Sind Rollenspieler anders als Durchschnittsmenschen? Haben sie wirklich, wie viele Vorurteile behaupten, Probleme mit dem Umgang mit ihrem sozialen Umfeld? Oder ist das alles totaler Quatsch?
Diesen Fragen will Frauke Forster in einer wissenschaftlichen Studie nachgehen. Dafür hat sie eine
kleine Umfrage erstellt und hofft nun auf rege Teilnahmebereitschaft durch die Rollenspiel-Szene. Ehrensache, dass wir ihr Anliegen im Dienste der Wissenschaft hier teilen.
Sollte uns das Ergebnis nicht zusagen, können wir sie und ihr blasphemisches Gedankengut ja immer noch mit Fackeln und Mistgabeln aus dem Dorf jagen. Bis es so weit ist, wären wir (und sicherlich auch Frauke) euch aber sehr verbunden, wenn ihr an der folgenden Umfrage teilnehmen würdet und sie auch an eure Freunde weitergebt. Vielleicht lernt ihr ja noch etwas über euch selbst:
http://ww2.unipark.de/uc/penandpaperstudie/
Damit die Hintergründe besser klar werden, hat Frauke einen Begleittext verfasst, den wir hier so gut wie unbearbeitet wiedergeben wollen:
„Pen & Paper – einst das schräge Hobby einiger Weniger, ist auf dem Weg, wieder zu einer riesigen Szene mit unzähligen Facetten und Spielsystemen aller Genres heranzuwachsen. Längst tummeln sich nicht mehr nur die klassischen Nerds in Aventurien und co. Das Phänomen Rollenspiel ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und begeistert Spielerinnen und Spieler aller Altersgruppen.
Doch trotz der wachsenden Beliebtheit von Rollenspielen und dem Genre Fantasy allgemein, ist der Begriff
Pen & Paper den meisten „Normalos“ alles andere als geläufig. Ebenso werden Würfel mit mehr als sechs Seiten meist überrascht bis ungläubig angestarrt. Im besten Fall fragt der Unwissende, wozu man solche Würfel denn benutzt. Viele von uns kennen die stirnrunzelnden und kopfschüttelnden Reaktionen, die dann häufig folgen.
Man muss Rollenspiel schon selbst erleben, um es gänzlich zu verstehen. Leider wird dieses Hobby von vielen belächelt und nicht ernst genommen. Berührungsängste gibt es selbst nach all den Jahren, in denen sich Rollenspiele etabliert haben, noch immer.
Schuld daran sind sicher auch die vielen Vorurteile, die kursieren. Ähnlich wie Computerspielen wird Rollenspielen mitunter viel Negatives nachgesagt. Und das ist ganz und gar nichts Neues. Dem einen oder anderen dürfte die Organisation B.A.D.D. (Bothered about Dungeons & Dragons) ein Begriff sein, die in den 80er Jahren nach dem Selbstmord eines D&D-Spielers von dessen Mutter gegründet wurde. Die Vorwürfe, Dungeons & Dragons sei für den Tod ihres Sohnes verantwortlich, erwiesen sich als unbegründet und falsch. Dennoch haben diese und andere Organisationen dem Rollenspiel ein negatives Stigma verpasst, welches scheinbar nur schwer abzuschütteln ist.
Aus dieser Zeit der Kritik stammt auch der Großteil der wenigen wissenschaftlichen Studien, die sich ernsthaft mit dem Thema Rollenspiel befassen. Doch wer in diese Richtung recherchiert, wird schnell feststellen, dass sich auch eine Unmenge an Angriffen auf Rollenspiele und -spieler finden lässt. Diese kritischen Veröffentlichungen sind zumeist schlecht recherchiert und methodisch äußerst bedenklich.
Kurz gesagt: im wissenschaftlichen Bereich ist es ziemlich ruhig geworden um das Thema Rollenspiel. Ein Umstand, der aufgrund der wachsenden Bekanntheit und Beliebtheit von Rollenspielen zu bedauern ist. Um das zu ändern, möchte ich gerne einen Anstoß geben: im Rahmen meiner Abschlussarbeit im Fach Psychologie möchte ich herausarbeiten, wer die Menschen hinter Magier, Söldner und co. sind. Was sind das für Leute, die sich stundenlang gemeinsam an einen Tisch setzen, in dicken Regelbüchern wälzen, oft fleißig mitkritzeln, mit merkwürdigen Würfeln rollen und bei all dem auch noch ungeheuer viel Spaß haben? Sind Rollenspieler
anders als Menschen mit „gewöhnlicheren“ Hobbies? Ist etwas dran an den Vorwürfen, Rollenspiele würden sozial unerwünschtes Verhalten fördern oder Spieler gar zu Mord und Selbstmord treiben?
Und hier kommt ihr ins Spiel! Um diese Fragen näher zu beleuchten, brauche ich eure Hilfe. Am Ende dieses Blog-Eintrags findet ihr den Link zu meiner Online-Umfrage. Sie dauert nur 10-15 Minuten und ist selbstverständlich völlig anonym und freiwillig.
Je mehr Rollenspieler teilnehmen, desto belastbarer und aussagekräftiger werden die Ergebnisse. Ich freue mich also über jeden Spieler, der sich ein paar Minuten Zeit für ein paar Klicks nimmt und damit hilft, das Phänomen Rollenspiel auf heutigem Stand etwas näher zu beleuchten.
Teilen ist natürlich sehr erwünscht! :-D
Natürlich sollt ihr nicht in Unwissenheit gelassen werden, wer hinter diesem Vorhaben steckt! Also hier noch ein paar Worte zu mir persönlich: ich heiße Frauke Forster, bin 25 Jahre alt, komme aus der schönen Hansestadt Bremen und spiele und meistere seit 2012 regelmäßig DSA mit einer wundervollen Gruppe aus Norddeutschland. Die Stunden in Aventurien gehören definitiv zu den schönsten meiner Freizeit und ich habe dank des Rollenspiels wertvolle und überdauernde Freundschaften gewonnen, die ich keinesfalls missen möchte. Rollenspiel ist mir inzwischen eine echte Herzensangelegenheit und so würde ich mich natürlich freuen, wenn ich mit eurer Hilfe auch einen wissenschaftlichen Beitrag zu diesem Thema leisten kann.
Falls ihr Fragen, Anmerkungen oder Kritik habt, könnt ihr mir natürlich gerne schreiben:
penandpaperstudie@gmail.com
Continue reading...