AW: diverse Regelfragen
@Topic:
Ich glaube, auch bei NE hätte es "New Powers Edge" heißen müssen. Verschrieben? :nixwissen:
Nein. NICHT verschrieben, sondern SETTINGSPEZIFISCHE Regel!
Die NE-Superpowers sind grundsätzlich und VÖLLIG ANDERS als die im SW-Regelwerk aufgeführten!
Das stellen aber auch die NE-Settingregeln deutlich klar: man erwirbt hier NICHT wie im SW-Grundregelwerk neue Powers mittels des New Power Edges, sondern man bekommt für das More Powerpoints Edge jeweils 5 Powerpoints, für die man aus der umfangreichen Liste an NE-Powers sich neue kaufen kann oder bereits beherrschte verbessern kann.
Das ist schlichtweg ein ANDERER Mechanismus, der eben settingspezifisch eingeführt wurde. Die Superhelden, welche man mit dem SW-Grundregelwerk baut, sind eher von geringerem "Powerlevel" als die bunten Superpower-Kraftprotze aus NE.
Bekommt ein Charakter fünf Exp, bekommt er ein sog. Advance, sprich:
Er steigt sowas ähnliches wie eine Stufe auf, kann ein neues Edge wählen oder Traits erhöhen usw...
Nach vier Advances (also 4 x 5 Exp) steigt er einen Rank auf. Die Ranks sind ja Novice, Seasoned, Veteran...
Deswegen also 2 x 4 = 8 (was logischerweise 40 Exp entspricht) Advances.
Erstellt ganz normale Novicecharaktere und lass dann also acht Advances durchführen, als hätten die Chars bereits 40 Exp erhalten.
Genau. - Statt von "Advance" wird auch im Normalfalle von "Level Up" gesprochen.
Alle 5 XP gibt es einen Level Up. Alle 20 XP hat man automatisch einen neuen Rank. Rank regelt den Zugang zu Edges mit Voraussetzung <Rank>, man kann nur einmal pro Rank ein Attribut (ohne NE-Superpowers!) erhöhen, man kann nur einmal pro Rank das More Powerpoints Edge wählen (das ist auch für NE eine wichtige Beschränkung).
Meine Empfehlung:
Savage Worlds NICHT gleich mit NE als Setting starten!
Das hat mehrere Gründe:
Zum einen gelten für NE ziemlich viele settingspezifische Regeln, die die SW-Grundregeln z.T. MASSIV ERWEITERN und dafür an bestimmten Stellen außer Kraft setzen (z.B. KEIN New Power Edge und keine sonstigen Power-Edges wie Rapid Recharge etc.) bzw. "überschreiben" (z.B. den GESAMTEN Arcane Background Superpowers). - Daher sollte man mit den SW-Grundregeln gut vertraut sein und sich beim Anlesen der NE-Settingregeln deutlich klar machen, wo welche SW-Grundregeln von den Settingsonderregeln in NE betroffen werden. (Andere Savage Settings sind da Einsteigerfreundlicher, weil sie weit weniger starke Erweiterungen der SW-Grundregeln darstellen.)
Zum anderen kommen als Gegner der Superschurken in NE NSCs mit viel modernem bzw. sci-fi-artigem Waffengerät daher. Die modernen Waffen stellen schon mehr Anforderungen an einen Einsteiger-Spielleiter bei SW dar, als die Handvoll "mittelalterlicher" Waffen in einem Fantasy-System. - Armor Piercing, 3-Round-Burst, Full-Auto-Fire, Suppressive Fire, Strafe, Cover(!), etc. sollten hier vom Spielleiter (mindestens!), aber eigentlich auch von den Spielern SICHER beherrscht werden (Sonst werden die Drohnen in NE mit den Novice Rank SCs den Boden aufwischen - das ist uns bei unserer recht blauäugig nach fast ausschließlichen Fantasy- und Western-Runden angefangenen NE-Runde so ergangen. Erst nach ein wenig mehr Spielerfahrung mit modernem Kriegsgerät (Tour of Darkness im Babylon 5 Setting) waren uns Spielern (bzw. Spielleitern) die so überlebenswichtigen Verhaltensweisen wie Cover, Pop-Up-Schießen aus Aktionskarte on Hold, usw. klar. Ab da ging es dann deutlich "gesünder" für uns ab.)
Zum dritten ist das SW-Regelsystem zwar EINFACH, aber NICHT SIMPEL! - Es setzt eine bestimmte Herangehensweise voraus, die z.B. ziemlich anders ist, als man sie in D20-System-Rollenspielen gewohnt ist. Meine persönliche Erfahrung mit diversen D20-erfahrenen SW-Spielern: in modernen oder Sci-Fi-Settings ist eine in D20 noch mögliche und dort wenig gefährliche Vorgehensweise sogar ausgesprochen ungesund. - SW erfordert gerade in modernen und Sci-Fi-Settings aufgrund der hohen Gefährlichkeit der High-Tech-Waffen eine kluge TAKTISCHE Vorgehensweise, um nicht ständig neue Charaktere basteln zu müssen (und da SW-Spieler ja Taktik MÖGEN, ist das meist auch kein Problem - meist). - Das gilt AUCH für die NE-Superschurken! Deren Gegner sind NICHT einfach nur Schlaffis zum "An die Wand Klatschen", sondern teilen mit ihren Sci-Fi-Waffen mächtig aus!
Daher kann ich nur Empfehlen vor Einstieg in eines der umfangreichsten Savage Settings mal ein paar Proberunden, am Überschaubarsten: Plain-Vanilla-Fantasy, zu spielen. - Zumindest ausreichend viele, daß sich der Spielleiter SICHER im Regelwerk und dem Ineinandergreifen der Mechanismen ist.
Es gibt Savage Settings, die man SOFORT und ohne solchen Vorlauf spielen kann. Z.B. Pirates of the Spanish Main oder Solomon Kane, um mal nur die aktuelleren zu nennen. - Necessary Evil, Tour of Darkness, Necropolis halte ich für Neueinsteiger als Spielleiter in SW für deutlich schwieriger (offengestanden: ich halte NE rein vom Regeltechnischen, von den Besonderheiten der Superpowers her für das für einen neuen SW-Spieleiter schwierigste der Savage Settings).