15 von 19 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
Unglaublich..., 11. Februar 2002
Dieses Buch ist hervorragend... WENN Sie noch nie eine Katze gesehen haben und wenn Sie selbst leicht verhaltensgestört im Umgang mit anderen Mitlebewesen sind! Für alle, die bereits ein oder mehrmals wenigstens eine halbe Stunde aufmerksam mit einem Haustier (egal welches) verbracht haben und die im Normalfall, ihre Umwelt und Mitmenschen aufmerksam zu Kenntnis nehmen, ist das Buch gelinde gesagt eine Frechheit und sollte die Bezeichnung BUCH gar nicht erst führen. Zum Lesen habe ich nicht länger als eine halbe Stunde gebraucht (das Schreiben dieser Rezension dauert entschieden länger). Das Buch hat eher das Format einer Broschüre mit vielen Bildern von Frau Jansen-Nöllenburg, Frau Jansen-Nöllenburgs Katzen, Frau Jansen-Nöllenburgs Mann (mit Katzen) ...
Im Buch erfährt der geneigte Leser dann eben nicht, wie im Klappentext angekündigt, wie er sich mit seiner Katze besser verständigen kann, sondern „interessante“ Begebenheiten aus dem ach so ereignisreichen Leben der Frau Nölleburg. Z.B. erfahren wir, Frau Nölleburg ist ein Morgenmuffel, schnurrende Katzen beruhigen sogar Kinder und Frau Nölleburgs Kater gibt Küsschen auch wenn Frau Nölleburgs Mann das gar nicht wahrhaben wollte. Ach was!
Mutig auch der Anfang der Broschüre, der da heißt: Sprechen Sie mit ihrer Katze (dazu braucht Frau Nöllenburg fünf Seiten !) und bringt darin ungemein profimäßiges „Züchterfachwissen“ wie: „Ihre Katze wird Geheimnisse, die Sie ihr anvertrauen nicht verraten“ (echt jetzt?) und Stammtischpsychologie wie: „Der Ton macht die Musik“ unter. Das ist beachtlich. Ich gestehe, ich wäre doch ohne diesen „Ratgeber“ nie im Leben draufgekommen, dass meine Art mit meiner Katze zu sprechen irgendwie Einfluß auf die Katze hat. Toll! Und dass man mit dem Tier sprechen kann... wow!
Im Kapitel über Körpersprache der Katze erfährt man, sofern man es schafft, sich bis Seite 57 durchzuarbeiten ebenfalls erstaunliches. Im Tipp (!) ist zu lesen (ich zitiere wörtlich): Die jeweilige Ohrstellung der Katze gibt Aufschluß darüber, wie sie sich fühlt. Ohrbewegung und Stellungen geben nur dann einen folgerichtigen Aufschluß über ihren Gemütszustand, wenn sie nicht von der Situation und von anderen Körpersignalen abgetrennt interpretiert werden. Ach! Bitte wo ist hier der Tipp? Der Tipp für Menschen, die noch nie eine Katze gesehen haben, wäre wenn dann so zu formulieren, dass man Anhand von Beispielen (wenn die Profi-Fotos der Rassekatzen von Frau Nöllenburg das gerade nicht hergeben evtl. dann auch mit Zeichnungen) verdeutlicht, wie so etwas dann ausschaut und was genau der Umstand ist, den man mitbeachten muß. Wie gesagt, falls Sie irgendwo schon mal eine Katze gesehen haben, dann ist es logisch, dass angelegte Ohren MIT zusätzlichem Fauchen eine andere Bedeutung haben als lässig zurückgeklappte Öhrchen, weil die Miez gerade gähnt.
Die Fotos von Frau Nölleburgs Katzen geben im Idealfall (so ca. zwei mal im Buch) einen Anhaltspunkt, um das von der Autorin zitierte zu illustrieren. Im Normalfall kommen die Fotos eher wie „Lückenbüßer“ oder „Füllmaterial“ daher oder wie Selbstdarstellung, die mit dem Text eher nichts zu tun hat. Die Fotounterschriften sprechen da Bände. Z.B. eine im Gras (!) sitzende Katze ganz sinnig untertitelt mit: „Katzen können das Gras wachsen hören, deshalb sollte es zuhause nicht zu laut sein“. Ich erwarte mit Spannung die Fortsetzung und hoffe auf weitere aufschlussreiche Fotos vom Tierfotographen!
Das Geld für das Buch kann man sich getrost sparen und in eine extra Portion Leckerlis für die Katze investieren, die so schön verschwiegen das Geheimnis gehütet hat, welches man ihr morgens (mufflig) anvertraut hat.