Tipps für Spielleiter von spielleiten

spielleiten

Halbgott
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Hallo,

ich hatte im März ein Blog angefangen, in dem ich Tipps für Spielleiter zusammenstelle und möchte die hier ein bißchen präsentieren.
Um einen groben Überblick zu geben (da seit März ja auch ein bisschen was passiert ist) verlinke ich mal eine kleine Asuwahl:

Wie kann ich Excel/Calc benutzen, um schnelle, einfache und interaktive Karten zu fabrizieren?
Der bastelwütige Spielleiter. Teil 5 | spielleiten

Was für Spuren und Hinweise gibt es, welche die Spieler verfolgen und aufspüren können?
Vergrößere Quadrant 3B! Hinweise im Rollenspiel, Teil 1 | spielleiten

Was hat ein Rollenspiel leiten mit Strategie, Taktik und Logistik zu tun?
Strategie, Taktik und Logistik für Spielleiter | spielleiten

Und der aktuelle Beitrag: Was kann ein Spielleiter aus einem Buch über das Schreiben lernen?
Ein Buch über das Schreiben - Elements of Style | spielleiten Kostprobe:
Vermeide Passiv-Formen

Benutze nach Möglichkeit immer aktive Formen. Sie verleihen Texten und Beschreibungen mehr Schub. Aktive Satzkonstruktionen sind meistens kürzer, knackiger und weniger verwirrend:

Ich werde mich immer an meinen Besuch in Boston erinnern.

Mein Besuch in Boston wird mir immer in Erinnerung bleiben.


Der zweite Satz wirkt zäh und umständlich, schlimmer wäre sogar noch:

Mein Besuch in Boston wird immer in Erinnerung bleiben.

Hier weiß man als Leser nicht was gemeint ist: Wird dem Erzähler, einem Freund oder der Stadtbevölkerung, der Besuch immer in Erinnerung bleiben? Die Gefahr – und in gewisser Weise auch der Sinn – bei Passivkonstruktionen ist, dass derjenige, der etwas macht, in den Hintergrund rückt. Im Extremfall führt dies dazu, dass überhaupt nicht klar ist wer derjenige ist. Dies kann man sich als Spielleiter natürlich auch zu Nutze machen, um verworrene oder rätselhafte Handouts zu erstellen.

Ich freue mich auf eure Reaktionen und vielleicht möchte einer ja sogar einen Gastbeitrag schreiben :)
Ich würde zukünftige Artikel gerne in diesem Thread kurz vorstellen und verlinken, wenn das für die Moderatoren OK ist.
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Sicherlich eine gute Sache dein Blog, aber diese unbedingte "aktive Form" halt ich doch für eine sehr zweifelhalfte Sache. Ich gehe lieber in ein gutes Restaurant, als in den McDrive.
 
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So nett das Elements of Style ist, so sehr ist es doch auf ENGLISCHE Textgepflogenheiten (bzw. deren qualitative Verbesserung) ausgelegt.

Im Deutschen gestaltet sich das Übernehmen all der Tipps als etwas seltsam, weil es nicht nur zu verständlicheren Texten führt, sondern zu Texten, die so merkwürdig "unseriös", ja geradezu "bilig" wirken.

Mehr Verständlichkeit? Ja, bitte!

Aber auf Deutsch!

Meine Empfehlung als Anregung für verständlichere Texte ist dieses Buch hier: Sich verständlich ausdrücken: Amazon.de: Inghard Langer, Friedemann Schulz von Thun, Reinhard Tausch: Bücher
(Das kann man auch aus einer gut sortierten Stadtbibliothek ausleihen. Es ist ein Arbeitsbuch, somit hat man nach einem einmaligen Durcharbeiten auch wirklich was Praktisches gelernt.)
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Jupp. "Elements of Style" ist für die deutsche Sprache vollkommen unbrauchbar, da es sich beim Deutschen um eine flektierende Sprache mit vollkommen anderen Gestaltungsmöglichkeiten handelt, als das flache Englische. Ein gutes Buch über klares Deutsch ist auch Wolf Schneiders Deutsch für Profis. Die meisten Journalisten haben's in der Schubladen (und ignorieren es leider...).
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Jupp. "Elements of Style" ist für die deutsche Sprache vollkommen unbrauchbar

