Sich sozial zu engagieren ist deiner Meinung nach also eine Art Schild, hinter dem man sich erfolgreich vor boshafter Nachrede wegducken kann und automatisch ernst genommen werden muss, ja?
Es sei dann man ist ein SJW. Dann ist es das genaue Gegenteil. Ist wie bei Scientology mit den SPs. Oder während der McCarthy Ära Kommunist, wobei das Feindbild vor allem in den USA ja bis heute zieht. Oder bei den Kommunisten alles was nicht Kommunist ist.
Skyrock hats ja im Nebenthread recht klar gesagt. Er ist vom culture war überzeugt, den auch der hier verlinkte Walters vertritt. Links gegen rechts. Politisch korrekt und suppressiv gegen freiheitlich und unterdrückt rechts. Da hat er sich positioniert, andere müssen das auch. Wenn die das nicht wollen, weil sie zu dumm oder blind sind den laufenden Krieg zu sehen, dann übernimmt er ihre Positionierung für sie.
Ich weiß nich ob das passiert wenn man dem Irrenhaus der us-amerikanischen Zweiparteienpolitik und den Meinungsmachern zu lange ausgesetzt ist - aber natürlich glaubt man dann auch nicht mehr, dass es eine Welt außerhalb davon gibt, weil man alles auf diesen culture war runterbricht, selbst wenn der in anderen Regionen kaum eine so große Rolle spielt. Wenn er denn überhaupt in der Form existiert.
Und im Krieg ist natürlich alles erlaubt. Die Verfehlungen der "eigenen" Seite werden beschönigt, verherrlicht oder geleugnet, die der Gegenseite bei jeder Gelegenheit aufgebauscht. Vor allem wenn es die gleichen Verfehlungen sind, die man sich selbst leistet (e-Mobbing, Rufmord, Hetze, blinder Aktionismus etc.), von denen muss man immer hin ablenken. Dieser unlauteren Kommunikation ist man sich auch bewusst. Ziel ist es ja, den Dialog möglichst lange und erfolgreich zu vergiften, weil Sprache und Propaganda die Hauptwaffen dieser konstruierten Kriege sind.
Das effektivste Mittel dagegen ist vermutlich einfach immer mal wieder für sich selbst und die Umwelt klarzustellen, dass man nicht Teil dieser konstruierten Feindschaft ist. Und trotzdem eine Meinung dazu haben kann. Man kann "sogar" in einem Thema mit der einen Seite und im anderen mit der anderen einverstanden sein. Unter anderem wenn beide "Seiten" sich im Grunde nur noch durch die Abgrenzung von der jeweils anderen definieren und nicht mehr so richtig durch Inhalte.
Sexismus ist ein Schlachtfeld von vielen im "culture war". Und wird auch nur so weit benutzt, wie er dazu dient, möglichst viele Gemüter aufzuheizen und gegeneinander aufzuhetzen. Die Advokaten eines solchen Kulturkampfes verfolgen dabei eigentlich immer persönliche Ziele. Im Fahrwasser Anerkennung zu erfahren, indem man sich besonders für eine Seite engagiert, ist eine davon. Legitimation und Anerkennung ist immer hin vermutlich auch der größte Triebfaktor für Verschwörungstheorien. Andere werden von ihren persönlichen Ängsten vor Mängeln, persönlichen Ungerechtigkeitsbehandlungen, Zurückweisung etc. geleitet.
Wichtig ist nur, dass der Krieg existiert und weitergeht. Das bietet einfache Feindbilder, auf die man komplexe Meinungen und Persönlichkeiten runterbrechen kann. Nebenbei kann man gegen so ziemlich alles wettern, was einem schon immer auf den Sack ging, solange man das Label des Feindbildes draufklebt und das so halbwegs begründen kann. Finden sich immer genug, die davon auch schon lange die Schnauze voll haben.