Persönlicher Horror

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Aber es sollte mir doch bitte ohne grössere Probleme und mit annehmbaren Regeln zumindest eins bieten: Das was auf dem Titel steht.
Und bei Vampire ist das 'Persönlicher Horror'.
 
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Besitzt Du zu wenig Phantasie um die Regeln und den Inhalt für Dich zu nutzen um Dir diese Grundlage als Rahmen für Deinen Horror zu schaffen? Wo ist das Problem?
 
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Wenn ich ein Universalsystem will kauf ich GURPS.
Wenn ein Spiel mir persönlichen Horror verspricht erwarte ich auch das es mir ermöglicht diesen für meine Spieler dazustellen. Mir Hilfestellungen gibt, entsprechende Settings etc. pp
 
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Naja dazu fällt mir nur ein, ein Regelwerk kann nur so gut sein, wie sein Benutzer. Schau Dir andere Systeme an da bekommt man auch nicht alles bis ins kleinste Detail vorgekaut. Aber das scheint es wohl zu sein was gewollt wird, wenn ich das richtig deute. Nur dann frag ich mich ob man dann nicht mit einem gutem Gruselbuch besser bedient ist und das spielen ganz bleiben lassen sollte.
Nicht beleidigend auffassen. Nur so stellen sich mir diese Aussagen dar.
Es ist und bleibt halt ein Regelwerksystem. Geschaffen um einen "Rahmen" zu setzen. Doch was innerhalb des Rahmens passiert und wie dieser gefüllt wird, liegt doch wirklich am Erzähler und am Spieler selbst.
 
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Es ist und bleibt halt ein Regelwerksystem. Geschaffen um einen "Rahmen" zu setzen. Doch was innerhalb des Rahmens passiert und wie dieser gefüllt wird, liegt doch wirklich am Erzähler und am Spieler selbst.
Eben und der Rahmen den das Vampire GRW setzt, hat weniger mit persönlichem Horror, als vielmehr mit 'gothischen Übermenschen' zu tun.
Der Fokus liegt nicht auf der zunehmend Entfremdung, der Gewalt die man seinen Opfer antut, sondern auf Intrigen, Disziplinen und Camarilla vs. Sabbat.
SR verspricht ein Cyperpunk-Rollenspiel mit Fantasy-Einflüssen und so porentief reingewaschen es auch sein mag, es erfüllt diesen Anspruch schon im GRW.
Vampire tut das im GRW nicht und 90% der zusätzlichen Publikationen auch nicht.

Wenn ich will kann ich mir auch aus dem harten Runnerleben einen persönlichen Horror stricken, aber darum geht es nicht.
Es geht darum das ich mich auch beschissen füllen würde wenn ich Zahnpasta kaufen und in der Packung ist neben Kreide und den anderen Inhaltstoffen auch noch Lakritz, Schokolade und was-nicht-noch.
Es ist in Ordnung wenn ich es selber anmischen soll, nur wenn es auf der Packung steht soll wenigstens (nur?) das drin sein.
 
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Shub-Schumann schrieb:
Gerade in Bezug auf VtM ist der Persönliche Horror eine Mogelpackung. Das Konzept wurde im Grundbuch kurz angerissen und dann kamen Unmengen von Zusatzbüchern hinterher, die zum Großteil Kriegsgeschichte, shadowrunartiges Intrigengequake und neue Superpowers enthielten, gewürzt mit Ekel, Splatter und Teenie-Oma-Geschocke. Der Aspekt "persönlicher Horror" war damit beim Teufel.

Vollkommen richtig.

Im Prinzip kannst du alle Quellenbücher der 2nd Edition nehmen und unter ständigem Rühren ins Klo gießen. Ab dem Zeitpunnkt war wenig zu retten, und wer - wie ich, und wie viele vom Vampire Live "Urgestein" - mit der 1st Edition VtM angefangen hatte, konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben, versuchen, Quellenbücher als "nonexistent" für die eigene Chronik zu deklarieren etc. pp.