Viele Passagen aus Elements of Style lassen sich nicht ins deutsche übertragen, da gebe ich dir recht. Aber das es vollkommen unbrauchbar ist, stimmt so nicht. Ich habe ja auch bewusst nicht alles aus Elements of Style versucht ins deutsche zu übertragen, sondern ein paar rausgenommen, die sich übertragen lassen:

  • Strukturiere deine Texte in Abschnitte und mache dir Gedanken wie man einen Abschnitt anfängt (das hat mit anderen Flektierungen oder grammatikalischen Besonderheiten nichts zu tun)
  • Passivformen vermeiden: Dies lässt sich einfach in die Logik übertragen. Schreibe ich wem etwas getan wird, erhalte ich weniger Informatioen, als wenn ich schreibe wer etwas tut. Das gilt sowohl im englischem als auch im deutschem.
  • Vermeide negative: Ebenfalls ein Beispiel das sich in Logik beschreiben lässt. Durch die Verneinung sagt man nur was nicht ist, nicht was ist. Die auf die Spitze getriebenen Beispiele machen dies sehr deutlich.
  • Vermeide Modalverben, wenn du sie nicht brauchst, bleibe präzise und konkret, vermeide Floskeln, Platziere wichtiges am Ende, überarbeite deine Texte (gerade hier können einige Blogs und Rollenspielpublikationen viel gewinnen). All das sind Hinweise die im deutschem Sprachgebrauch genauso funktionieren wie im Englischem (wenn man davon ausgeht, dass die englische Sprache "flach" ist, dann sind diese Hinweise im Deutschem sogar noch nützlicher). Ich würde da gerne ein Gegenbeispiel sehen!

Danke für die Buchempfehlungen, nachdem ich Elements of Style gelesen habe, wollte ich mich sowieso auf die Suche nach entsprechenden Büchern für deutsche Texte umschauen. Ich werde zumindest eines davon bestellen und lesen. Wenn ich dann weitere übertragungsfähige Erkenntnisse erlange wird es einen zweiten Teil für meinen Artikel geben.
 
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Wobei es eine ganze reieh anderer Schreibratgeber die ich wärmstens auch Spielleitern empfehlen würde...
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Wobei es eine ganze reieh anderer Schreibratgeber die ich wärmstens auch Spielleitern empfehlen würde...

:)
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich empfehle Spielleitern nicht sich Elements of Style zuzulegen (das würde ich noch nicht einmal den englischen Spielleiterkollegen), sondern präsentiere in meinem Beitrag die Passagen, die ich für Spielleiter nützlich sind. Wenn man nicht gerade regelmäßig englische Texte verfasst, braucht man kein Elements of Style. Daher ist der Beitrag ja auch so lang ;)

Aber welche Reihe von Schreibratgebern würdest du denn empfehlen? Wie gesagt, bin ich gerade auf der Suche nach solchen, aber weniger aus Gründen des Rollenspiels.
 
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Hmmm... kommt drauf an WAS für ein schreiben du anstrebst, aber da schickst du mir am besten eine PM :)
 
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Ein neuer Beitrag. Ich habe einen Artikel von Dragos Roua übersetzt, welcher sich damit beschäftigt, wie man Schreibblockaden löst. Sicherlich auch für Spielleiter interessant:
Fünf einfache Wege zur Kreativitat | spielleiten/

Kostprobe:
Es heißt, Krankheiten sind einfacher zu vermeiden, als zu heilen. Deine Ideen dürfen nie aufhören zu sprudeln. Erfasse jede einzelne Idee die dir begegnet. (Ich glaube, wir haben Ideen nicht, sondern wir begegnen ihnen). Unterbreche, was auch immer du gerade tust und schreibe die Idee auf. Benutze ein Notizbuch, dein Handy, ein Tonband oder was auch immer für dich funktioniert.

Wie du die Ideen festhältst ist nebensächlich, solange du es machst. Ich bin ein kleiner Technikfreak, daher benutze ich mein iPhone (iAdd).

