Rollenspieltheorie [Rant] Rechtfertige den Wert deines Charakter,... am A*

Nein, das heißt, dass ich ein intelligenter Kerl bin, der flexibel Entscheidungen treffen kann ohne, dass diese zwangsläufig völlig willkürlich sind.


Ein Charakter darf Computer 1 zum Hacken einsetzen ein andere nicht. Dieses Verhalten ist natürlich keine Willkür, sondern Intelligenz, weil es in allen vergleichbaren Situationen immer nur Beispiele gibt, in denen Du und Deine Spieler die gleiche Wahrnehmung der Situation und der Charaktere haben und damit nur eine Entscheidung überhaupt sinnvoll ist.
Ich falle zu Boden. Die Götter wandeln unter uns.

Und der Begriff "Meisterwillkür" impliziert selbstverständlich die Worte "zwangsläufig" und "völlig". Steht ja auch so im Duden. Seit 1880. Jedes Verhalten, dass nicht in jeder Situation völlig willkürlich ist, kann selbstverständlich keine Meisterwillkür sein. Mein Fehler.

Ich gebe auf. Du hast gewonnen.
 
Meine Negativszene dazu: Anfägercharakter SW mit Kämpfen W12 und Adelig. Mein erster Anfängercharakter, der jemals einen W12 in einer Fertigkeit hatte. Da waren halt keine Punkte mehr für Überreden drin. Der SL macht eine abfällige Bemerkung darüber, sagt aber direkt, dass der Charakter natürlich so gespielt werden darf. Ein Dorf wird angegriffen und der Adlige ruft Befehle zu den Bauern. Entgegen aller bisheriger Spielpraxis verlangt der Spielleiter in diesem Moment einen Wurf auf Überreden, damit die Bevölkerung auch tatsächlich ihr eigenes Dort mitverteidigt. Zwar gleicht der Charismabonus den Malus vom ungeübten Wurf aus, aber die Würfel wollen einfach nicht: normaler Misserfolg. Ergebnis: eine Gruppe Dörfler stellt sich gegen den Adligen im Moment da ihr Dorf angegriffen wird und macht sich über den hoch gerüsteten Mann, der ihr Dorf schützen will, lustig. Es war kein Patzer!
Das Erlebnis hat mir den Charakter und das ganze Setting ordentlich madig gemacht, auch wenn das alles sicherlich nur in der Tagesform vom SL und mir abgehangen hat; da war an dem Tag der Wurm drin.
Das hat jetzt nicht mehr so viel mit "Charakter zulassen" zu tun, aber hier kommen gleich mehrere (in meinen Augen) SL-Sünden zusammen:
1.) Würfe auf soziale Fähigkeiten werden wie an/aus-Schalter für andere Menschen behandelt. Nein, liebe SL: Genau so wenig, wie man einen Akrobatikwurf verlangt, um vom Kutschbock abzusteigen, oder eine Türschwelle zu überqueren, ohne zu stolpern, verlangt man für jede Interaktion mit anderen Menschen einen "Überreden"-Wurf, okay? Wenn überhaupt, wäre in diesem Falle ein Wurf angesagt, damit die Bauern den Mut aufbringen, mitzukämpfen - und nicht, um sie von der Sinnhaftigkeit des Kampfes an sich zu überzeugen.
2.) Schon gar nicht, um - wie ich in diesem Falle vermute - einem Charakter, der laut Werten eigentlich genau so gut wie jeder Durchschnittstyp mit Menschen umgehen kann, für seine vorgebliche Unfähigkeit mal richtig schön vorzuführen und in die Pfanne zu hauen. Das ist echt mieser Stil, der auch noch sachlich völliger Unsinn ist, denn...
3.) Vergeigten Wurf mit "haha, versagt", übersetzen. Nein, liebe SL: Wenn die Werte sagen, dass der Charakter kompetent in etwas ist, dann vergisst er seine Kompetenz nicht mal eben durch spontane Kurzzeitamnesie. Sondern die variablen und unberechenbaren Umstände, die wir durch den Würfelwurf emulieren, waren offensichtlich extrem ungünstig. In diesem Beispiel hätte man als SL zum Beispiel sagen können, dass ein besonders geschätzter Dörfler es mit der Angst zu tun bekommen hat und wegläuft, wodurch er die anderen in einer Massenpanik mitreißt oder ähnliches. Sowas ist eben lausiges Pech - und genau das sagen die Würfel auch aus.
 
