AW: Schlechtestes Buch aller Zeiten...
Antalas schrieb:
Elementarteilchen ist eins der genialsten Bücher, die ich je gelesen habe. Houellebecq setzt einfach ein gewisses Maß an Mitarbeit vom Leser voraus. Je intensiver man sich mit dem Buch beschäftigt, desto weniger deprimierend wirkt es.
Ist das der Gewöhnungseffekt?
Und wie Mark Twain sagte: Würdest du einem Menschen, der Zahnschmerzen hat, raten, sie zu genießen?
Antalas schrieb:
Ich halte Houellebecq sogar für einen der momentan größten Romantiker.
??? Kannst Du das begründen? Wenn Du das ernst meinst, dann hast Du aber eine total andere Definition für Romantiker als ich und die meisten anderen Menschen.
Oder (Idee!) willst Du etwas in der Richtung ausdrücken: Höllenbäckers Bücher demonstrieren ja eine krasse Abwesenheit von echter Liebe. Führt uns das zu der Schlussfolgerung: Ohne Liebe ist das Leben deprimierend?
Antalas schrieb:
Entscheidend ist nicht was in dem Buch steht, sondern das was durch die Buchstaben im Kopf des Lesers entsteht.
Das könnte man von vielen Büchern sagen.
Vielleicht lese ich Bücher ja anders als Du, nämlich so: "Nehmen wir einmal an, das alles wäre wahr." Und wenn besagter Autor Recht hätte, wäre die Welt ein verdammt deprimierender Ort. Allerdings trifft diese Weltsicht nur zu, wenn man alles Positive ausblendet und auch darüber hinwegsieht, dass Michi Höllenbäcker mal eben ein paar Naturgesetze über den Haufen wirft. Von daher hätte das Buch dieselbe Aussage wie der Satz "2+2=5", nämlich gar keine, auf der man aufbauen sollte.
Antalas schrieb:
Durch das Scheitern seiner Darsteller wird erst deutlich worauf es im Leben wirklich ankommt.
Falls meine Idee vorhin nicht richtig war: Worauf?
Antalas schrieb:
In meinen Augen wird Houellebecq in jedem seiner Bücher besser. Von "Ausweitung der Kampfzone", ein konstruiertes Buch das auf Skandal aus war, über "Plattform" bis hin zu "Elementarteilchen".
Nitpick: Elementarteilchen kam vorher.
Und wenn Du Plattform gelesen hast, eine Frage: Begründet er in dem Buch irgendwie, warum er den Islam für die dümmste Religion überhaupt hält? Ich bin absolut nicht religiös und halte den Islam auch nicht für die beste Religion, aber wenn er sonst nichts dazu zu sagen hat, verstärkt das nämlich meinen Eindruck, dass der Kerl nichts weiter ist als ein hochgehypter Troll im Literaturbetrieb.