warum Method Acting??

AW: warum Method Acting??

Wer 36 Seiten Exposition für einen Charakter schreibt, sollte Buchautor werden - mir fehlt für sowas die Geduld. 4 Stunden Charakterzusammenführung finde ich jedoch nicht unbedingt verkehrt - die erste Session darf (in einer festen Runde) schonmal dafür draufgehen, allerdings sollee natürlich irgendwo auch noch ein "Happening" mit dabei sein.

Wobei ich da auch die Erläuterungen der DnD 4E zum (oder besser gegen das) Thema "Kneipenzusammenführungen" gut fand. "Würfelt Initiative!" ist ein stärkerer Motivator als "Ein kauziger Kerl bietet Euch Geld an..."
 
AW: warum Method Acting??

Naja, zwingen die Method-Actors denn Kingpin ihre 36 Seiten zu lesen? Wenn ihnen es Spaß macht das zu schreiben und ihnen das hilft den Charakter zu spielen: Warum nicht? Kann ja nichts schaden.
Ich hätte auch keine Probleme damit, wenn meine Spieler/Mitspieler so etwas machen würden (ich behalte mir allerdings das Recht vor, das nicht zu lesen, wenn ich schon auf Seite 1 einschlafe- aber wenn ihnen das was gibt- keep rocking!). Wenn ich die Teile durch habe (und natürlich meinen SL-Hut aufhabe), dann gehe ich vielleicht sogar darauf ein (glücklicherweise bin ich mit einem guten Gedächtnis "gestraft", so dass ich mir Details aus der Geschichte idR sehr gut merke), wenn es für das Spiel was bringt.

Den schwarzen Peter hast du, Sky, dir übrigens selbst zugeschoben. Jeder kann im Ausgangspost nachlesen (und zwar nicht "zwischen den Zeilen", sondern KLAR UND DEUTLICH), dass Kingpin sagt
a) "Ich habe Spaß mit Problemlösen, method Acting macht mir keinen Spaß"
b) "Die anderen machen alle Method Acting" (wobei immer noch nicht klar ist, was er damit meiont, abgesehen von "lange Charaktertgeschichten schreiben")
c) sie sind affig
was anderes STEHT DA NICHT und man muss schon arg die Worte verdrehen, um etwas anderes da rauszulesen.

Ganz Nebenbei (da du das "4h Charakterzusammenführung" Falschargument benutzt, welches VOLLKOMMEN am Thema VORBEI geht): ich habe DANN ein Problem mit Method-Acting, wenn der SPIELLEITER versucht seine Spieler in die Richtung zu DRÄNGEN unbedingt Method-Acting zu betreiben (das war- denke ich- auch in den Spielberichten auf welche du dich beziehst der Fall, außer natürlich Ödistan, aber das ist auch ein ganz anderes Fass).
Aber evtll. könntest du mir mal ein Beispiel dafür nennen, wie Method-Actors ihren Mitspielern "auf den Sack gehen" können, OHNE dass der SL dies speziell fördert. Ich warte gespannt.
 
AW: warum Method Acting??

Aber evtll. könntest du mir mal ein Beispiel dafür nennen, wie Method-Actors ihren Mitspielern "auf den Sack gehen" können, OHNE dass der SL dies speziell fördert. Ich warte gespannt.

Volle Zustimmung ansonsten, aber da muß ich Skyrock zustimmen. Es gibt da so "Diven", die mittels Method Acting das Rampenlicht an sich reissen und jegliche andere Spielweise einfach "überspielen". Klar kann der SL das unterbinden, aber in dem Fall reicht schon bloße Duldung, um dem Rest der Runde (selbst anderen Method Actors) das Spiel zu versauen.

Natürlich kriegt der Buttkicker mit einem regelmäßigen "Egal, ich schieß drauf!" oder der Powergamer mit seinem "Lass mich, ich kann das besser." das genauso hin...
 
AW: warum Method Acting??

