Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Silke

Klaatu verata nectu
Registriert
24. Dezember 2004
Beiträge
2.499
Hey,

ich leite jetzt seit etwa 2,5 Jahren einmal die Woche eine Rollenspielrunde. Wir spielten in der Zeit ca. 15-20 Systeme. Ich habe darüber den Überblick verloren. Ich probierte viele neue Dinge aus, experimentierte mit ungewöhnlichen Ideen, leitete vermehrt selbsterstellte und hin und wieder mal vorgefertigte bzw. gekaufte Abenteuer.
Doch seit ein paar Wochen fühle ich mich verbraucht und ideenlos. Inspiration erfahre ich durch Bücher und Filme, aber momentan bin ich unfähig, diese auch in Plots umzusetzen. Selbst wenn meine Spieler ausgefeilte, tiefgründige Charaktere liefern, kann ich die Hintergründe immer seltener einflechten, was mir früher (also noch vor einem halben Jahr) spielend gelungen ist.

Ich leite deutlich lieber, als dass ich spiele, möchte also nicht die Seiten wechseln, aber der Kopf ist leer.

Vorschläge, wie ich damit umgehen kann?
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Lies Scion: Hero oder ein anderes inspirierendes Setting.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Hmm bei sovielen Systemen kann ich mir gut vorstellen, das einen irgendwann der Kopf raucht. Ich kann Dir nur entfehlen, mach dein Eigenes (solange du noch genug Muse dazu hast) Spiel. Erschaffe ne Eigene Welt in den Bereich den Du am liebsten zockst. Das dauert zwar eine Weile, aber man kann ja erst mit einer Stadt anfangen oder einen kleinen Dorf irgendwo in der Pampa *g*.
Nach und Nach erweitert man dann sein Radius bis man schließlich ne ganze Welt hat.

Jo, sonst... mach ne Pause, das bewirkt so manches Wunder.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

1. Wenn deine Spieler so tiefgründige Charaktere liefern, bringen die doch vllt auch Plots mit sich. In vielen TV-Serien hat man es (meist zu anfang), dass in einigen Folgen mal nach un dnach die einzelenen Chars etwas genauer beleuchtet werden. Und rollenspielchars haben ja in vielen Sytemen Nachteile, die sich ausschlachten lassen. Wenn du das freilich schon alles abgehakt hast, ... tja.:nixwissen:

2. Lass die Spieler vllt einfach Downtime spielen ohne Plot, oder lass sie eigeninitiative entwickeln und versuch dich am spontanen Aufgreifen von Ideen oder beschränke dich darauf, den rahmen für ihr munteres Miteinander zu liefern. Vllt hilft das ja. Sowas hat bei uns gelegendlich zu längeren plots und zT Ganzen kampagnen geführt.

3. Der letzte Notnagel heist einfach: "Ninjas attack!" ;) (aber Vorsicht, bei Siebte See, oä Settings wird das episch)
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

2. Lass die Spieler vllt einfach Downtime spielen ohne Plot, oder lass sie eigeninitiative entwickeln und versuch dich am spontanen Aufgreifen von Ideen oder beschränke dich darauf, den rahmen für ihr munteres Miteinander zu liefern. Vllt hilft das ja.
So habe ich mich über die letzten Runden "gerettet".
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Die beste und zuverlässigste Option ist natürlich eine Auszeit.

Ansonsten kann es helfen, mal einfach was ganz anderes zu machen. Es ist etwa ganz lohnenswert mal Spieler zu sein, eine Zwischendrinkampagne mit anderen Spielern zu haben und/oder zu einem ganz anderen Spiel zu greifen - am besten alles gleichzeitig. Selbst wenn dir das Spielerdasein weniger Spaß macht, es ändert mal wieder die Perspektive ein wenig und man kann schauen, was andere SLs anders, besser und vor allem schlechter machen.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

15 bis 20 Settings in 2,5 Jahren is ziemlich heftig.
Wahrscheinlich bist du zu schnell zu heftig ausgebrannt?!

Denk mal drüber nach länger bei einer Sache zu bleiben und deine Ideen in 1 Setting einzubauen in dem ihr dann auch mal länger spielt und die Spieler eine tiefere Beziehung zu Orten und Personen aufbauen können.

Das könnte Wunder bewirken. Ansonsten is die Pause immer gut. Da kommen nach ein paar Wochen oder Monaten die Ideen und die Lust zu spielen von selber wieder. Von dir und den SPielern.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Ja, eine Pause ist gut. Man muss ja nicht gleich mit dem Spielen aufhören, aber du könntest etwa versuchen eine Spielrunde zu leiten, die vorsätzlich und ausdrücklich nicht versucht "richtig gut" und "mitreißend" zu sein.

