Rollenspieltheorie Wie handhabt ihr Rulings?

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Dhampir
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Was sind Rulings?
Ein Ruling (Regelung, Bestimmung) im Rollenspiel ist eine, meist einmal gültige, ad-hoc Anpassung der Regeln an die konkrete Spielsituation am Tisch. Manche Rollenspiele bieten dafür konkret Stellschrauben an, manche behaupten es und andere glauben, sie würden ohne auskommen. D.h. bei manchen RPGs kann ein Ruling also Teil der Regelanwendung sein, bei manchen müssen die Regeln dazu "gebrochen" werden.

Aber wie kommen sie bei euch konkret ins Spiel?
Bestimmt das der SL?
Diskutiert ihr das breit aus?
Kann ein Spieler ein Ruling einfordern?
Stimmt ihr ab?

Diese Fragen beschäftigen mich zurzeit.
 
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Wir machen das so wenn es mal eine kritische oder unstimmige Situation gibt: Es wird kurz angesprochen (jeder der mag darf 1-2 Sätze sagen) und via gesunder Menschenverstand eine Lösung gefunden um dem Spielfluß nicht zu unterbrechen. Das letzte Wort hat der Meister. Hinterher kann das eine Hausregel erstellt werden. Jeder kann jederzeit einen Einwurf machen. I.d.R. kommt es selten vor, und der SL macht meistens einen Vorschlag zur Güte der in den meisten Fällen akzeptiert wird und man so einfach weiterspielt. Wir treffen uns nicht um Regeln zu diskutieren, sondern um einfach zu spieln und Spaß dabei zu haben. (Systeme d20-/D&D3.5-basierte Eigenkreation und Cyberpunk 2020 sowie BattleTech). Da bei uns sowohl SL aus auch die Spieler über den bereits o.g. "gesunden Menschenverstand" verfügen funktioniert es ohne Größere Probleme (die eigentlichund überwiegend nur dann auftreten wenn Powerspieler anwesend und unzufrieden sind).
Das "System" funktioniert zugegebener Maßen nicht in jeder Gruppenkonstellation, eine gewisse Grundharmonie und nikcht zu stark voneinander abweichende Auffassung von Rollenspiel braucht es da.
 
Was sind Rulings? - Ad-Hoc-Regelungen, die abseits der gemeinsam vereinbarten Regelbasis verwandt werden. Sobald eine Ad-Hoc-Regelung in den Bestand der Hausregeln aufgenommen wurde, somit also mehr als nur für den aktuellen Augenblick eingesetzt wird, ist es kein "Ruling" mehr, sondern eben eine Hausregel.

Aber wie kommen sie bei euch konkret ins Spiel? - Durch den SL. Dieser entscheidet über die in dem von ihm geleiteten Spiel geltenden Regeln.
Bestimmt das der SL? - Ja.
Diskutiert ihr das breit aus? - Nein. Nicht breit, sondern kurz.
Kann ein Spieler ein Ruling einfordern? - Nein, nicht einfordern. Vorschlagen schon. Die Entscheidung, was in den geltenden Regelbestand kommt, liegt aber beim SL.
Stimmt ihr ab? - Nein.
 
So wie Zornhau halten wir es meist auch.
Insgesamt sind die Rulings bei uns weitgehend eine Konkretisierung einer bestimmten Regel.

Wobei Rulings für Situationen, die öfter vorkommen, recht schnell dann in die Hausregeln integriert werden, in Abstimmung mit der Gruppe.
Letztes Wort liegt aber auch dort beim Spielleiter. Und wir versuchen die Diskussionen dazu kurz zu halten.
 
Ich habe dies nie als etwas gesehen, das so regelmäßig auftritt, dass man dafür Prozeduren braucht. Mir sind auch keine aufgefallen.

Im Nachhinein würde sich sagen: Kundige Teilnehmer machen Vorschläge. Wer auch immer kontrollierend bezüglich der betroffenen Regeln ist, stimmt zu.
 
Das Spiel muss fließen, deswegen handhaben wir es (wenn ich Leite) so wie Zornhau.
 
Manche sagen, der SL habe das letzte Wort. Was heißt das euch? Kann er Gruppenentscheidungen überstimmen? Muss er sein Urteil rechtfertigen? Kommt es bei euch vor, dass der SL tatsächlich ganz anders entscheidet als die Gruppe sich wünschen würde?