Ich persönlich habe schon den Eindruck, dass in der von Kingpin geschildetern Runde ein Erwartungsdruck da ist selbst solch ausführliche Hintergrundgeschichten zu schreiben und sich dem RumgeLARPe anzuschließen, auch wenn Kingpin nicht explizit sagt.

Aber evtll. könntest du mir mal ein Beispiel dafür nennen, wie Method-Actors ihren Mitspielern "auf den Sack gehen" können, OHNE dass der SL dies speziell fördert. Ich warte gespannt.
Ein paar Schlagwörter:
- Diebstahl wertvoller Spielzeit durch Hartgewurste (Stichwort Feilschen um den Tee, Kleidungseinkauf)
- Taschenlampenfallenlasser
- Unwilligkeit, Spielerfähigkeiten zur Problemlösung einzusetzen "weil mein Charakter nie so klug wäre/nie so denken würde/eben nun mal so ist", oder generell die Metaebene zu nutzen (wie bei der Koordination im Kampf)

Wobei ein SL ersteres durch scharfes Schneiden vielleicht unterbinden oder wenigstens stark abkürzen kann.
Letztere zwei Dinge SIND aber ein PROBLEM in problemlösungsorientierten Runden, und wenn ersteres nicht in den Griff bekommen wird, dann trifft da wortwörtlich "20 Minuten Spaß auf 4 Stunden Spiel" zu. Und du kannst und willst mir nicht erzählen, dass 20 Minuten Spaß auf 4 Stunden Spiel ein tolerierbarer oder gar erstrebenswerter Zustand sind.

Natürlich alles unter dem Caveat, das wir immer noch nicht wissen was Method Acting laut Kingpin sein soll (außer dass eben 36 Seiten Charakterhintergrund geschrieben, 4 Stunden Charaktere zusammengeführt werden und rumgeLARPt wird, es also alles sein könnte, oder auch nichts, oder was anderes, so ein bißchen wie Settembrini-ARS oder Simulationism ;))
 
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Unwilligkeit, Spielerfähigkeiten zur Problemlösung einzusetzen "weil mein Charakter nie so klug wäre/nie so denken würde/eben nun mal so ist", oder generell die Metaebene zu nutzen (wie bei der Koordination im Kampf)

Was hat das denn jetzt mit Method Acting zu tun? Das ist einfach nur ein sich an die Regeln halten. Du ziehst bei nem Tabletop ja auch nicht 30 cm weit, weil Dein Spielerarm so lang ist...
 
AW: warum Method Acting??

Was hat das denn jetzt mit Method Acting zu tun? Das ist einfach nur ein sich an die Regeln halten. Du ziehst bei nem Tabletop ja auch nicht 30 cm weit, weil Dein Spielerarm so lang ist...
Ich verweise da auf Matt Finchs Primer to Old-School Gaming, dem du zugestimmt hast.

Der Spieler fungiert als Schutzengel seines Charakters und tut alles um ihn am Leben zu erhalten und zum Erfolg zu führen, zumindest wenn man problemlösungsorientiert spielt.
Dazu braucht der Spieler vollsten Einsatz seiner Fähigkeiten, und sobald die Spielerfähigkeiten abschneidet fällt die Spielerleistung komplett weg.

Natürlich sollte man dabei nicht die Fiktion zum Einsturz bringen, aber damit bewegen wir uns auf ein ganz anderes Thema zu, dass in der Forgosphäre schon lange ein abgehakter Diskussionsstand ist und nicht mehr aufgewärmt werden sollte... Ich verweise dich einfach mal auf [wiki]Stance[/wiki] im Wiki und einen Abgleich von Actor Stance und Author Stance :)
Kurz gesagt kann man entweder sich in seinen Charakter hineindenken und das als Grundlage aller Entscheidungen nehmen, oder man entscheidet auf Grundlage des Spielers und begründet retroaktiv schlüssig aus der Fiktion heraus, warum der Charakter so gehandelt hat.
Leider betrachten viele nur den Actor Stance als Echtes Rollenspiel(TM) und verachten den ebenso validen und für problemlösungsorientiertes Spiel zu bevorzugenden Author Stance als [Metagaming/fehlende Trennung von Charakter und Spieler/anderes Nullargument einfügen].
 
