Vor inzwischen 15 Jahren erschien das erste Werk, das dem myranischen Setting gewidmet war, und von dieser erste Stunde an wünschten sich viele Spieler einen Band, der ihnen die immer wieder angerissenen Zauberwerke des westlichen Kontinents in angemessener Tiefe präsentieren würde. Zahlreiche Komplikationen, Verzögerungen und Autoren- wie Verlagswechsel verzögerten jedoch immer wieder eine Fertigstellung und machten das Buch zur am längsten erwarteten Publikation des Schwarzen Auges. Es freut uns daher sehr, das Warten für beendet zu erklären. Aller Widrigkeiten zum Trotze konnte das
Myranische Zauberwerk endlich vollendet werden und der Band wird voraussichtlich am 1. Oktober erscheinen – pünktlich zur Spielemesse in Essen! Den besonders ungeduldigen Fans möchten wir an dieser Stelle vorab einen kleinen Einblick in das Buch gewähren.
Der Band gliedert sich in zwei Hauptteile, wobei sich der erste mit der
Influxion beschäftigt, also der Schaffung von Objekten und Wesen, die ein eigenständig wirkendes magisches Muster aufweisen. Neben Artefakten und Arkanomechaniken fallen darunter auch alle erschaffenen Kreaturen, namentlich Chimären, Golems und Untote. Die dazugehörigen Prozesse lehnen sich natürlich an jene Grundprinzipien an, die aus Wege der Zauberei und Wege der Alchimie bekannt sind, wurden jedoch den in Myranische Magie und Myranische Monstren vorgestellten Mechanismen angeglichen, um ein konsistentes Regelwerk aus einem Guss zu schaffen. Dies bringt einen universelleren Ansatz mit sich, der größere Freiheiten erlaubt und Spielern wie Meistern Werkzeuge an die Hand gibt, ein breites Spektrum an Zauberwerken zu kreieren. So weist eine Schöpfung keine vorgegebene Lebensdauer auf, stattdessen kann die Wirkungsdauer frei bestimmt werden. Ein Wesen vermag somit lediglich für die Dauer eines Kampfes erschaffen werden, für eine None oder aber für alle Ewigkeit. Ebenso greifen die vorgestellten Kreaturen, Artefakte und Arkanomechaniken auf die gleiche Auswahl an Attributen zurück, die auch Tieren und beschworenen Wesen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wurden in der Vergangenheit eher vage gehaltene Bereiche etwas konkreter gefasst, beispielsweise die Ausgestaltung der Artefaktseelen oder die genauen Preise magischer Dienstleistungen. Auch das Balancing spielte beim Design der Regeln eine große Rolle, beispielsweise werden in Artefakten gespeicherte Zauber nicht sofort ausgelöst, sondern erst nach Ablauf ihrer normalen Zauberdauer.
Noch interessanter als die normale Influxionszauberei dürfte für die meisten Spieler das Feld der
Arkanomechanik sein. Diese mit magischer Hilfe angetriebenen Mechaniken lassen sich in Form von unermüdlich drehenden Schiffsschrauben, mächtigen Kampfläufern, durschlagenden Geschützen, künstlichen Gliedmaßen und fliegenden Insektoptern antreffen. Auf Basis der vorgestellten Regeln können nicht nur in Abenteuern auftretende Konstruktionen dargestellt werden, auch steht Spielercharakteren die Möglichkeit offen, selbst kleinere Arkanomechaniken zu erschaffen und einzusetzen. Ergänzt wird der Abschnitt um die wahrscheinlich längste Beispielrechnung der DSA-Geschichte, die anhand der Erschaffung einer Spinne über knapp zwei Seiten alle Aspekte dieses Teilbereichs beleuchtet.
Wer nicht viel Zeit mit der Kreierung von Artefakten und Kreaturen verbringen möchte, findet im Band über 100
beispielhafte Werke der Influxion, vom einfachen Astralring über die aus purem Endurium geschmiedete Krone des Draydalos bis hin zum 30 Schritt langen Landleviathan. Für reichlich Abenteueraufhänger, Plotelemente und Belohnungen erfolgreicher Helden ist also gesorgt, während eine Unzahl an Chimären, Golems und Untoten als Gegner zur Verfügung steht.
Der zweite Teil des Buchs beschäftigt sich mit der
Alchimie. Hier wird das Brauen eines Tranks in all seinen Facetten dargelegt. Neben der Ausstattung der verschiedenen Laborarten – vom tragbaren Koffer bis hin zur gebäudefüllenden Manufaktur – und einigen ausgewählten Werken der alchimistischen Bibliothek liegt der Fokus auf der Herstellung potenter Gebräue. Auch in diesem Fall sind die Regeln an die aus „Wege der Alchimie“ bekannten Mechaniken angelehnt, vereinfachen und vereinheitlichen diese jedoch in vielen Bereichen. An die Stelle des wenig konkret gehaltenen Substitutionsverfahrens tritt beispielsweise ein durchgängig angewandtes System der Qualitätsstufen. Demnach verlangt ein Rezept nicht nach dem Blut eines Löwen, sondern nach einer Grundmenge der Gruppe Blut. Diese beinhaltet zahlreiche einzelne Ingredienzien, denen jeweils ein Wert von 1 bis 6 zugeordnet ist, der als Erleichterung auf die Brauprobe dient. Der Alchimist kann anhand dessen entscheiden, ob er auf das Blut eines Löwen (Qualitätsstufe 1), das Blut eines Han’Kro (Qualitätsstufe 4) oder das Blut einer Seeschlange (Qualitätsstufe 6) zurückgreifen möchte. Ihm bleiben also sämtliche Freiheiten erhalten, er muss aber nicht raten, welche Zutat geeignet sein könnte und welche nicht. Auch bei der Zusammenstellung der über 50 verschiedenen Tranksorten wurde Wert auf einen möglichst einfachen und reibungslosen Ablauf gelegt, sodass die einzelnen Wirkungsweisen ohne Sonderregeln oder Kleinteiligkeiten daherkommen.
Zu den beiden Regelbereichen gesellt sich ein umfangreicher
Hintergrundteil. In diesem wird die Bedeutung der Zauberwerke für die verschiedenen Kulturen und Traditionen Myranors in Geschichte und Gegenwart dargelegt. Ebenso finden sich Beschreibungen der zahlreichen Materialien, die im Rahmen von Influxion und Alchimie Verwendungen finden, sowie ein Abschnitt zum Handel mit den erschaffenen Werken. Abgeschlossen wird der Band von einem Abschnitt zur Erschaffung von Helden, die sich den Zauberwerken verschrieben haben, einschließlich einigen Vorteilen, Sonderfertigkeiten und Professionen sowie einer zweiten Tradition für Neristu. Das Myranische Zauberwerk enthält damit alles, was ein angehender Influktor oder Alchimist in seinem Abenteuerleben benötigt, und bietet dem Meister unzählige Möglichkeiten, mithilfe von Monstren, Fallen und Artefakten seinen Helden das Leben schwer zu machen.
Myranisches Zauberwerk erscheint voraussichtlich am 1. Oktober und kann bereits jetzt beim Händler eures Vertrauens vorbestellt werden. Hier geht’s zu unserem
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