Man kann den SL als Souverän sehen, der über alles bestimmt. Er kann die Spieler befragen, letzten Endes macht er aber doch sein Ding.
Man kann den SL aber auch als Moderator sehen, dessen Aufgabe es als Unparteiischer ist, der Gruppe zur besten Entscheidung zu verhelfen. Zur besten Entscheidung im Sinne der Entscheidung, die in der Gruppe die größte Zustimmung erzielt und niemanden total verprellt/verärgert (wenn also kein Konsens erreichbar ist, wenigstens zu einem guten Kompromiss).

In beiden Fällen kann die Aufgabe des SL analog zu anderen Aufgaben sein, wie dem Kartenzeichner oder dem Ressourcen-Verwalter (oder dem, der bei der Pizzeria anruft und die Bestellung durchgibt?). Also im Sinne kooperativen, gemeinschaftlichen Spielens vergeben, damit nicht jeder mit allem belastet wird.
 
Kommt halt darauf an ob man miteinander oder gegeneinander spielt. Bei uns ist ganz klar ersteres der Fall. Man muss ansonsten nämlich aufpassen das es nicht zu Willkür führt, denn das führt zu Frust das verdirbt eindeutig den Spaß am spielen.
 
Manche sagen, der SL habe das letzte Wort. Was heißt das euch? Kann er Gruppenentscheidungen überstimmen? Muss er sein Urteil rechtfertigen? Kommt es bei euch vor, dass der SL tatsächlich ganz anders entscheidet als die Gruppe sich wünschen würde?

Bei dem was wir aktuell spielen, hat der SL schon ne genaue Vorstellung von der Sandbox, die er leitet, und hat das System basierend auf nem anderen System gebaut, verändert, etc.
Das heißt er behält sich vor, das letzte Wort zu haben, weil manche Veränderungen, obwohl von Teilen der Gruppe gewünscht, dann zu einem deutlich anderen Spielgefühl führen würden. Und er das Balancing im Auge behalten muss.
Rechtfertigen muss er das nicht, tut er meist zwar, aber er kann auch manche Dinge für gesetzt erklären.
Insgesamt findet sich meist ein Konsens. Und neue Regelelemente, Erweiterungen etc. werden der Gruppe vorgestellt, mit der Gruppe besprochen. Und dann ggf angepasst.
 
Bei dem was wir aktuell spielen, hat der SL schon ne genaue Vorstellung von der Sandbox, die er leitet,
Und hat der Rest der Runde ne genaue Vorstellung von der Sandbox, die sie spielen? Die tasten doch sicher nicht die ganze Zeit im Dunkeln, wie man sich zu verhalten hat, sondern wissen schon genau, was sie tun können und wollen, oder nicht?

Wieso bewertet ihr das vom SL gewünschte Spielgefühl höher als das von anderen Spielern gewünschte Spielgefühl?
 
Und hat der Rest der Runde ne genaue Vorstellung von der Sandbox, die sie spielen? Die tasten doch sicher nicht die ganze Zeit im Dunkeln, wie man sich zu verhalten hat, sondern wissen schon genau, was sie tun können und wollen, oder nicht?

Wieso bewertet ihr das vom SL gewünschte Spielgefühl höher als das von anderen Spielern gewünschte Spielgefühl?

Die wissen durchaus auch, was das für ne Sandbox ist, da man ja vorher schon mal miteinander drüber gesprochen hat. Und man ja auch durchaus Punkte ansprechen kann, wenn man sich irgendwo ne andere Regelung wünscht.

Wir bewerten das vom SL gewünschte Spielgefühl an dem Punkt höher, weil er das Regelsystem auf das Setting umgemünzt hat, und dazu noch ungezählte Stunden in das Erstellen von zusätzlichem Kram gesteckt hat, der inzwischen ausgedruckt über 50 Seiten hat. Er hat das meiste reingesteckt, und die Sachen sind auch nach dem angestrebten Spielgefühl gebalanct.
Als Spielleiter hat er die meiste Arbeit mit dem Kram, auch während der Spielsitzung.
Joar, ich finde es legitim, ihm da etwas höhere Rechte zuzugestehen.
 
Manche sagen, der SL habe das letzte Wort. Was heißt das euch? Kann er Gruppenentscheidungen überstimmen? Muss er sein Urteil rechtfertigen? Kommt es bei euch vor, dass der SL tatsächlich ganz anders entscheidet als die Gruppe sich wünschen würde?