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- Diebstahl wertvoller Spielzeit durch Hartgewurste (Stichwort Feilschen um den Tee, Kleidungseinkauf)
Ein SL sollte die Szene beenden, wenn die anderen Spieler sich beim zuscahuen langweilen. Wenn man selbst einen Charakter in der Szene hat, dann kann man es sich auch einfacher machen und DIREKT auf das Hartgewurste reagieren ("Grok Blähungen von Teetrinken! Grok suchen Kneipenschlägerei!" :D). Siehe Parralelthread.

- Taschenlampenfallenlasser [= Unwilligkeit, Charakterfähigkeiten zur Problermlösung einzusetzen, weil der Spieler der Meinung ist, dass Erfolg hier "einfach nicht passen" würde]
Ebenfalls kein Problem. Hatte schon Brujahs in Vampire-Runden, welche in bestimmten Situationen einfach gesagt haben "Jetzt geh ich in Raserei". Einfach so. Ohne auf Selbstbeherrschung zu würfeln und obwohl es nachteilig für die Gruppe war. Einfach weil es gepasst hat (der BBEG hatte mit ihm die "Sieben"-Nummer abgezogen).
Was soll daran schlecht sein?

- Unwilligkeit, Spielerfähigkeiten zur Problemlösung einzusetzen "weil mein Charakter nie so klug wäre/nie so denken würde/eben nun mal so ist", oder generell die Metaebene zu nutzen (wie bei der Koordination im Kampf)
Wenn ich einen dummen Charakter spielen will, dann spiele ich ihn auch dumm, wenn ich einen Ritter spiele, dann handle ich natürlich nach Ehrenkodex...unabhängig davon ob ich jetzt auf der Metaebene weiß, dass dies eigentlich die "verkehrte" Wahl ist. So hab ich den Charakter nunmal angelegt (und evtll. auch- in reiner PG-Ferengi-Manier- Punkte gespart, indem ich Intelligenz niedrig gehalten habe etc.) und so möchte ich ihn spielen.
Wenn ich sie alle mit der Metaebene im Hinterkopf spielen würde, dann gäbe es ja keine Varianz bei meinem Charakteteren, sondern man hätte nur "alexandro, der Barbar", "alexandro, der böse Bulle", "alexandro, das kriminelle Superhirn" usw. ...
Und DAS wäre für mich langweilig.
 
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Natürlich sollte man dabei nicht die Fiktion zum Einsturz bringen

und begründet retroaktiv schlüssig aus der Fiktion heraus, warum der Charakter so gehandelt hat.
Der Punkt, an dem gewisse Fraktionen versagen, weshalb dann ungenügende Spieler-Charakter-Trennung vorgeworfen wird. Oder wie willst Du es "retroaktiv" und fiktionbewahrend erklären, wenn getrennte Charaktere ohne Kommunikationsmöglichkeiten "auf der Metabene" den Kampf koordinieren oder in einer 3-Sekunden-Kampfrunde 5 Mal ihr Vorgehen hin und her diskutieren? Ah, Tschuldigung. War ja ein Null-Argument.

Spielerbasierte Entscheidungen, die nicht die Fiktion einstürzen lassen und sich schlüssig erklären lassen werden meiner Erfahrung nach auch in jeder Method-Acting-Runde akzeptiert. Natürlich nicht dann, wenn man "retroaktiv" als "frei erdichtet" übersetzt.
 
AW: warum Method Acting??

Volle Zustimmung ansonsten, aber da muß ich Skyrock zustimmen. Es gibt da so "Diven", die mittels Method Acting das Rampenlicht an sich reissen und jegliche andere Spielweise einfach "überspielen". Klar kann der SL das unterbinden, aber in dem Fall reicht schon bloße Duldung, um dem Rest der Runde (selbst anderen Method Actors) das Spiel zu versauen.

