Selbstironie

Madpoet

Der Variable Posten in der Nahrungskette
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31. Januar 2006
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Es gibt Szenarien in verschieden Pc Spielen, Filmen & Serien oder anderen Medien, die funktionieren eigendlich nur weil sie in einer weise erzählt werden die sich keine 5 Minuten selbst ernst nimmt.

Ich denke da spontan an "Fallout" das die postapocalyptische radioaktive Endzeit mit dem eigentümlichen bitter bösen Pipboyhumor verzuckert oder die Trueblood Vampierserie die eigendlich (zumindest in betracht des ein Fick ein Mord konzept der ersten Staffelen) würde auch keine 2 Folgen am stück erträglich bleiben.

Im Rollenspiel sind wenn man einmal extremfälle wie Power Plüch & Plunder, Barbaren!, Paranoia, oder Matchoweiber mit dicken Kanonen (ja dieser Titel muste einfach noch mal genant werden) in dennen die selbstirone zum einziegen Selbstzweck werden, ist es wie Homor eine schwierige Sache (Scheibenwelt rpg funktioniert nur sehr selten bis garnicht. zumindest nicht lange.)

Auf der anderen seite hatte ich mein problem mit einer Wh40k Schattenjäger Runde weil im nachhinein eben zu viele beteiligte (ja ich irgendwo auch) zu ernst genommen hatten und es funktionierte nicht.
wobei sich ja grade die beiden grossen Warhammer Settings selbst kaum drei seiten am stück er.
nst nehmen was ja eigendlich auch den reitz aus macht.

trozdem find ich es schwierig in einer runde zusammen mit meinen mispielern das richtige mittelmass zu finden das ist auch nix was sich gut besprechen läst sondern sich einspielen muss.

ist das vieleicht auch einer der grossen Schlüssel op eine Runde funktioniert oder nicht?
 
Meiner Meinung nach hat sich in den meisten meiner Runden ein gewisser Over the Top Soap Opera Stil etabliert und bewährt.
Es gibt Raum für große, eigentlich schon übertriebene Emotionen ohne dass man die ganze Zeit sarkastisch ironisch ist.
Der Standart ist halt das Spiel mit einem gewissen Augenzwinkern. Ich sage den Spielern auch in neuen Runden dann, dass das Ziel ist. Dementsprechend sind alle vorgewarnt.
Der Stil lässt raum nach "unten" zu beißender Selbstironie und raum nach "oben" zu ernsthaftem rührenden Spiel zwingt aber zu nichts.
Ich weiß nicht ob die Beschreibung dir hilft, aber mir fehlen dazu gerade etwas die Worte.

Denk beispielweise an Serien und Filme der 90er und der frühen 00er. Sie wirkten immer bemüht ernst zu sein, aber waren es nie richtig. Das ist so das was ich meine.
 
Ich habe Spieler kennengelernt, die so wenig Zugang zu sich selbst hatten, dass das kleinste bisschen Emotion oder Ernsthaftigkeit im Rollenspiel kritisiert wurde, wenn es sich "zu ernst" nahm, immer hin "tun wir ja nur so". Und prinzipiell braucht man ja mittlerweile nichts mehr ernst nehmen. Die dramaturgische Erlebniskraft eines intensiven, gemeinschaftlichen Moments im Spiel haben diese Spieler nie erfahren und werden wahrscheinlich auch nie, wer weiß. Die bedient man besser mit Bier & Brezel, was gleichwertig ist - wichtig ist, dass alle Bock drauf haben.

Wenn sich alle einig sind, dass wir uns für einen spannenden, interessanten und von berührenden Geschichten durchzogenen Spielabend treffen, sind auch alle drauf eingestellt und Niemand braucht die prise Selbstironie, die es angeblich erst erträglich macht. Wenn keiner darauf Bock hat, gehts auch mit.

Sich selbst und sein Tun nicht allzu ernst zu nehmen ist dennoch wichtig, denke ich, um den Blick für das Wesentliche zu bewahren. Der Unterschied ist nur, ob man gleich ein ganzes Setting nicht ernst nimmt oder nur die Wesenszüge eines Charakters. Selbst in der biernstesten Runde kann ein selbstironischer Seitenhieb eines SCs oder NSCs (respektiver seiner Spieler) perfekt zur Stimmung beitragen. Übertreibt mans, nimmt man irgendwann gar nichts mehr ernst und es endet in verklemmter Beliebigkeit.

Es gibt allerding Settings, die dazu einladen - du hast Fallout ja schon genannt. Aus der Erfahrung neigen in Moderne / Endzeit und Sci-fi angeseidelte Settings eher dazu, Pratchett beweist natürlich, dass es auch mit Fantasy geht.

Negativbeispiele, dass heißt, wo die Prise Selbstironie wirklich notwendig gewesen wäre habe ich früher in etlichen DSA Runden erlebt...
 