Sollten Deine Spieler von Dir als SL überzeugt sein, dass Du zwar Verbesserungsvorschläge machst, aber trotzdem fair bleibst, wenn man die nicht beachtet, dann ist das alles OK. Meiner Erfahrung nach schafft das nur kaum eine SL. Es geht ja nicht nur darum fair zu sein, sondern in der Wahrnehmung der Spieler fair zu sein. Man kann halt sehr schnell Konformismus erzwingen ohne es zu beabsichtigen. Deshalb versuche ich immer zu sagen: "Macht, was ihr meint. Ihr müsst das selber wissen." Wenn das Regelsystem dann allerdings Übermenschen zulässt, ist das wenig hilfreich.

Jetzt ganz ehrlich, wenn du bei einem Charakter komplett auf die sozialen Fähigkeiten zugunsten von Kampffertigkeiten verzichtest, dann würde ich dich darauf hinweisen, dir die Nachteile an der Wahl kurz aus meiner Sicht erläutern, dich den spielen lassen und in einer Szene wie der obrigen dann auch würfeln lassen, ob die Bauern dem durchtrainierten, attraktiven aber letztlich sozial unbewaffneten "Prinzlein" ohne wirkliche Sozialkompetenz so folgen, wie er (oder du) das gerne hätte. (Die Bauern würden den dann anschließend halt nicht unbedingt in der Öffentlichkeit auslachen. Von diesen Prinzlein weiß man ja, dass sie Leibeigene gerne mal zum Spaß hinrichten oder sonstwas. Die würden schon noch kuschen, damit du ihnen wohlgesonnen bleibst. Und dann halt abends in der Taverne lachen, wenn du lange weg bist. Oder so.)

Wenn es aber um ihr Leben geht, weil da Orks nach ihrem Fleisch dürsten, dann kannst du dir sogar sicher sein, dass die nicht zu kämpfen aufhören und deinen Charakter veralbern. Die werden aber, wenn dein Wurf nicht gelingt, auch nicht so kämpfen, wie du es erwartet hast, ohne zumindest selbst vielleicht 'nen Wurf auf Klugheit oder sonstwas zu machen, um aus dem untaktischen Kram, den dein Adliger da brüllt, irgendwas sinnvolles für sich rauszuziehen. (Im schlimmsten Fall würden die halt weitermachen, ohne auf dich reagieren zu können. Haben ja andere Sorgen gerade, als sich zu fragen, was zur Hölle du willst. "Nehmt Euch lieber ein Schwert und verteidige Euer Ärschlein mit uns zusammen, Euer Gnaden.")

Es ist doch so, dass der SL dir unter Umständen wirklich nur helfen will. Ein Problem erwähnt, das er/sie bei der Charakterentwicklung sieht. Weil's tatsächlch irgendwann in der Chronik für dich zu einem Problem werden könnte. Wenn du den Charakter dann trotzdem so spielen willst, dann weißt du sogar schon sehr gut, worauf du dich einlassen wirst. Ist doch besser, als wenn dein SL das sieht, gar nichts dazu sagt und dich dann in der gleichen Situation reinreitet, ohne, dass er dich vorher jemals darauf hingewiesen hat.
 
Oha, ein Wochenende nicht da - von FarCry3 bei der Befreiung von "Metavira" (*) verschluckt - und der Thread entwickelt sich weitestgehend prächtig. Ich versuche mal auf die Zitate und nachfragen die an mich gingen einzugehen.

Mein Rant bezieht sich auf die Aufforderung einen normalen Wert zu rechtfertigen, sich ihn zu verdienen und im Grunde sich diesem würdig zu erweisen. Wie in dem grob zitierten Buch der Fall.
Das ist meines Erachtens ein doch bezeichend großer Unterschied zu dem Ratschlag sich hinsichtlich des Machtniveau in der Gruppe abzustimmen. Ich finde, bei solchen Formulierungen bzw. Ansätzen, besteht sogar die Gefahr das gerade einer solchen Abstimmung entgegen gewirkt wird.
Das heißt man spricht sich nicht etwa ab welche Generation der Charakter hat oder wo das Maximum für Attribute, Fähigkeiten und Werte liegt, sondern der der am besten reden kann bzw. das größte Vitamin B abgreifen kann gewinnt. Was dann wiederum dazu führen kann das Spieler die hinsichtlich des Vitamin B bzw. reden weniger effektiv sind schlechter dastehen gelassen werden und greinen.

Ich persönlich greine recht schnell und viel, wenn ich das Gefühl habe schlechter da zustehen.
Weshalb ich mich da ziemlich zügig verkohlt fühle. Nicht weil man ein einheitliches Macht-Niveau haben möchte. Sondern weil Sachen über eine Erklärung verdient werden sollen.
Wobei ich auch schon Spielen mit Aspekten nur bedingt offen gegenüber stehe.