Wenn, an einem einsamen Morgen, die Schreibblockade, mit einem kurzem und unschlagbarem: „Es gibt nichts mehr, worüber du schreiben kannst, Dragos!“, meine Hände lähmt. Dann habe ich ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung, wenn ich mein App starte und von den Dutzenden Ideen eine zufällige auswähle.
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Ich möchte es hier auch noch kurz bekannt machen. Nachdem in drei Foren und auf meinem Blog reichlihc Vorschläge eingegangen sind, wie eine gute Beschreibung aussieht, habe ich diese nun verarbeitet. Es wird insgesamt drei Teile auf dem Blog geben und danach ein nochmal überarbeitetes pdf-file, welche alle Tipps an einem Ort zusammenfasst. Der erste Teil ist jetzt online:

Nachgefragt: Gute Beschreibungen, Teil 1/

[...]Die Spieler erwarten, dass du sie über die Spielwelt informierst. Sie schenken dir ihre Aufmerksamkeit, damit sie mit ihren Charakteren in angemessener Weise reagieren können. Sie sind daher an Beschreibungen interessiert, welche dies ermöglichen. Spieler wollen spielen.

Spielleiter möchten gerne viel erzählen. Sie haben sich eine schöne Szene, einen komplexen NSC oder eine interessante Hintergrundgeschichte ausgedacht. Spielleiter sind versucht, diese Dinge in ihre Beschreibungen einfließen zu lassen. Dies ist nichts anderes als Werbung machen.

Wir kennen alle das Problem mit Werbung: Sie lenkt ab, stört oder ermüdet[...]
 
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und der zweite Teil ist fertig, diesmal wird auf die Perspektive der Charaktere eingegangen und ich verliere ein paar Worte über Kampfszenen:

Nachgefragt: Gute Beschreibungen, Teil 2/

Versuche beim Beschreiben, den emotionalen Zustand der Charaktere zu berücksichtigen, besonders, wenn du etwas einem einzelnen Charakter beschreibst. Kommen die Charaktere schwer verwundet und am Ende ihrer Kräfte in einem Dorf an, dann ist dieses ein lang ersehntes Zeichen von Zivilisation. Nach einer langen Reise, mit vielen ähnlichen Dörfern auf dem Weg, ist es jedoch einfach nur ein weiteres dieser verschlafenen Nester in denen absolut nichts los ist. Betreten die Charaktere eine gut besuchte Kneipe, kurz nachdem einer ihrer Kameraden starb, dann sind die Gesichter der Anderen fröhlich verzerrte Fratzen, aus einer sorglosen Welt, an die man sich gerade nur schwer erinnert. Haben die Charaktere dagegen gerade den Drachen getötet und die Prinzessin gerettet, dann sind die Gäste guter Laune, während sie freudig das kühle Bier stürzen.
 
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Ich muss sagen, das mir der zweite Tip überhaupt nicht gefällt und ich eher als schlechten Stil bezeichnen würde, als gute Beschreibung.

In einer völlig homogenen Gruppe aus Konsumenten mag es schon stimmen das der SL allgemeingültige Aussagen treffen kann, aber er nimmt den Spielern hier viel zu viel vor. Die Gefühlswelt eines SC gehört zu den Punkten die unberührt durch den Spielleiter bleiben sollten und im ermessen des Spielers zu liegen hat. Aus diesem Grunde sind schön formulierte beschreibungen die so neutral gehalten wie möglich sind deutlich besser, weil nur hier kann ein Spieler die Gefühlswelt eines Charakters individuell festlegen und tatsächlich Charaktergerecht reagieren.
Ein Barbar der Verlust gewohnt ist, wird den Tot des Freundes ganz anderst wahrnehmen als ein Charakter dessen Familie ihn gut behütet aufwachsen lies. In einer Fantasywelt in der Tot einen völlig anderen Stellenwert hat (Gesicherte Reiche in dennen die Toten einkehren) lösst Tot nicht gleich Trauer aus, sondern eventuell sogar Freude (Heyha, Der Schlachter des Nordens hat den Ehrenvollsten Tot gefunden, und speist nun an der Tafel seines Gottes - Dies ist etwas das jeder Vater für seinen Sohn wünscht und in 20 Jahren sieht man sich ohnehin wieder)

Man könnte jetzt sogar noch einen Schritt weiter gehen und aufhören mit Emotionensausdrücken eine Situation zu beschreiben. Die Kommunikationstheorie lehrt uns, das wir keine Emotionen sehen können sondern nur Handlungen erkennen und Emotionen allgemein sehr schlecht Situationen beschreiben - wie sieht jemand aus der fröhlich ist, wie jemand der aggresiv? Du kannst zu beiden Punkten viele beisspiele Sammeln z.b..

der Söldner der gerade geprellt wurde nicht mit "Ihr seht einen hochaufragendenen Zornigen Söldner" beschrieben sondern,..

