Umgang in RPG-Gruppen mit/bei Konflikten

Saint, meine Aussage bezog sich explizit auf einen spezifischen Sachverhalt, nicht auf was "manchmal ist", oder was "auch sein kann". Ist im Kontext erkennbar gewesen, meine ich.
 
Saint, meine Aussage bezog sich explizit auf einen spezifischen Sachverhalt, nicht auf was "manchmal ist", oder was "auch sein kann". Ist im Kontext erkennbar gewesen, meine ich.


Fand ich jetzt nicht SO erkennbar - aber gut, wenn alles was du sagen willst ist: "Wenn du auf einem Con spielst und keinen Bock auf die Runde hast, geh halt nicht hin anstatt den Leuten auf den Sack zu gehen" - dann stimme ich dir natürlich zu. Das ist jetzt aber auch nicht SO die bahnbrechende Erkenntnis, da oben bei dir oberhalb des Dachgeschosses ;)
 
Man muss echt nicht viel vom Thread gelesen haben um den tatsächlichen Bezug in dem die Aussage fiel herzustellen.

Auf Thesen wie:
als Spieler möchte ich Spaß an meinen Hobby haben. Dieses erzielt man am Besten mit einer "guten" Gruppen. Sollte dies aus irgendeinem Grunde in einer Runden leider nicht möglich sein, setze tatsächlich voll egoistisch meine Spielfreude über die der anderen Mitspieler, verhalte entsprechend und reize die Möglichkeiten meiner Chars bis auf das Letzte voll aus.

Bahnbrechend oder nicht, einigen, naja einem, im Thread hat/hatte sich das nicht erschloßen.
 
Das ist jetzt aber auch nicht SO die bahnbrechende Erkenntnis, da oben bei dir oberhalb des Dachgeschosses ;)

Wollte auch keine sein. Das war ein Fazit, das ich an jemanden gerichtet habe, der nebenbei angab, den Spaß der Gruppe aus Selbsterhaltungstrieb zu crashen, wenn's ihm selbst keine Freude mehr macht. Ging nicht an dich, Meister. Lies einfach nochmal im Kontext beim nächsten mal, dann sparste uns allen Zeit. DEINEM gigantischen Monsterverstand traue ich das alles ohne weiteres zu.
 
The Saint schrieb:
Wenn einer meiner regulären Mitspieler, einer meiner Freunde geht, weil ihn die Runde so sehr ankotzt das der Leidensdruck so groß ist das er sich diesen Mist nicht mehr antun möchte, dann ist etwas im Argen und dann verliere ich meinen Spielspaß auch ganz schnell mit und die Runde ist im Eimer selbst wenn ich nichts mit dem Grund warum er geht zu tun habe.

Wenn einer meiner regulären Mitspieler, einer meiner Freunde geht, weil ihn die Runde so sehr ankotzt, das der Leidensdruck so groß ist, das er sich diesen Mist nicht mehr antun möchte, dann soll er gefälligt ne Stunde früher die Klappe aufmachen. Wo sind wir denn? Im Kindergarten? Gerade unter Freunden sollte das offene Gespräch das Mittel der Wahl sein, weil es sich wie du sagst um komplizierte, soziale Geflechte handelt. Wenn besagter Freund anstatt zu gehen oder die Klappe aufzumachen einfach albern rumkaspert ist das auch ziemlich daneben. Es ist nicht unbedingt immer die Aufgabe der Mitspieler zu erkennen wann wer welches Problem haben könnte. Es hilft bisweilen SEHR, wenn Leute sich einfach mitteilen würden.

"Gehen" ist häufig nicht das erste was einem in den Sinn kommt. "Augen zu und durch" schon eher. Das macht ja auch Sinn - man hatte 5 Jahre Spaß und jetzt muss man den Mumpitz halt mal für eine Kampagne ertragen - wie lange kann das schon dauern? Häufig setzt man darauf, dass die anderen schon erkennen das man keine Freude an der aktuellen Runde mehr hat (stets ein Irrtum). Wenn das nicht passiert, dann versucht man das deutlicher zu machen. Bei dem Versuch das "deutlicher" zu machen, kann man schnell über das Ziel hinaus schießen. Auch mal unbemerkt. In dem Kreislauf aus gegenseitigem Anzicken ist man schneller drin als man denkt.

