Wie arrogant muss man sein, um sich selber und seine engsten Verwandten nach über mehreren hundert Jahren nicht einschätzen zu können. Solche "Kinderreien" sind doch schnell langweilig und gedeihen nicht erst im hohen Alter. Das ist eine Annahme, die ich nicht teile. Vor allen Dingen bei den Möglichkeiten, die die moderne Technik bietet. Da bleiben keine Triebe unerfüllt. Das in der Realität zu tun, ist ein Fakt, der für diesen Roman fundamental wichtig ist - es bleibt jedoch eine Konstruktion, ein - wenn auch witziges - Gedankenexperiment.
Nach meiner Meinung müssten solche superreichen, superalten Leute im Verborgenem agieren, so wie Millionäre und Milliardäre es heute auch schon tun. Wenn dieses Geheimnis heraus käme, würde eine Explosion der Eifersucht stattfinden, die im Mindesten in einen Boykott mündet.
In dieses Gefäß - das Universum - werden jetzt die Chars gesetzt. Kämpfer ihrer Natur nach, die nach Gerechtigkeit, im Mindesten nach Respekt suchen bzw. Schutz und Geborgenheit. Sie werden beide getrennt von einander und erleben beide eine "kriminologische" Ausbildung. Die Motivation der beiden Seiten ist ja erstmal die Selbe. Sie wollen ein gutes Leben führen. Dann treffen sie wieder aufeinander und töten ihre Parteien, um dann zusammen an einer Flucht zu arbeiten. An dieser Stelle nun kann man nur noch spekulieren, was genau die Frau umtreibt. Die Kontruktionen sind nicht mehr voll nachvollziehbar und könnten in alle Richtungen verlaufen. Sie verheimlicht ihren Verrat an die Obrigkeit und erhält - obwohl sie eine "Yakuza" ist, einen Deal, der ihren Bruder nicht mit einschließt. Und nach 250 Jahren bekommt sie ihn mit Mühe frei, nachdem sie ihren Deal erhalten hatte? Ich meine da stimmt doch irgendwas nicht. Und das kann man auch nicht mehr erklären. Es ist einfach total charakterlos. Und was will sie dann von ihm? Sex? Eine Familie? Häh? Wie lange waren die beiden zusammen? Wie lange war sie allein? Wie oft hätte sie einen guten Partner treffen können.
Tak ist ein schwacher Charakter, der ganz einfach beeinflusst hätte werden können. Warum muss er ein Ergebnis liefern, wenn er sowieso unverfolgbar seinen Sleeve hätte abstreifen können und mit seiner Schwester irgendein Leben führen. Was hätte der Bancroft machen sollen?
Die innere Zerrissenheit von Tak auch total unglaubwürdig. Er liebt eine Frau, die der Unsterblichkeit den Kampf angesagt hatte. Warum kann er nicht einfach gehen, oder im Kampf gegen das System drauf gehen? Ein Kopierer war da. Die Möglichkeit irgendwelche Synths zu nehmen, um irgendwann irgendwo wieder zuzuschlagen. Stattdessen buckelt er vor dem System und wünscht sich was? Eine Liebesaffäre?
Ortega ist noch Oke, obwohl sie 'ne ziemlich aggressive Schlampe ist.
Konstruiert und wenn nicht oberflächlich, dann zumindest kleingeistig. Das Ding hätten Dir die Spieler in Null-Komma-Nix zerlegt und auf nimmer Wiedersehen.