Natürlich kriegt der Buttkicker mit einem regelmäßigen "Egal, ich schieß drauf!" oder der Powergamer mit seinem "Lass mich, ich kann das besser." das genauso hin...

Wenn der Spieler so die Aufmerksamkeit der Gruppe bekommt, scheint sie als Ganzes es doch zumindest unterhaltsam zu finden... sonst würde sie ihn einfach ignorieren und weiterspielen. Es kann also doch nur der Einzelne sein, der sich daran stört, oder? Ich kann mir kaum vorstellen, dass wenn Einer den Einkauf auszuspielen beginnt, kein Anderer ihm einfach die Preisliste rüberschiebt und schonmal "was Sinnvolles" tut.

Letztere zwei Dinge SIND aber ein PROBLEM in problemlösungsorientierten Runden, und wenn ersteres nicht in den Griff bekommen wird, dann trifft da wortwörtlich "20 Minuten Spaß auf 4 Stunden Spiel" zu. Und du kannst und willst mir nicht erzählen, dass 20 Minuten Spaß auf 4 Stunden Spiel ein tolerierbarer oder gar erstrebenswerter Zustand sind.

Das ist aber kein Problem, das an den Method Actors hängt, sondern an der (fehlenden) gemeinsamen Zielsetzung. Die Schuld für solche Probleme liegt bei jedem Einzelnen in der Gruppe gleichermaßen. Das ändert sich erst, wenn man Verhaltensregeln aufgestellt hat und sie nur ständig von nem Einzelnen gebrochen werden - naja, und das ist Regelbruch und sollte wie ein solcher gehandhabt werden.

Natürlich alles unter dem Caveat, das wir immer noch nicht wissen was Method Acting laut Kingpin sein soll (außer dass eben 36 Seiten Charakterhintergrund geschrieben, 4 Stunden Charaktere zusammengeführt werden und rumgeLARPt wird, es also alles sein könnte, oder auch nichts, oder was anderes, so ein bißchen wie Settembrini-ARS oder Simulationism ;))

Dass du SIM nennst, wundert mich ein bisschen - korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber die meisten Method Acting-Stile sind doch simulationistisch, oder?

Ich verweise da auf Matt Finchs Primer to Old-School Gaming, dem du zugestimmt hast.

Der Spieler fungiert als Schutzengel seines Charakters und tut alles um ihn am Leben zu erhalten und zum Erfolg zu führen, zumindest wenn man problemlösungsorientiert spielt.
Dazu braucht der Spieler vollsten Einsatz seiner Fähigkeiten, und sobald die Spielerfähigkeiten abschneidet fällt die Spielerleistung komplett weg.

Natürlich sollte man dabei nicht die Fiktion zum Einsturz bringen, aber damit bewegen wir uns auf ein ganz anderes Thema zu, dass in der Forgosphäre schon lange ein abgehakter Diskussionsstand ist und nicht mehr aufgewärmt werden sollte... Ich verweise dich einfach mal auf [wiki]Stance[/wiki] im Wiki und einen Abgleich von Actor Stance und Author Stance :)
Kurz gesagt kann man entweder sich in seinen Charakter hineindenken und das als Grundlage aller Entscheidungen nehmen, oder man entscheidet auf Grundlage des Spielers und begründet retroaktiv schlüssig aus der Fiktion heraus, warum der Charakter so gehandelt hat.
Leider betrachten viele nur den Actor Stance als Echtes Rollenspiel(TM) und verachten den ebenso validen und für problemlösungsorientiertes Spiel zu bevorzugenden Author Stance als [Metagaming/fehlende Trennung von Charakter und Spieler/anderes Nullargument einfügen].

