Es ist eindeutig wieder Zeit für einen kleinen Bericht aus unserer Schreibstube, wenn draußen frühsommerliche Gewitter und Regenschauer den Boden tränken. Fast könnte man meinen, der Zorn des Flussvaters schwillt langsam, aber spürbar an. Und genau das passiert auch gerade, denn etwas geht vor in seinem Reich, und er ist – wie es sich für einen König gehört – “not amused” …
Die Entstehungsgeschichte des Abenteuers
Fluch des Flussvaters könnte wohl dem Großen Fluss selbst in seinem Verlauf kaum ähnlicher sein: Zwar war ich bei den Anfängen nicht dabei, kann mir aber vorstellen, wie – den Quellflüssen Ange und Breite gleich – aus frühen Ideen die ersten Texte sprudelten. Bis Anfang dieses Jahres plätscherte der Fluss dann aber eher gemächlich vor sich hin, und die Arbeit am Abenteuer ging teilweise gar nicht voran. In den letzten Monaten haben Matthias und ich nun die gefährlichen Stromschnellen hinter uns gelassen, denn unsere Schreibarbeiten sind mit schnellen Schritten vorangegangen und nähern sich dem Ende. Auch die Texte von Tobias Radloff haben ihre Anpassungen und Überarbeitungen schon zu einem guten Teil hinter sich. Wer den Großen Fluss und seinen Verlauf kennt, weiß, dass er auch flussauf hinter seinem Delta nun noch eine Weile mit den Gezeiten auf- und abschwillt, aber stets in Bewegung bleibt. Gerade weil so viele kritische Augen und kreative Köpfe beteiligt waren und sind, welche die Texte über- und ausgearbeitet haben, achten wir nun besonders sorgfältig darauf, dass das Abenteuer auch “aus einem Guss” daher kommt; einiges an Detailarbeit liegt also noch vor uns.
Aber genug der Metaphern, denn sicher wollt ihr vor allem wissen, was dieses Abenteuer, abgesehen von seiner Entstehungsgeschichte, besonders hervorhebt. Nun, ich kann bereits soviel sagen: Die Helden können es mit verschiedenen Auftraggebern im Hintergrund erleben, so dass ihre Ziele von Anfang an sehr unterschiedliche sein können. Je nach Loyalitäten und Spielerentscheidungen kann die Handlung gerade zum Ende hin unterschiedliche Verläufen nehmen, von denen mehrere ausgearbeitet sind – und es kann sein, dass sich Gewissen und Loyalität der Helden dabei einen harten Kampf liefern. Denn sicher geben Paktierer und Dämonenknechte in Aventurien ein klares Feindbild her, aber ob ein freiheitsliebender Thorwaler auf Plünderfahrt nun “gut” oder “böse” ist, kommt wohl vor allem darauf an, auf welcher Seite der Reling man sich befindet. Und Entscheidungen in etwas “graueren” Bereichen werden im
Fluch des Flussvaters ganz bewusst den Helden und ihren Sichtweisen überlassen.
Auch im Kleinen legen wir gezielt Wert auf unterschiedliche Lösungswege für Problemstellungen, deren Auswahl dem Meister und seiner Gruppe im Spiel überlassen bleibt. Dennoch wird der
Fluch des Flussvaters sicherlich kein Sandkasten, sondern bietet eine in sich geschlossene und durchdachte Handlung, die euch hoffentlich vom Anfang bis zum Ende fesseln wird.
Zum Inhalt möchten wir natürlich noch nicht zuviel verraten, aber fest steht, dass man einer Reihe von alten Bekannten aus früheren Publikationen begegnen kann, die bis in die frühesten Ausarbeitungen Albernias und der Thorwaler zurückreichen; natürlich aber auch Meisterpersonen aus dem ganz aktuellen Aventurien. Wer also schon immer wissen wollte, welches Schicksal jenen ‘Sagichnochnicht’ ereilt hat, wie der Schurke ‘Erfahrtihrspäter’ sein Ende finden wird und was eigentlich aus ‘Wirdnochnichtverraten’ geworden ist, darf gespannt sein, denn er oder sie wird es miterleben können.
Auch seinem Namen wird das Abenteuer alle Ehre machen: Worin der Fluch des Flussvaters besteht, weiß wohl jeder Thorwaler und auch die meisten Spieler, denn er wurde bereits in anderen Publikationen thematisiert. In diesem Abenteuer aber werden die Helden endlich erfahren können, was den Flussvater vor so langer Zeit so sehr erzürnt hat, dass er bis heute fast ein ganzes Volk mit einem Fluch bestraft – und welchen Preis bezahlt werden muss, um ihn zu brechen. Dieses Geheimnis lüften wir aber natürlich nicht an dieser Stelle, denn das überlassen wir euch und euren Helden.
Matthias Freund und Dominic Hladek
Über diese Neuigkeit kann hier diskutiert werden:
http://www.ulisses-forum.de/showthread.php?p=817301
Autor: Matthias Freund
Weiterlesen...