Ich glaub das beschriebene Verhalten war einer der drei Gründe, warum ich das Interesse am Rollenspiel verloren habe. Hinter dem Rücken gezicke, nicht klar formulieren worauf man eigentlich Bock hat, Ego-Touren, etc. pp.
Augen zu und durch käme mir heute nicht mehr in die Tüte ... egal wer da vor mir sitzt. Ich bin über 30 und meine Zeit ist knapp bemessen ... da hab ich kein Interesse mehr an irgendwelchen Aufmerksamkeitsspielchen der Marke "Sie müssen doch irgendwann merken, dass es mir nicht gut geht!" Und dieses "deutlich machen" und "übers Ziel hinausschießen" ist wieder ein Zeichen für Kindergarten ... und so will ich meine Freunde nicht behandeln.

Zum anderen bedeutet das soziale Geflecht aber auch, dass es schwere Traumata, wie das Wegbrechen eines Spielers schwer verkraftet. Plötzlich ist "Freddy" nicht mehr da, "Freddy", der immer die leckeren Chips mit Schinken/Ananas Geschmack mitgebracht hat, "Freddy", dessen Krieger meinem Dieb in der Maulwurfslordkampagne das Leben gerettet hat und "Freddy", der immer den Parasiten ohne Auto mitgenommen hat der am anderen Ende der Welt wohnte. Und er ist gegangen, weil er meine Spielweise, die Spielweise des Spielleiters oder die Spielweise eines anderen Spielers so unerträglich fand, dass er keinen Bock mehr auf die Kampagne hat.

Ja, dann ist das eben so. Wenn Freddy das durch blöden Schabernack versucht zu kaschieren, dann torpediert er die Runde genauso. Außerdem bedeutet "für den Abend gehen" nicht "Ich komme niemals nie nicht wieder!". Und wenn es das bedeutet, dann läuft da ne ganze Menge falsch. Und wenn die Freundschaft überdies hinüber ist .... Was ist das eigentlich für ein konstruiertes Szenario, welches du da präsentierst?! Oô ...

Mit ein bisschen sozialem Fingerspitzengefühl muss man da nicht gleich herumplärren. Es kommt - wenn ich Spieler bin -häufig vor das ich ein Charakterkonzept eines Mitspielers dämlich finde. In den meisten Fällen sage ich keinen Ton dazu - is' ja dessen Charakter und nicht mein eigener und ich muss einem Freund nicht mit Anlauf in die Fresse treten.

Den Zusammenhang zwischen "Ich hab ein Problem mit deinem Charakterkonzept aus folgenden Gründen" und "In die Fresse treten mit vollem Anlauf" will mir gerade nicht einleuchten. Woher diese Schwarz/Weiß Mentalität?


Es ist schön das du und deine Homies alle cool genug sind um sofort zu sagen "Ey, der Charakta geht aba gar nich'!" - ich habe da andere Erfahrungen gemacht.

Ich glaub die haben wir alle gemacht, aber zumindest ich kann für mich sagen, dass ich auf dieses gestelzte Weitermachen ohne Sinn und Zweck keine Lust mehr habe. Ich betitele Leute, denen ich nicht offen sagen kann was ich denke aber auch nicht mehr als meine Freunde. Das müssen sie abkönnen, genauso wie ich es von denen abkönnen muss. Das ich das nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit tue ist ganz klar - aber gerade in einem derart zeitaufwändigen und intimen Hobby wie Rollenspiel mag ich mir nicht Gedanken darüber machen müssen warum mich dieser und jener Spieler mit diesem und jenem Charakter und dessen Handlungen ankekst. Ich sage das ... in einem freundlichen Ton. Das kann die Person nicht ab?! Ja meine Güte, warum verbring ich dann Zeit mit ihr (der Person)? Was ist die Alternative? Runterschlucken? Hoffen dass es besser wird? Wirds nicht ... meine Erfahrung!

Du hast natürlich völlig recht.

