeit hatte, etwas im Schatten des Erfolges von DSA zu bewegen, wird zu einem Beispiel für viele Verfehlungen und Enttäuschungen.
Frag doch mal nach der Lizenz. :)

Oder anders gefragt: Was hättest du gemacht, wenn du die Engel-Idee gehabt hättest?
 
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