AW: Warum ich mit SR4 unzufrieden bin
Ich bin eigentlich halbwegs zufrieden damit, dennoch hier ein Update von meinem "Warum ich mit SR4 unzufrieden bin!":
-die deutsche Übersetzung ist nichtmal ein schlechter Witz. Sie ist schlichtweg Murks. Nicht nur das sie vor Fehlern strotzt (und damit meine ich nicht die Rechtschreibfehler), sinnvolle Konventionen der englischen Version nicht beachtet (oder über den Haufen geschmissen) wurden, ich habe mittlerweile an einigen Stellen den Eindruck das man Textblöcke aus alten Editionen mittels Cut- & Paste wiederverwendet (und kaum aufbearbeitet) hat. Das war wirklich das letzte mal das ich etwas eingedeutschtes von FanPro gekauft habe.
- die Charaktererschaffung und die Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind für mich Spaßfrei. Ich habe nichts gegen Beschränkungen bei der Charaktererschaffung, wenn ich erkennen kann das sie einen Zweck haben (lies: Sie kurz- oder langfristig meinen Spielspaß unterstützen), aber den Zweck des ganzen sehe ich bei der Charaktererschaffung von SR4 nicht. Weder erschafft man damit Charaktere bei denen das Steigern spaß macht, noch entstehen dabei ausbalancierte (oder auch nur sonderlich stimmige) Charaktere.
Das einzige was dadurch gewährleistet ist, ist das der Spieler noch ein kleinwenig "Verbesserungspotential" auf seinem Spezialgebiet erhalten bleibt, was nicht gerade spannend ist (Da das "Verbesserungspotential" oftmals (Attribut(e) auf 5, Fertigkeit auf 5) nur 1-2 Punkte breit ist, die dann keinen nennenwerten Unterschied mehr machen(ob nun 18 oder 20 Würfel, das macht den Braten auch nicht nennenswert Fetter), da hätte man sich die Beschränkungen bei der Charaktererschaffung auch gleich sparen können), langfristig geht es nur noch in die Breite (Das gute alte "Dein Samurai weiß nicht mehr wohin mit den Karmapunkten. Wie wär's noch etwas mehr ins Sekundärattribut zu Pumpen das er nach Möglichkeit eh nicht benutzt, oder in Origamifalten zu investieren?", jetzt halt schon nach 20 Spielabenden, statt nach 60 wie früher).
-Die Pools sind zwar Pfutsch, aber wenn der SL Edge öfter (als vorgeschlagen) auffrischt, hat man zumindest eine abgespeckte Version davon. Ist zwar nicht das gleiche, macht aber auch Spaß (Vorrausgesetzt man war nicht so einfallslos Edge auf 1 zu belassen und den "Vorteil" Unglück zu nehmen).
-die Doppelwirkungen sind nicht so extrem wie ich befürchtet habe, lediglich bei Initiative wirkt das etwas zuviel des guten, aber das liegt am Würfelsystem.
-Kämpfe sind mir zu langatmig und zu berechenbar geworden. Das System ist zwar tödlicher als früher, aber das System fühlt sich längst nicht mehr so dynamisch und kurzweilig wie früher an (Wenn wir mit unsere Hausregel zur Bekämpfung der Langatmigkeit spielen (entweder Ausweichen oder Soaken würfeln, nicht beides (das jeweils andere wird automatisch eingerechnet) wird's sogar noch statischer). Auch das liegt wohl am Würfelsystem.
-Das neue Würfelsystem wirkt auf den ersten Blick gut und die wahrscheinlichen Ergebnisse in Relation zu den Fähigkeitsstufen erscheint auch gut nachvollziehbar, aber der Endeffekt ist im Spiel recht enttäuschend. Nach all den Mindesterfolgen und den ganzen Bonus/Malus-würfeln hat ein unvercyberter Mensch der ein Maximum an "Training & Talent" darstellt in fordernden Situationen oftmals keine nennenswerte Chance mehr.
Auch vermisse ich das "Nachwürfeln". Das System wirkt mir insgesammt etwas zu Statisch und Ernüchternd als das es den Würfelaufwand lohnt. Mittlerweile stelle ich mir z.B. bei Initiative 10 gegen Initiative 12 viel zu oft die Frage: "Wieso überhaupt würfeln?". Das gute alte "Es sieht bescheiden aus, aber es könnte klappen" fehlt mir da mittlerweile irgendwie total.
-Die Rassimuskarte ist immer noch kein vernünftiger Ersatz für die Vorteile der Metamenschen, auch wenn ich die nicht mehr so gravierend sehe.