Wie du selbst implizierst, gilt das für einen bestimmten Spielansatz. Andere Spielansätze, für die das so definitiv nicht gilt, gibt es nunmal auch. Die Aufgabenstellung könnte z.B. auch lauten "Du bist ein Barbar und jagst den Ork. Setz ihn mit Barbaren-Methoden außer Gefecht". In diesem Fall kann der Spieler nicht sagen, dass sein Charakter ne Sprengfalle baut, weil das mit diesem Charakter keine Spieloption ist. Wenn z.B. ein Regeltext sowas sagt wie "Mit Sprengstoffe 2 kann man Sprengfallen bauen" und der Charakter hat Sprengstoffe aber 0, dann kann er es nicht bevor der Spieler nicht die nötigen Punkte investiert hat. Der Spieler kann dann zwar bestimmen, dass sein Char es versucht, aber es wird nicht klappen, weil es die Regeln so sagen.

Wenn man nicht-problemlösungsorientiertes Spiel nimmt, gilt auch die ganze Schutzengel-Sache nicht. Manche Spielweisen fordern es sogar, dass der Spieler seinen Charakter irgendwann fahrlässig tötet. Wie gesagt, nicht der Method Actor ist das Problem, sondern die Inkohärenz.
 
AW: warum Method Acting??

Wenn der Spieler so die Aufmerksamkeit der Gruppe bekommt, scheint sie als Ganzes es doch zumindest unterhaltsam zu finden... sonst würde sie ihn einfach ignorieren und weiterspielen. Es kann also doch nur der Einzelne sein, der sich daran stört, oder? Ich kann mir kaum vorstellen, dass wenn Einer den Einkauf auszuspielen beginnt, kein Anderer ihm einfach die Preisliste rüberschiebt und schonmal "was Sinnvolles" tut.

Hängt von der Dominanz des jeweilgen Spielers ab. Leider geht das so einfach oft nicht. Und ja, dann hat die Gruppe eigentlich ein ganz anderes Problem als den Spielstil. Aber das Dir das mit jeder Spielweise passieren kann, hatte ich ja bereits erwähnt.
 
AW: warum Method Acting??

Klären wir die Frage, ob und wie sich Spielstile in die Quere kommen können, lieber in Alexandros Spin-Off. Zum einen geraten wir off-topic, wo es eh schon einen aktuellen Thread gibt wo die Diskussion besser passt, zum anderen liest hier außer uns Karussellfreunden eh keiner mehr mit.

Nur noch ein Aufwasch mit den Sachen die nicht rübergehören:

Der Punkt, an dem gewisse Fraktionen versagen, weshalb dann ungenügende Spieler-Charakter-Trennung vorgeworfen wird. Oder wie willst Du es "retroaktiv" und fiktionbewahrend erklären, wenn getrennte Charaktere ohne Kommunikationsmöglichkeiten "auf der Metabene" den Kampf koordinieren oder in einer 3-Sekunden-Kampfrunde 5 Mal ihr Vorgehen hin und her diskutieren? Ah, Tschuldigung. War ja ein Null-Argument.
Es gibt Spiele, da ist das lebensnotwendig um Erfolg zu haben. Savage Worlds etwa, oder FTA! Da muss man bereit sein solche Schnitte zu akzeptieren.
Zumal es kaum ein Kampfsystem gibt, wo die Auswertung und Beschreibung nicht ohnehin länger dauert als die Ingame-Zeit - wie da Diskussionen die SoD noch weiter sprengen können ist mir schleierhaft.

Oder man greift zu AD&D1E oder zu OD&D, da hatten Kampfrunden noch eine Minute gedauert ;)

Spielerbasierte Entscheidungen, die nicht die Fiktion einstürzen lassen und sich schlüssig erklären lassen werden meiner Erfahrung nach auch in jeder Method-Acting-Runde akzeptiert. Natürlich nicht dann, wenn man "retroaktiv" als "frei erdichtet" übersetzt.
So ist es auch gemeint. Man muss eben bereit sein das Mögliche zu akzeptieren, anstatt auf das Wahrscheinlichste zu pochen.

