AW: Wesen und Verhalten in der oWoD spieltechnisch
...und dann rennen sie los um Verbrecher zu jagen und den Opfern zu helfen oder in Altenheime und fangen an alte Leute zu pflegen statt sich um den Plot oder das 'richtige Leben' zu kümmern.
Uaaaaaaaah....
1. Plot: Der Plot sollte sich zumindest nach den Wesen also Motivationen der SCs richten, Plothooks sollten nicht nru auf der Gier nach Action und EPs basieren, wenn die SCs eben "Helfer" sind. (wenn man den überhaupt einen vorgefertigten Plot braucht)
2. "richtiges Leben": Wenn ich ein Helfer bin, dann richte ich mein Leben danach aus anderen Leuten zu helfen. Wo ist das Problem? Wenn die Spieler Helfer-SCs spielen wollen, dann sollen sie es doch tun. Sie werden schon Gründe haben. Wenn du so etwas nicht willst, dann darfst du eben konkret das Wesen "Helfer" nicht zu lassen, sondern nur Wesen, die du cool und für deine Vostellung der Chronik passend findest.
Daher kam mir die Idee: Jeder regeneriert 1 oder 2 Willenskraftpunkte am Tag, wenn er sich den Tag und/oder die Nacht nimmt und einfach nur das tut was ihm Spass macht. Dabei darf man weder Fähigkeiten steigern, noch an Plots oder Intrigen arbeiten oder Ähnliches. Es ist nur erlaubt was den Kopf des Chars wieder frei macht, was ihm Spass macht. Denn dann weiß er hinterher wieder wofür er den ganzen Scheiss mitmacht.
Genau das ist das Konzept "Wesen", nur das dort eben präzisiert wird, was er tut. Wer Parties braucht, ist wohl Bonvivant oder Zelebrant, wer sich bei seinem/r Geliebten ausheult möglicherweise "Kind" und wer sich zu Tode langweilt und eigentlich nur darauf wartet wieder in die Schlacht ziehen zu können, weil er eben genau für diese Action lebt ist eben ein (hab gerade das Wort vergessen).
Nicht jeder erhält seinen Antrieb durch Party, Erholung, Saufen etc.
Es gibt Menschen, die fühlen sich besser, wenn sie etwas geleistet haben und suchen in der Freizeit ständig nach neuen Aufgaben. Andere besaufen sich.
Einer regeneriert WK beim Saufen, der andere verliert sie sogar, weil er die für ihn unangenehmen Alkoholauswirkungen auf dem Heimweg mühsam unterdrückt.
Ein Abend mit deiner Familie (sofern es tatsächlich Charaktere gibt, die noch eine haben) sagt dir am nächsten Tag nämlich wieder warum du diesen beschissenen Vampir jagst. Weil du deine Familie schützen willst.
Nur, wenn dir deine Familie etwas bedeutet. Möglicherweise ist dem SC seine Familie vollkommen egal. Wir sind in der World of Darkness - keine Ahnung, was der SC für eine bösartige Familie hat.
Oder die ständige Angst um seine Familie, schwächt ihn sogar, weil er sich selbst schwach fühlt und sich selbst nach Schutz sehnt (Wesen "Kind").
Oder ein Abend in der Kneipe mit einer zünftigen Schlägerei (nur zum Spass) sagt dir, dass du diese Vampirintrigen deines Vampirahnen mitmachst, weil du auch morgen noch in Ruhe in deine Stammkneipe gehen kannst und dort eine Schlägerei anfangen kannst.
Und um gerade das zu verdeutlichen , nämlich "der eine trifft seine Familie - der andere prügelt sich durch die Kneipe" wurde das "Wesen" eingeführt.
Es ist die Antwort auf die Frage "Wofür lebt/kämpft/arbeitet dein SC? Was treibt ihn an?".
Ich verstehe nicht genau, wo dein Problem, mit den "Wesen" ist.
Fast genau so, wie du es beschreibst, verwende ich es auch - mit folgenden Unterschieden:
1. Der SC muss sich nicht extra frei nehmen. Ein Toreador, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, wird gerade dann WK für sein Wesen "Zelebrant" erhalten, wenn er beim Empfang eines Gasts des Prinzen eine Arie singen darf/muss. Ein "Sadist" lebt seine Neigungen auch und gerade im Kampf gegen Sabbat bzw. Camarilla aus.
2. Nicht jeder SC erhält WK für Spaß und Hobbies. Ein "Helfer" feiert vielleicht auch gerne, aber wirklich befriedigend ist für ihn die Tatsache, dass er während der Party diesem Besoffenen auf der Toilette einen guten Rat geben konnte, der sich bei ihm wegen seines Liebeskummers ausgeheult hatte.
Und um Missverständnisse zu vermeiden:
Ich benutze das Wesen-Verhalten-System. Aber ich benutze nicht
nur das Wesen-Verhalten-System. Natürlich kann man auch unter anderen Umständen WK erhalten. Die Glückspsychologie lässt sich eben nicht auf eine Hand voll verschiedener Wesen reduzieren.
Aber als Orientierungs- und Inspirationshilfe finde ich das System sehr gut und sinnvoll.