Es kam auf das Aussagen wie "Der Charakter war entsprechend fleißig" bzw. "Der Charakter hatte genug Zeit, Langeweile und Enthusiasmus" für bestimmte Werte nicht ausreichen.
Ich persönlich sehe das mitunter durchaus etwas anders. Ich persönlich orientiere mich daran was ich Spielen möchte, respektive welches Fähigkeiten Set vorhanden sein sollte. Das heißt wenn ich eine Gangrel erstelle die eine talentierte Hackerin ist, sollte sie die Fähigkeit besitzen Computersysteme effektiv zu manipulieren, zu hacken und Informationen zu erhalten. Sich vielleicht als Anonymous profilieren, vielleicht Hardware beschaffen und mit anderen Charaktern über Hacker-Dinge reden können.
Es ist für mein Ziel wie ich sie spielen mag relativ gleich ob sie beim MIT war, bei der NSA oder es sich auf der Strasse aus Langeweile beigebracht hat. Weil der Charakter eine ziemliche Blaupause von den Gerüchten über die Millenium Triologie Salander ist, halt letzteres.

Wenn der Spielleiter jetzt nach Themen fragt die ich angespielt haben mag kann ich ihm gerne darauf antworten. Ich habe kein Problem meine Wünsche für persönliche Plots zu skizzieren. Wobei die Frage wie sie hacken lernte da wohl weniger dazu zählte. Eher das sie vom Sabbat stiften ist, ein herausfordender Datendiebstahl oder Bruch, Konflikte mit den Mit-Gangreln die vielleicht eher in der Natur rumlaufen als im Cyberspace. Aber so als Hintergrund zum hacking könnte doch "Ist so cool wie us' Milleniums Liz" reichen.
Vielleicht das man noch ihre Hobo-Vergangenheit thematisiert.


Ich verstehe da nicht wieso der Spielleiter keinen Spaß haben kann wenn sich ein Spieler Charaktere baut die auf einem Gebiet kompetent sind. Klingt ein wenig nach "Geistesschärfe, Intelligenz, Computer, Security auf 4 und die passenden Begabungen. Versteckt die Rechner, macht die Türen auf, nachher rockt der Char noch!".

Ich sehe es auch nicht unbedingt so das ein Charakter weil er eine niedrige Generation hat oder diese und jene Werte hoch unbedingt "besser" sein möchte. Mitunter möchte er einfach nur "kompetent" sein bzw. in dem Bereich seine Spezialität.


Wobei der Hinweis zu den NSC. Also ich habe mir einmal die Signature Characters auf Wikipedia angesehen. Bescheidenheit was Werte angeht sieht anders aus. Da kommen Fähigkeits Werte über drei im halben bis ganzen Dutzend, scheint es unter 15 Punkte in Disziplinen nichts zu gehen und auch die Generation reicht schonmal bis zu 6ten runter.

Hinsichtlich der Höhe der Werte. Ich finde einerseits das Realismus nicht greift und andererseits das die Spielwelt stark Genre beeinflusst ist. Zu letzterem das eben ein Hacker von der NSA und ein Hacker von der Strasse mitunter gleich große Würfelpools und Begabungen haben. Auch das ein Navy Seal mit einem Strassen-Kampfkunsttypen oder einem entsprechend trainierten / spezialisierten Reichen auf einer Ebene liegt.
Angaben wir "Man braucht [X Jahre] Medizinstudium" sehe ich nur als eine Methode dahin zu kommen. Manche brauchen das Medizinstudium, anderen sind Genies. Man kann ein Dojo aufmachen, muss aber nicht.

Es gibt auch imho mechanisch keinen Sinn wenn es heißt man kann Werte vor Freebies auf 3 ziehen und mit Freebies - relativ wenig - auf 4 und 5. Kostet 2 Freebies die Stufe, man hat 15, wenn man die nicht gerade alle auf WK, Vorzüge und Diszis latzte... da liegt es nahe das normale Chars da Werte auf 4 und 5 haben. Imho.
Müssen ja nicht, wie bei den Signatur-NSCs, gleich 5+ Werte sein.


Zudem kleinen Ausflug hinsichtlich zur Diablerie.
Wenn man einen Outlaw spielen möchte, spielt man bewusst einen Verbrecher am Rande der Gesellschaft. Wenn man eine hohe Generation haben möchte, heißt das mitnichten das man einen Verbrecher am Rande der Gesellschaft spielt. Insofern hat man meines Erachtens durchaus sowohl Probleme als auch Nachteile wenn man dem Charakter neben der Generation noch das Merkmal Diablerie gibt.
Es steht auch normalerweise, aufgrund der Probleme die sich für Diableristen ergeben, in dem Setting als Nachteil zur Verfügung. Das zu quasi "Herausforderungen" abzuwerten wäre ein wenig so als würde man einem Gunslinger den Status Outlaw geben ohne die damit einhergehenden Vorteile (Punkte).

