AW: Requiem vs Dark Ages
Viele Leute (mich eingeschlossen) stehen den Pfaden bei Maskerade recht ablehnend gegenüber. Gegen die, mechanisch recht ähnlichen, Wege bei Dark Ages scheint es dagegen deutlich weniger Vorbehalte zu geben. Liegt das daran, dass sie, gerade bei DA Revised, deutlich besser ausgearbeitet oder durchdacht wirken?
Ich finde, dass mit 5 Major Roads einfach eine überschaubare Menge an Pfaden existiert. Das macht es auch für den Erzähler einfacher. Alleine in den jeweilgen Büchern zum Sabber sind es ja 10 oder so Pfade, mit dürftiger Ausarbeitung.
In DAV bekomme ich fünf Wege mit klarer Moralvorstellung und Begründung, warum ein bestimmtes Gebot des Wegs eingehalten werden muss. Außerdem orientieren sich die 5 Hauptwege an fünf Möglichkeiten mit seinem Tier umzugehen und an der herrschenden Gesellschaftsordnung der Zeit.
- Road of Humanity: Ich will ein Mensch bleiben, um nicht zum Tier zu werden. Ich bin unter Menschen zuhause.
- Road of the Beast: Ich gebe dem Tier was des Tieres ist, dafür läßt es mich in Ruhe. Ich wende mich von der Gesellschaft ab.
- Road of Kings: Ich bin geboren zu herrschen und lasse mich auch von meinen Tier nicht beherrschen. Mein Platz ist an der Spitze der Gesellschaft.
- Road of Heaven: Gott beschützt mich vor dem Tier. Mein Platz ist als Büßer in der Kirche.
- Road of Sin: Das Leben macht Spaß, wen kümmert das Tier. Ich führe Menschen und Vampire in Versuchung.
Oder daran, dass Dark Ages ein anderes Grundthema hat bei welchem die Wege deutlich weniger störend sind? Oder täusche ich mich und die Wege werden allgemein ebenso abgelehnt wie die Pfade?
Dark Ages schafft es ziemlich einfach den Gothic Horror des 19. Jahrhunderts in das Spiel umzusetzen. Es geht um den Gruselfaktor. Damit ergibt sich in der Tat ein völlig anderes Grundthema. Auch wenn der "War of Princes" nicht unbedingt sein muss - interessant ist er schon.
Eine Frage die in eine ähnliche Richtung geht ist folgende: Die Major Roads bei DA Revised gehen in ihrer Funktion schon in eine recht ähnliche Richtung wie die Covenants bei Requiem. Würde Requiem eurer Ansicht nach funktionieren, wenn man die Covenants durch die Roads ersetzt (und dabei möglicherweise auch gleich die Road als Ersatz für Humanity einbaut)? Und würde das Spiel dadurch interessanter oder uninteressanter?
Nette Idee. Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Die Roads aus DAV sind fest im Mittelalter verankert. Dabei zeigt sich wirklich, dass der mittelalterliche Mensch eine völlig andere Vorstellungswelt als der moderne Mensch hat. Die Road of Heaven und die Road of Kings sind heute nicht mehr vermittelbar. Zu aufgeklärt ist der Mensch (wenigstens in Europa). Die Road of Beast ist immer eine Option, in einer Welt mit schrumpfender Wildnis aber auch eine immer kleinere. Bleiben Humanity, das kann jeder. Und Sin. Sin würde auch funktionieren, weil es sehr schön den individualisierten und hedonistischen Jugendwahn beschreibt. Eigentlich fast zu modern für das Mittelalter.
Requiem und Dark Ages scheinen ja ohnehin schon viele Gemeinsamkeiten zu haben (die Isolation, fünf Hauptfraktionen vergleichbarer Stärke, etc), von daher würde es möglicherweise ja Sinn machen einen Hybriden zu schaffen um die Vorteile der besseren Regeln mit denen des Dark Ages Hintergrunds zu kombinieren.
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass die arg isolierte mittelalterlichen Städte in DAV und den dazugehörigen Dark Ages Clan Novels besser vernetzt waren als jede moderne Requiem-Stadt?
Ganz ehrlich: wenn ich Dark Ages spiele, dann will ich tatsächlich Dark Ages spielen. Mit 13 Clans, 5 Roads und dem Hintergrund des "War of Princes". Wenn ich Requiem spiele, dann will ich Requiem spielen. Mit 5 Clans, Menschlichkeit und sovielen Covenants wie ich für die Story brauche.
@Carabas:
Ich meine die Roads aus DA:V (vor allem die Major Roads). Die aus VtDA finde ich vergleichsweise problematisch.
Nicht nur Du.