Man kann den SL als Souverän sehen, der über alles bestimmt. Er kann die Spieler befragen, letzten Endes macht er aber doch sein Ding.
Man kann den SL aber auch als Moderator sehen, dessen Aufgabe es als Unparteiischer ist, der Gruppe zur besten Entscheidung zu verhelfen. Zur besten Entscheidung im Sinne der Entscheidung, die in der Gruppe die größte Zustimmung erzielt und niemanden total verprellt/verärgert (wenn also kein Konsens erreichbar ist, wenigstens zu einem guten Kompromiss).

In beiden Fällen kann die Aufgabe des SL analog zu anderen Aufgaben sein, wie dem Kartenzeichner oder dem Ressourcen-Verwalter (oder dem, der bei der Pizzeria anruft und die Bestellung durchgibt?). Also im Sinne kooperativen, gemeinschaftlichen Spielens vergeben, damit nicht jeder mit allem belastet wird.
Der SL ist ein König, der so lange auf seinem Thron sitzen und regieren darf, wie er das Volk bei Laune halten kann.
...wenn das Volk unzufrieden ist, wird der König gestürzt.

Bislang konnte ich mich noch halten.
 
"Le roi est mort, vive le roi!" ;) Das Volk will Brot und Spiele ... Okay ... Knabberzeugs und Spiele. Man muss halt für angemessene Herausforderungen sorgen als SL, wobei man auf einem schmalen Grat balanciert. Ist es zu leicht langweilen sich die Spieler, ist es zu heftig sind sie frustiert.
 
Also ich lese jetzt drei Antworten heraus, ich hoffe, da findet sich jeder grob wieder:

1. Der Spielleiter hat die Aufgabe, über die Einhaltung der Regeln zu wachen und den Spielfluss zu gewährleisten. Darum bestimmt er auch, welche Regeln gültig sind und trifft alle Rulings.
2. Der Spielleiter hat mehr Arbeit als die anderen Spieler. Um das wiedergutzumachen, darf er die Meta-Entscheidungen über Regeln usw. treffen.
3. Der Spielleiter kann sich alles herausnehmen, solang ihm die Spieler nicht davonlaufen – das bringt das Spielleiter-Dasein halt mit sich.

Dazu drei Rückfragen:

zu 1. Wieso ist es ein zwingender Schluss, dass der SL über die Regeln und Rulings bestimmt? Kann der Spielfluss nicht auch aufrecht erhalten werden, wenn jemand anders die Entscheidung trifft (z.B. der betroffene Spieler)?
zu 2. Macht der SL sich vielleicht absichtlich mehr Arbeit, um dieses Recht zu verdienen? Wenn es ihm so wichtig ist, kann man es ihm nicht einfach auch so gönnen? Was ist mit Spielrunden, in denen das Setting gemeinschaftlich entwickelt wird und vielleicht sogar nur mit zero-prep gespielt wird, also z.B. das Abenteuer in der Sitzung ausgewürfelt wird? Wenn der SL nicht mehr Arbeit und Zeit als die Spieler investiert, verliert er dann seine besonderen Rechte?
zu 3. Führt dies nicht dazu, dass das Spiel hinter den Möglichkeiten zurückbleibt? Das Spiel müsste ja einen bestimmten Tiefpunkt erreichen, ab dem Spieler dem Spiel fernbleiben oder protestieren. Wäre es nicht hilfreicher, das Spiel so zu organisieren, dass man nach oben strebt anstatt nur nicht unter ein Mindestniveau an Spielspaß für alle zu fallen?

Gibt es denn auch Spieler, die uneingeschränkt offen und gemeinschaftlich spielen? Also ohne letztes Wort für den Spielleiter? Die neue Regeln einfach gemeinsam diskutieren, bis ein Konsens oder Kompromiss gefunden wird? In denen Spieler nicht nur Rulings vorschlagen können, sondern ein Ruling nur gilt, wenn dies vom SL nicht gegen den Widerstand der Spieler durchgedrückt wird?
 
Macht der SL sich vielleicht absichtlich mehr Arbeit, um dieses Recht zu verdienen?