Ich weiß das die Insel nicht Metavira heißt, das war Jagged Alliance. Dennoch nenne sich sie so. ^^
 
Jetzt ganz ehrlich, wenn du bei einem Charakter komplett auf die sozialen Fähigkeiten zugunsten von Kampffertigkeiten verzichtest, dann würde ich dich darauf hinweisen, dir die Nachteile an der Wahl kurz aus meiner Sicht erläutern, dich den spielen lassen und in einer Szene wie der obrigen dann auch würfeln lassen, ob die Bauern dem durchtrainierten, attraktiven aber letztlich sozial unbewaffneten "Prinzlein" ohne wirkliche Sozialkompetenz so folgen, wie er (oder du) das gerne hätte. [...] Es ist doch so, dass der SL dir unter Umständen wirklich nur helfen will. Ein Problem erwähnt, das er/sie bei der Charakterentwicklung sieht. Weil's tatsächlch irgendwann in der Chronik für dich zu einem Probkem werden könnte. Wenn du den Charakter dann trotzdem so spielen willst, dann weißt du sogar schon sehr gut, worauf du dich einlassen wirst. Ist doch besser, als wenn dein SL das sieht, gar nichts dazu sagt und dich dann in der gleichen Situation reinreitet, ohne, dass er dich vorher jemals darauf hingewiesen hat.


Bei Anfängern würde ich natürlich auch beraten und auf mögliche Probleme hinweisen. Wir waren allesamt alte Hasen und das Regelsystem war Savage Worlds, wo man als Anfänger jetzt nicht so schrecklich viele Punkte hat. Die meisten Leuten haben da überhaupt kein Überreden, weil das eher für den sozialen Slot in der Gruppe vorgesehen ist; das wollte ich mir später erarbeiten. Mit dem Talent "Adliger" bekommt man einen Bonus, der einem W4 in der Fertigkeit entspricht (in WoD-Terminologie Überreden 1). Klar ist der Ritter (kämpft mit Rüstung und Schwert in erster Reihe) noch nicht der große Anführer (ist ja Anfänger ohne XP) und ich hätte es super gefunden, wenn die Bauern meine Befehle einfach nicht richtig oder gar nicht ausgeführt hätten oder sogar geflohen wären. Aber dieser antiklimatische Bruch der Spielwelt kam bei mir halt an wie ein "das hast Du jetzt davon, dass du Kämpfen auf W12 legen musstest".
 
Ich verstehe da nicht wieso der Spielleiter keinen Spaß haben kann wenn sich ein Spieler Charaktere baut die auf einem Gebiet kompetent sind.

Naja, manche von denen sind da nicht anders, als du auch. Die greinen, wenn sie das Gefühl bekommen, schlechter dazustehen. Jetzt muss dein SL ausserdem ganz viel Hackingkram bedenken in seiner/ihrer Chronik. Was vorher mit einer Handbewegung abgeschmettert werden konnte ("Die haben die beste Alarmanlage, die's zu kaufen gibt. Da kann man nicht so einfach einsteigen.") muss jetzt bedacht werden.

Klar, das krümmelt runter auf einen unsicheren SL, der Angst davor hat, durch eigene Faulheit oder Unachtsamkeit übervorteilt zu werden. Das will ich auch nicht verteidigen. Aber vielleicht hilft es ja, sich sowas mal vor Augen zu führen. Der SL ist auch ein Mensch. Ich hab als SL vor Jahren auch noch gedacht, ich müsste alles sofort überblicken können, worauf die Spieler so abzielen, sonst zerficken sie die Geschichte, und dann bin ich traurig. Ich bin dann halt einfach ins kalte Wasser gesprungen. Und sie haben manchmal die Geschichte zerfickt. Und ich hab mich geärgert. Aber ich hab trotzdem so weitergemacht. Mir ein dickeres Fell zugelegt. Ich ärgere mich manchmal immer noch, weil sie an was gedacht haben, an das ich nicht gedacht habe, und plötzlich wird Big Evil in drei Runden umgelegt. Oder die Würfel sind Schweine. Aber so ist das halt. Da muss der/die SL einfach genau so durch, wie die Spieler, wenn sie Adlige ohne Sozialkompetenz mimen, die Befehle schreien. :D
ich hätte es super gefunden, wenn die Bauern meine Befehle einfach nicht richtig oder gar nicht ausgeführt hätten oder sogar geflohen wären. Aber dieser antiklimatische Bruch der Spielwelt kam bei mir halt an wie ein "das hast Du jetzt davon, dass du Kämpfen auf W12 legen musstest".

