AW: Offener Brief nach Mannheim
So kleine das man auf der Rückseite schreibt was einen innen erwartet, so das detailierte Beratung entfällt.
Abgesehen davon, dass ich solche Wuselhefte schlecht finde (wie oben geschrieben). Wenn die Beschreibung auf den Heft Rückseiten so gut sein soll, dass ich keine Beratung mehr benötige, dann fällt das letzte Argument für lokale Geschäfte (die Beratung) und ich kann diese kleinen Heftchen auch im Internet bestellen (dort kann man diese Beschreibungen reinsetzen). Ich verstehe auch nicht, warum ich mir diese Hefte einzeln kaufen sollte und dafür jedes Mal in den Laden laufen. Das würde man dann entweder gesammelt machen, oder ein Abo schalten.
Dem Rollenspielverlag wird es im übrigen Egal sein, bei wem der Kunde kauft. Am besten im Hauseigenen Onlineshop (Pegasus, Fanpro, F&S,...), wo man den Gewinn nicht noch mit dem Händler teilen muss.
Unabhängig davon, habe ich letzten Samstag mal die Frage nach lokalen Laden vs. Onlineshop in meiner nWoD-Spielrunde gestellt und habe festgestellt, das ich so ziemlich der letzte dort bin, der gerne mal in den Laden (SG) geht. Ich habe mir dann mal Gedanken gemacht, woran das liegt und kann da natürlich nur für Berlin sprechen.
Gründe dafür, in einem Onlineshop zu bestellen:
- Vor einigen Jahren gab es noch mehre Rollenspielläden in Berlin, die gut waren (gute Auswahl, kompetente/nette Verkäufer). Zwei davon für mich recht gut erreichbar (einer in meinem Bezirk, einer hatte eine Filiale in Uni nähe). Dort konnte ich hin und wieder einfach mal schnell hin und schauen, was so da ist. Jetzt gibt es in Berlin nur noch einen annehmbaren Rollenspielladen, zu dem ich 45 Minuten hin und 45 Minuten zurück fahren muss. Da ich Studiere, einen Job habe, mich ehrenamtlich sozial betätige und regelmäßig Sport treibe, etwas was ich nur selten, oder wenn ich etwas unbedingt haben möchte auf mich nehme. Ein Bestellvorgang im Internet dauert hingegen 5 Minuten und ich hole das Paket in der Regel am nächsten Tag auf dem Weg nach Hause an der Packstation ab.
Lange rede kurzer Sinn eine Frage der Zeit, wenn man nur mal so schauen möchte.
- Als ich oben geschrieben habe ein annehmbarer Laden, da meinte ich das so. Der Laden hat bei weitem nicht alles da, was es auf dem Rollenspielmarkt gibt. Das kann er auch nicht. Da die anderen noch verbliebenen Läden in Berlin, weniger Ware haben als besagter Laden, aber nichts, was dieser nicht auch hat, ergibt sich, dass ich die Dinge, die nicht vorhanden sind eh bestellen muss. Denn wenn man in einem Rollenspielladen bestellt landet man in der "nächste Woche ist es ganz bestimmt dabei" Hölle. Und nun greift wieder das Zeitprinzip. Nehme ich 1,5 Stunden fahrt in Kauf, um dann festzustellen: Haben sie nicht, muss ich jetzt doch bestellen. Ich Rufe jetzt immer vorher an, wenn ich etwas ganz bestimmtes haben möchte.
Also eine Frage der Auswahl.
- Kommen wir zu den schon von anderen beschriebenen Problem mit englischen Büchern. Hier scheinen einige Ladenbesitzer dringend eine Brille zu benötigen. Dann könnten die nämlich sehen, das auf den Büchern US-Dollar und nicht Euro steht und dann könnten sie auch in der Zeitung den oftmals recht klein gedruckten Wechselkurs US Dollar zu Euro lesen. Und wenn sie jetzt noch ihren Taschenrechner finden... Jetzt kommen wieder welche und erzählen was von Gewinnspanne, Zollgebühren, Versandkosten aus den USA.
Gewinnspanne: Die Rollenspielläden in den USA müssen auch leben, also ist in dem US-Preis dieser bereits mit drin und als Händler werden die Läden auch in den USA zum Händlerpreis einkaufen können.
Zoll: Ich habe keine Ahnung, wie hoch der Prozentsatz ist, aber bestimmt nicht 26%, was der Preiserhöhung entspricht, wenn man eins zu eins umrechnet.
Versandkosten aus den USA: Ich denke, wenn man bei einem Zwischenhändler in den USA oder bei einem Verlag, der recht viele Produkte herausbringt (WotC, WW) eine gewisse Menge abnimmt, wird man genausowenig Versandgebühren bezahlen müssen, wie ich als Endkunde, bei einem Mindestbestellwert hier in Deutschland.
Und selbst, wenn das alles so schlimm ist, wie schaffen es dann deutsche Onlineshops den offiziellen Umrechnungskurs zum teil noch ein wenig zu unterbieten?
Also eine Frage des Preises bei englischen Büchern, denn z.B. für das neue Changeling 15 Euro mehr zu bezahlen, das sehe ich nicht ein.
Was bringt mich dazu trotzdem hin und wieder in den Laden zu gehen?
- In einem Rollenspielladen kann ich in Ruhe stöbern, was in einem Onlineshop nur bedingt geht, da es einfach dauert, sich durch das gesamte Angebot zu klicken. Hier gehe ich die Regale durch und schau mir etwas mit einem Handgriff an, wenn es mich interessiert. Und wenn es mir dann gefällt und der Preis in Ordnung ist (bei deutschen Produkten eh egal, dank Buchpreisbindung), dann kaufe ich es mir auch direkt und sofort.
- In einem Rollenspielladen habe ich das Buch schneller als in jedem Onlineshop, wenn es da ist.
- Ein Rollenspielladen hat für mich trotz der nervigen TCG-Kinder, die da rumwuseln immer noch eine ganz besondere Atmosphäre.
Also werde ich so lange es sie gibt in Rollenspielläden gehen, ABER wenn es um englische Bücher, oder Sachen, die mein Laden nicht hat geht. Oder wenn ich es zeitlich nicht schaffe zum Laden zu fahren, werde ich weiterhin Online bestellen.