Allgemein Sexismus in Videospielen

Das ist kein Artikel, das ist bloß eine Meinung. Davon abgesehen sind auch schlanke, durchtrainierte Frauen natürlich. Rennen ja auch rum. (Mollige Beat 'em Up Charaktere finde ich generell seltsam, von Kampfsportler-Männekin erwartet man schon auch irgendwo, dass sie durchtrainiert sind. Dabei denke ich allerdings tatsächlich eher an Typen wie Jack Black und weniger an E-Honda aus Street Fighter, der ist zwar nicht schlank aber immer noch ein trainierter Sumo.) Klar wird da auch mit Sexualisierungen gespielt, aber solange es nicht gleichzeitig diskriminierend/objektifizierend ist, wen kümmert's denn?*

Das ist nur wieder eine hysterische Reaktion auf eine bereits für sich stehende, hysterische Prämisse. Alles nicht wirklich unterstützenswert und nur gut für Polemik in die eine oder andere Richtung. Mehr journalistische Ethik, bitte.



*Leute, die den Unterschied nicht raffen. Ich weiß.
 
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Es wäre vielleicht tatsächlich nicht verkehrt wenn man Kampfsportlerinnen auch mal öfter in Richtung Gina Carano designed. Aber wirklich problematisch erscheint mir nicht die pure Optik, sondern das Gesamtbild. Eine weibliche Figur die durchschnittlich gebaut und gekleidet ist und bloß dumm in der Gegend rumsteht um gerettet zu werden ist weitaus problematischer, als 'ne Porno-Ninja-Braut die nur 'nen Bikini trägt aber links und rechts Backpfeifen verteilt und sich selbst erfolgreich verteidigen kann. Letztere unterscheidet sich dann nur unwesentlich von ihrem männlichen Gegenstück.
 
Bei Arkham Knight gibt's 'nen ganzen Batzen an Situationen, wo die eine oder andere Extremistengruppe bestimmt ihr Vergnügen hätte. Da ich (als Rollenspieler) meist eher daran interessiert bin, dass man mir das Setting, die Persönlichkeiten und Motive passend und stimmig präsentiert, hab ich all diese Situationen zwar wahrgenommen aber für mich (mit einer Ausnahme) als ok durchgewunken. EINIGES davon hätte man durchaus noch aufwerten können, wenn man generell daran interessiert gewesen wäre, den weiblichen Figuren mehr Freiraum zu gestatten. Und DAS hätte ich trotzdem gerne gesehen. Aber alles in allem halte ich das Spiel nicht für großartig misogyn, obwohl ich genau das auch bereits gelesen habe. Ich halte es nur für lahm, dass bestimmte Entscheidungen nicht eher Richtung der bestehenden Möglichkeit zuende gedacht wurden, aktiv mehr mit den weiblichen Figuren tun zu können. (Das erstreckt sich aber auch auf Robin oder Nightwing.)
 
Die Basis des Blogartikels war ein Artikel auf Polygon und ist inzwischen schon wieder ein alter Hut, der von anderen Ereignissen überholt wurde. Und in dem Artikel wird von dem Macher der Vergleichsbilder gesagt, dass schon die reinen Körpermodelle sexistisch seien:

"Every character design that perpetuates an unrealistic and impossible ideal for the female body distorts cultural perception of the female body, and in turn hurts all women," said project manager Sam Deford, in an interview with Polygon.

Auf Reddit hat sich jemand die Mühe gemacht, mal nachzuschauen ob Cosplayerinnen dieser Charaktere in freier Wildbahn tatsächlich realistisch sind. Diese Zusammenstellung weiterer unrealistischer real existierender Frauen dürfte @Mircalla-Tepez gefallen: http://de.tinypic.com/r/nf3248/8
 
Das Thema war schon in den 90ern ein "alter Hut". Und es wird beim nächsten mal auch ein "alter Hut" sein. Aber ich möchte meinen, solange das Thema nicht ein für allemal durch ist, ist es eigentlich kein "alter Hut".
 
MyBrute hat das schon vor Ewigkeiten gemacht, und ist wahrscheinlich nicht das einzige seiner Art.

>inb4 die ersten Rezis Rust Sexismus vorwerfen, weil man keinen weiblichen Charakter aussuchen kann
 
Klingt nach ner guten Idee und auch nach ner anderen Spielerfahrung. Aber ich hoffe, das setzt sich als Trend nicht durch. Dazu liebe ich SC-Customizing zu sehr. :)

+1

Normalerweise spielt man ja Spiele um dem Alltag zu entkommen und Dinge tun zu können die man sonst nicht tut (z.B. Drachen bekämpfen die nicht wie die Schwiegermutter aussehen). Da möchte ich halt gerne "meinen" Helden (oder Heldin) spielen. Trotzdem eine gute Idee für ein etwas anderes Spielvergnügen.
 