Da bin ich absolut bei dir. Durch NPCs die eigene Schadenfreude auszudrücken ist ziemlich albern. Ernsthaft Schadenfreude zu empfinden ist aber dann auch schon ein Problem, mit dem sich der SL mal auseinandersetzen sollte. Sowas ist ziemlich uncool, wenn man's nicht bei Spielern macht, von denen man ganz sicher weiß, dass sie damit umgehen können.
 
Dass Du die Diskussion jetzt auf Vollpappnasen und NSA-Computer umlenkst ist wenig hilfreich, denn darum geht es nicht! Es geht um Beispiele wie eine lokale Polizeibehörde in den USA in der WoD. Deren Rechner sind für einen geübten Hacker in der WoD kein wirkliches Hindernis. Und an der Stelle sagt der Fluff der Fertigkeit Computer 1 sinngemäß, dass der Benutzer im Internet surft, aber URLs immer noch bei google eintippt. Gleichzeitig sagen die Regeln, dass er zwar eine schlechtere Chance hat, aber ebenso ohne weitere Vorbereitung einfach einen Wurf ablegen kann.
Da sehe ich in der Tat ein Problem... hat irgendwer mal ausprobiert beim WoD System bei Fähigkeitswürfen (also Attribut + Fähigkeit), nur maximal so viele Erfolge zuzulassen, wie der Fähigkeitswert ist? Also Wurf auf Geschick (4) und Sicherheit (1), 3 Erfolge, aber nur 1 zählt? Ist ja schon sonst etwas seltsam, wenn ein Mathegenie (Intelligenz 5) mit Erste Hilfe Kurs (Medizin 1) nen Bypass legen kann und das so gut wie ein überdurchschnittlich intelligenter (Intelligenz 3) Arzt (Medizin 3)...
 
und plötzlich wird Big Evil in drei Runden umgelegt.

Ich empfinde solche Runden immer als furchtbare Zeitverschwendung. Noch schlimmer ist es, wenn einer der Spieler in seinem Kämmerlein solange am Regelsystem herumgesägt hat, bis der unverwundbare Supercharakter dabei herauskam um dann in Kämpfen einfach rechnerisch scho nnicht zu verwunden ist. Spannung ist gleich Null... ja, keine Ahnung wo da noch der Reiz für Spieler liegt. GANZ schlimm werden so Leute dann in Kombination mit einer absolut banalen Persönlichkeit. Ich lasse mir viele Verbrechen gegen das Regelsystem gefallen, wenn der Charakter dazu einigermaßen spannend wird.
 
Ich empfinde solche Runden immer als furchtbare Zeitverschwendung. Noch schlimmer ist es, wenn einer der Spieler in seinem Kämmerlein solange am Regelsystem herumgesägt hat, bis der unverwundbare Supercharakter dabei herauskam um dann in Kämpfen einfach rechnerisch scho nnicht zu verwunden ist. Spannung ist gleich Null... ja, keine Ahnung wo da noch der Reiz für Spieler liegt. GANZ schlimm werden so Leute dann in Kombination mit einer absolut banalen Persönlichkeit. Ich lasse mir viele Verbrechen gegen das Regelsystem gefallen, wenn der Charakter dazu einigermaßen spannend wird.
Mit solchen Leuten habe ich SR3 gespielt. Das rumsägen und maximal auspowern haben sie alle gemacht, aber während die meisten dazu immer auch eine Story, Hintergrund und Storyhooks hatten, waren zwei der Kollegen 100%ige Teflonbillies a la "Elter? Tot. Familie? Tot. Kindheitsfreunde? Kindheits-was?"
 
Naja, manche von denen sind da nicht anders, als du auch. Die greinen, wenn sie das Gefühl bekommen, schlechter dazustehen. Jetzt muss dein SL ausserdem ganz viel Hackingkram bedenken in seiner/ihrer Chronik.
Der Zusammenhang passt so nicht.
Ich beklage bzw. greine wegen der Forderung sich Werte über eine passende Rechtfertigung bzw. Vitamin B verdienen zu müssen. Das heißt an und für sich wäre die Integration von Hacking für den Spielleiter schon möglich. Es wird nur bei dem Spieler der es aus subjektiver Sicht weniger verdient als sein Nachbar abgelehnt.

Wobei es m.E. auch merkwürdig ist wenn etwas Hacking geht, aber bei einem kompetenten Hacker plötzlich die Tore mit dem Weeeehooo-Powergamer-Alarm hochfahren. ^^;

Ansonsten wäre das Thema der "Misshandlung" von kompetenten Charakteren, wie auch von Tannador beschrieben, wohl ein eigener Rant wert. ^^
 
Da sehe ich in der Tat ein Problem...

