AW: [AFMBE] All Tomorrows Zombies
Nun, haben muss sicherlich nicht, aber so negativ wie der Rezensent finde ich es auch wiederum nicht.
Ich stimme ihm zu dass der Verweis auf Conspiracy X eine Frechheit ist (auch wenn das Buch natürlich schon draußen ist und ich ein großer Fan von Conspiracy X bin) insbesondere weil die Regeln keine 10 Zeilen umfassen, dafür hätte man sicher Platz finden können (allerdings sind die in ATZ enthaltenen Regeln schon deutlich ausführlicher und man hätte sich den Verweis auch ganz sparen können).
Sich über einen Verweis zum GRW aufzuregen weil man dieses nicht besitzt finde ich da schon eher fragwürdig, AFMBE ist eine andere Produktlinie als Armageddon, sie sind zwar größtenteils kompatibel, aber sie wurden nie als Teil des selben Spieles designt.
Höhepunkt des Buches sind die Kapitel für Ausrüstung (insbesondere Nanotech, Biotech und Cyberware) und Raumschiffe, das Baukastensystem gibt einem die Werkzeuge an die Hand Schiffe vom Rettungsboot bis zum "Town-Sized Mothersip" mit diversen Extras zu basteln, das System wäre auch problemlos um eigene Ideen erweiterbar.
Die vereinfachten Psi-Regeln sind ziemlich gut, die Cyberspace-Regeln sind schön schnell, es kommt hier wohl weniger das Problem mit der gelangweilten Restgruppe auf.
Die Strahlungsregeln sind ebenfalls nicht uninteressant, die gab es zwar auch in ConX schon, aber bei AFMBE mWn noch nicht.
Die anderen Regelergänzungen sind ganz nett um den Sci-Fi-Flair zu erhöhen, aber mMn nicht unbedingt erforderlich.
Die Alien-Bauregeln sind wirklich sehr knapp, aber um ehrlich zu sein wäre in meinen Augen die einzige Möglichkeit sie ausführlicher zu machen Beispiel-Aliens zu erstellen, das wäre im Regelteil nicht unbedingt sinnvoll aber ich hätte mir mehr Aliens in den Deadworlds gewünscht.
Die Deadworlds sind natürlich immer Geschmackssache, aber ernsthaft beklagen kann ich mich da nicht. Natürlich sind die ziemlich klischeehaft, aber das war angesichts des Quellenmaterials zu erwarten, da hier nicht gerade "harte" SF bedient werden soll.
Es gibt ein Cyberpunk- und ein Postapokalypse-Setting (das mir aufgrund seiner indischen Einflüsse ganz nett erscheint), dann gibt es Star Wars mit abgefeiten Seriennummern (und obwohl da nette Ansätze vorhanden sind wurde einer der größten Pluspunkte des SW-Settings verschenkt, die Größe des bekannten Raumes - das lässt sich allerdings problemlos beheben). Die letzte Deadworld ist ein klarer Aliens-Klon, mit Zombies natürlich.
Die Zombies kann man natürlich in jedem Setting ersetzen wenn man möchte, aber da sind wir wieder bei den Geschmacksfragen.
Mein Fazit: Kein Muss, aber wer Sci-Fi spielen möchte ist mit dem Buch gut bedient.