Das Vampire GRW 1st Edition war es, das den Anspruch des "persönlichen Horrors" am Besten (und annähernd als einziges) bediente, und es musste erst ein JUstin Achilli kommen, der dem WW-Team vor Augen führte WIE weit ab vom Schuss man im Lauf der Jahre gekommen war, und dass eine "Korrektur" des Kurses nnicht mehr möglich war.

Deshalb auch: KONSEQUENTE Fortführung der 2nd- und 3rd-Edition Schwachsinn-Plots und des Megapowerz bolzen gegen Megapowerz Konzeptes, und dann GEHENNA, biddeschööön.

Um es zu wiederholen: Wer beim Vampire-Spiel auf "persönlichenn Horror" wert liegt, sollte auf Requiem wechseln.

Und alle, die Stories und Plots um Vykos oder sonstige High-and-Mighties des VtM gut finden, ICH BITTE EUCH: Bleibt von Requiem weg, und bleibt bei VtM!!!


AAS
 
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Shub-Schumann schrieb:
das kann doch nur bedingt die Frage sein, da man persönlichen horror letztendlich mit jedem RPG produzuieren kann.

Vor allem mit DSA4:

SL: "Lasst uns mal nen Charakter für dich aufstellen".
Spieler: "YAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARGH!"

:D

AAS
 
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Gumbo schrieb:
Szenen wie die von Raben-AAS so schön zitierten, sind zwar nett zu lesen, aber mal im ernst. Wer hat denn Spass an einem Rollenspiel das zum Inhalt hat, ständig wegen sich selbst und was man tun muss niedergeschlagen zu sein.

Deswegen sagte ich ja: Wohl dosiert.

STÄNDIG den Depri zu schieben ist gewiss nervig und fun-los. Aber wenn der Spieler dennkt, es sei "cool und sorgenlos" Vampir zu sein, wird's Zeit, dass der SL aus seinem Marvel-Tran kommt und den Leuten wieder mal zeigt, was es heißt, verdammt(!) zu sein.

Merke: Es braucht mehr als nen schwarzen Lederduster, um Vampir zu sein.


AAS
 
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Hesha schrieb:
Die beste Situation "Persönlichen Horrors" habe ich vor ca. 1 Jahr bei DSA erzeugt.

Das war kein "persönlicher Horror", sondern einfach Scheiß-Angst :)

Nein, wirklich: Was ich unter PERSÖNLICHEM Horror (im Gegensatz zu Nur-Horror) verstehe, ist der Bezug zu mir, das Enntsetzen darüber, was ICH geworden bin, was ICH getan habe.

Es ist dieses Gefühl, dass Dr. Jekyll hat, nnachdem er von den Taten Hydes erfahren hat. Es ist das Entsetzen des Mörders in Poes "Das verräterische Herz".

Eine zermetzelte Leiche finden ist Horror.
Sie selbst zermetzelt zu haben (EDIT: und darüber entsetzt zu sein), persönlicher Horror.

So definiere ich diesen Begriff jedenfalls für mich, und so meine ich ihn, wenn ich ihn verwende.

Aus exakt diesem Grund ist entgegen Shubs These z.B. DSA ebenso wie jedes andere "Helden-System" (inklusive Mage) für persönlichen Horror vollends UNGEEIGNET.

"Oh, zu Hülf, zu Hülf, ich habe ein Monster getötet. O weia, weia, weia!"

Der "Gag" und die zugrundeliegende Mechanik des persönlichen Horrors (quasi als Regel-Hilfe) ist das System der MENSCHLICHKEIT im Vampire.

NATÜRLICH gibt es Gruppen, die dieses Thema als gelegentlichen Würfelwurf abfrühstücken, die Folgen, nämlich die "Todesspirale" etc. ignorieren oder den SCs gleich irgendwelche "Metzeln macht Spaß" Pfade geben – aber "gedacht" war Vampire so in der Tat NICHT.