Ändere nicht die Regeln, vergiss einfach das Festnageln auf Fluff. Wenn Dich die Regeln dann immer noch stören, würde ich das Regelsystem wechseln.
Wenn ich was bei WoD ändern müsste, würde ich nur mehr Wert auf Spezialisierungen legen. Dinge, die extremes Fachwissen benötigen (Beipass-OP), brauchen dann eine passende Spezialisierung oder sind gar nicht möglich. Das Problem ist, dass man da sehr schnell in den Bereich der Willkür abgleitet oder sich vorher mit der Gruppe sehr lange unterhalten und mittels vieler Beispiele eine möglichst deutliche Linie etablieren muss.
Die beste Lösung ist aber meiner Meinung nach, die Regeln so zu lassen wie sie sind und ein intuitives Gefühl zu bekommen, was ein Punkt in einer Fertigkeit wirklich bedeutet. Medizin 1 ist eben kein Autofahrer mit Erste Hilfe Kurs. Medizin 1 ist ein breites Interesse an Medizin, vielleicht ein Student im Grundstudium, vielleicht jemand der bei der Bundeswehr im Standortsanitätsdienst gearbeitet hat, vielleicht auch nur ein begnadeter Autodidakt, der zu viel Zeit auf Wikipedia verbringt. Mit dem passenden Equipment wird er mit viel Glück, da ein Menschenleben retten können. Das ist dann aber auch eine Situation in der man mächtig stolz sein kann und anschließend guckt, wie man den Patienten zur Nachbehandlung in ein Krankenhaus mit richtigen Ärzten kriegt ;)
 
Wobei es m.E. auch merkwürdig ist wenn etwas Hacking geht, aber bei einem kompetenten Hacker plötzlich die Tore mit dem Weeeehooo-Powergamer-Alarm hochfahren. ^^;

Ansonsten wäre das Thema der "Misshandlung" von kompetenten Charakteren, wie auch von Tannador beschrieben, wohl ein eigener Rant wert. ^^
Ich denke was da auch mit reinspielt ist eine gewisse Angst des SL, die meiner Meinung nach berechtigt ist. Ich hatte das mal vor Jaaahren mit einer Vampirerunde. Da hatte in SC Naturwissenschaften 4 und der Spieler hatte alle möglichen Sprengstoffe gegooglet und wollte mir weismachen was er damit alles in die Luft jagen kann. ICH hab nicht Naturwissenschaften 4, deswegen ist es schwer damit umzugehen.

Das gleiche gilt für Hacking, das können die wenigsten und Filme sind keine verlässliche Quelle für sowas. Und dann kommt mein Hacking Wizkid und will mir erzählen, dass er nen Colaautomat hacken kann. Oder nen Bankautomaten. Und dann sind wir ganz schnell auf ganz dünnem Eis... und sich dann drauf verlassen, dass der Spieler schon weiß was er tut ist auch unbefriedigend. Vor allem, wenn man die Befürchtung hat, einen kleinen Kraftspieler da sitzen zu haben.

Ein ganz anderer Punkt zum Thema "Hacker ist nicht okay" vs. "Charakter der Hacken kann ist okay": Ein Char mit Computer 1 oder 2 ist in jeder Chronik unterzubringen, ein Char mit einem Hackingpool von 8 bei MW-2 ist nicht mehr einfach ein Char, sondern ein Hacker. Sprich: Der Schwerpunkt den Charakters liegt auf etwas, das in den allermeisten Spielrunden keine Rolle spielt. Das macht dem SL mehr Arbeit, da kann er ein Problem mit haben. Bei meiner Art zu Leiten (Sandbox), habe ich kein großes Problem damit, Bereiche mehr in den Fokus zu ziehen, die man sonst ignoriert, weil ein SC danach fragt. Ich HABE ein Problem damit, die Spielwelt zu VERÄNDERN nur weil ein Hacker in der Gruppe ist. Wenn XY kein hackbares Interface hat, dann werd ich da auch keins dranpacken. Die Welt ist die Welt, UNABHÄNGIG davon was für Charaktere in der Gruppe sind. Und das sage ich einem Spieler, der einen Char spielen will, dessen Spezialgebiet Gefahr läuft zu kurz zu kommen.
 
Ich beklage bzw. greine wegen der Forderung sich Werte über eine passende Rechtfertigung bzw. Vitamin B verdienen zu müssen.

Ich habe mich auf den Satz von dir bezogen:
Ich persönlich greine recht schnell und viel, wenn ich das Gefühl habe schlechter da zustehen.

Geht individuellen SLs unter Umständen halt ganz ähnlich.
Ich freu mich über sowas ja immer.

Du bist auch ein besserer Mensch als ich.
 