Dass du SIM nennst, wundert mich ein bisschen - korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber die meisten Method Acting-Stile sind doch simulationistisch, oder?
Bitte nicht das GNS-Faß aufmachen.
Was ich mit Sim meine ist eben ein Phänomen, das schlecht bis gar nicht definiert ist, aber dennoch wie die Sau durch's Dorf getrieben wird, obwohl außer dem Namen nichts klar ist (wie bei Kingpins Method-Acting). Wahrscheinlich könnte man das über jeden Teil der Forgetheorie sagen der mit GNS zusammenhängt, aber bei Sim sind sich selbst die Theoretiker einig dass da nie zwei Forgies das gleiche meinen werden, wenn sie den Begriff in den Mund nehmen.

Ansonsten würde ich eine solche Frage eher im Tanelorn klären, wenn sie dich wirklich interessiert. Hier bei den Blutschwertern hat niemand bis kaum einer Lust und Kenntnis, GNS zu diskutieren, und zumindest ich habe keinerlei Lust mehr GNS zu beleuchten. Dafür fehlt mir heutzutage anders als 2005 der Masochismus.

Wenn man nicht-problemlösungsorientiertes Spiel nimmt, gilt auch die ganze Schutzengel-Sache nicht. Manche Spielweisen fordern es sogar, dass der Spieler seinen Charakter irgendwann fahrlässig tötet.
Genauso ist es.
Das ist eben wo sich zeigt, dass ganz verschiedene Hobbies vorliegen, und wo sich Leute nicht verstehen weil sie erst nicht erkennen oder gar verstehen, was es an verschiedenen validen Hobbies gibt, wo die Spaßquellen bestehen und wie bestimmte Techniken sie hemmen oder beflügeln.



Um dann noch zu einem alten Punkt zurückzukommen:
Daher passt dieser Avatar viel besser als Napoleon zu den Aussagen Skyrocks.
Eigentlich habe ich eine Menge mit Napoleon gemeinsam:

1.) Napoleon hat sich aus eigener Kraft nach oben gearbeitet - Skyrock hat sich aus eigener Kraft nach oben gearbeitet.
2.) Napoleon hielt stets kritische Distanz zu seinem einflußreichen Gönner Direktor Barras - Skyrock hielt stets kritische Distanz zu seinem einflußreichen Gönner Hofrat Settembrini.
3.) Napoleon überwand zu Beginn seiner Karriere im Italienfeldzug wider jegliches Erwarten die zahlenmäßig überlegenen Österreicher - Skyrock überwand zu Beginn seiner Karriere auf B! wider jegliches Erwarten die zahlenmäßig überlegenen Stimmis.
4.) Napoleon war ein sympathischer Kämpfer für eine gerechte Sache, dem die Massen zujubelten, und der seine Truppen excellent anstachelte und inspirierte - Skyrock ist ein sympathischer Kämpfer für eine gerechte Sache, dem die Massen zujubeln, und der seine Truppen excellent anstachelt und inspiriert.
5.) Napoleon hatte die Vision, ganz Europa unter der richtigen Flagge zu vereinigen - Skyrock hat die Vision, die ganze Szene unter der richtigen Flagge zu vereinigen.
6.) Napoleon war ein Feind der tyrannischen Monarchen und Freund des kleinen, unterdrückten Mannes - Skyrock ist ein Feind der tyrannischen Erzählmeister und Freund des kleinen, unterdrückten Spielers.
7.) Napoleon hatte herausragende Vasallen wie Murat und Massena - Skyrock hat herausragende Vasallen wie Serafin und Tellurian.
7.) Napoleon hatte obendrein den britischstämmigen Offizier zweifelhafter Loyalität MacDonald - Skyrock hat obendrein den britischstämmigen Mitdiskutanten zweifelhafter Loyalität Infernal Teddy.

Wie man also sieht, sind die Ähnlichkeiten zwischen mir und Napoleon frappierend und offensichtlich.
Das einzige was mich von Napoleon trennt sind der Größenwahn, die Selbstüberschätzung und die ekelerregende Neigung zu Selbstbeweihräucherung und unangemessenem Vergleich mit überlebensgroßen Gestalten, die mir mein Idol zum Glück nicht weitergegeben hat :cool:
 
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Dass du SIM nennst, wundert mich ein bisschen - korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber die meisten Method Acting-Stile sind doch simulationistisch, oder?

