Verlage/Händler OneBookShelf bannt Grim-Spiel aus Sortiment

Wem hilft der "clash of cultures", bei dem es am Ende scheinbar nur ums Rechthaben geht? (Ist jetzt sehr vereinfacht gesagt und wird den Angelegenheiten auch nicht wirklich gerecht. Die Fragen aber bleiben ...)

Ich nehme an, es ist eine Mischung aus Stolz, Ego, Geltungsbedürfnis und irrationalen Ängsten. Ist ja kein wirklich neues Dilemma. (Diskussionen zwischen verschiedenen Religionen, politischen Ansichten, Kindererziehung und dergleichen fallen mir da gleich als nächstes ein.)

Kommt halt immer darauf an, was man eigentlich erreichen will. Ich hab immer noch den Glauben daran, dass sich Menschen zusammenraufen können, wenn sie wollen. Und dann finden sich auch Lösungsansätze.
 
... bei der ganzen Gamergate-Sache (wie auch bei Pegida & Co.) frage ich mich, warum es so überhaupt nicht möglich ist, um wichtige Veränderungen gemeinsam zu ringen. Die Hintergründe auszuleuchten. Fragen zu stellen und Lösungen zu suchen. Wem hilft der "clash of cultures", bei dem es am Ende scheinbar nur ums Rechthaben geht? (Ist jetzt sehr vereinfacht gesagt und wird den Angelegenheiten auch nicht wirklich gerecht. Die Fragen aber bleiben ...)
Ich weiß, dass ich wahrscheinlich gefühlt zum 137ten darauf verweise, aber ich bin ein Fan der Herangehensweise von TFYC. Anstatt Gamer tot zu schreiben, herumzuklüngeln oder an Gamern herumerziehen zu wollen, produzieren sie einfach Spiele, die als positive Gegenbeispiele funktionieren und in erster Linie erst einmal gute Spiele sind, keine verkopften und/oder emotionalisierten Streitschriften gegen einen künstlich aufgebauten Strohmann von einem sexistischen Troglodyten. Dazu kommen noch kollaborative Elemente mit den Unterstützern (wie das Charakterdesign von Vivian James), und 10% fließen noch direkt einem guten Zweck wie der Darmkrebsforschung zu. (Heilung gegen Butthurt ist sowieso das, was die ganze Debatte am dringendsten braucht :p ) Diversität schaffen und die Auswahl und mögliche Bandbreite der Gamerschaft erhöhen erscheint mir als wesentlich produktiver als negative Hetze und Verleumdung über soziale Medien, und sie sind etwas was nachweislich auch die Brieftaschen der angeblichen Höhlenmenschen öffnet.

Es sollte mehr solche Projekte geben, und sie sollten mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung erfahren. Dann würde sich das ganze Thema in ein paar Jahren von selbst erledigen.
 
Anstatt Gamer tot zu schreiben, herumzuklüngeln oder an Gamern herumerziehen zu wollen, produzieren sie einfach Spiele, die als positive Gegenbeispiele funktionieren
Zum Beispiel? Welche Spiele haben die denn schon herausgebracht.

(Heilung gegen Butthurt ist sowieso das, was die ganze Debatte am dringendsten braucht :p )
Operierst Du hier auf einer mir bisher verborgen gebliebenen Ebene von Selbstironie?
 
Gute Spiele im Sinne von Spielen, die als Spiel funktionieren und als solches gedacht sind - alle vorgestellten Pitches fielen darunter und nicht in die Kategorie "art games" die in erster Linie versuchen mit dem Holzhammer eine Botschaft zu vermitteln. (Gibt natürlich auch Fälle wie Cannon Fodder, wo die Münze auf der Kante landet und das Spiel auf beiden Ebenen funktioniert, aber die sind die sehr seltene Ausnahme.)
Das erste Spiel "After-Life Empire" ist noch in Entwicklung, aber der Pitch und was davon schon zu sehen war ist vielversprechend. Ob das Endergebnis das Verprechen hält wird sich erst noch zeigen müssen - aber gerade das steckt ja im Wesen eines solchen Wettbewerbes, der unterrepräsentierten Demographien ein Sprungbrett in die Spieleentwicklung verschaffen soll. Für im Gamingbereich bereits etablierte Frauen mit bestehendem Portfolio wäre das ganze ja witzlos.
 
Es ist schon ziemlich bizarr, dass eine Kampagne die sich (vermeintlich) das Ziel "Mehr Frauen in der Videospielbranche" auf die Fahnen schreibt (aber dann: "Bitte nur von uns abgesegnete und inthronisierte Frauen, nicht irgendwelche SJW und Feminazis!" - wie war das noch mit Weißen Rittern, die sich irgendwelchen Causes verschreiben?) sich hinter dem Avatar einer fiktiven Frau versteckt. Just sayin'.