Hier kommt erneut die bisher vernachlässigte Komponente des ERZÄHLSPIELS zum Tragen: Es ist bei Vampire (wie es gedacht war, wenn wir mal unterstellen dass sich Mark Rein-Punkt-Hagen in der Tat etwas dabei gedacht hat) der JOB des "SL" zum "ERZÄHLER" zu werden, sprich
: die SCs zu jenen schwierigen Entscheidungen zu führen, vor denen die Protagonisten (oft: Anti-Helden) der Schauergeschichten (Gothic Tales) oft scheitern, und das Banale in Bezug zur Person des SC zu stellen.

Lest euch mal Poes Geschichten durch, und stellt euch einenn "SL" vor, der exakt das Gleiche beschreibt, aber eben nur indem er die Räume schildert und das, was gerade "passiert". Und schon wird aus "das verräterische Herz" ein "Mörder verscharrt Leiche, hockt in der Stube, Bullen kommen rein und er versemmelt seinen Lügen-Wurf".

Damit ist der "Job" des SL zwar zu Ende, der ERZÄHLER aber sollte "zum Poe werden" - und das klappt in aller Regel deshalb nicht, weil es so verdammt wenige Poes da draußen gibt, und weil - ich sagte es schon - an die 90% der SLs und Spieler keinerlei Ahnung von Horror haben und auch keinen Bock drauf haben.

Insofern halte ich fest:
- Das Vampire SYSTEM hat die Anforderungen an einn ERZÄHLSPIEL um PERSÖNLICHEN Horror erfüllt
- Es hat nur leider zumeist die "falschen" Spieler und SLs anngelockt, nämlich all jene, die Vampire cool und superpowerig finden
- Und WW hat ebenso die falschen Autoren gehabt, und diese haben übr fast 10 Jahre treu die Interessenn der Mega- und Metzelspieler bedient.

Was für alle Beteiligten ja fein ist - die Minderheit, die Vampire eigentlich wegen was anderem gespielt hatten, können jetzt ja umsteigen ;)

Und ja, es excistiert natürlich das massive Risiko, dass es Requiem mal genauso ergehen wird, aber NOCH, JETZT, ist das System "so, wie Vampire hätte mal sein sollen" ;)


AAS
 
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Shub-Schumann schrieb:
Wenn man sich VtM vorurteilsfrei anschaut, geht es um kewl Powerz, kein Spiel hat nämlich mehr davon als diese Powerwüste in 376 Bänden.

Das mag sein.

Aber wer das Prinnzip des persönlichen Horrors in Band 1 nicht verstanden hat, begreift es auch in Band 376 nicht.

Du kannst neue Kräfte, Kulte, Clane, Konzepte in Büchern präsentieren, nicht aber etwas Flüchtiges wie Stimmung, Erzähltechnik oder das Zulassen "tiefer" Gefühle.

Das merkst du bei Requiem ganz massiv: Trotzdem die Texte dort wesentlich feinfühliger sind, wesentlich mehr Platz auf das "wie" verwendet wird, bleibt bei vielen Lesern - und ich nehme an, da wirst auch du zu gehören, Shub - nur das "Clan Bruja klingt wie Clan Brujah" bzw. "schon wieder ein Buch mit 3 neuen Blutlinien und kewl Powerz Crunch Crunch Crunch" hängen.

Dieser Eindruck könnte aber nicht ferner von der Wahrheit sein.

Fakt bleibt: Bei wem es nicht am Anfang "klick" macht, bei dem wird es auch nie "klick" machen, und es wäre völliger BLÖDSINN, würde WW 376 Bücher über Erzähltechnik schreiben.

Und dass es bei vielen hier niemals "klick" machen wird, hat diese Diskussion denke ich ganz gut gezeigt ;)

Und das ist ja auch okay! Mich kannst du umgekehrt mit der Spielweise der Megapowerz jagen (und mit Mage kannst du mich XXXL jagen), soll jeder halt spielen, wie er mag.