Simulationism bezog sich im Threefold Model, aus dem der Begriff stammt, auf einen Stil, bei dem die Spielwelt und ihre Entwicklung durch das Spiel im Mittelpunkt stehen. Die allermeisten Method Acting-Stile wären nach diesem Modell beim Narrativism einzuordnen.
 
AW: warum Method Acting??

Es gibt Spiele, da ist das lebensnotwendig um Erfolg zu haben.

DAS ist ein Null-Argument. Spiele, die den Verstoß gegen die Rolle erzwingen sind keine Rollenspiele, denn egal wie Du Role, Play und Game gewichtest, dass abtöten einer Komponente tötet die ganze Definition.

Zumal es kaum ein Kampfsystem gibt, wo die Auswertung und Beschreibung nicht ohnehin länger dauert als die Ingame-Zeit - wie da Diskussionen die SoD noch weiter sprengen können ist mir schleierhaft.
Was hat denn zeitliche Entzerrung mit SoD zu tun? Ich kann eine halbe Stunde Regeln und Beschreibungen verarbeiten und mir dann vorstellen, wie das ganze in 3 Sekunden aussieht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie der tumbe Hirtenjunge innerhalb von 3 Sekunden einen neuen Schlachtplan entwirft, seinen Kumpels darlegt und sie noch dazu überzeugt, dass sie auf den militärischen Nichtskönner hören sollen - am besten noch im Dialog.
 
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@ alexandro

tut, mir leid, aber es besteht ein Unterschied, ob ein Rollenspielentwickler dem Leser hilfreiche Tipps mit auf dem Weg gibt, wie DIESES SPEZIELLE Spiel zu handhaben ist (etwas was, ganz nebenbei gesagt, seit der Stunde Null des Rollenspiels DAZU GEHÖRT- SCHLECHTE Spiele sind eben, die, wo diese Erklärung FEHLT) oder ob man eine bestimmte (sehr, sehr enge und auf eine bestimmte Art von Rollenspiel gemünzte) Spielweise als das "Allheilmittel" für ALLE Spiele und ALLE Spielrunden zu verkaufen versucht, wie es Sky hier versucht.

Wenn das ein Tipp wäre, wäre es OK, es handelt sich dabei aber um eine Vorschrift und das ist nicht OK, es sei denn, es steht auf dem Cover, dass einem Vorschriften über das Spielziel gemacht werden.



@ Agrabrand Deutzson

Neben dem verständlichen über Extreme herziehen die nie geschieldert wurden verblüfft mich das 25 Seiten Hintergrundgeschichte schlimm sein sollen. Ich meine das zeigt doch nur das derjenige sich Gedanken um die Story seines Charakters macht. Die andern sind doch nicht gezwungen das Alles zu lesen.

Wenn das der Fall ist, sprich ich kriege die Story erst gar nicht oder es wird explizit gesagt, ich brauch die nicht lesen, ist das OK. Schreiben ist Kunst und als Hobby völlig in Ordnung.


@ Skyrock

Im übrigen nehme ich nicht den schwarzen Peter an, allen Method-Actors unterstellt zu haben Minderspieler zu sein... Hier habe ich sogar lobend auf Norbert Matausch verwiesen, zumal in Kingpins Fall (4h Charakterzusammenführung, 36 Seiten Hintergrundgeschichte) ohnehin ein sehr extremer Fall von Method-Acting vorliegt, der wahrscheinlich selbst dir, Norbert oder Nogger auf den Sack ginge, wenn du diese Runde ertragen müsstest.