Das Zitat ist in seiner Unterstellung gerade zu böswilliger Absicht beispielhaft dafür, wie sich deine Fragen bisher lesen: stark tendenziös und eigentlich prinzipiell auf einen irgendwie gearteten Antagonismus zwischen Gruppe und Spielleiter ausgerichtet. Die Antworten der anderen aber scheinen bisher fast ausnahmslos von einem harmonischen Verhältnis zwischen Gruppe und SL auszugehen, das Rulings nur selten wirklich nötig macht und wenn vermutlich den einfachsten und ältesten Weg der "Problemlösung" geht, wenn ich das richtig lese. Wenn ohnehin schon Konsens herrscht muss ja auch nicht immer wieder aufs Neue groß diskutiert werden.

Ich hatte schon bei dem hier gestutzt:

Wieso bewertet ihr das vom SL gewünschte Spielgefühl höher als das von anderen Spielern gewünschte Spielgefühl?

Dass der SL sowohl Moderator als auch Autokrator (und noch ne Menge zwischendrin, zum Beispiel "nicht anwesend/ dabei") sein kann ist alter Kaffee. Ich schätze mal du wirst hier Niemanden finden, der stur auf Letzteres setzt und Angriffsfläche für die alte Player Empowerment-Debatte liefert. Auch wenn Scathach sagt, dass der SL mehr Arbeit hat und deswegen mehr Bestimmrecht über seine (!) Welt, können wir wohl davon ausgehen, dass da Niemand in der Gruppe sitzt, der mit dem allmächtigen SL-Zepter übergangen und dessen Spielspaß mit Füßen getreten wird, damit der Esel auch ja seinen Spaß hat.

Dementsprechend schließt sich das hier:
Gibt es denn auch Spieler, die uneingeschränkt offen und gemeinschaftlich spielen? Also ohne letztes Wort für den Spielleiter? Die neue Regeln einfach gemeinsam diskutieren, bis ein Konsens oder Kompromiss gefunden wird? In denen Spieler nicht nur Rulings vorschlagen können, sondern ein Ruling nur gilt, wenn dies vom SL nicht gegen den Widerstand der Spieler durchgedrückt wird?

nicht wirklich mit dem bisher Gesagten aus.


Zum Thema:

Bestimmt das der SL? - Ja
Diskutiert ihr das breit aus? - Ja
Kann ein Spieler ein Ruling einfordern? - Ja
Stimmt ihr ab? - Ja
Diese Fragen beschäftigen mich zurzeit.- awesome

Rulings kommen bei uns allerdings nur noch bei neuen Systemen vor, die anderen laufen zu lange und sind voller Hausregeln, die für uns funktionieren. Die, die vorkommen werden dann oft recht schnell auch direkt zu Hausregeln. Normal also.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn Scathach sagt, dass der SL mehr Arbeit hat und deswegen mehr Bestimmrecht über seine (!) Welt, können wir wohl davon ausgehen, dass da Niemand in der Gruppe sitzt, der mit dem allmächtigen SL-Zepter übergangen und dessen Spielspaß mit Füßen getreten wird, damit der Esel auch ja seinen Spaß hat.

Exakt! :D
Ich mein, ich schreib ja nicht umsonst in jedem Post zu dem Thema, dass man sich um nen Konsens bemüht, miteinander spricht, sich Sachen zusammen anguckt, schaut was allen taugt. Und Rulings dann in Hausregeln verarbeitet, um sie zu verstetigen und eine feste Basis für alle zu bauen.
Wenn jemand da natürlich das absolutistische Diktat des Spielleiters reinlesen will, nur weil der SL halt oft das letzte Wort hat, dann von mir aus.
Fühlt sich in der Gruppe nicht wirklich so an, aber Sohn des Südens muss es ja wissen.
 
Es tut mir Leid, wenn meine Fragen tendenziös wirken. Ich würde sie pointiert nennen, um die vorgestellten Positionen besser verstehen zu können. Daher mache ich mal einfach weiter. Ist ja kein Beliebtheitswettbewerb hier und vielleicht kann ich ja noch was lernen.

