AW: Torchwood
Ich habe die erste und zweite Staffel auf Englisch gesehen.
Torchwood ist so dermaßen unfreiwillig(!) komisch, daß ich manchmal vor lauter Kopfschütteln beim Lachen beinahe mein Genick verrenkt hätte.
Es ist ja als vom homosexuellen Produzenden der neuen Dr. Who Staffeln mit einem homosexuellen Hauptdarsteller besetztes Vehikel zur - ausgesprochen plakativen, ja geradezu AUFDRINGLICHEN - Präsentation homosexueller Beziehungen verwendet worden.
Daß man mit Homosexualität auch anders als wie hier mit der Brechstange umgehen kann, wäre heutzutage eigentlich eher zu erwarten gewesen. Bei Torchwood aber nicht.
Die einzige mit einer (anfangs noch halbwegs funktionierenden) normalen Beziehung, die weibliche Hauptfigur, bekommt eine dermaßen bescheuerte Darstellung von "Hetero"-Beziehungen ins Drehbuch geschrieben, daß man das Ganze wirklich nur noch mit Humor nehmen kann, denn ernst genommen, wäre der Finger sofort auf der Zappe zum Wegschalten.
Auch die Beziehungen der anderen Figuren sind bestenfalls unglaubwürdig und gestört, aber eigentlich (und das mag nicht nur am Drehbuch, sondern auch an der schauspielerischen Befähigung liegen) sind sie nur zum Kopfschütteln.
Die Episoden haben z.T. deutliche Längen, sind im "Angel-Stil" angelegt, erreichen aber leider nicht einmal die Qualität der schlechteren Angel-Folgen. Whedon, der ja auch ein Experte für idiotischerweise überkomplizierte und unglückliche Beziehungen ist, hätte dem Ganzen wenigstens ausreichend EXTERNEN Drive verpaßt. - Aber gerade in der ersten Staffel ist von externer Bedrohung, von einem "sich über den Hauptfiguren zusammenziehenden Bösen" oder so etwas nichts zu merken. - Einzig die "Gender Issues", genauer die homosexuellen Holzhammer-Szenen, später ja ganze Holzhammer-Episoden, nehmen immer breiteren Raum ein.
Mich würde interessieren, wie ein homosexueller Zuschauer die dort dargestellten Beziehungen findet. Sind sie glaubwürdig? - Die heterosexuellen Beziehungen sind es jedenfalls nicht (vielleicht hätte Davis ja jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt?).
Torchwood schafft es nicht einmal als der dumme, rothaarige Stiefbruder von Dr. Who rüberzukommen, sondern wirkt wie ein mißlungenes Laborexperiment aus dem Homosexualitäts-Propagandaministerium.
Streicht man die DICK aufgetragenen Homosexualitätsszenen/-folgen heraus, so könnte man ja erwarten, daß man eine spannende Mystery-Serie vorgesetzt bekäme. - Dem ist aber nicht so.
Das ganze "mysteriöse" Drumrum ist tatsächlich nur das Vehikel für die Inszenierung eines homosexuellen "Angel-Klons für Arme". (Und als zu Beginn der zweiten Staffel "Spike" (James Marsters) auftritt, und der gleich mit dem Harkness-Unterwäsche-Model knutscht, da war klar: Die zweite Staffel setzt alle Trends der ersten verstärkt fort. Und so ist es dann ja auch gekommen.)
Das Ende der 1. Staffel hat mich (ich schaue meist auf dem Teppich am Boden liegend meine Serien und Filme) mich vor Lachen schier mein Mobiliar zertrümmern lassen. - Dieses Staffel-Ende sollte sich KEINER entgehen lassen, selbst wenn man die vorherigen Folgen nicht gesehen hat! Das ist einfach zu lustig!