Ismael schrieb:
Gerade weil das so ist, braucht man dazu nicht unbedingt mehr ein Buch zu liefern, da jeder der nicht weiß, wie man eine halbwegs funktionierende Spielgruppe aufbaut, sich vielleicht eh erstmal an einem weniger komplexen Setting versuchen sollte.
Das ist doch genau der Punkt an der nWoD bzw. dem Requiem. Es richtet sich nicht an erfahrene Spieler! Der Neustart soll für White Wolf neue Spieler (Kunden) bringen und nicht nur die alten bei der Stange halten. Sonst hätte es den Neustart ja gar nicht gebraucht.
rof:
Ein Buch wie Coteries hat der oWoD deutlich gefehlt.
Ismael schrieb:
Coteries enthielt meiner Meinung nach praktisch nur Offensichtlichkeiten und Allgemeinheiten, die einer etwas erfahreneren Runde kaum etwas bieten.
Ach? Du kanntest all' die Neuigkeiten über die Covenants bereits?
Ismael schrieb:
Welche Neuerungen und bisher unbekannten Ratschläge hat denn Deine Gruppe und Du aus Coteries zur Bildung Eurer Spielgruppe gezogen?
Also, was habe ich daraus gezogen?
- Wesentlich mehr Augenmerk auf die Erschaffung des Klüngels zu legen als bisher.
- Auch bei Vampire die Charaktererschaffung als Gemeinschaft zu betreiben anstatt Einzelkämpfer zu begünstigen. Ergebnis: die Charaktere, die in der Gruppe geschaffen wurden, mit Rücksicht auf andere und Augenmerk auf Zusammenhalt und Gemeinsamkeiten fügen sich wesentlich besser ins Spiel ein als die Neuankömmlinge, die viel Unfrieden geschaffen haben.
- Das Carthian Movement wurde mir wesentlich plastischer als im Grundregelwerk.
- Die Invictus waren auf einmal mehr als ein Camarilla Aufguß
- Das Lancea Sanctum wurde etwas sympathischer
- Der Kreis der Greisin wurde etwas langweiliger ;(
- Der Ordo Dracul wurde greifbarer
und:
die optionale Regel zum Steigern der Mysterien gefällt mir sehr
Fazit: Das Buch hat sich für mich alten Hasen gelohnt.
Ismael schrieb:
Du kannst nicht im alten System mit Klischees argumentieren und im neuen mit spielleiterischer Freiheit.
Tue ich nicht. Der Default der Maskerade war: Du wechselst die Sekten unter Todesandrohung. Im Requiem lese ich diese Endgültigkeit nirgendwo heraus. Ich denke sogar, dass die mystischen Covenants einen gehen lassen, solange man die Geheimnisse nicht weiterverbreitet. Natürlich werden sie einen beobachten, aber nicht töten. Das können die sich gar nicht leisten. Wie gesagt: fünf Parteien bieten im Vergleich zu zwei bipolaren Kräfte eine echte Alternative (siehe aktuelle politische Ereignisse).
Ismael schrieb:
Natürlich gab es im alten System Vampire, welche die Sekten gewechselt haben. Siehe zum Beispiel den Erzbischof von Mailand Giangaleazzo oder die Nosferatu Gemini aus New York, um hier mal 2 offizielle NPCs zu nennen.
Ja. Zwei von wieviel hunderten? Das zeigt eher die Einzigartigkeit der beiden. Okay, ich weiß selber, es gab mehr. Trotzdem waren Sektenwechsler, die jünger als 500 waren, eher die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Da liest sich Requiem vollkommen anders (auch schon im Grundregelwerk).
Ismael schrieb:
Hier generelle Vorteile eines Systems festzumachen gibt die offizielle Beschreibung der Covenants in meinen Augen nicht her.
Wieso nicht? Meiner Meinung nach ist dies das Spektakuläre an Requiem. Und darum geht es doch hier, oder?