Das ist überhaupt kein Fall von Method Acting, was du da schilderst. Das ist ein Fall von extremer Detaillierung, wo unwichtige Dinge nicht zusammengefasst oder weggelassen werden.
Wer Method Acting als besonders wichtig ansieht, wird deswegen nicht zwangsweise eine lange Charakterzusammenführung oder Hintergrundgeschichte habe. Wenn eine schnelle Charakterzusammenführung der Interpretation der Spielfigur entspricht, ist sie sogar Pflicht! Und eine 36-seitige Hintergrundgeschichte ist dem Method Acting abträglich, da so viele Informationen es schwierig machen, in die Haut des Charakters zu schlüpfen, da sie eine Hürde darstellen. Schließlich müssen die Informationen bei jeder Entscheidung berücksichtigt werden. Jeder nicht-intuitive Zugriff auf die Hintergrundgeschichte wirft den Spieler aber aus der fremden Haut. Und wenn die Informationen bei Entscheidungen versehentlich missachtet werden, was bei so vielen Seiten leicht passieren kann, ist das ganz schlecht.

Ob 4h für eine Charakterzusammenführung lang sind, hängt davon ab, wie viele Charaktere es gibt, ob wirklich nur die Charakterzusammenführung mitgezählt wird oder auch noch die Anreise, das Einquartieren im Gasthaus, private Erledigungen, Pausen, usw.
 
AW: warum Method Acting??

So denn will ich auch mal:

Method Acting ist meiner meinung nach ein zweischneidiges Schwert. Wer es mag der tut es,gut. Wers nicht mag solls lassen auch gut.
Solange, und DAS ist, finde ich, wichtig, die Integrität einer Spielrunde nicht beeinträchtigt und/oder der Spielverlauf in seinem Fortkommen gehindert wird ist alles in Ordnung.

also: WHO THE HELL CARES??
 
AW: warum Method Acting??

So denn will ich auch mal:

Method Acting ist meiner meinung nach ein zweischneidiges Schwert. Wer es mag der tut es,gut. Wers nicht mag solls lassen auch gut.
Solange, und DAS ist, finde ich, wichtig, die Integrität einer Spielrunde nicht beeinträchtigt und/oder der Spielverlauf in seinem Fortkommen gehindert wird ist alles in Ordnung.

also: WHO THE HELL CARES??

Wieso schreibst Du einen Beitrag zu einer Diskussion, der nichts aussagt ausser das man das nicht diskutieren braucht? :D
 
AW: warum Method Acting??

Serafin: Hey mein Freund, hast du überhaupt ne Karte gezogen für 'ne Runde hier auf'm Karusell?

Ich habe die Karte nicht nur gezogen, ich habe mir die Karte durch hartes Mitlesen verdient!

Übrigens schließe ich mich letztlich auch den versöhnlichen Stimmen an, die da dreist behaupten, dass es verschiedene Herangehensweisen an das Hobby Rollenspiel gibt. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass sogar beide hier skizzierten Extreme sowie alles was dazwischen liegt seine Berechtigung hat. Obliegt es mir anderen Leuten vorzuschreiben was ihnen Spaß zu machen hat und was nicht? Ist es wirklich richtiger mehr Darstellendes Spiel zu betreiben als mehr Würfel zu rollen?
Klar, ich bevorzuge eher ein mehr an Darstellendem Spiel, verliere dabei aber auch nicht das Würfeln aus den Augen. Das schöne ist: Ich habe eine Spielrunde in der diese Spielweise als gemeinsamer Konsens geschätzt wird obwohl (!) es trotzdem noch gewisse Unterschiede in den feineren Ausprägungen der beiden Extrempole gibt.
Natürlich erfreuen wir uns an dem Privileg, dass wir für uns eine gemeinsame Spielweise gefunden haben, an der alle Beteiligten Freude haben. Natürlich haben andere Leute, die diese Spielweise nicht haben wollen, wenig Freude daran, in dieser Runde mitzuspielen, aber zwingt sie jemand dazu?
Fazit: Jeder nach seiner Facon. (Wie auch immer man ein "c-cedille" auf einer deutschen Tastatur hinbekommen soll...)
 
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