"Ein Hochaufragender Söldner der gerade kräftig auf den Tisch haut, seine Mine ist finster Verzogen und ein deutlich zu vernehmendes "Grrrrrrrrrrrr" ist seiner Kehle zu entnehmen.
 
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Hier muss man sauber abwägen und kann schnell zu philosophischen Fragen abdriften. Als Faustregel kann man festhalten: Vermeide jeden unnötigen Eingriff auf die Entscheidungsfreiheit deiner Spieler. Wenn du einen Eingriff durchführst, vergewissere dich vorher, dass du einen guten Grund dafür hast (die beschriebene Reaktion ist ein nicht unterdrückbarer Reflex, eine Probe wurde verpatzt, der Wille des SCs wird beeinflusst…)

Hier schreibst du es übrigens ebenso. Und ich für meinen Teil finde das die Beschreibung aufgrund der Annahme des Spielleiters über die Emotionen der Gruppe bereits einen unötigen Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Spielers darstellt. Wenn der SL beschreibt das ihr nach "Tagelangen Marsch und dem Schlafen auf harten Untergrund, am ende meiner Kräfte bin und die lang ersehnte Zivilisation ersehne" mag der Magier bestätigend Nicken, der Barbar jedoch sich wahrscheinlich eher drüber aufregen, weil dorthinten ist ein Fluss, der Boden ist gar nicht so ungemütlich und er Tagelange Märsche jeden Morgen durchführt - vor dem Frühstück um Fit zu bleiben.

Beschreibt man die Szene neutral sind jedoch die Spieler viel eher gezwungen die Atmosphäre aufzubauen, individuell nach dem Charakter.

"Ihr seit einen vollen zehntag unterwegs. Die Schlafplätze bestehen aus Erde und Stein, gedämmt durch eure Ausrüstung. Die Nächte sind in etwa so Kalt wie in einem Harten Herbst, doch geregnet hat es nicht. Am Horizont entdeckt ihr einen kleinen Fluss und einen Weiler, es scheint Rauch aus den Kaminen zu kommen"

Magier: Herje, tun mir die Füsse Weh, welch Schmwerz in meinen Giedern, entlich ein Dorf an dem wir rasten können, ein warmes bett und eine gute Mahlzeit.
Schurke: Endlich wieder etwas Wein, Weib und Gesang, die Märsche machen mir gar nichts aus und auch die Nachtlager sind nicht mein Problem,. aber so ganz ohne Frauen.
Barbar: Können wir das Dorf nicht umgehen? Ich seh keinen Sinn darin in diesen viel zu weichen Betten zu nächtigen.

Und schon hat man die gleiche Situation, aber ohne Vorprägung der Charaktere durch emotionale Beschreibungen. Und jeder Spieler kann genau so seinen Charakter spielen wie er möchte, ohne das es von der SL beschreibung abweicht.
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Auch beim Kampf fallen mir ein paar - für mich gravierende Dinge auf.

Warum entmündigen eigentlich alle Spielleiter ihre SC´s, und das wird dann auch noch als Tip gegeben. Sätze wie
Du schlägst zu und dein Schwert findet sein Ziel.
Die Axt saust herunter, du blockst sie mit deinem Schild.
Du ziehst und schießt und triffst ihn.

Sind doch mit diesem Satz aus deinem Blog
Vermeide jeden unnötigen Eingriff auf die Entscheidungsfreiheit deiner Spieler.
völlig unkompatibel.
Wenn du einen Guide zum Spielleiten schreiben willst, dann versuch doch wenigstens einen Konsequenten Faden durchzuziehen und mal wirkliche Hilfreiche Tips zu geben als "Beschreib die Szene halt schön".

Beisspiel wie ich das handhabe:
Der Spielleiter beschreibt mit offenen Sätzen die Angriffe der NSC, der Spieler pariert mit Anhand der Werte.