Arlecchino bringt mit seiner - durchaus diskussionwürdigen - Art lediglich an, dass dein Post genau SO verstanden werden kann. Es liest sich total schwarz/ weiß und irgendwie ... ich kann gerade mitm Finger nicht drauf deuten. So "Ich halte Dinge aus, obwohl ich es gar nicht will" mäßig ... Opferposition ... weil du das Bild vermittelst, dass man mit Menschen, mit "Freunden" wie du sie betitelst, so überhaupt nicht ins Gespräch gehen kann, weil dann ALLES zusammen bricht. Und wie schade das auch wäre ... der arme Freddy ... und jetzt geht er ... *schnief*

Ohne Scheiß - lange nicht mehr so nen WTF Moment, bei nem Menschen erlebt, dessen Postings ich zu nem großen Prozentsatz blind unterschreiben würde. Oô

Ioelet schrieb:
Nimm dir ruhig schonmal ein Bier aus dem Kühlschrank. Die anderen kommen sicher auch bald.

Die anderen "was" bitte?
 
Ich glaub die haben wir alle gemacht, aber zumindest ich kann für mich sagen, dass ich auf dieses gestelzte Weitermachen ohne Sinn und Zweck keine Lust mehr habe. Ich betitele Leute, denen ich nicht offen sagen kann was ich denke aber auch nicht mehr als meine Freunde. Das müssen sie abkönnen, genauso wie ich es von denen abkönnen muss. Das ich das nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit tue ist ganz klar - aber gerade in einem derart zeitaufwändigen und intimen Hobby wie Rollenspiel mag ich mir nicht Gedanken darüber machen müssen warum mich dieser und jener Spieler mit diesem und jenem Charakter und dessen Handlungen ankekst. Ich sage das ... in einem freundlichen Ton. Das kann die Person nicht ab?! Ja meine Güte, warum verbring ich dann Zeit mit ihr (der Person)? Was ist die Alternative? Runterschlucken? Hoffen dass es besser wird? Wirds nicht ... meine Erfahrung!
Sehe das ähnlich. Ich spiele in der Regel auch mit Freunden - oder zumindest mit Bekannten, mit denen ich mich gerne freiwillig einen ganzen Tag im selben Raum aufhalte.

Ich glaub aber die Gegensätze sind da garnicht unbedingt so krass.

So wie ich das verstanden hatte, wollte The Saint nur eher darauf hinaus, dass er eben ganz froh ist, wenn überhaupt mal ne Runde zustande kommt, wo er mit den meisten beteiligten Spaß hat und nur ein Charakter ihm persönlich eher stimmungsschädlich erscheint. Weil die anderen das aber anders sehen und alles in allem das Gesamtpaket Spaß macht, akzeptiert er es eben lieber stillschweigend.
Konfliktvermeidung statt Konfliktlösung... weil ihm die Sache nicht wichtig genug ist.
Ist sicherlich auch nicht immer Quatsch.

...wenn das dann aber zu kleinen Zickigkeiten im Spiel führt, wo man irgendwo hintenrum dann doch unbedingt dem Mitspieler reindrücken muss, dass sein SC scheiße ist, finde ich das auch ziemlich albern.
Entweder komme ich damit klar, dann komme ich damit klar... oder ich gestehe mir ein, dass ich es nicht tue.

Nachdem wir uns aber bei sozialen Aktivitäten in größeren Gruppen fast immer in Bereichen bewegen, die recht subjektiv von den konkreten Personen abhängen, wird man da zu jeder Aussage immer auch einen finden, der schreibt "naja, bei meinen Jungs, dann doch lieber ein bisschen anders".

Ich für mich persönlich kann sowohl einerseits unterschreiben, dass ich auch mal ein etwas blödes Konzept am Spieltisch akzeptieren könnte, wenn ich wüsste, dass der Spieler dahinter sobald ich es anspräche Rücksicht auf mich nehmen würde und nicht aus reiner selbstdarstellerischer Rücksichtslosigkeit handelt, sondern einfach nur seinen ehrlichen Spaß hat... möglicherweise lasse ich mich dann sogar von seiner Begeisterung für den auf den ersten Blick so blöden Charakter mitreißen.
Wenn ich aber WIRKLICH ein Problem mit dem SC habe, dass mir ernsthaft den Spaß verdirbt - dann spreche ich das natrülich auch an. Und das ist auch kein Problem, denn den Leuten mit denen ich spiele, ist es wichtig, dass auch ich meinen Spaß habe - die erwarten das sogar von mir, dass ich ihnen das ehrlich sage, wenn ich mich nicht wohlfühle, weil sie darauf eingehen WOLLEN.

