warum Method Acting??

AW: warum Method Acting??

Hintergrundgeschichten weit jenseits der Zahl wo die Seiten zweistellig werden hatte ich schon so einige, vor allem beim Midgard spielen (da war ich zum Glück nicht SL). Es waren noch nie 150 Seiten gesamt, aber einzelne Spieler trifft man immer wieder mit Pech hat man auch 2 oder 3 in einer Gruppe. Auch wenn jemand auf ner Con auf die Idee kommt mir 8 oder 10 Seiten unter die Nase zu halten daß ich "kurz lesen kann wie ihr Char so ist und ob der Mitspielen kann" sind mir schon suspekt. Was erwarten die? Das ich mich erstmal auf's Klo verziehe um in Ruhe zu schmökern und der Rest der Gruppe geht Pizza holen???
 
AW: warum Method Acting??

Das Problem ist das viele der "Schauspieler" nicht mehr wissen wann es angebracht ist und wann nicht. Oder nicht merken das die anderen Leute am Tisch nicht das geringste interesse an diesem Stil zu spielen haben und ihn als Zeitverschwendung/Langweilig betrachten. Mehrheit entscheidet, gerade am Spieltisch.

Ist umgekehrt aber genauso. Sind halt verschiedene Geschmäcker. Aber das man kaum zu einer konstruktiven Lösung kommen wird, wenn man gleich die "Mein Stil ist der einzig Wahre"-Keule auspackt ist naheliegend.
 
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Habe grade den Rechner an gemacht und hatte eine ICQ Mailbomp mit zusätzlichen Details zur Charaktergeschichte über 5 Seiten auf dem Schirm ... sowas ist nicht lustig ... aber ich bin froh das es jetzt passend dazu diesen Treat gibt um mich mal auszukozen ....

mehr als zwei Seiten hintergrundgeschichte sind übrigens immer eine Zumutung

Yup, vor allem wenn es dann schlecht formatiert, schlecht geschrieben und voller Rechtschreibfehler ist, ist das Lesen eine Qual.

Andererseits hab ich es als SL auch gerne, wenn ich von allen wenigstens irgendeine Hintergrundgeschichte bekomme. Meistens hilft sie auch den Spielern, und damit dem Spiel, so klein sie auch sei.

Und eine zu große Hintergrundgeschichte - und damit bin ich auch wieder irgendwie im Threadthema - schadet manchmal mehr wie sie nützt. Z.B. kann sie den Char zu starr machen, nimmt Erlebnisse vorweg, die man vllt. besser am Tisch ausgespielt und ausprobiert hätte, etc.
 
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Besser gar nicht als anders herum macht, so wie anders herum von LushWoods belegt wurde, keinen Sinn. Da es schließt gar nicht mit einschließt.

mfG
jjf

Äääähh ja ...

Allerdings geht's mir dabei nicht unbedingt darum jetzt nen tollen massiven Hintergrund in den Händen zu halten sondern um ein gewisses Maß an Respekt.
Ich bin SL und mach mir nen verdammt großen Haufen Arbeit damit, weil ich's vernünftig machen und meinen Spielern was bieten will. Das passiert natürlich freiwillig, weil's meine Leidenschaft is, aber trotzdem erwart ich das sich die Spieler ebenfalls ein Minimum an Arbeit mit ihren Charakteren machen um mir zumindest zu zeigen das sie das respektieren. Der Background muß keine Offenbarung sein, aber ich möchte guten Willen sehen.
Das versteht jetzt wahrscheinlich nicht jeder ... :rolleyes:
 
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Oder es macht sich einfach keiner die Mühe auf deine zumeist unverständlichen, äh ich meine natürlichen kryptischen, posts zu antworten ... :nixwissen: :)
 
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Ja, aber zum Reiten, besonders zum totreiten (von Themen wie auch von Kollegen die nerven) ist der w7 immernoch ideal, es sind ja auch die w4 Reiter der apokalypse... da kommt der w7 ganz gut ran.
 
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Kurze persönliche Stellungnahme meinerseits:

Ich liebe es, mit Ki-Kräften, nem Drohnenschwarm und nem guten Infoschieber in Konzerngebäude einzudringen, Zielpersonen gefangen zu nehmen und EPs und ne dicke Belohnung zu kassieren. (Taktisches SR)
Ich liebe es, tragische Geschichten von epischer Bandbreite zu fabulieren, mit überraschenden Storywendungen, Liebe, Herzschmerz und nem guten Schuss Melancholie. (Polaris)
Aber noch mehr liebe ich es, mich in die Hoffnungen und Ängste eines Charakters einzufühlen, Blutorgien zu feiern, paranoid die Gedanken aller Anwesenden zu kontrollieren und wie wild herumzuschreien, während ich mit vampirischer Stärke die Einrichtung zertrümmere. (Vampire: the Method Acting, simulationistisch, also kein Storytelling)
Das Alles geht nicht gleichzeitig, weil es ungeachtet des Systems völlig andere Spielweisen sind. Und natürlich muss sich die Gruppe darauf einigen, was genau sie spielen will, aber wenn ich die Wahl habe (und das habe ich, weil ich mir meine Gruppen aussuchen kann), dann wähle ich die Charaktersimulation. Es ist verdammt interessant, einen Haufen merkwürdiger Charaktere zusammen zu werfen und zu schauen, was passiert. Wenn ich einen Film schaue oder ein Buch lese, dann interessieren mich die erzählerischen Kunstgriffe des Autors nur peripher und die tollen Superkräfte der Protagonisten beeindrucken mich nicht. Ich will mit den Charakteren mitfühlen, mich mit ihnen identifizieren, sie verstehen, fühlen und die Geschehnisse erleben wie sie. Natürlich ist es Realitätsflucht, sich selbst und die eigenen Gedanken vergessen zu wollen, abzuschalten und den Blickwinkel mal völlig zu wechseln, aber genau darum geht es mir ja dabei. Erfolgserlebnisse habe ich beim Frauen Flachlegen oder beim Sport (Klischee, Klischee!) und mir Geschichten zusammenlügen kann ich RL auch genug (zynisch bemerkt: vor dem Frauen Flachlegen)... die Fesseln meines eigenen Lebens werde ich aber nur selten los und es tut so verdammt gut, mal aus dem Alltag auszubrechen und jemand ganz Anderes zu sein.
Klar kann man es auch übertreiben, indem man tagelang an Charakter-Hintergründen statt an seinen Berichtsheften schreibt, aber nicht während des Spiels, denn diese Art von Rollenspiel lebt davon, ganz und gar in dem Charakter aufzugehen und in die Spielwelt einzufließen. Das kann man mit Meditation vergleichen oder mit dem intensiven Genuss von Horrorfilmen oder Romanzen. Auch Filme machen nicht mal halb so viel Spaß, wenn man die ganze Zeit nur auf stilistische Mittel oder Filmfehler achtet, versucht, den Plot voraus zu ahnen oder Vergleiche mit ähnlichen Filmen zieht.
Method Acting hat eindeutig was von Theater, bzw. Impro-Theater, um genau zu sein. Daran ist nichts Schlechtes, denn dafür ist diese Spielweise ja da. Und wer es schafft, sich von seinem eigenen Blickwinkel zu lösen und bereit ist, all die Emotionen und Gedanken aufzunehmen, die sich durch die von eigener Hand geschaffene Figur entwickeln, wird dieses Erlebnis zu schätzen wissen und es nicht mehr missen wollen.
Darum Method Acting.

Charakterhintergründe fallen bei mir übrigens bei der Charaktererschaffung meist eher spärlich aus, weil ich gelernt habe, dass Lebensläufe nichtssagend sind und anschauliche, knappe Diagramme über Gefühle und Denkweise des Charakters deutlich besser zu gebrauchen sind... und weil mir das Darstellen weitaus mehr liegt als das Geschichten Ausdenken.
 
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Wird wohl ähnlich sein wie mein Vorschlag mit den Stichpunkten, nur "optischer"?
 
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Jo, sowas machen wir auch. Gerade wenn die Charaktere als Gruppe erstellt werden, die schon eine gemeinsame Vergangenheit hat. Dann sollen/müssen/dürfen die Spieler festlegen, wer wen warum mag oder nicht mag.
 
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Ja, Beziehungsdiagramme sind mir bekannt, aber ich wüsste mal gerne, wie er "Gefühle und Denkweisen" umsetzt...
 
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Eigentlich habe ich den Thread schon lange als Karusselldiskussion abgehakt, aber wenn ich schon direkt angesprochen werde...
Und ja: auch einige der Internet-aktiven WoD-Fans (egal ob da jetzt ein "o" oder ein "n" davor steht) haben sich OFT GENUG dieses Verhaltens [des Verkaufes ihrer Spielweise als Allheilmittel] schuldig gemacht, aber das entschuldigt KEINESFALLS die Art, wie Sky und Konsorten hier auftreten- sie haben oft genug dieses Verhalten kritisiert, da sollte man eigentlich annehmen dürfen, dass sie etwas daraus GELERNT hätten, wie man seine Argumente NICHT vertreten sollte.
Oder auch nicht.
"La paix ne peut plus être éloignée, mais, comme je l'ai promis à mon peuple avant de passer le Rhin, je ne ferai qu'une paix qui nous donne des garanties et assure des récompenses à nos alliés.

Soldats, lorsque le peuple français plaça sur ma tête la couronne impériale, je me confiai à vous pour la maintenir toujours dans ce haut éclat de la gloire qui seul pouvait lui donner du prix à mes yeux. Mais dans le même moment, nos ennemis pensaient à la détruire et à l'avilir! Et cette couronne de fer, conquise par le sang de tant de Français, ils voulaient m'obliger à la placer sur la tête de nos plus cruels ennemis! Projets téméraires et insensés que, le jour même de l'anniversaire du couronnement de votre Empereur, vous avez anéantis et confondus! Vous leur avez appris qu'il est plus facile de nous braver et de nous menacer que de nous vaincre.

Soldats, lorsque tout ce qui est nécessaire pour assurer le bonheur et la prospérité de notre patrie sera accompli, je vous ramènerai en France."
- aus Napoleons Rede nach der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz

Peace cannot be far off. But, as I promised to my people before crossing the Rhine, I shall not agree a peace unless it provides us with guarantees and ensures that our allies are recompensed.

Soldiers, when the French people placed the imperial crown upon my head, I entrusted myself to you so as to keep that crown ever in that high state of glory which alone could give it value for me. However, at the same time, our enemies sought to destroy and dishonour it! And they wanted to force me to place that iron crown - won by the blood of so many Frenchmen – on the head of one of our cruellest enemies! These were indeed overweening and senseless schemes which, on the very anniversary day of the coronation of your emperor, you have nullified and confounded! You have taught them the lesson that it is easier to challenge and threaten us than to beat us.

Soldiers, when everything required for the happiness and prosperity of our fatherland has been accomplished, I shall bring you back to France.

Und in der Hinsicht ist noch viel zu tun, bis ich wieder Glück und Prosperität in meinem Hobby haben kann - wie ja auch mal wieder brandaktuell Kingpins Problem zeigt, so weit wir es beleuchten konnten
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