Damit meine ich nicht, dass du absichtlich schlecht spielleiten sollst, aber vielleicht mal den eigenen Anspruch etwas lockern. Deinen grauen Zellen etwas Ruhe gönnen. Ich wechsele gerne auf Brettspiele, wenn es mir mal so geht. Nach ein - zwei Wochen hab ich dann oft auch genug Entspannung gehabt, um wieder ein Rollenspiel anzugehen.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Ich wechsele gerne auf Brettspiele, wenn es mir mal so geht. Nach ein - zwei Wochen hab ich dann oft auch genug Entspannung gehabt, um wieder ein Rollenspiel anzugehen.

Yep, auch sehr guter Tipp. Hat bei uns auch schon funktioniert. Dabei bieten sich natürlich auch Spiele mit RPG Bezug wie z.B. Arkham Horror an.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Wie schon angesprochen: Eine Auszeit könnte hier helfen. Allerdings kann sowas auch zu großem Frust führen, weil sich die Erwartungen an sich selbst immer weiter steigern und man den Termin zum Wiedereinstieg ins aktive Spielen vor sich herschiebt.

Eine Alternative: Einfach mal mit jemanden frei über das Setting reden und den Gedanken freien Lauf lassen. Ein guter Freund fragt mich immer mal nach Rat zu seiner Spielrunde. Er hat zwar nicht ganz Dein Problem, daß sein Kopf komplett leer ist und er keine Ideen mehr hat, aber ihm fehlt an verschiedenen Punkten auch immer mal eine Idee. Er stellt mir also grob das Setting vor, was grob zuletzt passiert ist und wo er grob hin will. Normalerweise fällt mir dann auch irgendwas ein, was irgendwie zu dem Thema passt. Aus dem Gespräch über das Thema allgemein kommen dann eigentlich immer interessante Ansätze, die ihm dann für seine speziellen Probleme helfen. Durch das freie, ungerichtete Beschäftigen mit dem Thema kommen einfach mal so neue Einsichten, auf die man vorher mit seinen auf das Problem festgefahrenen Gedankenpfaden nicht gekommen wäre.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Immer mit der gleichen Gruppe zu spielen, bedeutet auch, dass sich Routine einstellt, man nicht mehr überrascht wird, auch wenn man Setting und System austauscht. Frisches Blut hilft. Die angesprochene Kreativpause einlegen, und statt dessen lieber mal mit Fremden spielen, auf Cons, Forentreffen, Teamspeak… du wirst mit Sicherheit schlechte Runden erleben, aber du wirst auch deinen Horizont erweitern und auf jeden Fall wird es abwechslungsreich sein. Mit Glück auch manchmal begeisternd!

Gerade wenn du immer leitest, und dazu auch noch mit SL-getriebenem Plot, kann es sein, dass du zu sehr im eigenen Saft schmorst. Okay, du schreibst, deine Spieler machen interessante Charaktere. Aber geben ihre Charakterkonzepte wirklich Impulse für den Plot? Oder musst du dir eher erstmal einen Plot einfallen lassen, in den diese Charaktere reinpassen? Letzteres war bei meiner alten Stammrunde der Fall, irgendwann wurde mir klar: Ich hatte meine Spielerinnen zur Unselbständigkeit verzogen. Sie machten ganz bewusst Charaktere, die darauf warteten, von mir mit einer Motivation ausgestattet zu werden, statt schon mit einer eigenen Motivation daher zu kommen.

Also, mein Rat: Weniger spielen, diese Gruppe mal ganz ruhen lassen, neue Mitspieler und Spielstile ausprobieren, vielleicht sich doch mal trauen und spielen, statt zu leiten:

Ich leite deutlich lieber, als dass ich spiele, möchte also nicht die Seiten wechseln, aber der Kopf ist leer.

Das erscheint mir etwas voreilig, mir jedenfalls hat es in genau deiner Situation sehr geholfen, mal eine Weile nicht zu leiten, sondern zu spielen. Was genau stört dich daran, Spielerin zu sein? Das Spielen an sich? Oder eher die anderen Spielleiter? ;)
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Wie schon mehrfach empfohlen: ein, zwei Monate Pause machen.

Und: keine anderen Systeme, keine Brettspiele, gar keine Spiele wenns geht. Irgend welche anderen Aktivitäten halt.
Kenne ich von mir. Danach ist man wieder frisch und spontan und mit Biss dabei!
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Ich hatte sowas auch mal, Pause ist IMHO das einzige, was wirklich hilft. Mit allem anderen setzt man sich nur selbst unter Druck und das kann nach hinten losgehen.