Die anderen "was" bitte?
Die anderen, die offiziell die Sympathie entzogen bekommen. Ich fand es amüsant, dass jemand explizit darauf hinweist, dass der andere ihm nun weniger sympathisch sei - insbesondere mit der Keller-Formulierung, die mir mein schlechtes Wortspiel ermöglichte.
Aber schließen wir das Thema bitte damit ab.

Ich wollte mit meinem Witz niemanden beleidigen, sondern lediglich das Austauschen von ad-Hominem-Attacken in diesem Thread ein wenig augenzwinkernd dahingehend kommentieren, dass man mMn diese nicht ganz so ernst zu nehmen braucht... weder als der der sie schreibt, noch als der der sie geschrieben bekommt.
 
Die anderen, die offiziell die Sympathie entzogen bekommen.

In deiner Welt muss ja wieder die Party gehen.

Ich fand es amüsant, dass jemand explizit darauf hinweist, dass der andere ihm nun weniger sympathisch sei

Hätte auch schreiben können "mit solchen Aussagen macht man sich nicht unbedingt beliebt" oder "hey, könntest du vielleicht und möglicherweise mal bitte ein klitzekleinelchen bisschen die schärfeli Schärfe rausnehmen? Ich vertrag solche böse Schärfe nicht und es ist auch nicht gut und so für das Forum mkay. Schärfe is voll undufte." Auch ulkig?

Ich wollte mit meinem Witz niemanden beleidigen, sondern lediglich das Austauschen von ad-Hominem-Attacken in diesem Thread ein wenig augenzwinkernd dahingehend kommentieren, dass man mMn diese nicht ganz so ernst zu nehmen braucht... weder als der der sie schreibt, noch als der der sie geschrieben bekommt.

Was würden wir nur ohne dich machen! Vielen, vielen Dank!
 
Arlecchino bringt mit seiner - durchaus diskussionwürdigen - Art lediglich an, dass dein Post genau SO verstanden werden kann. Es liest sich total schwarz/ weiß und irgendwie ... ich kann gerade mitm Finger nicht drauf deuten. So "Ich halte Dinge aus, obwohl ich es gar nicht will" mäßig ... Opferposition ... weil du das Bild vermittelst, dass man mit Menschen, mit "Freunden" wie du sie betitelst, so überhaupt nicht ins Gespräch gehen kann, weil dann ALLES zusammen bricht. Und wie schade das auch wäre ... der arme Freddy ... und jetzt geht er ... *schnief*

Ohne Scheiß - lange nicht mehr so nen WTF Moment, bei nem Menschen erlebt, dessen Postings ich zu nem großen Prozentsatz blind unterschreiben würde. Oô

Du darfst gerne auch mal einen WTF Moment bei mir haben, ich weiß das wir sonst ganz gut miteinander auskommen. Und nein, natürlich ist selten etwas so schwarz/weiß wie man es in einem Forum schreibt. Trotzdem basiert ein Großteil unseres sozialen Miteinanders darauf das man sich gegenseitig anlügt oder jedenfalls seine wahre Meinung verschweigt. Das ist unter Rollenspielern - aus Gott weiß welchen Gründen - immer schon recht unpopulär gewesen, ändert aber nichts an der Tatsache.

"Die Jacke steht dir super", "Du bist natürlich nicht fett", "Herzlichen Glückwunsch zu Eurer Hochzeit, ich freu mich ja so für Euch!", "Guten Tag Herr Schmidt, Schön sie zu sehen", "Nein, du störst gerade nicht!", "Der Verstorbene war stets ein Beispiel an Anstand" usw. usw.

Alles glatt gelogen und nicht ehrlich empfunden - trotzdem tut man es, weil man andere nicht unnötig verletzen will und weil es ja auch nichts bringt außer zu verletzen. Das ist auch nicht zwingend eine "Opferposition" sondern das, was ich als "normaler Umgang" bezeichnen würde. Klar, mit Freunden geht man ehrlicher, offener um - trotzdem ist es häufig auch da angebracht seine Gedanken jedenfalls zu verzuckern.