SL: würfelt t: Der Ork hebt seine Verrostete Axt, an der das Blut seiner vergangene Opfer noch verkrustet dranklebt und lässt sie gefährlich nah in Richtung deines Kopfes Sausen,... 21 treffen, 8 Schaden (Und am Ende verkündet er völlig knapp das Ergebnis seines Wurfes)
Spieler: vergleicht oder würfelt Verteidigungswerte und bei gelingen): Ich reiße mein Schwert in Richtung der Axt und schlage sie beiseite so das seine Brust nun ungedeckt vor mir liegt oder: es misslingt und der Spieler schätzt anhand der Lebenspunkte wie tief die Wunde ist: Gerade noch rechtzeitig weicht mein Kopf dem Schmetternden Schlag aus, doch die Axt tritt tief in die Brust und ich schreie "Argh, verdammt das wirst du mir büssen".
Spieler: Würfelt nun den Angriff und beschreibt seinerseits seine Aktion: Während ich auf meine Blutende Wunde blicke und mit reiner Willensstärke meine Hand hochreiße um die Axt aus dem FLeisch zu reißen, versuch ich gleichzeitig mit der Schwerthand auszuholen und unterhalb seiner Deckung in Richtung seines Bauches zu kommen: 20 zum treffen 7 Schadenspunkte.
Der SL seinerseits vergleicht und stellt fest das es dem Spieler gelingt: Der Ork schaut verwirrt als er deine Anstrenung bemerkt, und bleckt kurz die Zähne als seine Axt aus der Wunde gerissen wird, er ist dadurch so abgelenkt das dein Schwert tief in seinen Bauch schneidet, er heult kurz auf und blutiger Schaum tritt aus seinem Mund,.. jetzt scheint er ernst machen zu wollen.

Verstehst du worauf ich hinaus will?
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Ich zitiere hier mal meine Antwort aus dem Tanelorn-Forum:

[quote author=AcevanAcer link=topic=68637.msg1370426#msg1370426 date=1311339523]
ier muss man sauber abwägen und kann schnell zu philosophischen Fragen abdriften. Als Faustregel kann man festhalten: Vermeide jeden unnötigen Eingriff auf die Entscheidungsfreiheit deiner Spieler. Wenn du einen Eingriff durchführst, vergewissere dich vorher, dass du einen guten Grund dafür hast (die beschriebene Reaktion ist ein nicht unterdrückbarer Reflex, eine Probe wurde verpatzt, der Wille des SCs wird beeinflusst…)

Hier schreibst du es übrigens ebenso. Und ich für meinen Teil finde das die Beschreibung aufgrund der Annahme des Spielleiters über die Emotionen der Gruppe bereits einen unötigen Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Spielers darstellt. Wenn der SL beschreibt das ihr nach "Tagelangen Marsch und dem Schlafen auf harten Untergrund, am ende meiner Kräfte bin und die lang ersehnte Zivilisation ersehne" mag der Magier bestätigend Nicken, der Barbar jedoch sich wahrscheinlich eher drüber aufregen, weil dorthinten ist ein Fluss, der Boden ist gar nicht so ungemütlich und er Tagelange Märsche jeden Morgen durchführt - vor dem Frühstück um Fit zu bleiben.
[/quote]

In den Beschreibungen kann der Spielleiter die Emotionen der Spielercharaktere nutzen, um seine Beschreibungen entsprechend anzupassen. Ich habe nicht vorgeschlagen, durch Beschreibungen die Emotionen der Spielercharaktere zu lenken. Wenn die Emotionen also schon vorliegen, dann erst, passe ich meine Beschreibungen an. In meinen Beispielen gehe ich davon aus, dass die Spielercharaktere eben schon in der entsprechenden Stimmung sind und passe mich ihnen an, nicht umgekehrt. In deinen Beispielen legst du es dar, als würde ich den Spielern eine emotionale Stimmung aufzwingen wollen, das ist definitv nicht der Fall.

Vielleicht habe ich diesen Punkt nicht deutlich genug gemacht, ich werde in der Endfassung noch einmal explizit darauf hinweisen.

[quote author=AcevanAcer link=topic=68637.msg1370426#msg1370426 date=1311339523]
Beschreibt man die Szene neutral sind jedoch die Spieler viel eher gezwungen die Atmosphäre aufzubauen, individuell nach dem Charakter.

