AW: Werwolf vs. Vampire
edit:
ach, und um das problem Gaia vs. Gott zu umgehen, kann man ja wie im Dämonenregelwerk auf verschiedene Ebenen zurückgreifen
Könnte man. Aber wie erwähnt, mag ich das Dämon eben wegen seiner Entstehungsgeschichte nicht. Denn grade die Unvereinbarkeit der Weltanschauungen ist Quell des Konfliktpotentials und wenn nun der Dämon dem Garou und dem Vampir erklären kann, das beide irgendwie Recht haben und ihr äonenalter Konflikt sinnlos ist, dann ist das Friede, Freude, Eierkuchen aber nicht WoD-Rollenspiel.
Auf der anderen Seite, ist der Dämon ein böses Wesen des Wyrm und lügt eh nur um den Garou vom rechten weg abzulenken, das weiß doch jeder...
Die Diskussion mag müßig und ergebnislos sein, für jemanden aber, der seit Monaten überlegt, ob ihm das Werwolf oder das Vampire System besser gefallen könnte und in welchem sich etwas genauer umzusehen sich daher für ihn eher lohnt, ist sie sehr hilfreich...also macht ruhig weiter :]
Naja, ob die Diskussion da so hilfreich ist, ist fraglich.
Eine Frage noch an die Werwölfe:
Ist ein Garou denkbar, der sich vom Krieg gegen die drohende Apokalypse abwendet (bzw. abwenden möchte) und sich zurückzieht um in einem (noch) unverseuchten Stück Natur in Frieden zu leben, wie das in anderen Systemen zum Beispiel Druiden häufig tun?
Bedingt. Es ist also denkbar aber untypisch. Es gibt Geschichten über Garou, die ihr Rudel verloren und die dann z.B. lange Zeit in der Wildnis in Lupusform lebten und ggf. sogar mit "echten" Wölfen ein Rudel bildeten. Doch das endet eben meist damit, dass der Wyrm den Garou einholt. Tatsächlich gibt es auch keine Gebiete in die der Wyrm seine Arme nicht ausgesteckt hat, der Krieg folgt dem Garou also immer nach, er könnte das zwar ignorieren aber sein Idyll wäre dann eben auch bald verloren.
Es bliebe also nur die Umbra. Garou die sich zu lange auf einer Seite des Todesgürtels aufhalten, verlieren die Verbindung zur jeweils anderen Seite. Die Schwierigkeit zum Seitwärtswechseln steigt mit jedem Jahr um 1, was bedeutet, das Garou nach spätesten 10 Jahren einen Zustand erleiden, der "Disconnected" genannt wird. Er wird dann, wenn er sich in die Umbra zurückgezogen hat, als Geist aufgehen und kein Garou mehr sein und schleichende Persönlichkeitsänderungen unterworfen worden sein, so dass sich die Frage stellt ob er immernoch die Person ist, der er war als er in die Umbra ging.
Und auch in der Umbra ist es nicht sicher. Im Penumbra ist alles ein Spiegel der realen Welt und folglich gibt es dort den Kampf auch. Im nahen Umbra, ist alles aus ungenutztem Epherma und es ist ein ehr ungastlicher Ort. Man kann in irgendwelche Domänen gehen, aber dort muss man sich auch mit den Geistern die sie erschufen auseinandersetzen. An den Kreuzugen der Mondpfade sind häufig sogenannte Lichtungsdomänen (engl. Glens). Dort ist es gewöhnlich sicher und schön, aber sie sind nicht so weitläufig, wie ein Garou sie bräuchte um sich wohlzufühlen (Garou brauchen wie Wölfe etwas Auslauf um nicht durchzudrehen).
Bleiben die kleinen und großen Umbrareiche. In den Stammesheimatländern, wir man nur willkommen gehießen, wenn man mindestens Athro ist und die Ahnengeister und Garou dort, werden einen nötigen den Kampf wieder aufzunehmen. Das einzige Land, das einen Quell des Friedens darstellt, ist das Sommerreich, das aber selbst unter Theurgen als Mythos gilt. Es zu finden ist schwer. Bleiben eigentlich nur die Wälder von Pangea oder des Tors nach Arkadien. Dort könnte man tatsächlich in relativer Ruhe aufhalten, wenn man sich mit den anderen Bewohnern arangiert (man muss halt hier mal nen Veloziraptor vermöbeln und da mal dem Redcap erklären, dass man kein Futter ist).
Es gibt auch eine Gruppe von Garou, die die Flucht zu einer andern Gaia planen (essentiell einem andern Sonnensystem mit einem bewohnbaren Planeten, den sie versuchen durch das ferne Umbra zu erreichen. Diese Gruppe sind die Wagner oder Wagnerians. Laut dem Apokalpyse Buch ist ihr Vorhaben aber zum Scheitern verurteilt und laut den Autoren ist Flucht auch kein angemessenes Thema für eine Werwolf-Chronik.
Ein Garou könnte noch ins ferne Umbra reisen, wo sein Körper nicht existent ist und man nur als Gedanken und Idee auf abstrakter Ebene existiert. Es kehr selten jemand zurück der noch alle beisammen hat, die meisten bleiben dort. Es ist wohl eine Art Frieden zu finden.
Also mir ist jetzt klar, dass nichts langweiliger sein könnte als ein "und nachdem er die verborgene Lichtung gefunden hatte lebte er dort friedlich und unbehelligt bis ans Ende seiner Tage". Es geht mir allein um die Frage, ob das Streben danach mit der Werwolfmentalität vereinbar sein könnte und ob Gaia, deren Bedrohung der Wolf ja damit nicht mehr bekämpft, diese Entscheidung respektieren würde (falls man das so formulieren kann).
Ja und nein. Es gibt, grade die Älteren, die durch Kampfnarben gezeichnet sind und deren Lieder besungen werden, denen man solch ein Verhalten zugesteht. Das sind dann aber auch wirklich alte Garou, die nicht mehr Kämpfen sondern als Lehrer und Ratgeber fungieren, bis ihre Zeit gekommen ist oder sie ein Last werden (was nicht sein darf).
Gaia ist es generell egal, was der Garou tut, die Geister werden einen jungen Garou der quasi wegläuft jedoch auch weniger unterstützen bis garnicht unterstützen, genauso wenig wie die Garou sein tun ablehnen.
Hinzu kommt eine kleine aber unschöne Information aus dem WoD:Outcast, wo steht, dass Garou die nicht regelmäßig an den Riten und Feiern teilnehmen Gefahr laufen ihre Verbindung zu Gaia zu verlieren, was umlimativ den Fall zum Wyrm bedeutet. Die kann jedoch je mach Umständen und Person Monate oder Jahrzehnte dauern...
Es gibt natürlich immernoch die Sternenträumer, deren Verhalten der oben beschriebenen Isolierung an idyllischen Orten oft gleichkäme (wenn sie nicht gerade dabei sind die Welt zu erkunden). Sternenträumer können gut das Klischee des Eremitischen Kung-Fu-Mönchs der in einer Hütte im Wald nur für sich lebt und nur für sich trainiert und sich weiter verbessert. Tatsächlich tun sie dies jedoch nicht, weil sie den Kampf leid sind, sondern weil die einen Zustand anstreben, der das "Reich der wahren Gaia" genannt wird (True Gaia Realm), eine Art Nirvanazustand.