Bei Rollenspielen stecken die meisten Leute jetzt ein wenig Herzblut in ihre Charaktere. Was man da stehen hat sind ja selten einmal ein paar bloße Zahlen, sondern man hat sich dabei etwas überlegt. Ich persönlich würde mich schon in meiner ausgeprägten Eitelkeit verletzt fühlen, wenn mir ein guter Freund sagt "Also, Junge, eins muss ich dir sagen - der Magier den du gebaut hast, ist absolut uninteressanter Dreck! Wirklich, das langweilt mich immer total wenn du gerade Spotlight hast". Darum sage ich sowas auch einem Mitspieler nicht. Warum auch? Das ist eben "mit Anlauf in die Fresse treten." Jemanden vor den Kopf stoßen. Ich verzuckere das höchstens mal als "Hörmal, hast du nicht mal daran gedacht XY an deinem Magier zu ändern? Das wäre cooler!" - aber wenn mein Gegenüber darauf nicht eingeht - wer bin ich ihm da Vorschriften zu machen? Ich will nicht ausschließen das es Leute gibt die sich immer alles ehrlich ins Gesicht sagen - bei den allermeisten die ich so kenne ist das nicht der Fall.

Das macht man - darüber hinaus - unbewusst. Unter Umständen ist sowas auch ein schleichender Prozess - es dauert bis eine Sache so schlimm geworden ist das man anfängt sie offen anzusprechen. Was vorher passiert ist das, was du und ein paar andere als kindische Zickerei bezeichnen. "Sprich alles offen an was dich stört!" ist der sicherste Weg zu einer tollen - aber leeren Runde.

Und Arlecchino find' ich jetzt nicht so diskussionswürdig. Der's schon ganz cool - und wenn ich Niedertracht im Keller habe, dann kann der endlich mal Shadowrun leiten, da warte ich schon seit ein paar Jahren drauf ;)
 
The Saint schrieb:
Ich will nicht ausschließen das es Leute gibt die sich immer alles ehrlich ins Gesicht sagen - bei den allermeisten die ich so kenne ist das nicht der Fall.

Buah ... das wäre ne witzige Welt ... mit noch mehr Krieg und noch mehr Streit. Verzuckern ... da bin ich ganz bei dir, obwohl es auch da mittels Formulierungen und Inhalten niemals ins Gelogene abdriften muss. "Ich empfinde...", "Ich bin der Ansicht das...", "Auf mich wirkt es wie ...." ... weißte, so Pädagogen-Sprüche halt. Es ist möglich die Wahrheit zu sagen, ganz offen, ohne dem anderen seine Würde zu rauben. Das erfordert Taktgefühl auf der einen und etwas Wohlwollen auf der anderen Seite. Ein großes Problem in sozialen Kontexten in meinen Augen ist, dass Leute auch da viel zu sehr in Extremen denken. Jemand sagt was und man kann es brachial negativ oder himmelhochjauchzend positiv verstehen. Es scheint kein dazwischen zu geben. Und wenn es sich auch nur wie den Hauch einer Kritik anhört, dann ist beleidigt sein und die Arme vor die Brust verschränken natürlich die einzig valide Taktik. Anstatt es mit einem "Alter - das trifft mich gerade - gehts vielleicht mal ne Runde gemäßigter?" oder "Wie genau hast du das gemeint?". Klar gibts Klappspaten, die sich hinstellen und sagen "Ich sage immer allen direkt aufs Gesicht was ich denke!" - das wie ist jedoch entscheidend. Und für mich ist klar Floskeln so gut es geht zu vermeiden - das gelingt mir nicht immer, ist aber ein erklärtes Ziel von mir. Wenn ich niemandem zum Geburtstag gratulieren will und vor allem nicht herzlich, dann tu ich das nicht. Wenn ich finde, dass die neue Zippe meines besten Freundes massiv einen an der Birne hat, dann werd ich sie ihm nicht schmackhaft reden, indem ich andere Vorzüge hervorhebe ... der kriegt bestenfalls "Hauptsache du bist mit ihr glücklich!" zu hören.

"Sprich alles offen an was dich stört!" ist der sicherste Weg zu einer tollen - aber leeren Runde.