Es gibt ja auch Leute, die sagen, „wir entscheiden das zusammen“, das ist ja was anderes als mit dem Zusatz „aber der Meister hat das letzte Wort“. Zwischen diesen beiden Antworten gibt es ja vielleicht einen Unterschied. Also entweder der Meister hat das letzte Wort (und kann ohne Konsens und gegen die Spieler entscheiden) oder er hat eben nicht das letzte Wort, sondern die Spieler entscheiden gleichgestellt. Wenn dazwischen kein Unterschied besteht, wieso dann der Hinweis „der Meister hat das letzte Wort“? Das könnte ja ganz konkrete Gründe haben, die kann man dann ja benennen. Vielleicht verstehe ich ja auch „das letzte Wort“ falsch, dann kann man mich ja aufklären, was das bedeutet. Ich habe es so aufgefasst, dass der SL dadurch der eigentliche Entscheidungsträger wird und die anderen Spieler zwar das Recht haben, gehört zu werden, aber sozusagen kein Stimmrecht haben. Vielleicht war ja auch was anderes gemeint, mir kommt gerade in den Sinn: Vielleicht ist mit dem letzten Wort einfach gemeint, dass er den gemeinschaftlich ausgehandelten Konsens oder Kompromiss sozusagen zusammenfasst und „in Stein meißelt“? Dann habe ich das falsch verstanden, aber darum habe ich ja nachgefragt.

Ansonsten mal an die eigene Nase fassen, wem man hier was unterstellt. Ich möchte hier auch gewiss nicht verschiedene Spielstile bewerten oder irgendwelche Urteile sprechen, wie es in welchen Runden wohl abläuft. Aber danke für die Unterstellung, dass ich das tun wollen würde. Die hänge ich mir direkt an meine Pinwand mit Notizen zu Forenkultur.
Ob es in der Spielrunde harmonisch oder despotisch zugeht, das interessiert mich so gar nicht. Es geht hier doch darum, wie bestimmte Prozesse im Spiel (zur Erinnerung: Wie handhabt ihr Rulings?) ablaufen und wie sie unterschiedlich gehandhabt werden können. Das ist ein interessantes Thema und der Thread zeigt doch, dass man das sehr verschieden handhaben kann.

Und ansonsten gilt wohl, dass sich jeder den Schuh anzieht, der zu ihm passt.
 
Musst du dich nicht gleich von angegriffen fühlen. Ich hab dir nichts unterstellt, nur darauf reagiert, dass deine Fragen tendenziös wirkten bzw. auf eine bestimmte Diskussion abzuzielen schienen. Alles kein Drama.

Deine Verwirrung könnte sich schon allein dadurch auflösen, dass vermutlich in den meisten Runden (auch erfahrungsgemäß) nicht so scharf zwischen Spieler und Spielleiter getrennt wird, wie in den meisten theoretischen Diskussionen. Es ist schon irgendwie klar, dass der Spielleiter auch nur ein Mensch am Tisch ist. Wenn man ihm dann gewisse Sonderrechte zugesteht, dann weil man bereit ist im Sinne der Situation und der Norm einer Form zu entsprechen. Die Annahme, dass die freiwillige Abgabe von Mitbestimmungsrechten am Tisch prinzipiell aus Ignoranz, Naivität oder irgendeinem Zwang entsteht war für viele Diskussionen dieser Art schon der Todesstoß, in der Regel weil man von hypothetischen Runden ausgeht, in denen nur Extreme vorherrschen.

Wie du darauf kommst, dass sich Jemand die Mühe machen könnte, eine Sandbox-Welt möglichst detailliert auszuarbeiten nur um dann am Tisch Priviliegien wie "das letzte Wort" zu genießen, weiß ich zum Beispiel nicht. Wer macht denn sowas?
 
Natürlich stimmt die Gruppe ab - aber nicht mit Handzeichen und nicht in einer formellen Abstimmung. Wenn ich als SL etwas regele, also quasi als Schiedsrichter entscheide wie die Regeln auszulegen sind, dann nicken meine Spieler entweder - ODER - das ist auch schon vorgekommen - sagen mir "Hör mal, das macht aber keinen Sinn was du dir da vorstellst!" und dann überlegt man kurz und ändert das ggf. ab. Ich habe es nie als so dramatisch empfunden.

Und - hypothetischer Fall - wenn mir die ganze Gruppe sagt "Alter, das ist doch HIRNTOT, was du da regelst!", dann würden in mir zumindest leise Zweifel aufkommen ob das was ich da mache richtig und gut ist und man würde kurz drüber sprechen.

(Oh, und Spieler können natürlich ein Ruling "verlangen", einfach in dem sie sagen: "Hör mal, ich hab mir überlegt XY zu machen - geht das überhaupt?")
 
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