Naja, vielleicht letztendlich ein Sturm im Wasserglas, der das Hobby evtll. auf lange Sicht besser macht. Zumindest scheint das Mr. Appelcline zu denken, der recht oft eine gute Einsicht in den Stand der Industrie und des Hobbies bewiesen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Spiele im Sinne von Spielen, die als Spiel funktionieren
Nenn' mich in Zeiten von Early Access altmodisch, aber ich halte mich mit solchen Bewertungen in der Regel bis nach dem Erscheinungstermin zurück. Ich will das Spiel natürlich auch nicht im Voraus schlecht machen, auch wenn es mich von der Idee her wenig interessiert. Aber erstmal abwarten, was geliefert wird.

"art games" die in erster Linie versuchen mit dem Holzhammer eine Botschaft zu vermitteln.
Nämlich beispielsweise?

Nun aber zum Generellen: Frauen (oder andere unterrepräsentierte Gruppen) als Videospieldesigner zu fördern einerseits und sich gegen sexistische Spielinhalte zu wenden andererseits sind zwei verschiedene Dinge. Das eine kann nicht als Alternative zum anderen betrachtet werden, weil es um unterschiedliche, wenn auch verbundene Probleme geht. Genau so wenig, wie zum Beispiel die Förderung eines Produktes von Mike Pondsmith eine Alternative dazu wäre, mehr PoC in Fantasy-Rollenspielen zu positionieren.
 
Es ist schon ziemlich bizarr, dass eine Kampagne die sich (vermeintlich) das Ziel "Mehr Frauen in der Videospielbranche" auf die Fahnen schreibt (aber dann: "Bitte nur von uns abgesegnete und inthronisierte Frauen, nicht irgendwelche SJW und Feminazis!" - wie war das noch mit Weißen Rittern, die sich irgendwelchen Causes verschreiben?) sich hinter dem Avatar einer fiktiven Frau versteckt. Just sayin'.
Natürlich ist Vivian James eine fiktive Figur. Sie ist ein Videospielcharakter, keine real existierende Person. Hat denn irgendwer etwas gegenteiliges behauptet? o_O

Danielle M., Lola Barretto, Giovanna Barretto und Laura Benavida sind dagegen ziemlich real, und TFYC sieht sich selbst als feministisch:
As a radical feminist group, it’s important for people to see women as creators of ideas that are financially viable. By creating this perception, it helps us to break down the patriarchy.

Feminazis sind sie aber tatsächlich nicht:
I don’t feel that the issue has been with feminist pieces, I feel the issue was with Clickbait pieces; [articles] that were poorly researched and meant to cause anger in the reader. I feel that there is very little real discussion of feminism in games. Simply a lot of finger pointing aimed at the male demographic. I feel that if a publication was to do a longer column that explores gender in depth and provide a balanced viewpoint, it would be very well received by both genders, as our videos have. But I also feel that Clickbait probably generates the same revenue with much less effort.

Zumindest scheint das Mr. Appelcline zu denken, der recht oft eine gute Einsicht in den Stand der Industrie und des Hobbies bewiesen hat.
Ich sehe da nur aufgewärmtes "Gamers are dead / #Gameovergate"-Wunschdenken das auch in der 387ten Wiederholung nicht wahrer wird, und eine grobe und populistische Fehlcharakterisierung der #Gamergate-Bewegung. ("a rather grotesquely woman-hating movement called "#GamerGate", which extensively harassed and threatened female video game designers" verfehlt den Kern des ganzen um einige hundert Meilen und unterschlägt viele wichtige Meilensteine wo Frauen nicht mal als RANDFIGUR auftauchen aus denen man einen frauenfeindlichen Kern herbeikonstruieren könnte, wie etwa den Rückzug von Intel als Werbepartner.)
 
In der Tat. Christina Hoff Sommers und Mercedes Carrera sind z.B. ziemlich von der AGG-Seite als unwahre Schotten unter den Frauen beschossen worden (die eine als Binnenkritikerin des Feminismus, die andere als Pornodarstellerin - letzteres mit einigen Parallelen zu den Vorwürfen gegen Zak S und Mandy Morbid in Consultancygate).

Und dann war da noch der Fall von Liana Kerzner, wo die Münze auf der Kante gelandet ist und sie zwischen beide Seiten geraten ist.
 
Wem hilft der "clash of cultures", bei dem es am Ende scheinbar nur ums Rechthaben geht?

Als überwiegend stiller und amüsierter Beobachter vermute ich mal vor allem den lautesten Rädelsführern beider Seiten, die diesen clash brauchen um ihr Verlangen nach Drama / Gossip zu stillen oder um ihre individuelle Agenda zu pushen. Der Feind jeder Hetzkampagne ist der ruhige und ausgeglichene Dialog, der im schlimmsten Fall zu unerwünschter Annäherung führt. Deswegen müssen die Mühlen der Hysterie immer wieder mit aufrührerischen und reißerischen Wassern gefüttert werden. Dieser Thread ist doch ein Paradebeispiel dafür.
 
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