Gut, ich glaub ich hatte nicht so ganz aufm Schirm was genau du meinst. Hier war ich tatsächlich bei Extremen. Wenn etwas da ist, dass mich so massiv stört, dass ich keinen Spaß empfinde, dann sprech ich es an, vor allem wenn es sich vielleicht bereits wiederholt hat. Kleinigkeiten, die mich pieksen, aber nicht aus der Ruhe bringen können, die erwähne ich nicht - das ist richtig. Das sind aber auch Kleinigkeiten, die mich niemals wirklich annerven können. Aber sich massiv gestört fühlen wegen was auch immer und trotzdem immer fleißig hingehen zum vereinbahrten Termin, weil mans immer so gemacht hat ... das ist schon irgendwie förderlich für Magengeschwüre. Braucht kein Mensch sowas ...
 
Gut, ich glaub ich hatte nicht so ganz aufm Schirm was genau du meinst. Hier war ich tatsächlich bei Extremen. Wenn etwas da ist, dass mich so massiv stört, dass ich keinen Spaß empfinde, dann sprech ich es an, vor allem wenn es sich vielleicht bereits wiederholt hat. Kleinigkeiten, die mich pieksen, aber nicht aus der Ruhe bringen können, die erwähne ich nicht - das ist richtig. Das sind aber auch Kleinigkeiten, die mich niemals wirklich annerven können. Aber sich massiv gestört fühlen wegen was auch immer und trotzdem immer fleißig hingehen zum vereinbahrten Termin, weil mans immer so gemacht hat ... das ist schon irgendwie förderlich für Magengeschwüre. Braucht kein Mensch sowas ...


Ja - und da ist die Crux - manchmal WEISS ich noch nicht wie sehr mich etwas annervt. Manchmal kriecht sowas schleichend in eine Runde, oder ich unterschätze etwas - und dann sitzt du da, ihr spielt jetzt schon 2 Jahre an der gleichen Kampagne, man ist mittendrin - und du merkst: "Der Charakter von XY geht mir derartig auf den Keks!" - das sind die Momente wo die echten Probleme entstehen, ohne das ich das jetzt besonders als Kinderei empfinden würde, weil das meiste unbewusst ist. Zumal man sich - zu recht - den Vorwurf gefallen lassen muss "Warum hast du nichts früher gesagt!"

Ist wie mit der blöden neuen Partnerin - Anfangs war sie wohlmöglich sogar noch halbwegs erträglich, ein halbes Jahr später hat man dann aber gemerkt, dass die Tante sie nicht mehr alle hat - und DANN steht man als der Depp da wenn man den Mund aufmacht.
 
also die Schwarz/Weiß Beschreibungen kommen doch nur, weil man sich über grau nicht so schön streiten kann

und es werden alle Dinge vermischt.

Ich würde folgende Unterteilung machen

a) feste Runde oder Con
und
b) Freunde/Bekannte und Fremde

Ich mich ist es normal, dass ich mich beim den o.g. Konstellationen unterschiedlich verhalte. Ich gebe mich Fremden andres als gegenüber Freunden.

Relevant für die Diskussion ist wohl nur die Konstellation auf einem Con mit Fremden. Da finde ich es nur erstaunlich, dass viele Rollenspieler hier behaupten, die Interesse von Fremden wäre Ihnen wichtiger als die eignen Interessen - vollkommener Gegensatz zur RL -.


Du darfst gerne auch mal einen WTF Moment bei mir haben, ich weiß das wir sonst ganz gut miteinander auskommen. Und nein, natürlich ist selten etwas so schwarz/weiß wie man es in einem Forum schreibt. Trotzdem basiert ein Großteil unseres sozialen Miteinanders darauf das man sich gegenseitig anlügt oder jedenfalls seine wahre Meinung verschweigt. Das ist unter Rollenspielern - aus Gott weiß welchen Gründen - immer schon recht unpopulär gewesen, ändert aber nichts an der Tatsache.


Ich finde immer erstaunlich, dass es unter Rollenspielern so viele Gutmenschen geben soll, die ich aber in der RL nicht treffe.
 
Ich denke, dass man sich Freunden gegenüber anders verhält, als Fremden, kann man durchaus als gegeben hinnehmen.