"Ihr seit einen vollen zehntag unterwegs. Die Schlafplätze bestehen aus Erde und Stein, gedämmt durch eure Ausrüstung. Die Nächte sind in etwa so Kalt wie in einem Harten Herbst, doch geregnet hat es nicht. Am Horizont entdeckt ihr einen kleinen Fluss und einen Weiler, es scheint Rauch aus den Kaminen zu kommen"
[/quote]
Hier weiß der Spielleiter noch nichts, um die Emotionen der Charaktere und hält sich daher zurück, damit bin ich völlig einverstanden.

[quote author=AcevanAcer link=topic=68637.msg1370426#msg1370426 date=1311339523]
Magier: Herje, tun mir die Füsse Weh, welch Schmwerz in meinen Gleidern.
Schurke: Endlich wieder etwas Wein, Weib und Gesang, die Märsche machen mir gar nichts aus und auch die Nachtlager sind nicht mein Problem,. aber so ganz ohne Frauen.
Barbar: Können wir das Dorf nicht umgehen? Ich seh keinen Sinn darin in diesen viel zu weichen Betten zu nächtigen.
[/quote]

Aha! Der Magier findets super, der Schurke auch eher gut als schlecht und der Barbar mag's gar nicht. Ab hier lässt sich arbeiten: Wenn nun beispielsweise in der nächsten Szene nun die Charaktere ihre Zimmer beziehen, weiß man als Spielleiter über die Grundeinstellung des Barbaren und des Zauberers Bescheid und kann das Bett, die warme Luft im Zimmer, den Teppich auf den Boden entsprechend beschreiben.

[quote author=AcevanAcer link=topic=68637.msg1370426#msg1370426 date=1311339523]
Auch beim Kampf fallen mir ein paar - für mich gravierende Dinge auf.

Warum entmündigen eigentlich alle Spielleiter ihre SC´s, und das wird dann auch noch als Tip gegeben. Sätze wie
Du schlägst zu und dein Schwert findet sein Ziel.
Die Axt saust herunter, du blockst sie mit deinem Schild.
Du ziehst und schießt und triffst ihn.

Sind doch mit diesem Satz aus deinem Blog
Vermeide jeden unnötigen Eingriff auf die Entscheidungsfreiheit deiner Spieler.
völlig unkompatibel.
[...]
Verstehst du worauf ich hinaus will?
[/quote]

Ich verstehe worauf du hinauswillst, die Diskrepanz liegt aber, denke ich, woanders. In deinen Runden scheint es üblich zu sein, dass die Spieler ihre Handlungen in Kämpfen selbst beschreiben. Da hab ich absolut nichts dagegen, mein Artikel handelt aber einfach nicht davon. In meinem Artikel geht es explizit um Spielleiterbeschreibungen, wenn die in einer Gruppe nicht gebraucht werden, weil die Spieler ihre Kampfhandlungen selbst beschreiben, dann ist das völlig ok, aber das macht meine Hinweise noch lange nicht zu einer Beschneidung von Spielerfreiheit.
Es gibt viele Runden in denen der Spielleiter die Kampfhandlungen der Spieler beschreibt, davon kann man jetzt halten was man will, wenn es eine Beschneidung von Spielerfreiheit gibt, dann liegt sie jedoch nicht in der Art der Beschreibung, sondern, dass sie vom Spielleiter kommt.
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Es ist freundlich, daß du deine Antwort verlinkst, aber ich halte es trotzdem für schlechten Stil auf ein andere Plattform (abgesehen von deinem Blog, da du als Diskussionsplattform auch externe Foren gewählt hast, zumindest meiner Interpretation nach) zu verlinken. Schließlich möchtest du ja auch hier eine Diskussion anregen. Zumindest ich für meinen Teil verspüre wenig Lust, mir die Antwort auf einer anderen Plattform durchzulesen, DANN aber hier weiter zu diskutieren (ganz davon abgesehen, daß das Zitieren zwar mit copy/paste kein Problem ist, man aber keine Beitragszugehörigkeit erreichen kann, was ich bei längeren Diskussion als sehr vorteilhaft empfinde). Aber das nur am Rande.


Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich den Aussagen von Ace nämlich nur anschließen. Für mich gehört es nicht zu den Aufgaben eines SLs den Spielern das Spielen ihrer Rolle abzunehmen (um es euphemistischer zu formulieren, als einen Eingriff in die Freiheit des Charakters, worauf es aber letztendlich hinausläuft). Im Gegenteil. Ein SL sollte "lediglich" die Rahmenbedingungen bieten, die die Spieler anregen, die - möglichst - neutralen Beschreibungen aufzugreifen und für ihren Charakter umzusetzen.

Gerade die (von Ace dann noch weiter ausgeschmückte) Szene des langen Marsches sticht ins Auge. Nehme ich den Spielern die Entscheidung ab, daß ihre Charaktere sich nach einem warmen, weichen Bett sehnen, entscheide ich, als SL, den Gruppenkonsens, von dem ich aber eigentlich möchte, das ihn die Spieler(charaktere) erreichen.

Es ist mir durchaus bewußt, daß hier eine mögliche Weise der Beschreibungen von Szenen aufgegriffen wird, aber, wie es bei allen gut gemeinten Ratschlägen so ist, sollte man dabei immer beachten, daß es auch eben nur eine Weise ist. Und ich finde, wenn man sich das Vermitteln von Tipps auf die Fahne geschrieben hat, sollte dies auch immer umfassen, daß man dies möglichst deutlich voranstellt. Bei aller möglichst versuchten Objektivität, ist es immer noch ein (sehr) subjektiv geprägter Text. Das mag pedantisch anmuten, aber sonst haben solche Beiträge immer einen etwas faden Beigeschmack - zumindest auf meiner Zunge.
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Es ist freundlich, daß du deine Antwort verlinkst, aber ich halte es trotzdem für schlechten Stil auf ein andere Plattform (abgesehen von deinem Blog, da du als Diskussionsplattform auch externe Foren gewählt hast, zumindest meiner Interpretation nach) zu verlinken. Schließlich möchtest du ja auch hier eine Diskussion anregen. Zumindest ich für meinen Teil verspüre wenig Lust, mir die Antwort auf einer anderen Plattform durchzulesen, DANN aber hier weiter zu diskutieren (ganz davon abgesehen, daß das Zitieren zwar mit copy/paste kein Problem ist, man aber keine Beitragszugehörigkeit erreichen kann, was ich bei längeren Diskussion als sehr vorteilhaft empfinde). Aber das nur am Rande.

Ja, hast schon recht, ich ändere den obigen Beitrag. Ist ja auch nicht viel mehr Arbeit.

Es ist mir durchaus bewußt, daß hier eine mögliche Weise der Beschreibungen von Szenen aufgegriffen wird, aber, wie es bei allen gut gemeinten Ratschlägen so ist, sollte man dabei immer beachten, daß es auch eben nur eine Weise ist. Und ich finde, wenn man sich das Vermitteln von Tipps auf die Fahne geschrieben hat, sollte dies auch immer umfassen, daß man dies möglichst deutlich voranstellt. Bei aller möglichst versuchten Objektivität, ist es immer noch ein (sehr) subjektiv geprägter Text. Das mag pedantisch anmuten, aber sonst haben solche Beiträge immer einen etwas faden Beigeschmack - zumindest auf meiner Zunge.

Den deutschen scheint das ein sehr wichtiger Punkt zu sein, das erlebe ich jetzt nicht zum ersten Mal. Bevor ich mein Blog gestartet habe, habe ich eigentlich nur englischsprachige Tipps gelesen und da ist es eigentlich für jeden selbstverständlich, dass jeder Tipp ein Werkzeug, das man eben benutzen kann, oder es sein lassen kann, ist. Dort kommt nur selten einer mal auf die Idee einen Tipp als: "So ist es, macht es alle so." zu interpretieren.
Es ist mühselig, vor jeden Tipp "Schau dir das mal an, vielleicht möchtest du das mal probieren" zu schreiben, aber ich werde wohl nicht drumrumkommen.
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Den deutschen scheint das ein sehr wichtiger Punkt zu sein, das erlebe ich jetzt nicht zum ersten Mal. Bevor ich mein Blog gestartet habe, habe ich eigentlich nur englischsprachige Tipps gelesen und da ist es eigentlich für jeden selbstverständlich, dass jeder Tipp ein Werkzeug, das man eben benutzen kann, oder es sein lassen kann, ist. Dort kommt nur selten einer mal auf die Idee einen Tipp als: "So ist es, macht es alle so." zu interpretieren.
Es ist mühselig, vor jeden Tipp "Schau dir das mal an, vielleicht möchtest du das mal probieren" zu schreiben, aber ich werde wohl nicht drumrumkommen.

