AW: Persönlicher Horror
Burncrow schrieb:
90% der Vampirespieler scheren sich nicht darum das es dem Menschen unangenehm sein könnte.
Ich würde sogar behaupten, dass 90% bereits die 'Saftbeutel'-Philosophie des Sabbat viel mehr verfolgen als es bei Einstiegs-Camarilla(!)-Vampiren der Fall sein sollte.
Ah!
Da stimme ich dir absolut zu, das deckt sich mit meinen Beobachtungen.
ABER: Dass dem so ist, bedeutet nicht, dass man es auch hinnehmen muss.
Ich meine, DSA ist auch ein wunderbares, komplexes Setting mit hohen moralischen Standards der "Helden", und trotzdem hacken und slayen sich landauf landab Spaßrunden durch die Gegend, WIE IN JEDEM SYSTEM.
Ebenso wie DSA aber "dafür gedacht ist", Spielern mit Interessen an "tieferen" Settings etwas Besonderes zu bieten, ist Vampire dafür gedacht – bei Maskerade: gewesen, bei Requiem: jetzt wieder – den persönlichen Horror erlebbar zu machen.
Dass 90% der Spieler sich darauf nicht einlassen, hat ALLERMINDESTENS damit zu tun, dass 90% der Erzähler dieses Thema überhaupt nicht bedienen, sondern im wesentlichen Mystery-, Hack&Slay- oder Shadowrun-like Abenteuer für Vampire anbieten, wo Feinde "geplättet" und "kewl Powerz" alles sind.
"Horror" ist in diesen Runden gleichbedeutend mit erratisch auftauchenden dunklen Oberhoschis oder tumben Splatter-Effekten – und einmal auf diese Richtung "eingeschossen", wollen die Spieler ihre SCs natürlich ebenso zu Oberhoschis hochzüchten oder mit blödsinnigen (aber oft kindisch-witzigen) Gewaltaktionen selbst Splatter-Effekte kreieren.
Dass es anders geht, zeigen die 10% an Runden, die übrigbleiben.
Und es liegt am SL, dieses Thema den Spielern schmackhaft zu machen, und zwar genau indem er AUFHÖRT, "Spielleiter" zu sein (Abpfiff wegen Abseits beim Kettensägen-Weitwurf) und er anfängt, ERZÄHLER zu sein!
AAS