Ich war irgendwann soweit, dass ich als SL quasi die Runde beinahe gesprengt hätte. Aber mittlerweile leite ich wieder, wenn auch nicht mehr DSA wie damals, sondern Scion. Allerdings haben wiur auch nie diese Masse an Systemen durchgearbeitet, sondern hatten nur DSA, SR und Deadlands.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Allerdings haben wiur auch nie diese Masse an Systemen durchgearbeitet, sondern hatten nur DSA, SR und Deadlands.
Meiner Erfahrung nach auch keine Frage des Systems. Wenn diese Phasen bei mir auftreten, ist es egal, welches System gerade gespielt wird und welche Systeme in Frage kommen würden: zu keinem will mir etwas Gescheites einfallen.

Eine Pause, in der man die Abende dann einfach anderweitig verbringt und irgendwann kommen die Ideen wieder. Alles andere war bei mir nur kontraproduktiv.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

@ Silke
Ich kann dann auch nur zu ner Pause als SL raten. Ob die nun so aussieht, dass du mal Spielerin bist (vllt wartet einer deiner Mitspieler ja nur aucf so ne Gelegenheit, um selber mal zu SLen), oder so, dass ihr euch einfach mal für was anderes trefft (Filme glotzen, Sandburgen bauen, Kuscheln, Nachbarn mit faulen Eiern bewerfen,... Wasauchimmer euch behagt), ist letztlich egal. Ein, zwei Wochen können da schon sehr erholsam sein. Wenn nötig, einfach mal verlängern.
Wenn ihr außer RPG nix gemeinsam habt, dann spiel halt mal ein paar wochen mit dir selbst *g*. Ne ernsthaft, Kreativität kann man, wie hier schon erwähnt wurde, nur in begrenztem (oftmals nicht zufreidenstellendem) Maße erzwingen. Ich hatte selber auch oft genug Phasen, wo ich zu nix ne Idee hatte. Und jetzt momentan hab ich mehr Plots im Kopf, als Zeit, sie zu spielen.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Ausgebrannte Künstler auf der ganzen Welt vertrauen bei Burn-Out-Syndrom diesem Scheißerchen:

shotgun_w_shells_2-1.jpg
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Ich kenne das auch - glücklicherweise hatte ich bisher fast immer einen zweiten SL in der Runde, mit dem ich mich abwechseln konnte. Ich kann auch nur dazu raten, eine Auszeit zu nehmen, entweder indem Ihr was anderes zu tun findet oder die Gruppe eine Weile ohne Dich (ganz oder als SL) schaut, wie sie vorankommt, während Du Dich regenerierst.

Alternativ: Wen Du das mit Deinem Reallife vereinbaren kannst: Mach mal 'nen Tapetenwechsel.
 
AW: Was tun, wenn der Kopp leer ist?

Ich kann Dir nur entfehlen, mach dein Eigenes (solange du noch genug Muse dazu hast) Spiel. Erschaffe ne Eigene Welt in den Bereich den Du am liebsten zockst. Das dauert zwar eine Weile, aber man kann ja erst mit einer Stadt anfangen oder einen kleinen Dorf irgendwo in der Pampa *g*.
Nach und Nach erweitert man dann sein Radius bis man schließlich ne ganze Welt hat.
Wäre in etwa auch mein Tipp.

Mit einem passenden System (und der passenden Einstellung dazu) kann man sich da einiges an Arbeit abnehmen lassen. Labyrinth Lord wäre mein Tipp.
Wenn man vernünftig an die Sache herangeht, dann entdeckt man, dass das Spiel unglaublich viele Schnittstellen für alles Mögliche hat/haben kann.
Bei der Gestaltung des Spielhintergrunds/Settings => Lass den Spielern viele Freiheiten.
Ein Spieler hat bei mir für seinen Kleriker erstmal dessen Gottheit/Religion in Grundzügen festgelegt. Und dann gemeinsam die Ideen weiterspinnen.
Auf sowas kann man aufbauen und die "Arbeit" des Spielers belohnen, indem es für das Setting "kanonisch" wird.
Und Abenteuer-Stoff entsteht da ganz nebenbei.




Alternativ: Für einige Zeit Spieler werden -> Die Sache auch mal wieder von "der anderen Seite" aus zu sehen kann hilfreich sein.

Oder: Auszeit. Dazu wurde schon einiges geschieben, weswegen ich mich darüber ausschweige.
 
Zurück
Oben Unten