Normalerweise spielt man ja Spiele um dem Alltag zu entkommen und Dinge tun zu können die man sonst nicht tut

Ja, und in dem Spiel hatten viele zum ersten Mal erlebt, was es heißt, rassistischen Anfeindungen ausgesetzt zu sein. ;)
Anfangs konnte man, wie Skyrock ja auch schon sagte, das Geschlecht nicht aussuchen.



Die Reihe ist generell empfehlenswert.
 
Nein, ich meine, daß bei Erscheinen des Spiels nur männliche Charaktere wählbar waren. Wird im Video erklärt und hat Skyrock ebenso gesagt. Daß man auch weibliche Charaktere spielen kann, kam später, und diese Aussage ist in der von Nick-Nack enthalten.
 
Hier ist noch ein interessanter älterer Fund: Lawrence Walters, amerikanischer Rechtsanwalt und Meinungsfreiheitsverteidiger, hat schon 2009 gewarnt dass politische Korrektheit als Waffe mißbraucht werden wird um Videospiele zu zensieren.

"We are in a culture war here," Walters said. "Like it or not, the video game industry is on the frontline of a war between the family values groups on one hand and the civil libertarians on the other hand. We didn't ask for this--we're just trying to entertain people with a product the public seem to want."

"Just when the decency police and moral values group have been all but defeated in the courts--both of law and public opinion--a new threat has emerged from our left flank: political correctness," he continued. "The leftist thought police are now wanting to impose their view of propriety on modern cultural discourse. We're now seeing objections to racial slurs and sexist video game content that feminists and minority groups take offense to. Now without taking a position on the propriety on that content in modern video games, this trend is just as damaging to free expression rights."
 
Mal ehrlich, Skyrock, willst du meine Hilfe? Ich hab mittlerweile richtig Lust, mal was kontroverses zu googeln, das Gamergate in 'nem guten Licht da stehen lässt oder 'nen Artikel zu teilen, der die PC Knilche mal so richtig dämlich aussehen lässt, weil es mir jedesmal die Schamesröte ins Gesicht treibt, wenn ich mitverfolgen muss, wie du Aussagen wie die da oben verlinkst, die im Namen der Meinungsfreiheit die Meinungen anderer als eine "Gefahr" darstellen, von der wir nach sechs langen Jahren wissen, dass sie immer noch nicht eingetreten ist.
 
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Der Lawrence Walters bezeichnet nicht andere Meinungen als Gefahr, sondern den Versuch diese Meinungen anderen aufzuoktroieren und Computerspielschaffende in ihrem freien Ausdruck zu beschneiden.

Der gleiche Lawrence Walters engagiert sich übrigens auch sehr für die Woodhull Sexual Freedom Alliance. Die übliche Taktik, ihn in die Ecke mit den schmuddeligen Aluhut-Schlechtmensch-Männerrechtler-Kellerkind-Frauenbelästigern zu schieben, deren Standpunkt man bequem ignorieren kann, zieht also nicht.
 
Der Lawrence Walters bezeichnet nicht andere Meinungen als Gefahr, sondern den Versuch diese Meinungen anderen aufzuoktroieren und Computerspielschaffende in ihrem freien Ausdruck zu beschneiden.

Poste doch 'n paar ernstzunehmende Beispiele, wo diese Gefahr ein Spiel schon mal so richtig zerfickt hat. Wo diese Gutmenschen und Frauenversteher und diese ganzen Idioten, die Diskriminierung nicht als schützenswert genug empfinden, um sich daran fest halten zu müssen wie ein Ertrinkender am Schwimmring, der Szene so richtig eklig einen mitgegeben haben. Das wäre gut.

Nicht nur so ergebnisloses Blah-blah von PETA, weil Rattenkopf abschneiden und Tanukikostüm und so, weißte, das zu nichts führt und von der ganzen Welt belächelt wird. Sondern so Beispiele, wo die hässlichen Machenschaften der Political Correctness in der Gaming Gesellschaft so beängstigende Erfolge erzielt haben, dass man sie tatsächlich als Gefahr bezeichnen müsste und nicht nur als hysterische Pappnase da steht, wenn man es tut.
Der gleiche Lawrence Walters engagiert sich übrigens auch sehr für die Woodhull Sexual Freedom Alliance. Die übliche Taktik, ihn in die Ecke mit den schmuddeligen Aluhut-Schlechtmensch-Männerrechtler-Kellerkind-Frauenbelästigern zuschieben, deren Standpunkt manbequem ignorieren kann, zieht alsonicht.