Äh, sorry, aber das ist dann mMn Heuchelei, wie sie oft im anglophonen Sprachraum vorkommt, oder monumentaler Blödsinn epischen Ausmaßes.
Ich lese doch keinen Blog zum Thema "Spielleiten" unter der Prämisse, dass ich das als "vielleicht brauchbare" oder "unter Umständen" anwendbare Tips rezipiere, sondern als handfeste Hilfestellung, zumindest würde ich das erwarten, wenn ich solche Texte lesen würde (was ich nicht mehr tue, eben aus den von Hernn Acer und Niedertracht angemerkten Gründen), und da bringt es mir dann weniger als garnichts, wenn mir der Autor durch die Blume suggerieren will, dass er da "nur" "Vorschläge" bringt.
Denn das wäre mMn sinnlos und im wörtlichen Sinn Zeitverschwendung. Ich lese doch keinen Text, der mir keinen Erkenntniszugewinn irgendwelcher Art beschert, und der unter der Prämisse geschrieben ist "Joah... probiers mal aus, oder halt auch nicht, aber ich mag mich da nicht wirklich festlegen..."...
 
AW: Tipps für Spielleiter von spielleiten

Den deutschen scheint das ein sehr wichtiger Punkt zu sein, das erlebe ich jetzt nicht zum ersten Mal. Bevor ich mein Blog gestartet habe, habe ich eigentlich nur englischsprachige Tipps gelesen und da ist es eigentlich für jeden selbstverständlich, dass jeder Tipp ein Werkzeug, das man eben benutzen kann, oder es sein lassen kann, ist. Dort kommt nur selten einer mal auf die Idee einen Tipp als: "So ist es, macht es alle so." zu interpretieren.
Es ist mühselig, vor jeden Tipp "Schau dir das mal an, vielleicht möchtest du das mal probieren" zu schreiben, aber ich werde wohl nicht drumrumkommen.
Brauchst du garnicht dazu zu schreiben.

Die komplette oWOD hat immer und immer wieder bewiesen, dass 90% der Rollenspieler absolut unfähig sind mit dem Satz "Setzte natürlich nur um, was dir auch in deiner Runde sinnvoll erscheint." irgendwas anzufangen.
Was Rollenspiele angeht scheint ein Großteil der deutschen Community genau so zu sein, wie man es den Amis sonst immer gerne vorwirft:
Erstmal jeden Tag zu McDo rennen und 20 Burger fressen und wenn man dann fett wird, beschwert man sich darüber, dass die nie gesagt haben, dass man von den Dingern dick wird...

Kurz:
Auch wenn ich den ersten Blog für mich als komplett unbrauchbar erklärt habe, habe ich es doch tatsächlich geschafft das ganze unter "Brauch ich nicht - weg damit" abzuhaken und versucht konstruktive Verbesserungsvorschläge zu liefern. Ich hoffe das ist (trotz meiner Vorliebe für sarkastische Bemerkungen) auch so angekommen.
Dementsprechend hab ich mir bei dem Kampfabschnitt auch nur gedacht "Was? Warum sollte der SL das beschreiben müssen? Na gut, aber wenn er es schon muss, dann so."

Wobei ich nach kurzem Nachdenken nochmal hinzufügen muss:
Beschreiben das bei euch wirklich nur die Spieler?
Bei uns ist das ein (natürlich sprachlich verbessertes)
SL: "Der Ork schlägt dich." *würfel*
Spieler: "Ich springe zur Seite" *würfel*
SL: "Die Axt saußt herunter, doch du machst gerade rechtzeitig einen Sprung zur Seite."
Also der SL beschreibt dann zwar natürlich nicht, was der Spieler macht - aber er wiederholt es nochmal um den Spielern die neue Ausgangssituation vor AUgen zu führen.
 
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