(zumindest in betracht des ein Fick ein Mord konzept der ersten Staffelen)

Tut mir Leid. Die Passage versteh ich gar nicht. Der Rest des Beitrags ist hart an der Grenze. Korrekturlesen würde helfen.

Auch durchaus ernste Runden können sehr erbaulich sein. Bei Warhammer 40k kann ich mir das zugegeben auch nicht vorstellen.
 
Selbstironie per "Verordnung" wird nicht funktionieren. - Wenn nicht ALLE am Spiel Beteiligten wirklich dieselbe, unerste Sicht auf das Setting haben, dann wird immer mindestens einer angepißt sein.

Ich kann mir WH40K jedenfalls KEIN STÜCK "humorig" vorstellen. Das ist ein beinhartes, brutales, ernstes Setting, in dem einem bestenfalls das Lachen im Halse steckenbleibt. Aber irgendeinen Form an "Ironie" kann ich bei WH40K nicht erkennen.
 
allso wen kritische treffer efekte bei wh40k einen gegner so abartig zu zerlegen das jeder der dran vorbei will einen test ablegen muss um nicht auf dem glitschigen haufen der von ihm ueber bleit auszurutschen....

wenn das keine guter alter britischer humor ist hab ich auch keine ahmung.
 
Wusstet ihr, das die Imperiale Armee große Rote Knöpfe in ihre Panzer einbaut mit der Aufschrift "Nicht drücken" die eine Selbstzerstörungssequenz einleiten? Damit, sollte der Panzer in Ork Hände fallen, sie sich sebst sprengen,...

Oder das Fahrzeuge der Orks die Rot sind schneller fahren.

40K ist vieles, aber wer behauptet das es Bierernst ist, der kennt das setting definitiv nicht und hat wahrscheinlich auch keine Romane gelesen.
 
Madpoet, ohne Scheiß, deine Posts sind UNLESBAR! Aber das ist vermutlich "Geschmackssache" ...

Splatter war für mich noch nie "humorig" oder lustig, aber ich weiß, dass es Leute gibt, denen das so geht, insofern kann man das wohl noch durchgehen lassen. Humor / Ironie hat bei mir zumindest mehr Spielabende kaputt gemacht, als zu retten. Warum? Nun, Ironie, Humor und Albernheit ist einfach, das Problem und die Herausforderung ist es, die schlechten Witze und Kalauer am Straßenrand liegen zu lassen und sich auf die Spielwelt einzulassen. Albern sein kann jeder, dazu muss ich keine Rollenspielwelt haben. Und wenn es um Humor geht, das kann NICHT jeder, das ist richtig schwierig.
Mitspieler, die Witze reißen oder Inhalte ins "Lustige" ziehen, waren bei uns immer ein Hinweis auf Unsicherheit, die sie damit verschleiern wollten; aber einfach mal ernsthaft ne Rolle auszuspielen war dann auf einmal zu peinlich.
 
Tut mir Leid. Die Passage versteh ich gar nicht. Der Rest des Beitrags ist hart an der Grenze. Korrekturlesen würde helfen.

In der ersten True Blood Staffel gab es i.d.R. pro Folge eine Sexszene und einen Mord, da konnte man immer schon drauf warten.
Ansonsten lest mal Madpoets Signatur...

@Splatterhumor: Doch, Splatter kann enorm lustig sein, wie Jack schon schrieb. Und Filme wie "Severance" zeigen das auch sehr schön.

@WH40K und Humor: Kettensägenschwerter? Rot is schnella? (s. Ace_van_Acer) Groteske "Überrüstungen"? Klar ist in dem Setting auch viel "Dark" im "Future" dabei, aber ohne Humor? Nee...
 
DSA!!!

Ich habe damit meine Rollenspieler- und SL-Karriere begonnen - und ich leite es demnächst wieder, aber dennoch (vielleicht) auch gerade deswegen kann und muss ich sagen:
Würde ich dieses Setting ernst nehmen, würden meine Boxen und Bücher auf der Stelle im Müll landen.

Und angesichts der Tatsache, dass wohl mindestens jeder 2. offizielle NSC eine überzeichnete Anspielung auf einen der Macher, einen realen Promi oder nen dummen Witz ist, vermute ich, dass das so bewusst und beabsichtigt ist.
 