Sich sozial zu engagieren ist deiner Meinung nach also eine Art Schild, hinter dem man sich erfolgreich vor boshafter Nachrede wegducken kann und automatisch ernst genommen werden muss, ja?


Original: https://youtu.be/y62iU7PgQ2U
 
Sich sozial zu engagieren ist deiner Meinung nach also eine Art Schild, hinter dem man sich erfolgreich vor boshafter Nachrede wegducken kann und automatisch ernst genommen werden muss, ja?

Es sei dann man ist ein SJW. Dann ist es das genaue Gegenteil. Ist wie bei Scientology mit den SPs. Oder während der McCarthy Ära Kommunist, wobei das Feindbild vor allem in den USA ja bis heute zieht. Oder bei den Kommunisten alles was nicht Kommunist ist.

Skyrock hats ja im Nebenthread recht klar gesagt. Er ist vom culture war überzeugt, den auch der hier verlinkte Walters vertritt. Links gegen rechts. Politisch korrekt und suppressiv gegen freiheitlich und unterdrückt rechts. Da hat er sich positioniert, andere müssen das auch. Wenn die das nicht wollen, weil sie zu dumm oder blind sind den laufenden Krieg zu sehen, dann übernimmt er ihre Positionierung für sie.

Ich weiß nich ob das passiert wenn man dem Irrenhaus der us-amerikanischen Zweiparteienpolitik und den Meinungsmachern zu lange ausgesetzt ist - aber natürlich glaubt man dann auch nicht mehr, dass es eine Welt außerhalb davon gibt, weil man alles auf diesen culture war runterbricht, selbst wenn der in anderen Regionen kaum eine so große Rolle spielt. Wenn er denn überhaupt in der Form existiert.

Und im Krieg ist natürlich alles erlaubt. Die Verfehlungen der "eigenen" Seite werden beschönigt, verherrlicht oder geleugnet, die der Gegenseite bei jeder Gelegenheit aufgebauscht. Vor allem wenn es die gleichen Verfehlungen sind, die man sich selbst leistet (e-Mobbing, Rufmord, Hetze, blinder Aktionismus etc.), von denen muss man immer hin ablenken. Dieser unlauteren Kommunikation ist man sich auch bewusst. Ziel ist es ja, den Dialog möglichst lange und erfolgreich zu vergiften, weil Sprache und Propaganda die Hauptwaffen dieser konstruierten Kriege sind.

Das effektivste Mittel dagegen ist vermutlich einfach immer mal wieder für sich selbst und die Umwelt klarzustellen, dass man nicht Teil dieser konstruierten Feindschaft ist. Und trotzdem eine Meinung dazu haben kann. Man kann "sogar" in einem Thema mit der einen Seite und im anderen mit der anderen einverstanden sein. Unter anderem wenn beide "Seiten" sich im Grunde nur noch durch die Abgrenzung von der jeweils anderen definieren und nicht mehr so richtig durch Inhalte.

Sexismus ist ein Schlachtfeld von vielen im "culture war". Und wird auch nur so weit benutzt, wie er dazu dient, möglichst viele Gemüter aufzuheizen und gegeneinander aufzuhetzen. Die Advokaten eines solchen Kulturkampfes verfolgen dabei eigentlich immer persönliche Ziele. Im Fahrwasser Anerkennung zu erfahren, indem man sich besonders für eine Seite engagiert, ist eine davon. Legitimation und Anerkennung ist immer hin vermutlich auch der größte Triebfaktor für Verschwörungstheorien. Andere werden von ihren persönlichen Ängsten vor Mängeln, persönlichen Ungerechtigkeitsbehandlungen, Zurückweisung etc. geleitet.

Wichtig ist nur, dass der Krieg existiert und weitergeht. Das bietet einfache Feindbilder, auf die man komplexe Meinungen und Persönlichkeiten runterbrechen kann. Nebenbei kann man gegen so ziemlich alles wettern, was einem schon immer auf den Sack ging, solange man das Label des Feindbildes draufklebt und das so halbwegs begründen kann. Finden sich immer genug, die davon auch schon lange die Schnauze voll haben.
 
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