Lou
reality bites. get an axe
- Registriert
- 26. Juni 2004
- Beiträge
- 2.191
Langsam ist die Zeit erreicht, die man als "spät" bezeichnet. Das ist fürwahr keine exakte Zeitangabe, eher ein Gefühl und für die folgende Geschichte ist es unnötig, ob sie um sechs Uhr abends, ein Uhr nachts oder vier Uhr morgends stattfindet.. es ist einfach schon „spät“.
Man sitzt in gemütlicher Runde. Die eifrigen Gespräche über Hobby (RPG), Politik (Außen) und Frauen (nicht Anwesende) sind schon längst abgeflaut.
Nun ist die Stimmung vor allem eines: Verraucht.
Nicht, dass irgendjemand hier wirklich geraucht hätte, nein, unausgesprochene Ängste, vergilbter Zorn und verblasste Fragen hängen träge in der Luft. Man kennt sich schon länger.
Sicherlich trägt die fast leere Flasche irischer Single Malt einen Teil der Verantwortung für diese Stimmung. Sie mit ihrem pompösen flüssigen Gold als Inhalt, trägt diese Verantwortung leicht.. und mit Würde. Mit leisem Glucksen ergießt sie ihren Inhalt in die polierten Gläser. Wie ein Kuss benetzt es die Lippen, wohlige Wärme breitet sich wie die zärtliche Umarmung einer Geliebten im Mund und Rachen aus. Dies ist edel und zeugt von echter Kultur.
Oh ja.. sie täuscht leicht darüber hinweg, dass sie nichtsdestotrotz Alkohol ist. Alkohohl, der den Ängstlichen eine trügerische Entspannung und den Schwachen den Mut gibt, den sich so sehr Wünschen.
Wie jeder anderer Katalysator setz der Alkohol auch hier die Reaktionsschwelle herab, man ist enthemmt und die Gedanken hängen in der Luft, unausgesprochen, aber präsent.
In dieser Situation fängt einer an zu sprechen, erst leise und zögerlich, dann aber nur noch kaum zu verstehen und murmelnd.
„Ich hasse schlafen“, müde greift er zur Flasche, ein wohl dosierter Rinnsaal füllt langsam sein Glas, „man ist allein... wisst ihr? Und dann kommt alles zu einem zurück.“ Er schwelgt eine Weile in seinen selbstgefälligen Pathos und schwenkt dabei aufmerksam sein Glas.. Kultur.
„Ich will euch jetzt nicht so einen Mist erzählen von wegen: Dann kämen die Erinnerungen wieder, oder so. Pff.. nein. Die Erinnerungen machen mir keine Angst. Im Gegenteil. Es ist das denken. Ich kann es einfach nicht lassen.“, sagt er mit einem glasigen Blick auf sein Glas, “Es ist ja nicht so, dass ich die Scheiße nicht schon längst hinter mir gelassen hätte. Es ist vorbei, finito und aus. Es sind meine eigenen Fehler, die mir zu schaffen machen. Wisst ihr? Ich muss nicht einmal verdrängen, ich denke nicht an sie, eigentlich kommen sie nicht einmal nachts. Aber ich träume. Ich träume von Gesprächen, von Diskussionen, von Treffen und ich denke im Traum über die Dinge nach, vor denen ich mich tagsüber verstecke. Wenn es denn nur meine alten Fehler wären... nein, es ist die Zukunft, die mich beschäftigt. Ich will doch nur in Ruhe gelassen werden.“
Tiefer und dichter hängen die Gedanken im Raum. Angereichert mit den Erwiderungen auf diesen Ausbruch. Unausgesprochen.
Man sitzt in gemütlicher Runde. Die eifrigen Gespräche über Hobby (RPG), Politik (Außen) und Frauen (nicht Anwesende) sind schon längst abgeflaut.
Nun ist die Stimmung vor allem eines: Verraucht.
Nicht, dass irgendjemand hier wirklich geraucht hätte, nein, unausgesprochene Ängste, vergilbter Zorn und verblasste Fragen hängen träge in der Luft. Man kennt sich schon länger.
Sicherlich trägt die fast leere Flasche irischer Single Malt einen Teil der Verantwortung für diese Stimmung. Sie mit ihrem pompösen flüssigen Gold als Inhalt, trägt diese Verantwortung leicht.. und mit Würde. Mit leisem Glucksen ergießt sie ihren Inhalt in die polierten Gläser. Wie ein Kuss benetzt es die Lippen, wohlige Wärme breitet sich wie die zärtliche Umarmung einer Geliebten im Mund und Rachen aus. Dies ist edel und zeugt von echter Kultur.
Oh ja.. sie täuscht leicht darüber hinweg, dass sie nichtsdestotrotz Alkohol ist. Alkohohl, der den Ängstlichen eine trügerische Entspannung und den Schwachen den Mut gibt, den sich so sehr Wünschen.
Wie jeder anderer Katalysator setz der Alkohol auch hier die Reaktionsschwelle herab, man ist enthemmt und die Gedanken hängen in der Luft, unausgesprochen, aber präsent.
In dieser Situation fängt einer an zu sprechen, erst leise und zögerlich, dann aber nur noch kaum zu verstehen und murmelnd.
„Ich hasse schlafen“, müde greift er zur Flasche, ein wohl dosierter Rinnsaal füllt langsam sein Glas, „man ist allein... wisst ihr? Und dann kommt alles zu einem zurück.“ Er schwelgt eine Weile in seinen selbstgefälligen Pathos und schwenkt dabei aufmerksam sein Glas.. Kultur.
„Ich will euch jetzt nicht so einen Mist erzählen von wegen: Dann kämen die Erinnerungen wieder, oder so. Pff.. nein. Die Erinnerungen machen mir keine Angst. Im Gegenteil. Es ist das denken. Ich kann es einfach nicht lassen.“, sagt er mit einem glasigen Blick auf sein Glas, “Es ist ja nicht so, dass ich die Scheiße nicht schon längst hinter mir gelassen hätte. Es ist vorbei, finito und aus. Es sind meine eigenen Fehler, die mir zu schaffen machen. Wisst ihr? Ich muss nicht einmal verdrängen, ich denke nicht an sie, eigentlich kommen sie nicht einmal nachts. Aber ich träume. Ich träume von Gesprächen, von Diskussionen, von Treffen und ich denke im Traum über die Dinge nach, vor denen ich mich tagsüber verstecke. Wenn es denn nur meine alten Fehler wären... nein, es ist die Zukunft, die mich beschäftigt. Ich will doch nur in Ruhe gelassen werden.“
Tiefer und dichter hängen die Gedanken im Raum. Angereichert mit den Erwiderungen auf diesen Ausbruch. Unausgesprochen.