Das gibt einem in meinen Augen aber noch keinen guten Grund, warum man allen anderen den Spaß versauen muss, nur weil man selbst grad keinen hat.
Da wäre aufstehen, gehen und irgendwas machen, was einem Spaß macht, die erwachsenere Reaktion, von der man selbst wahrscheinlich auch noch mehr hätte.
Alles andere hat in meinen Augen was von "Der hat mir das Schäufelchen geklaut, jetzt hau ich ihm mein Eimerchen auf den Kopf!".
Das hat zwar mal Spaß gemacht, aber ich denke, dass man irgendwann doch auch andere Interaktionsmöglichkeiten hat, und auch anders auf seine Kosten kommen kann.

Ich würde den Spaß aller anderen in einer mir fremden Runde nicht über meinen stellen. Mir persönlich würde es aber keinen Spaß machen, es allen zu verhageln, dann lieber gleich was anderes mit anderen Leuten machen.
 
Ich würde den Spaß aller anderen in einer mir fremden Runde nicht über meinen stellen. Mir persönlich würde es aber keinen Spaß machen, es allen zu verhageln, dann lieber gleich was anderes mit anderen Leuten machen.



darf Du ja auch, im RL läuft es nur meist andres.

häufig aber nicht möglich, nimm Vampire wird meist abends gespielt, wenn du dann aussteigst sitzt Du dumm rum; da dann schon alle anderen Runden laufen, klasse !!!

also wenn ich die Wahl zwischen Dumm rumsitzen und meinen Char durchziehen haben, ist die Wahl ein einfach. Wenn ich die Möglichkeit habe zu wechseln, klar wechseln. Auch Con habe ich viele Situation erlebt, wo die Mitspieler einfach danach schreien, mal entsprechende Reaktionen zu bekommen.
 
also die Schwarz/Weiß Beschreibungen kommen doch nur, weil man sich über grau nicht so schön streiten kann
Eigentlich herrscht abseits deines Standpunkt eine recht einheitliche Meinung bezüglich des vermeintlichen grau.
Zumindest sehe ich hier keinen zweiten der sich dafür ausspricht Spieler die einem nicht passen zu gunsten der eigenen Selbstherrlichkeit Ingame oder Outgame anzuekeln.

Ich gebe mich Fremden andres als gegenüber Freunden.
Ich verhalte mich gegenüber Fremden auch etwas anders als gegenüber Freunden.
In der Regel bin ich gegenüber Fremden zurückhaltend, freundlich, höflich und extra nett mit Sahnehäubchen.
Einerseits weil ich zu so etwas wie guten Umgang und einem Anstand erzogen wurde und es Tugenden sind von denen ich finde das sie sich positiv auf das Bild auswirken das diese Fremde Menschen von mir haben und es ganz allgemein eine nette Atmossphäre schafft.

Andererseits weil ich, wenn ich auch nicht zwangsläufig alles was er sagte gut finde, davon ausgehe das man stets so handeln sollte das das eigene handeln als Massstab dessen gelten kann wie man selbst behandelt wird. Das heisst wenn ich mich anderen Gegenüber selbstsüchtig, destruktiv und in letzter Konsequenz frei von Anstand, Umgang, Höflichkeit und Respekt verhalte, so muss ich auch von dem Gegenüber erwarten das er mich dementsprechend behandelt.

Das er nur mehr auf seine Interessen achtet und ich ihm da vorbeigehe wo keine Sonne scheint, das er vielleicht sogar absichtlich versucht meine Interessen zu untergraben und mir zu schaden.

Es kommt dementsprechend selten vor das ich im richtigen Leben gegenüber Fremden unfreundlich werde.
Vielleicht wenn ich komplett sauer bin, die Aussicht besteht die Person nie wieder zu sehen oder ich in einer deutlichen Macht beziehungsweise Abgrenzungsposition bin. Wobei es mir danach nicht unbedingt besser geht.
Das heißt wenn ich abgekühlt bin tut es mir mitunter sogar leid das ich den unsympathischen Nachbarn von Gegenüber gegenüber Freunden als quasi Gartennazi beschimpfte und die Chancen stehen gut das wenn ich ihn wieder sehe und er mich freundlich anlächelt ich zurück grüße - obwohl ich mir vornahm ihm Todesblicke zu zuwerfen oder mit Ignoranz zu strafen. Effektiv ist das auch besser so für den Nachbarschaftsfrieden.