Yeah, das stimmt, aber die momentanen Bestrebungen gehen ja eher in die Richtung, diese humoristischen Altlasten loszuwerden, wobei das irgendwie auch für mich mit dazugehört.
Ich fand und finde aber dennoch die Möglichkeit, auch mit diesen albernen Namen etwas Ernsthaftes zu betreiben und genügend Raum für ernste Szenen zu bieten, sehr reizvoll.
 
also wenn splatter nicht humorig sein kann ... ... was peter jackson in seiner zeit vor mittelerde getrieben ?

ach was war doch garnicht so schlim, muste nur aus nem eimer mit kotze trinken...

oder auch unvergesslich:
kick ass for the lord!
(na wer kennt die filme)
 
also wenn splatter nicht humorig sein kann ... ... was peter jackson in seiner zeit vor mittelerde getrieben ?

ach was war doch garnicht so schlim, muste nur aus nem eimer mit kotze trinken...

oder auch unvergesslich:
kick ass for the lord!
(na wer kennt die filme)


Es heißt "I kick ass for the Lord!" ;-)

Ich sag nur Sengaia (oder wie auch immer das geschrieben wird. Oder das Zombieohr im Pudding... Ach ja.. Den Film müsste ich echt mal wieder schauen...

Gruß

Marduk
 
Ich würde weder Fallout noch True Blood als (überaus) selbstironisch bezeichnen.
Ersteres als humorvoll, aber eine Selbstironie sehe ich da nicht.
Die würde ich eher bei Bullet in the Face verorten oder bei Desperate Housewives.

Der Grund ist eher schwieriger zu umreissen, aber ich hatte nicht das Gefühl das True Blood das Ficken und Morden irgendwie selbstironisch darstellte. Zumindest nicht in den ersten zwei Staffeln. Genauso wie ich dort bei Spartacus keine Selbstironie sehe.

Was Rollenspiele gibt, gibt es Spiele mit eher ironischen Setting.
Selbstironisch würde ich da am ehesten noch DORP nennen.
Nun und imho schadet es offensichtlichnicht wenn man, unabhängig vom System / Setting, sich selbst nicht zu ernst nimmt.
 
Fallout ist doch nur humorvoll, weil es selbstironisch das Endzeit-Setting und die gesellschaftlichen Komponenten überzeichnet. Der Pip Boy ist doch ein einzige selbstironische Karikatur, ganz abgesehen davon, dass sie das 50 - 70er Jahre flair als Setting-imanent etablieren und dann nicht einen Augenblick ernst nehmen / permanent hochnehmen.

True Blood ist selbstironisch, weil es die eigenen Plots und Figuren nicht mal ernst nimmt. Bestes Beispiel ist diese Szene:



nicht nur, dass sie die supernatural beings durch die Frage nach Big Foot hochnehmen, sie machen sich auch noch über das Auftreten ihrer Protagonisten lustig (Sookies Imitation). Das passiert am Laufenden Band. Man muss sich nur die Reaktionen der Figuren ansehen, wenn sie so einen zerplatzten Vampir aufwischen müssen. Oder wenn sie sonst was aufwischen müssen (wie da) - eigentlich müssen sie immer irgendwas sauber machen, weil wer geplatzt ist, erstochen oder anderweitig abgeschlachtet wurde o. ä. - und bei der ganzen Scheiße, die da echt am Laufenden Band vor allem Sookie passiert, ist das ohne Selbstironie nicht mehr wirklich tragbar (man denke nur an die ganzen "erotischen" Träume .. vor allem der Dreier-Traum.. das ist so lächerlich, das kann man nich mal betrunken ernst nehmen).

Würde sich DIESE Serie ernst nehmen, hieße sie "Twilight: The adult Series".
 
Es ist ja nicht so als hätte ich nun gerade die ersten zwei Staffeln erwähnt, und als wäre die Szene aus der dritten Staffel.
Splatterszenen sind auch imho humorvoll, aber nicht selbstironisch.
Nun und wenn man so etwas wie die Szene als selbstironisch bezeichnet dann fällt so etwas wie Donner-Basketball imho auch dazu.

Fallout ist imho auch nicht humorvoll weil es sich selbst nicht ernst nimmt, sondern weil es humorvolle Referenzen zu der Science Fiction Darstellung der 50-70er macht und die Musik aus der Zeit einbringt. Das ist imho humorvoll aber nicht auf die Geschichte selbst bezogen ironisch, die ist schließlich doch zumeist eher ernst.
 
*seufz*
Selbstironie kann etwas nur sein, wenn die Zielperson es selbst äußert. Ich bezweifle, dass irgendwelche Atomkraftfreunde aus den Fünzigern Fallout programmiert haben. Das Wort, das ihr sucht, ist Satire, vielleicht Hommage.
Insofern ist Fallout natürlich humorvoll, nur nicht besonders laut (Satire eben).

Was ich noch als satirisch und humorvoll ansehen würde wäre in jedem Fall Savage Worlds: Necessary Evil
 
Auch kunstfiguren Schauspielerrollen, Romanfigiren , Viedospielfigiren und was es sonst noch gibt können in iher Handlung selstoronisch sein . Also auch Scs und Nscs in Rollenspielen.
Zudem schliessen Selbstironie und Satiere sich keinesfalls gegenseitig aus.
 
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