Ändere nicht die Regeln, vergiss einfach das Festnageln auf Fluff. Wenn Dich die Regeln dann immer noch stören, würde ich das Regelsystem wechseln.
Um den Flufftext ging es mir gar nicht, ich hab keine Ahnung was bei Med 1 steht...
Wenn ich was bei WoD ändern müsste, würde ich nur mehr Wert auf Spezialisierungen legen. Dinge, die extremes Fachwissen benötigen (Beipass-OP), brauchen dann eine passende Spezialisierung oder sind gar nicht möglich. Das Problem ist, dass man da sehr schnell in den Bereich der Willkür abgleitet oder sich vorher mit der Gruppe sehr lange unterhalten und mittels vieler Beispiele eine möglichst deutliche Linie etablieren muss.
Viel einfacher wäre einfach einen Mechanismus zu verwenden, den die WoD Regeln VORSEHEN: Mindesterfolge. Es gibt im Vampire GRW einen Abschnitt dazu, es geht um eine Kühlschrankreparatur, die nur bei 3 Erfolgen "richtig" gelingt. Bei 1 Erfolg schafft man nur kurzfristige Überbrückung der Fehlfunktion.
Wenn man nun die maximalen Erfolge auf den Fähigkeitswert beschränkt (aber natürlich immer min. 1), schafft man genau das: Richtig Komplizierte Verfahren sind mit nem Wert von 1 auch bei tollen Attributen nicht möglich. Im Beispiel Hacking: Man kommt vielleicht rein, bleibt aber nicht unentdeckt.
Die beste Lösung ist aber meiner Meinung nach, die Regeln so zu lassen wie sie sind und ein intuitives Gefühl zu bekommen, was ein Punkt in einer Fertigkeit wirklich bedeutet. Medizin 1 ist eben kein Autofahrer mit Erste Hilfe Kurs. Medizin 1 ist ein breites Interesse an Medizin, vielleicht ein Student im Grundstudium, vielleicht jemand der bei der Bundeswehr im Standortsanitätsdienst gearbeitet hat, vielleicht auch nur ein begnadeter Autodidakt, der zu viel Zeit auf Wikipedia verbringt.
Egal was es nun ist, es sind rudimentäre Medizinkenntnisse. Und da man ohne diesen 1 Punkt nicht einmal erste Hilfe leisten darf, kann es schon sehr wenig sein. Vielleicht ne Arzthelferin beim Kinderarzt. Aber auch die kann keinen Bypass (wird auch auf Deutsch so geschrieben ^^) legen, auch nicht mit Zubehör & Glück.
Mit dem passenden Equipment wird er mit viel Glück, da ein Menschenleben retten können. Das ist dann aber auch eine Situation in der man mächtig stolz sein kann und anschließend guckt, wie man den Patienten zur Nachbehandlung in ein Krankenhaus mit richtigen Ärzten kriegt ;)
Aber da liegt ja das Problem. Der Mathematiker braucht eben nur genausoviel Glück wie der Arzt.
 
@Hesha:
Deswegen steht bei dem entsprechenden Charakter auch "Hacker-Punk" unter Konzept und nicht, etwas anderes. Denn der Charakter ist ein Hacker, ein Einbrecher und er läuft Parkour. Tatsächlich verdient der Charakter sogar Geld mit hacken und Einbrechen. Sonst macht und kann er nicht viel

Wobei ich davon ausgehe das die Fähigkeiten des Charakters in der Spielrunde relevant sein können. Je nach Spielrunde bricht man fast am laufenden Band ein und Datenbeschaffung und Manipulation ist auch recht nützlich. Man schaue sich nur an was alles vernetzt ist.
Die Idee das man in der Gegenwart öfters mal auf Leute bzw. Situationen trifft in der es keine Technik gibt ist schon etwas merkwürdig. Ein wenig so wie plötzlich die Augen aller Leichen an einem Tatort verschwunden sind nachdem ich mit meiner Giovanni mal Nekromantie 1 sinnvoll einsetzen wollte.

Natürlich kann man auch einen Charakter mit Computer 1 bis 2 machen. Der kann dann halt Office bedienen. Das heißt bei etwaigen Hacker-Anwandlungen wird er ziemlich wahrscheinlich versagen. Gerade wenn es etwas anspruchsvoller wird.

@HJ
Der SL hat da jedoch nichtmals einen Charakter der im Wettbewerb stehen könnte?
 
Der SL hat da jedoch nichtmals einen Charakter der im Wettbewerb stehen könnte?

Spieler untereinander sollten auch nicht das Gefühl haben, derartig miteinander im Wettbewerb zu stehen, dass sie greinen müssen, wenn sie "schlechter dastehn". Hilft ja nix. Gegreint wird trotzdem. Der SL sieht das unter Umständen anders mit dem Wettbewerb und denkt, er verliert, wenn er nicht auf alles 'ne Antwort hat, was die Spieler machen könnten.
 