AAS
 
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Burncrow schrieb:
Aber es sollte mir doch bitte ohne grössere Probleme und mit annehmbaren Regeln zumindest eins bieten: Das was auf dem Titel steht. Und bei Vampire ist das 'Persönlicher Horror'.

Und das SPIEL bietet dir dafür JEDE MÖGLICHKEIT.

Job done.

AAS
 
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@ Bruncrow, in der Regel steht auf der Zahnpastatube auch nicht vom Hersteller angegeben wie nun seine Zahnpasta zu verwenden ist. Er bietet auch lediglich nur ein Produkt an. Wie es zu handhaben ist wirst Du selbst wissen müssen.
Ich denk ähnlich ist es mit den Regelwerken.
Ich kann mir einen ungefähren Eindruck verschaffen darüber was sich die Schreiber dieser Werke im Ansatz dabei gedacht haben. Dann kann ich das mit dem abgleichen was mir eventuell bekannt vorkommt. Wahrscheinlich ist es wirklich die eigene Empfänglichkeit Stimmungen aufzufassen und umzusetzen.
Du willst ein Setting? Dann schaff Dir ein Setting. Die Grundlagen dafür sind doch vorhanden. Zumindest laut Regelwerk.
Ausserdem mal eine andere Frage, was sollte jemanden mit genug eigener Kreativität dazu bewegen vorgekaute Settings nachzuspielen? Genau da scheiden sich wahrscheinlich die Geister.
Der eine braucht seine komplette Anweisung mit allen Feinheiten etc. und wieder ein anderer braucht nur einen Text zu lesen und hat massig Bilder im Kopf die sich wie ein innerer Film abspielen.
Klar, wenn die Bilder fehlen entsteht auch kein Film und so wird der Spieler schnell zum Herdentier der sich an den ihm gebotenen Stricken entlanghangelt.

Aber ich glab ich hab genug gesagt, Raben-AAS hats gut getroffen mit seinem Beispiel über Poe. Ich kann mich dem jedenfall s nur anschließen, entweder ist man in der Lage sich in die Stimmung hinein zu versetzen oder eben nicht. Alles eine Frage der eigenen Betrachtung.
 
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Man kann wahrscheinlich auch mit Power, Plush and Plunder persönlichen Horror spielen, die Frage ist nur: Warum?

Meiner Meinung nach wird hier eine 'Zahnpasta' verkauft, die die meisten als 'Schuhcreme' verwenden... :rolleyes:

Ist ja nicht tragisch, so lange es den Beteiligten Spaß macht... bleibt aber eine Mogelpackung ;)
 
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Nö ist keine Mogelpackung...90% finden nur, dass die Zahnpasta die Schuhe genau so, wenn nicht sogar besser, sauber macht als die Zähne und dass ihnen nach Minze duftende saubere Schuhe wichtiger sind als Frischer Atem und gesunde Zähne :D
 
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Absimilliard schrieb:
Nö ist keine Mogelpackung...90% finden nur, dass die Zahnpasta die Schuhe genau so, wenn nicht sogar besser, sauber macht als die Zähne und dass ihnen nach Minze duftende saubere Schuhe wichtiger sind als Frischer Atem und gesunde Zähne :D

:D

Besser hätte ich es nicht sagen können ... 8)


AAS
 
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+Plus die Anleitungen die der Zahnpasta beiliegen widmen mehr Platz ihrer Anwendung als Schuhcreme als der als Zahnpasta.
 
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Raben-AAS schrieb:
Aus exakt diesem Grund ist entgegen Shubs These z.B. DSA ebenso wie jedes andere "Helden-System" (inklusive Mage) für persönlichen Horror vollends UNGEEIGNET.
Das ist falsch - gerade für DSA. Im Gegensatz VtM betrügt das Spiel wenigstens nicht: Es gibt ein Subsetting, in dem persönlicher Horror gang und gäbe ist, nämlich Meridiana. Über Mage sollten wir woanders reden.
 
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und im grunde geht es überall nur dabei seinen spaß zu haben und irgendwie doch zu gewinnen, weil das ist nun einmal der sinn eines spiels
 
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