Die Sache mit dem persönlichen Horror ist nicht wirklich einfach hin zu bekommen. Ich habe es die ersten beiden Sessions versucht, doch die Spieler konnten damit nicht allzu viel anfangen, wirkten sogar ein Stück weit überfordert.
Szenen wie die von Raben-AAS so schön zitierten, sind zwar nett zu lesen, aber mal im ernst. Wer hat denn Spass an einem Rollenspiel das zum Inhalt hat, ständig wegen sich selbst und was man tun muss niedergeschlagen zu sein. Ich bin schon froh wenn die Spieler bessere Charas bauen als den zweidimensionalen Straßensamurai oder Aventurischen 08/15-Krieger (im Gegenteil, hier muss ich meine Spieler sogar sehr loben). Auch rechne ich ihnen hoch an dass sie ihr Konzept plus Wesen und Verhalten ernst nehmen und auch ausspielen (oder es zumindest versuchen), da will ich ihnen nicht aufzwingen, sich das eine mal pro Woche das wir spielen können, auch noch mit Philosophie beschäftigen zu müssen, damit sich unsere Spielweise mit der Vorstellung vom "guten Rollenspiel" anderer Leute deckt.
Außerdem hat sowas imo nicht wirklich viel mit Horror zu tun. Ich sehe RPGs als eine Möglichkeit an, in andere Welten einzutauchen, wer anders zu sein, andere Freiheiten als im Real Life zu haben und vor allem fremdartige und größtenteils auch schreckliche Dinge zu erleben (=> nervenkitzel. Darum schaut man sich auch Horrorfilme an). Vampire bietet dafür prinzipiell ne gute Plattform. Wobei persönlicher Horror auch möglich ist, für mich aber nicht das "Haupt-Gimmick" darstellt.