Jetzt geht es aber nicht um irgendeinen Nachbarn, mit dem man sonst nichts zu tun hat, einem Unbekannten Callcenter Angestellten den man zusammenscheißt weil was nicht geht, sondern es geht um das Hobby.
Also um eine Tätigkeit wo man mit der Unbekannten Person mehrere Stunden an einem Spieltisch sitzt mit dem Ziel eine nette Runde respektive einen amüsante Zeit zu verbringen. Mit ausgiebiger Kommunikation, Spaß, Spiel über zwei, vier vielleicht bis zu zehn Stunden hinweg.


Man muß da doch schon selten unerfahren und irgendwo sozial weniger kompetent sein um ernsthaft zu glauben das man die eigene Interessen effektiv über die des oder der anderen hinweg durchsetzen kann.
Weil spätesdens an dem Punkt wo man es eskaliert fliegt man aus der Runde, zerbricht die Runde und bzw. oder wird genauso beschissen behandelt wie man sich selbst aufgeführt hat.

Denn jetzt einmal ehrlich, ich bin nicht immer freundlich. Das heißt wenn ich das Gefühl, den Eindruck oder die Gewissheit habe das sich mein Gegenüber nicht an meine Ansprüche hinsichtlich Umgang, Anstand und Höflichkeit hält, gar der Eindruck entsteht das es in destruktiver Boshaftigkeit geschieht und der Schock überwunden ist, erste deeskalierende Massnahmen nicht geholfen haben, ignoriert wurde geht mein Temperament schneller mit mir durch, bin ich eher auf 180 als man FRENZY quieken kann.
Das heißt wenn da jemand meint er muss im selbstgerechten Wahn einmal eine bestimmte Reaktion zeigen stehe ich kaum darüber hinweg darauf eine entsprechende Gegenreaktion zu zeigen, die vielleicht aber nicht unbedingt in einem Verhältnis zu dem Auslöser steht.
Da meint wer seinen Spaß über den der Gruppe zu stellen? Mal schauen wie ihm die eigene Medizin schmeckt..

Wobei ich zum Glück bisher nur mit sozial kompetenten Rollenspielern spielte und daher etwaige Wutausbrüche oder kindische Racheakte ausblieben ^^
 
Denn jetzt einmal ehrlich, ich bin nicht immer freundlich. Das heißt wenn ich das Gefühl, den Eindruck oder die Gewissheit habe das sich mein Gegenüber nicht an meine Ansprüche hinsichtlich Umgang, Anstand und Höflichkeit hält, gar der Eindruck entsteht das es in destruktiver Boshaftigkeit geschieht und der Schock überwunden ist, erste deeskalierende Massnahmen nicht geholfen haben, ignoriert wurde geht mein Temperament schneller mit mir durch, bin ich eher auf 180 als man FRENZY quieken kann.

Und ich denke, das Teylen sich natürlich a) für sozial kompetent und b) für "im Recht" hält in diesen Situationen. Das macht jeder andere auch so.

Wenn also Teylen "das Gefühl" hat, dass ihr Gegenüber ihren Ansprüchen an Höflichkeit nicht genügt, dann geht sie hoch wie eine Bombe. Da ist sie nicht alleine, das könnte ich auch durchaus bringen.

Das heißt jetzt nicht das Teylen eine Zicke ist - aber das Irrtümer und Streitigkeiten eben aus sowas entstehen können. Womit ich wieder bei dem Punkt bin, das man auch bei Freunden manchmal aufpassen muss was man wem, wie mitteilt.
 
So zwischen Zündungen kann man durchaus bei dem ein oder anderen Forenbeitrag von mir beobachten.
*hustet I am Zombie Thread *hustet* V:tM, inhaltliches und so *hust*

Wobei ich das von mir beschriebene Verhalten vorrangig auf Fremde beziehe und die Ansprüche an Höflichkeit, Umgang etc. die ich an andere setze mitunter etwas niedriger liegen als das was ich gebe. Der Umgang mit Freunden beziehungsweise nicht mehr als Fremde wahrgenommene Personen ist da nochmals ein anderer.
 
Es hat wohl auch nicht mehr viel mit dem Thema zu tun, es sei denn wir diskutieren darüber, ob es legitim oder realistisch ist, den Mitspielern das Spiel zu versauen, weil der Spielleiter mein Charakterkonzept nicht zulässt.

da geht doch gar nicht mehr, um das Charkonzept, sondern ganz in allgemeinen
 
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