Ich empfinde solche Runden immer als furchtbare Zeitverschwendung. Noch schlimmer ist es, wenn einer der Spieler in seinem Kämmerlein solange am Regelsystem herumgesägt hat, bis der unverwundbare Supercharakter dabei herauskam um dann in Kämpfen einfach rechnerisch scho nnicht zu verwunden ist. Spannung ist gleich Null... ja, keine Ahnung wo da noch der Reiz für Spieler liegt. GANZ schlimm werden so Leute dann in Kombination mit einer absolut banalen Persönlichkeit. Ich lasse mir viele Verbrechen gegen das Regelsystem gefallen, wenn der Charakter dazu einigermaßen spannend wird.


a) Ich glaube nicht an die Existenz von unverwundbaren Supercharakteren. Selbst die doofen Systeme erlauben das eigentlich nicht. Wenn die NSC sich darauf beschränken mehr billige Munition an schwerer Panzerung platt zu drücken, dann ja. Aber es soll ja auch NSC geben, die sich etwas geschickter anstellen. Außerdem finde ich es gut, wenn wirklich kompetente Charaktere in ihrem Spezialgebiet im Spiel auch wirklich kompetent wirken. Nichts ist blöder als ein Charakter, dessen Kompetenz einfach wegfällt. Dann besiegt er halt ein oder zwei Endbosse einfach so. Dann wird es Zeit für größere Kaliber und Leute, die von seinem Ruf schon gehört haben.
Ich kenne genau eine Ausnahme (RU-1066) wo aus anfänglicher Unkenntnis der Regeln ein Monster erschaffen wurde, das wirklich problematisch ist. Der SC ist de facto unterletzbar und regeneriert dazu wie blöde. In-Welt-Logisch kann man den nur noch durch einen gezielten Killer ausschalten, was aber Kacke ist. Das Kind ist da schon sehr tief in den Brunnen gefallen. Ich kenne da aber auch die Regeln nicht gut genug, um zu wissen, was man da noch machen kann (Umwerfen, in Netz gefangen nehmen, am Riesenmagneten kleben lassen) um einen Teil der Stärke wieder zu reduzieren. Das sollte ggf. in Absprache mit dem Spieler geschehen.

b) Man muss Charaktere auch mal eine Gelegenheit geben sich zu entfalten. Wenn Spieler das von sich heraus nicht schaffen, muss man da halt für Situationen sorgen, in denen der Charakter gefordert ist. Es müssen für plumpere Geister halt auch schon mal plumpere moralische Dilemma aufgebaut werden. Vielleicht kann man einen unbesiegbaren Cyborg sogar vor die Wahl stellen eine ganze Stadt zu retten, wenn er nur bereit ist einen Teil der eigenen Stärke zu opfern. Vielleicht kann eine Energiewaffe zur Bombe gegen einen riesigen Gegner umgebaut werden. Vielleicht kann eine Reparatureinheit die ständig ausfallende Wasserversorgung einer Wüstenstadt sicherstellen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und das Land ist weit. Da muss man halt mal improvisieren.
 
Was die Idee betrifft die Erfolge anhand der Fähigkeiten zu begrenzen.
Kann man machen hat aber imho regelmechanisch nur noch wenig mit der (c)WoD zu tun.

Das heißt die Anzahl der maximal möglichen Erfolge sinkt ziemlich genau die Hälfte, mehr als fünf Erfolge sind unmöglich Spezialisierungen werden noch weiter geschwächt, so etwas wie Erfolge sammeln quasi übergangen und das ganze Regelsystem rutscht imho in eine Schieflage.

Ganz abgesehen davon das es auf mich etwas den Eindruck von Spielerkleinhalten / Bauerngaming erweckt.
Zumal bei Medizin 1 im Fluff steht das es der Erste-Hilfe-Kurs für Autofahrer ist, es in den meisten mir bekannten Runden als Erste-Hilfe-Kurs für Autofahrer ausgelegt wird und es letztlich darum geht das der Charakter doch bitte nicht mehr als den Erste-Hilfe-Kurs für Autofahrer hinbekommen soll.
Bis dann die Sanitäter NSCs kommen welche die richtige Heilung machen bzw. die bedeutende/kompetente Medizin-Action haben.

Hinsichtlich der sehr stark abweichenden Sachen gibt es Fähigkeiten die zwingend zu spezialisieren sind. Wie Beispielsweise Handwerk. Wo eine fehlende Spezialisierung bedeutet das der Charakter es nicht kann oder starke Abzüge erhält.
 
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